Ebnet 900 – Fest 6-7Juli 2013

Festwochenende zu „900 Jahre Ebnet„. Samstag 6.7.2013 um 11 Uhr an der Dreisamhalle in Ebnet Eröffnung mit Vorstellung der Holzbildhauer-Skulpturen, Fassanstich mit Bürgermeister Martin Haag, Jubiläums-Böllerschießen. Beginn des Dorfhocks mit  Musikkapellen, Alte Handwerke, Schauprägen der Ebneter Jubiläumsmedaille in mittelalterlicher Münztechnik, Kutschfahrten, historische Führungen durch Ebnet sowie Kinderprogramm.

15 Uhr Historische Feuerwehrübung, 16 Uhr Ballonwettbewerb, 21 Uhr Partynacht mit DJ Flo Holzer in der Dreisamhalle (Eintritt frei) und 22.30 Uhr Jubiläumsfeuerwerk.

Sonntag 7.7.2013: 10 Uhr Ökumenischer Gottesdienst bei der Dreisamhalle, ab 11 Uhr Fortsetzung Dorfhock mit Musik, Vorführungen, Kutschfahrten, Dorfführungen und Kinderprogramm. 16 Uhr Ballonwettbewerb. An beiden Tagen Fotoausstellung von Erich Wickersheim und Eberhard Schröder im Clubheim in der Dreisamhalle.  

 

 

Holzhauer-Symposion mit vier Skulpturen

                   
(1) Christiane Weiel, Bernhard Sänger   (2) Christiane Weiel 4.7.2013              (3) CW Lotz am 3.7.2013

                   
(4) Kran hebt Loth’s Werk                        (5) Johannes Bierling 4.7.2013              (6) Jens Reichert 4.7.2013

                                 
(7) Erich Wickersheim Fotoausstellung    (8) Hochhaus 6.7.2013                      (9) Hochhaus am 6.7.2013 

                                                
(10) Dae auf dem Hochhaus                    (11) Vier Skulpturen 6.7.2013              (12) Ebneter Schlosssteg an Dreisam

(1),(2),(8),(9),(10) Christiane Weiel aus Schallstadt-Mengen fertigt ein Hochhaus mit 24 Etagen aus Kirschbaumholz. Auf der Kirschbaum-Stele „Rosa und der Traum vom Fliegen“ steht ganz oben eine Frau mit vielen Unterröcken und zwei Engelsflügeln.
(3)-(4) CW Loth aus Ebnet mit einer Skulptur aus Eichenholz vom Ebneter Wald, in der ein „E“ für Ebnet und eine „9“ für die Jubiläumszahl versteckt sind.
(5) Johannes Bierling aus Freiburg verwendet Douglasienholz zur über 3 m hohen Drei-Kettenglieder-Skulptur „Wurzeln und Flügel“
(6) Jens Reichert aus Ebnet: Turm II aus Fichtenholz, am 4.7. nachmittags sind 2100 Schrauben verschraubt, also 1050 Hölzchen aus Fichte eingearbeitet. Der Turm verjüngt sich nach oben und ist sehr stabil.

 

Historie in Holz
„Das Jubiläumswochenende nur auf Geselligkeit und gemeinsames Essen und Trinken beschränken ist zu wenig“, sagt Ortsvorsteher Bernhard Sänger und schwärmt vom Holzbildhauer-Symposium, bei dem seit Montag auf dem Vorplatz der Dreisamhalle vier Künstler unter den Augen der Öffentlichkeit ihr Können unter Beweis stellen. Dem in Ebnet wohnenden Holzbildhauer „CW“ Loth ist es zu verdanken, dass die 900-Jahr-Feier eine besondere Note verliehen bekommt. „Zuschauen und Betreten auf eigene Gefahr“ steht auf einem Schild, das gut sichtbar im Eingangsbereich der Mehrzweckhalle angebracht ist. Dahinter kann man vier Künstler beobachten, die mit Säge und Stechbeitel als Rohlinge angelieferte Baumstämme so bearbeiten, dass sie zu Kunstwerken werden. Die Zeit dafür ist knapp. Bis zur offiziellen Vorstellung der Exponate am Samstag um 11 Uhr durch Kunsthistorikerin Antje Lechleiter bleibt wenig Zeit, die im Dreisamtal geschlagenen Bäume in sehenswerte Objekte zu verwandeln. Neben Loth haben Christiane Weiel aus Schallstadt-Mengen sowie Jens Reichert und Johannes Bierling (beide Freiburg) sich der Aufgabe gestellt, Kunstwerke zu schaffen, die gedankliche Assoziationen zum Geburtstag von Ebnet ermöglichen. Ausgangspunkt der Jubiläums-Rechnung ist eine Schenkungsurkunde des Klosters St. Peter („Rotulus Sanpetrinus“), in der mit Bezug auf das Jahr 1113 nach Angabe von Historikern zum ersten Mal auch Ebnet erwähnt wird. Die Skulpturen werden ein Jahr lang an Plätzen und Orten innerhalb der Gemarkung von Ebnet zu sehen sein. …..
Alles vom 4.7.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/ein-dorf-feiert-sich-selbst–73309453.html

