eLearning CUU als Lehrerersatz

In den 1970er Jahren kam CUU (Computerunterstützter Unterricht) bzw. CUA (Ausbildung) auf. Die Firma IBM gründete eigene Entwicklungsabteilungen (mit den Programmiersprache Coursewriter, Planit, Apl). Am Rehabilitationszentrum Heidelberg wurden – deutschlandweit einmalig – ab 1975 mehrere CUU-Räume mit jeweils 30 Terminals (eingerichtet. Doch CUU hatte gegenüber dem lehrergeleiteten Unterricht keine Chance, die Euphorie verebbte.
. Mit dem Internet und Smartphone bzw. Tablet wurde CUU mobil – die zweite Welle des eLearning setzte ein, zuerst an den Hochschulen (MOOC) und nun bis „hinab“ zur Grundschule. Aber die Kritik an der digitalen Schule nimmt zu: Zum einen wird befürchtet, dass Lehrerstellen ‚eingespart‘ werden durch das Tablet als digitalen Lehrerersatz. Zum anderen ist die Mensch-Mensch-Kommunikation gerade bei Kindern grundlegend wichtig und unverzichtbar.
16.7.2017

Gegen das Vermessen der Kinder und ihrer Lernschritte
Ich freue mich über das hochinteressante Interview (von Sarah Beha) mit Professor Lankau. Endlich kommt jemand zu Wort, der nicht den verklärenden Blick auf die Computerisierung des Lernens hat, den unsere in der Regel wenig kompetenten Bildungspolitiker an den Tag legen. Langfristig sollen Lehrpersonen nur noch Mediatoren von eLearning sein.
Sparen steht da genauso im Vordergrund wie bei der Inklusion. Dann wird das Elternhaus für die Kinder noch mehr Vermittlung von Lerninhalten übernehmen müssen. Das anvisierte dauernde Vermessen der Kinder und ihrer Lernschritte ist geradezu kriminell. Statt des enormen Gedöns um die Revolution mittels Whiteboards könnte man mal der Frage nachgehen, warum heute auch Abiturienten so wenig Ahnung von Orthografie mitbringen. Kritische Stimmen zur digitalen Schule sollten mehr zu Wort kommen.
16.7.2017, Prof. Dr. Helga Kotthoff, Freiburg, BZO

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