Ein kalter Winter – Blackout?

Die Grünen sind prinzipiell gegen Erdgas und gegen Kernkraft. Dennoch die Prognose: Um drohende Engpässe in der Stromversorgung zu vermeiden, werden die Grünen als Teil der Ampel-Koalition der Inbetriebnahme der Gaspipeline Nordstream2 ebenso zustimmen wie der Aufnahme der Kernkraft in die EU-Liste der CO2-neutralen, grünen Energien. Damit wird Erdgas direkt von Russland durch die Ostsee nach Deutschland gepumpt und die Kernenergie von EU-Brüssel (und damit vornehmlich von D) finanziell mit großen Summen gefördert werden.
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In beiden Prinzip-Brüchen zeigt sich die Widersprüchlichkeit und Realitätsferne der grünen Energiepolitik, die einseitig auf nachwachsende Energien setzt, ohne Rücksicht auf eine sich anbahnende Energieknappheit.

Zum 31.12.2021 werden in Deutschland 3 der letzten 6 AKWs und 10 Kohlekraftwerke vom Netz genommen:
AKW Grohnde (1360 MW)
AKW Gundremmingen Block C (1344 MW)
AKW Brokdorf (1410 MW)

Kraftwerk Westfalen (764 MW)
Kraftwerk Ibbenbüren (794 MW)
Kraftwerk Duisburg-Walsum (370 MW)
Kraftwerk Heyden (875 MW)
Kraftwerke Südzucker Warburg (4,6 MW)
Kraftwerk Jülich (22,86 MW)
Kraftwerk Hamburg Moorburg Block A und Block B (jeweils 800 MW)
Kraftwerk Bremen Hafen Block 6 (303 MW)
Kraftwerk Höchst KG (51 MW)
Kraftwerk Zuckerfabrik Brottewitz in Brandenburg (3,57 MW)

Damit verschwinden insgesamt 8.900 MW Leistung aus dem Netz – ersatzlos. Wenn dann noch ein strenger Winter und eine Drosselung der russischen Gaslieferungen hinzukommen, wird ein Blackout immer wahrscheinlicher. Die grüne, ideologiegetriebene Energiepolitik wird – da in der Regierungsverantwortung – mit der Realität konfrontiert und muß an dieser scheitern bzw. ihr Tribut zollen: denn ohne Gasturbinen als grundlastfähige Brückentechnologie zur Stromerzeugung wie auch ohne neue kleine Kernkraftwerke wird es dunkel und kalt bei uns.

BILD fragt „Woher kommt unser Strom in der ‚Dunkelflaute‘ des Winters?“
https://www.bild.de/politik/inland/politik/stromversorgung-diese-zahlen-muessen-die-ampel-politiker-kennen-78272046.bild.html und der Energieversorger RWE antwortet: 36,9 Prozent Kohle, 14,4 Prozent Gas, 11,4 Prozent Kernenergie, also insgesamt 62,7 Prozent. Dazu kommen aus erneuerbaren Energiequellen 13,2 Prozent Sonne (falls sie scheint), 12,9 Prozent Wind (falls er bläst), 6,3 Prozent Biomasse wie Mais, Gülle … (falls geliefert wird). Warum ignorieren die Grünen diese Zahlen?

„95 Prozent der Energieversorgung der Welt stammt von Kohle, Öl, Gas, Kernenergie und Wasserkraft, nur fünf Prozent stammen aus Solar und Wind… Jeder, der ein bisschen rechnen kann, weiß, dass dadurch in den nächsten 30 Jahren die 95 Prozent weltweit nicht ersetzbar sein werden“ – so der frühere Hamburger Umweltsenator Prof. Dr. Fritz Vahrenholt (SPD). Warum verschließen sich die Grünen dieser Realität? Sie sollten unbedingt dieses neue Buch lesen:
Fritz Vahrenholt, Sebastian Lüning:
Unerwünschte Wahrheiten
Was Sie über den Klimawandel wissen sollten
25,00 €, 347 Seiten

Zur Realitätsferne der grünen Energiepolitik der Grünen kommt noch deren Arroganz hinzu: Deutschland produziert gerade mal ca. 2,4% des weltweiten menschengemachten CO2 und deshalb hätte sogar eine vollständige De-Industrialisierung von D einen kaum meßbaren Einfluß auf den Welt-CO2-Ausstoß.
Fazit: „Erneuerbare 100 Prozent“ klingt zwar gut, bringt für sich allein genommen aber nichts. Nur der Mix aus „Erneuerbaren“ und „Nicht-Nachwachsenden“ führt realpolitisch weiter. Das werden auch die kleinen Grünen im kleinen Deutschland irgendwann lernen.
13.12.2021

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