Deutsch erlernen: Vorschule

„Ein Kind, das kaum deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen. Hier muss eine Vorschulpflicht greifen, notfalls muss seine Einschulung auch zurückgestellt werden. Das kostet Geld, aber fehlende Integration und unzureichende Bildung sind am Ende viel teurer.“ So der Unionsvize Carsten Linnemann (42) in der Rheinischen Post (s.u.), in dem er auch auf die Gefahr der Bildung von Parallelgesellgesellschaften hinweist:
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„Die Vorfälle in Freibädern, die Tat auf dem Frankfurt Bahnsteig, die Schwertattacke in Stuttgart – das alles wühlt die Menschen auf und befeuert die Sorge, dass neue Parallelgesellschaften entstehen.

Wenn wir in jeder Sonntagsrede erzählen, wie wichtig die Sprache für die Integration ist, dann müssen bei uns alle Alarmglocken schrillen, wenn bei Sprachtests in Duisburg über 16 Prozent der künftigen Erstklässler gar kein Deutsch können, und bei Vergleichstests in Berlin nahezu jeder dritte Grundschüler beim Lesen und Zuhören nicht einmal den Mindeststandard erreicht. Die Probleme werden immer größer, wir erleben neue Parallelgesellschaften in vielen Bereichen des Landes. Bis tief hinein in die Mittelschicht erlebe ich Eltern, die ihre Kinder auf Privatschulen schicken, weil das Niveau an staatlichen Schulen sinkt. ….
Es reicht nicht nur, Sprachstandserhebungen bei Vierjährigen durchzuführen, sondern es müssen auch Konsequenzen gezogen werden. …“
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Daraufhin verfasste die DPA die Überschrift: „CDU-Politiker: Grundschulverbot für Kinder, die kein Deutsch können.“ Also Fake News – denn Linnemann hatte gar kein Grundschulverbot gefordert. Trotzdem übernahmen viele Mainstream-Medien (wie Spiegel, Süddeutsche, taz, Welt, Zeit) diese Formulierung ungeprüft. Und wie ein Lauffeuer verbreitete sich die Fake News im Sinne von „Schon gehört, jetzt ist die CDU dafür, schlecht Deutsch sprechenden Flüchtlingskindern die Grundschule zu verbieten“. ZEIT Online ging sogar noch weiter und erweiterte das Grundschulverbote zum kompletten Schulverbot mit der Titelzeile „Linnemann für Schulverbot bei mangelnden Deutschkenntnissen“.
Inzwischen distanzierten sich DPA wie die auch meisten Medien von dieser Falschmeldung. Nur – was in der Welt ist, das bleibt in der Welt.
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Pro oder contra eine solche Vorschule, die es übrigens in zahlreichen Ländern wie Frankreich, Kanada, Schweden, USA seit Jahren gibt?
Fragen Sie doch einfach GrundschullehrerInnen nach ihren Erfahrungen mit Kindern, die aufgrund mangelhafter und gar fehlender Deutschkenntnisse nicht verstehen, was im Unterricht der Klasse vor sich geht. Sie werden sich schwer tun, LehrerInnen zu finden, die mit dem aktuellen Zustand an deutschen Grundschulen zufrieden sind.
10.8.2019
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Interview mit Carsten Linnemann vom 6.8.2019
Artikel „Unionsvize Carsten Linnemann: Ein Kind, das kaum deutsch spricht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen“ vom 6.8.2019 in der Rheinischen Post bitte lesen auf
https://rp-online.de/politik/deutschland/carsten-linnemann-die-union-wird-sich-gegen-eine-co2-steuer-aussprechen_aid-44771821
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Ein Skandal? Ja, vor allem der Medien! Warum Linnemann mit seiner Forderung Recht hat
… Linnemann sagt, dass Kinder, die kein Deutsch können, auf einer deutschen Grundschule noch nichts zu suchen hätten. Er regt an, dass diese Kinder notfalls bei der Einschulung lediglich „zurückgestellt“ werden. Das ist etwas ganz anderes als ein pauschales „Grundschulverbot“. Kinder sollen nur vorläufig und erst als letztes Mittel vom Grundschulbesuch zurückgestellt werden, bis sie die nötigen Sprachkenntnisse haben, um dem Unterricht folgen zu können. Der Politiker plädiert außerdem für eine Vorschulpflicht bei ungenügenden Deutschkenntnissen, wie sie in vielen Ländern seit jeher üblich ist. Er will Kinder also gerade nicht aussperren, wie jetzt vielerorts zu lesen ist, sondern genau im Gegenteil: früher ins staatliche Schulsystem integrieren.
