Einsam: unfreiwilig oder freiwillig

Alleinsein wird in unserer Gesellschaft zumeist mit unfreiwilliger Einsamkeit gleichgesetzt: Geschiedene, Ledige, alleinerziehende Mütter, sozial verarmte Singles leiden verbittert – auch unter Isolation. Daneben entscheiden sich aber immer mehr Menschen zur freiwilligen Einsamkeit, die sie schätzen für Freiheit, Nachdenken, Selbstfindung, Besinnung und  Ruhe –  leider werden sie oft als Egoisten bezeichnet.

Etwas Einsamkeit braucht jeder, auch innerhalb einer Familie bzw. Partnerschaft. Ohne Rückzugsmöglichkeit leidet jede Beziehung.
Wird Einsamkeit schon in früher Kindheit erlernt, wenn die Mutter ihr Kind im Nebenraum alleine spielen läßt, dann kann später Alleinsein angstfrei ertragen werden. Leider sind Kinder heute eher zuviel bemuttert, beschäftigt und eingeplant. „Mir ist soooo langweilig“ – dieser Ruf zeigt, dass dem Kind zu oft wenig Zeit gelassen wurde, nichts zu tun, zu träumen und kreativ zu sein.
Die Social Media von Web 2.0 machen uns weis, dass Vereinsamung durch mangelnde Kommunikation entsteht und wir uns deswegen online mit Facebook, Twitter und Chats umgeben müssen, um der Einsamkeit entgegen zu wirken. Dem ist nicht so. Die uns vom Internet vorgegaukelten zig virtuellen Freunde bzw. mögliche Liebschaften haben in der realen Welt kaum Bestand, mit echtem zwischenmenschlichem Austausch nichts gemein und füllen nur die Stille mit Lärm.

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