Dreisamteufel – Zunft seit 1989 nach einer Sage aus dem Höllental

In früheren Jahrhunderten lebte am Ausgang des Höllentales eine Horde von Teufeln, die des Nachts junge Männer aus den Betten holte, die an der Dreisam für sie Gold waschen mussten. Wenn die Burschen morgens in ihren Betten aufwachten, fühlten sie sich wie gerädert, aber von ihrer nächtlichen Sklavenarbeit hatten sie höchstens eine alptraumhafte Erinnerung. Diese Sage ist die Grundlage für die freie Narrenzunft der „Dreisamteufel“, bei der es seit 23 Jahren in Freiburg höllisch zur Sache geht.

Als freie Zunft, die keinem Verband angehört, treiben die „Dreisamteufel“ in Freiburg ihr Unwesen. Foto: Sigmund

Ihre Fleckenhäsjacke besteht aus blau-schwarzen dreieckigen Filzstreifen, die die Dreisamwellen symbolisieren sollen. Dazu gehört eine schwarze Kniebundhose, blaue gestrickte Wollstrümpfe und Holzpantoffeln. An der Narrenkapuze hängt ein schwarzer Pferdeschweif (der aus einer Pferdemetzgerei in Schiltach bezogen wird), und über der Jacke wird ein lederner Schellengurt getragen. Als Neckwerkzeug benutzt man einen Rebknorzen mit einem schwarzen Bastwedel am Ende.
Die groteske Teufelsmaske mit goldenen Hörnern, gefletschten Zähnen und Augenumrandungen, die manchmal auch rot/blau glimmen, wurde von dem Freiburger Holzbildhauer Helmut Kubitschek (Nachfolger von Josef Dettlinger) entworfen und geschnitzt. Der dazu gehörende Oberteufel trägt eine größere Maske und hat einen weißen Pferdeschwanz am Häs. Sein äußeres Machtattribut ist ein Stab mit zwei Pferdeschweifen. Als Einzelfigur gibt es seit Mitte der 90er Jahre den „Tod“, der einen schwarzen Umhang trägt und mit seiner hölzernen Sense daran erinnert, dass alles mal ein Ende hat. Lange Jahre war der „Friedrichshof“ an der Sautierstraße (Herdern) das teufliche Zunftlokal, derzeit sind sie ohne feste Bleibe. Zunftvögtin Sonja Fleig, die seit Gründung der Zunft mit dabei ist, löste 2007 Karl-Heinz Isele im Leitungsamt ab. Gründer war einstmals Jean Luis Arnitz. Zur Zeit hat die Zunft zwölf Hästräger, sie war aber auch schon doppelt so stark. Ihr Narrenruf „Blau-Schwarz-Teufelsfratz“ ist über die Fasnet überall zu hören. Beim Umzug in St. Georgen (Sonntag, 5. Februar 2012, ab 14 Uhr) kann man sie dieses Jahr wieder sehen.
Hans Sigmund, 27.1.2012

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Dreisamteufel, 
dreisamteufelfrbg@gmx.de.

 

 
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