… Alles vom 6.8.2019 bitte lesen auf
https://www.stern.de/politik/deutschland/berlin-hoch-drei/linnemann-hat-recht—die-diskussion-ueber–grundschulverbot–ist-gaga-8835860.html
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Eine Vorschulpflicht ist kein Grundschulverbot
Die Deutsche Presseagentur spitzte Aussagen von Carsten Linnemann (CDU) zu, und Medien übernahmen das Wording vom Grundschulverbot. Jetzt muss sich der Unionsfraktionsvize als „Dumpfbacke“ und „Rechtspopulist“ beschimpfen lassen, sogar aus der eigenen Partei.
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Aber wen interessieren Argumente noch, wenn es in erster Linie darum geht, sich zu empören? Bislang war es gerne die Bild, die sich den Vorwurf gefallen lassen musste, sie spitze zu, sie verkürze Sachverhalte oder verbreite gar Fake News, um Stimmung gegen Zugewanderte oder Muslime zu machen.
Der Fall Linnemann zeigt, dass der Mechanismus auch umgekehrt funktioniert. Auch ein Medium wie Zeit Online kann seine Leser aufstacheln. indem es nur auf den Empörungsreflex setzt. Geht es gegen einen konservativen Politiker, dann erscheint das Mittel offenbar legitim. Ab in die rechte Ecke? Zeit Online hat die von der dpa übernommene Zeile übrigens inzwischen geändert: „Linnemann gegen Einschulung bei mangelnden Deutschkenntnissen“. Auch dpa und tagesschau.de haben den Titel inzwischen korrigiert und auf den Fehler hingewiesen.
… Alles vom 6.8.2019 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/carsten-linnemann-grundschulverbot-vorschulpflicht-migration-deutschkenntnisse

Einige Kommentare :
Schulreifeprüfung

Eine schlichte Selbstverständlichkeit … Der Begriff „Schulreife“ dürfte den älteren von uns noch geläufig sein. Es gab eine Zeit, in der die Sechsjährigen auf ihre Fähigkeiten geprüft wurden, dem Unterricht in der ersten Klasse folgen zu können. Ansonsten wurden sie – nach dem Besuch einer Vorschulklasse – später eingeschult. Es handelte sich um d e u t s c h e Kinder, und niemand regte sich darüber auf.
6.8.2019, CH.W., CO
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… die Political Correctness von heute ist absurd
Ganz genau Frau W., daran wie heute ein Shitstorm daraus gemacht wird (von den links/grünen Medien gehypt) zeigt sich wie sehr die pc übertrieben wird. Es bedarf wieder eines gesunden Augenmaßes u. mehr Sachlichkeit. Aber erzählen Sie das mal den Ideologen.
7.8.2019. R.SCH, CO
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Selbstverständlichkeit
Danke für diesen Beitrag. Ja, es ist eine Selbstverständlichkeit, Kinder, die noch nicht die nötige Schulreife haben (wozu vor allem ausreichende sprachliche Fähigkeiten gehören), zurückzustellen. Jedoch zeigen die hysterischen Reaktionen von Teilen unserer Volksvertreter, dass sie sich offensichtlich in einer anderen Welt befinden und nicht mehr das Volk repräsentieren.
7.8.2019, N.SCH, CO
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Shitstorm – Empörungswelle …
Das ist jetzt ein sehr deutliches Beispiel dafür, wie die Medien mit Ihrer Schreiberei inzwischen die Politik beeinflussen und einzelne Politiker quasi mit einem Federstrich diskreditieren (können). Ob da nun Absicht hintersteckt oder nur die niedrige Empörungsschwelle eines Schreiberlings, der sich nicht die Mühe gemacht hat, den ganzen Satz noch einmal in Ruhe zu analysieren, vermag ich nicht zu sagen. Fakt ist: wenn alle Medien so etwas reflexartig einfach übernehmen, dann mag ich auf die Qualität der gern so genannten Mainstream-Medien tatsächlich nicht mehr all zu viel geben… jedenfalls nicht ohne Gegenprüfung in anderen möglichen Quellen. Jedoch der einfacher veranlagte Empörungsbürger, der sich diese Recherchearbeit nicht macht, wird sich natürlich genau diesem unberechtigten Shitstorm anschließen.
