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Kirschblüte im Eggenertal am 19.4.2015 - mit dem Pferd und dem Radl unterwegs

Kirschblüte im Eggenertal am 19.4.2015 – mit dem Pferd und dem Radl unterwegs

 

Lokale dezentrale Selbstorganisation statt Zentralisierung
Die öffentlichen Räume des Nationalstaats und globaler Entwicklungen korrespondieren nicht (auch nicht im noch größeren Nationalstaat EU). Die wirtschaftlichen und sozialen Entwicklungen in Asien und Afrika lassen sich weder in Berlin und Brüssel noch in Washington und New York regeln. Das Tempo der demokratischen Prozesse in westlichen Staaten kommt mit den schnellen Veränderungen nicht mit. Aber jede globale Veränderung muss sich lokal bewähren. Denn Produktion und Dienstleistung sind ortsgebunden. Der Ort zur gesellschaftlichen Bändigung des Globalen ist das Lokale. Selbstorganisation setzt Gemeinschaftsgeist in politische Selbstbestimmung um. Die Lösungsrichtung liegt nicht in immer mehr Politik und Staat, der alles an sich zieht, die Gesellschaft entpolitisiert und die Bürger entmündigt. Die Lösungsrichtung heißt immer weniger Politik und immer weniger Staat durch immer mehr Gesellschaft in hoch dezentraler Selbstorganisation. …
Alles von Fritz Goergen vom 9.7.2016 bitte lesen auf
https://www.rolandtichy.de/kolumnen/goergens-feder/freiheit-bleibt-moeglich/

 

Dezentrale Energieerzeugung
Der wichtigste Beitrag zum Natur- und Umweltschutz ist die Energieeinsparung. Hier sind längst noch nicht alle Möglichkeiten genutzt (Beispiel Nutzung von LEDs für die Beleuchtung, ich war erstaunt, was sich durch eine vollständige Umrüstung in meinem Haus sparen lässt!)
Der zweitwichtigste Faktor ist aus meiner Sicht die Nutzung immer vorhandener, aber nicht genutzter Energie, das ist Sonne, Wind, Wasser und Biomasse, also die sogenannten regenerativen Energieformen.
Der Denkfehler vieler ist, dass diese regenerativen Energien in Grosskraftwerken (nichts anderes sind moderne Windräder) in nutzbare Energie umgewandelt werden müssen. Ich plädiere dagegen für eine weitgehende Dezentralisierung. Ziel muss es sein, dass jeder in seiner näheren Umgebung seine benötigte Energie selbst erzeugt oder erzeugen lässt. Dies bedeutet: viele Kleinkraftwerke (kleine Windräder, kleine PV-Anlagen, Kleinwasserkraftwerke usw.) verteilt, da wo sie nicht stören: entlang bestehender Straßen (PV-Anlagen sind gute Lärmschutzwälle) auf eigenen Garagen und Dächern, in jedem Kreisverkehr lässt sich in der Mitte ein kleines Windkraftwerk bauen usw.
Das ist derzeit vielleicht noch eine Utopie, die Entwickung geht zu industriellen Großanlagen. Aber warum nicht eine Utopie anstreben? Es gibt inzwischen sehr interessante, praktisch geräuschlose Windenergieanlagen, die jeder auf seinem Garagendach, in seinem Garten oder an seiner Hauswand anbringen kann. Es geht auch in Städten: was glauben Sie, wieviel Wind auf einem Hochhausdach bläst!
Damit werden wir nicht sofort alle Großkraftwerke unnötig machen. Aber einen Teil schon und vor allem erkennt jeder, dass Energie ein wertvolles Gut ist, das nicht einfach so aus der Steckdose kommt.
Einige interessante Links:
https://www.klein-windkraftanlagen.com/
https://www.kleinwindanlagen.de/
https://www.windjournal.de/kleinwindkraftanlagen
https://www.kleinwindkraftanlagen.de/
https://www.cleanenergy-project.de/energiewende/windenergie/4619-gerauschlose-windkraft-eco-whisper
https://wind-turbine.com/magazin/innovationen-aktuelles/6401/lautloses-windrad-die-geraeuschlose-kleinwindanlage.html

Ja, ich bin für das „Klein-Klein“. Aus mehreren Gründen: 
1. je zentraler die Energieerzeugungs-Anlagen, um so aufwendiger der Transport der Energie. Finden Sie die Überlandtrassen schön?
2. je näher beim Verbraucher, um so mehr sieht er die Folgen seines Energiehungers und kann diese nicht weit weg verlagern. Anders wird Energiesparen sich nie durchsetzen, denn der Strom kommt ja aus der Steckdose.
3. Die Effizienz der Energiegewinnung vor Ort ist hoch. Ich decke beispielsweise einen Großteil meines häuslichen Wärmebedarfs über eine einfach, inzwischen 25 jahre alte thermische Solaranlage mit 15 m² Fläche. Effizienter geht das nicht.
4. Kleine Windkraftanlagen sehen häufig schöner aus als die umliegende bestehende „Gartenmöblierung“ vieler Gärten. Es ist auch hier nur eine Frage der Gestaltung und des Betrachtungswinkels.
5. Straßen sehen niemals schön aus. An deren Rand kleine Anlagen zu installieren bedeutet keine Verschlechterung. Schauen Sie sich einmal die vielen Kreisverkehre an und wie die teilweise möbliert sind. Da kann eine Klein-Windkraftanlage nur besser sein.
6. Bestehende Verschandelungen können zumindest sinnvoll genutzt werden, z.B. Photovoltaik an Lärmschutzwänden.

Was Sie und ich akzeptieren müssen: wir leben nicht in einem Naturraum, auch nicht im Schwarzwald (die Wälder dort sind seit dem Mittelalter überwiegend künstlich angelegte Nutzholzplantagen) sondern in einem von Menschen geprägten Kulturraum. Es geht darum, diesen so zu gestalten, dass ein menschengerechtes und möglichst naturnahes Leben möglich ist. Es wird aber immer das ästhetische Empfinden der Menschen sein, das ihn die „Natürlichkeit“ der Umwelt gestalten lässt. Und genau darum geht es in der Diskussion um die Windenergie: was empfinden die einzelnen noch als schön?
29.3.2015, Bernd Engesser

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