 

Das Interesse am Fest war enorm
Ein Schwatz unter Bäumen, Skulpturen aus Holz, nächtliche Partystimmung und ein weithin sichtbares Feuerwerk – all das gehörte zum Jubiläumsfest „900 Jahre Ebnet“ am Wochenende. Darüber hinaus ist es den Veranstaltern gelungen, durch die Präsentation historischer Handwerksberufe zumindest einen Hauch von Mittelalter über das Veranstaltungsgelände am Sportgelände wehen zu lassen. Gewandet in mittelalterliche Kleidung stellte Patrick Simm aus dem schwäbischen Renningen an seinem Stand beim Schulhaus vor, wie aus einem Zinnrohling mit Hilfe eines schweren Fallbeils eine wertvolle Münze entstehen kann. „So wurde im 16. Jahrhundert Geld geprägt“, erklärte er seinem verblüfft dreinschauenden Publikum. Und wer wollte, der konnte sich eine Jubiläumsprägung mit dem Logo der 900-Jahr-Feier gleich mit nach Hause nehmen. Am gefragtesten war die Ausfertigung in „Kaiserzinn“ für 4 Euro. Den passenden Lederbeutel dazu konnte man für 2,50 Euro erstehen.
Auf die Idee, einen Münzpräger anlässlich des Jubiläums bei seiner Tätigkeit über die Schulter blicken zu lassen, kam Gerold Wonlarlarski von der Ortsverwaltung Ebnet. Der Hobby-Numismatiker aus dem Rathaus machte es zu seiner Aufgabe, die Gestaltung des Jubiläumstalers persönlich zu übernehmen. Immer wieder konnte Bernd Bauer aus Kirchzarten mit Drechsel-Werkbank und transportablem Amboss die Blicke des Publikums auf sich ziehen. Unter einem schattigen Baum vor der Schule präsentierte er, wie Metall zu Kunstwerken verarbeitet wird. „Zuerst wird das fußbetriebene Gebläse angeworfen, dann die spezielle Schmiedekohle angeheizt bis schließlich das glühende Eisen auf dem Amboss in die gewünschte Form geklopft wird“, erklärte der Freizeit-Schmied, der im „richtigen Leben“ im öffentlichen Dienst beschäftigt ist. Seine zweite Leidenschaft ist die Bearbeitung von Holz. Die Zuschauer konnten beobachten, wie er mit geschickter Hand aus einem unscheinbaren Holzteil ein kunstvoll verziertes Stuhlbein drechselte. Aus Winterroggen hingegen werden die Strohschuhe hergestellt, die Martha und Rudi Leitl aus Wolfach am benachbarten Stand zum Verkauf anboten. „Wenn wir so einen Schuh für 60 Euro verkaufen, dann stecken 20 Stunden konzentrierter Arbeit drin“, erzählte die Hobby-Handwerkerin. Fasnet-Zünfte tragen das robuste Schuhwerk bei ihren Umzügen.
Einen Spaziergang durch die Gassen und das Schloss von Ebnet bot Sabine Ullrich, Kunsthistorikerin aus Stegen, an. Und bei einer Radtour, die ein privater Anbieter organisierte, erfuhren die Pedaltreter, dass ein winziger Teil des SC-Stadions genauso auf der Gemarkung Ebnet liegt wie ein Zipfel des benachbarten Strandbads.
Im Beisein von Baubürgermeister Martin Haag und Kommunalpolitikern führte zudem die Freiburger Kunsthistorikerin Antje Lechleiter in die Werke des Ebneter Holzbildhauer-Symposiums ein, die in der Woche vor dem Fest vor der Dreisamhalle entstanden waren. Das Werk von „CW“ Loth aus Ebnet bezeichnete sie als „versteckte Glückwunschbotschaft“ an die Gemeinde, weil in der Holzskulptur sowohl das „E“ von Ebnet als auch die „Neun“ der Jubiläumszahl stecke. Der ebenfalls in Ebnet wohnende Jens Reichert überraschte mit einem sich nach oben hin verjüngenden Turm aus Holz, der mit über 2000 Schrauben fixiert ist. Der gut drei Meter hohe, rot angemalte und kunstvoll zu drei Kettengliedern bearbeite Stamm einer Douglasie des Freiburgers Johannes Bierling trägt die Bezeichnung „Wurzeln und Flügel“. Und Christiane Weiel aus Schallstadt-Mengen nennt ihre mehr als zwei Meter hohe Kirschbaum-Stele „Rosa und der Traum vom Fliegen“. Die einzelnen Objekte können Interessierte in den kommenden Monaten noch ganz genau in Augenschein nehmen. Sie sollen in dieser Zeit nämlich an markanten Stellen auf Ebneter Gemarkung präsentiert werden. „Das Interesse am Fest war enorm. Die Beteiligten waren mit dem Ablauf und den Umsätzen hoch zufrieden“, so das Fazit von Wonlarlarski am Montag.
9.7.2013, Andreas Peikert

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