7.8.2019, s.j.

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… übernehmen, was Schlagzeile macht
Da ereilt Linnemann das gleiche Ungemach wie vielen anderen Politikern u.a. auch der AFD. Es hat sich ein regelrechter Reflex eingestellt, ohne Sinn und Verstand, ohne eigene Nachprüfung und eigenes Denken ungefiltert alles zu übernehmen, was Schlagzeile macht. Jetzt erfährt Herr Linnemann mal selbst was es heißt, falsch zitiert, umgedeutet und diffamiert bis hin beleidigt zu werden.
Das hat Herr Maaßen schon alles hinter sich. Seine CDU – Kollegen haben mit ihren Reaktionen gezeigt, wie denen alle der A… auf Grundeis geht. Bloß nicht auffallen, besser nichts sagen was nach AFD klingt, es denken ja, aber sagen. Ne, ne, ne, das geht nicht gut. Da wird man gleich in Ecke gedrängt. Nicht dpa hat falsch getitelt, es waren die sich dort versorgenden Medien, die sich selbst ihre Headline gebastelt haben. Im Sommerloch ist so etwas willkommen. Die CDU reagiert mit Schnappatmung. Nach den nächsten Ostwahlen braucht ihr alle ein Sauerstoffzelt. Die Bürger haben eure Spielchen und Blendgranaten satt. Und wieder Werbung für die AFD.
7.8.2019, E-G.K., CO
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… niedrigstes Klassenniveau bestimmt Klassenziel
Irgendwie scheint unser Volk und insbesondere die Presse an Hysterie langsam zu ersticken. Vor ca. 25 Jahren wurde mein Sohn, damals knapp 6, in Bayern nicht eingeschult, weil er keinen „Hampelmann“ machen konnte (ja, unglaublich aber wahr) und vielleicht ein bisschen zu wenig achtsam war. 3 Jahre später nach Abschluss der 2. Klasse durfte er 1 Klasse überspringen, weil er einfach unterfordert war! Danach: mit 17 Abitur, anschließend Physikstudium mit Bachelor und Master abgeschlossen. So einfach ging das mit dem Zurückstellen!
Und heute nimmt man aufgrund von Political Correctness in Kauf, dass aufgrund völlig inhomogener Klassen (das niedrigste Klassenniveau bestimmt das Klassenziel) die schulische Ausbildung immer katastrophaler wird. Unsere einzige Reserve in D ist (aufgrund mangelnder Bodenschätze) eine konkurrenzfähige Ausbildung, die jedoch – beginnend im Grundschulalter – immer mehr verwässert wird.
Wir müssen uns nicht wundern, wenn wir irgendwann nur noch auf den Bäumen sitzen!
6.8.2019, Dr.G.ST., CO
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Aber Herr Linnemann,
das was Sie hier fordern, darf natürlich gar nicht sein: als Deutscher sind Sie verpflichtet, zuzusehen wie das Niveau unserer Schulen sukzessive absackt, weil in den Grundschulklassen vielfach kein regulärer Unterricht mehr möglich ist. Alles Andere ist Rassismus und Nazitum! Merken Sie sich das! Mit immer größerer (Aus-)Bildungsferne und Wissensnivellierung auf niedrigstem Niveau, werden wir uns auf eine Stufe begeben, die im internationalen Wettbewerb nicht mehr konkurrenzfähig sein wird. Wenn man sieht wie in China gute Ausbildung (im Sinne des Konfuzianismus) wieder zu einer sehr wichtigen Staatsaufgabe geworden ist, können wir die Zukunft vielleicht abschätzen.
Aber offensichtlich ist es ja unser Los, irgendwann mal wieder auf Bäumen zu sitzen, wenn hier nicht gewaltig umgesteuert wird und dann auch Politiker existieren, die wissen, dass Kobalt mit Kobold (s. Baerbock) ziemlich wenig zu tun hat (oder ist das nur eine Interpretationssache?).
Fangen Sie damit an!
6.8.2019, G.S.
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Empörung im Netz!
Diejenigen, die sich nun wieder reflexartig im Netz empören, sind die, die täglich mehr Angst vor der Wahrheit bekommen. Natürlich wissen auch diejenigen, die Linnemann nun unflätig beschimpfen, seine Worte bewusst falsch in die Headline setzen – rausnehmen kann man später, liest keiner mehr – und der bisherigen „Refugee welcome“ Fraktion angehören, dass dringend etwas getan werden muss, bevor in einigen Großstädten die Klasse zu 100% aus türkisch, arabisch etc. sprechenden Kindern bestehen. Kommen die Lehrer demnächst dann auch aus diesen Gegenden?
Noch versucht man solche begründeten Argumente mittels Shitstorm und übler Presse zu ersticken, aber mittlerweile geht die Angst mit jedem Anschlag um, dass Verantwortung gezeigt werden muss. Die Welcome-Propheten, Klimanbeter und Merkel-Schranzen merken selbst, auf welchen Holzwegen sie unterwegs sind. Die Wahrheit wird weh tun…
6.8.2019, H.S.
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Grundschulisches Wording
There ist not a lack of German-language-knowlege only. Same problems with Englisch:-)
Stupidly expecting German I have spontaneous problems interpreting your text.
So I am asking for translation your highly developed „multiple-language.“
>> Buzzwords<< for example
By the way Mrs Hildebrandt. The English of all commentators within this area is good enough that German is permitted. Vielleicht ausgenommen meines.
Sollte irgendeine englische Vokabel sich nicht wörtlich übersetzen lassen it es mitunter für Ihre Leser fortbildend die Kreativität in der eigenen Muttersprache zu fördern. Viele Planetenbewohner beneiden die deutsche Sprache um deren Ausdrucksreichtum – insbesondere die Engländer. Inhalt eines Satzes wird nicht „schwangerer“ weil Vokabeln einer Fremdsprache eingefügt sind. Sehr wahrscheinlich ist auch Ihr „performanced“ Deutsch besser als Ihr Englisch. Alles irgendwie performance/ed/ing a.s.o. Gleichgültig ob Sänger, Fahrrad oder Aktie. Satire aus 🙂
6.8.2019, W-D.H.

Einschulung ohne Sprachkenntnisse – falls einziger Schüler
Nach dem Krieg holten uns , meine Mutter , Schwester und mich , Freunde der Eltern von der Olympiade 1936 , nach Schweden , wo ich 1949 ohne schwedische Sprachkenntnisse in der Schule in die zweite Klasse übernommen wurde . Als Jahrgang 1942 war ich 1948 in Deutschland im Sauerland eingeschult worden . Nach einem Jahr hatte ich die schwedische Sprache so gut erlernt , dass mich kein Lehrer anhand meiner Aussprache aus dem Klassenverband heraus hören konnte . Möglich war das nur , da ich der einzige Schüler in der Klasse war , der die Sprache nicht beherrschte . Wenn aber eine große Anzahl der Schüler ohne Sprachkenntnisse sind , dann behindern sie die Klasse und lernen nur langsam die Landessprache . Vor der Einschulung muss sicher gestellt werden , dass alle Schüler die Sprache beherrschen , am besten bereits im Kindergarten .
6.8.2019, J.W., CO
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Falsche Pressemeldungen
Der Focus hat für diese Fälle vorsorglich eine elegante Lösung gefunden. Unter vielen „Eilmeldungen“ steht, Zitat : Der Artikel wurde von XY übernommen. Es fand keine Überprüfung durch die Redaktion statt. Zitat ende.
Und die Kommentare: Kommentare sind Einzelmeinungen der Leser und haben haben mit dem Focus nix zu tun. Aber auch garnix ! Armer Herr Markwort, Fakten,Fakten und an die Leser denken – Pustekuchen.
Und Eilmeldungen sind fast alle Artikel !
7.8.2019, J.R.
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J.R., Sie haben völlig recht.
Ich lese Focus über mein Handy und komme zum gleichen Ergebnis. Nur ist Focus und Bild für mich ein wunderbarer Gradmesser für politische Entrüstung. Je „härter“ die Headline, desto weniger Substanz der Inhalt und damit für mich eigentlich Bestätigung dafür, dass es gerade n i c h t so ist, wie man den Eindruck erwecken will. Deshalb versuche ich dann an Quellinformationen zu kommen. Focus schreibt bei Bild ab. Die Kommentatoren bei Focus haben aber mehrheitlich die gleiche Grundmeinung wie wir hier im Forum. Sie haben nur weniger Zeichen zur Verfügung.
6.8.2019, E-G.K.
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Was lesen?
Focus gibt sehr oft Meldungen, allerdings mit verschärfter Headline einfach weiter. Deshalb verliert dieses Magazin auch Leser im Eiltempo. BILD einmal blättern und schnell raus, Spiegel einmal im Monat und Welt und FAZ einmal am Tag reinschauen, NZZ, CICERO, Weltwoche und Tichys abonnieren, dazu CATO und JF, manchmal Telegraph und Breitbart oder Foxnews. Alles andere erübrigt sich, besonders die staatlichen TV-Anstalten.
6.8.2019, H.S.
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… tun mir nur die Kinder leid
Ist es überhaupt erwünscht oder gewollt, sich in Deutschland zu integrieren? lieber Herr Konrad. Hier gibt es doch alles in der gewünschten Landessprache. Geschäfte, Handwerksbetriebe, Kiosk, Zeitungen, Sportvereine, „Kuturvereine“ usw. Dazu wird rund um die Uhr das „heimische“ Fernsehprogramm geschaut. Kann mich auch voll mit heimischer Kost (halal oder auch haram) versorgen. Geschäfte werden immer öfters nur mit türkischer o. arabischer Schrift beschildert. Wozu auf Deutsch? sollen doch nur Landsleute kommen!
Ehrlich gesagt, die angebliche Integration in die deutsche Gesellschaft hat nie und wird nie stattfinden (Ausnahmen bestätigen …)! Und: „Assimilation ist ein Verbrechen gegen die Menschlichkeit“ (Zitat von „Mein Präsident“). In diesem Land kann man auch („gut und gerne“) leben, ohne unbedingt einer geregelten Arbeit nachzugehen.
Irgendwie tun mir nur die Kinder leid, wenn sie mangels Sprache und Bildung in ein gewisses Milieu hinein „geschoben“ werden, ohne ausbrechen zu können!
6.8.2019, R.V.

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Carsten Linnemann: „Es wurde polemisiert und moralisiert“
Carsten Linnemann kritisiert die Debattenkultur in Deutschland. Die heftige Kontroverse um Deutschkenntnisse von Kindern mit Migrationshintergrund und angebliche Schulverbote zeige, dass wichtige Themen kaum noch sachlich diskutiert werden könnten.

Meine Forderung nach einer Vorschulpflicht für Kinder, die kaum Deutsch können, löste eine Welle emotionaler Reaktionen aus, wie ich sie bisher selten erlebt habe. Diese reichten von Rassismusvorwürfen bis hin zu dankbarer Zustimmung. Viele Lehrer, Erzieher, Eltern, aber auch Bürger mit Zuwanderungsgeschichte haben mir ihre Erfahrungen geschildert. Viele Rückmeldungen haben mich nochmals aufgerüttelt.
Zum einen, weil die Zustände an manchen Schulen noch dramatischer sind als befürchtet. Zum anderen, weil unsere Gesellschaft offenbar schon so sehr gespalten und auch polarisiert ist, dass wichtige Themen kaum noch sachlich und differenziert diskutiert werden können.
Umso mehr gilt es, nüchtern die Fakten zu betrachten. In vielen deutschen Städten gibt es eine immer größer werdende Zahl von Kindern im Kita- und Vorschulalter, die kaum oder gar nicht Deutsch sprechen. In Berlin etwa fielen fast drei Viertel der Kinder, die im Kita-Alter sind, aber keine Kita besuchen, bei Sprachtests durch. In Duisburg ergaben Schuleingangsuntersuchungen, dass 16 Prozent aller Kinder kein Deutsch oder sehr schlechtes Deutsch sprechen.
Wie sollen diese Kinder in der Grundschule ordentlich lernen, wenn sie nicht einmal die Unterrichtssprache verstehen? Und von wem sollen diese Kinder die Unterrichtssprache lernen, wenn gleichzeitig der Anteil von Kindern mit wenigen bis gar keinen Deutschkenntnissen immer größer wird?
Ein bis zwei nicht-deutschsprechende Schüler mag ein Klassenverbund noch auffangen können. Aber in zu vielen Klassen haben wir dieses machbare Verhältnis bereits überschritten. Lehrer können dann nicht mehr ausgleichen, was im Vorschulalter versäumt wurde. Sie werden genau wie die Kinder schlicht überfordert.

Armutszeugnis für Debattenkultur: Ich würde mir wünschen, dass wir jetzt eine ernsthafte und sachliche Debatte darüber führen, wie die beschriebenen Probleme zu lösen sind. Die vergangenen Tage haben leider dazu nicht beigetragen. Anstatt sachlich zu argumentieren, wurde oftmals polemisiert. Anstatt um die besten Lösungen zu ringen, wurde moralisiert. Zudem habe ich den Eindruck, dass viele nur noch dort im Netz unterwegs sind, wo die eigene Meinung bestätigt wird. Es werden oft nur noch aus dem Zusammenhang gerissene Zitate gelesen und kommentiert, ohne den vollständigen Kontext zu kennen. Kurzum: Um unsere Debattenkultur ist es nicht gut bestellt. Wenn wir hier nicht schnell umsteuern, droht unsere Gesellschaft weiter gespalten und polarisiert zu werden.
… Alles von Carsten Linnemann vom 8.8.2019 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/innenpolitik/carsten-linnemann-debattenkultur-schulverbot-vorschulfplicht-deutschkenntnisse
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Carsten Linnemann ist Bundesvorsitzender der Mittelstands- und Wirtschaftsvereinigung der CDU/CSU und stellvertretender Fraktionsvorsitzender der CDU/CSU-Bundestagsfraktion für den Bereich Wirtschaft, Mittelstand und Tourismus.
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Einige Kommentare:
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Mit Diskussionen über Pro und Kontra einer Vorschulpflicht für Migrantenkinder erreicht man nichts, da schon allein die Anzahl jetziger und zukünftiger Kinder aus Migrantenfamilien eine Überforderung unseres gesamten Staatswesens bedeutet. In den unteren Schulstufen – besonders in sogenannten „Brennpunktschulen“ sind Lehrer/innen überwiegend nur mit Disziplinierungsversuchen beschäftigt. Hinzu kommt die unsägliche Belastung durch Inklusion.
Ähnlich geht es der Polizei, den Behörden, eben allen, die mit der Völkerwanderung direkt oder indirekt konfrontiert sind. Vereinzelte „Erfolge“ (Beispiel Kinder einer Arztfamilie) irgendetwas an Lehrinhalt – plus – deutsch/europäischer Kultur an jene vermitteln zu können, sind Tropfen auf heißem Stein. Es hat keinen Sinn, den Businsassen eines führerlos den Berg hinunterrasenden Busses die schönen Aussichten auf das Bergmassiv zu zeigen, anstatt die Bremse zu betätigen
8.8.2019, H.W., CO
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Buhmann
Herr Linnemann sie haben recht, wird aber nichts nützen. Wenn es Debatten gibt, werden sie der Buhmann sein. Alles was logisch und vernüftig ist und sich um Migration dreht, wird mit rechts und Nazi tituliert. Sie haben es erlebt. Selbst Politiker ihrer Partei fallen ihnen in den Rücken. Wie wird das erst bei Wirtschaft und Mittelstand, wenn die Enteignungsbefürworter die Oberhand bekommen. Haben sie wirklich jetzt erst mitbekommen wo wir in Deutschland heute stehen?
8.8.2019, SCH, CO
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Nichts als Rassismus
Wie sollen Kinder lernen, wenn Sie nicht einmal die Unterrichtssprache verstehen? Eine zu 100% berechtigte und vernünftige Frage führt bei uns zu Rassismusvorwürfen. Was geht bloß in den Köpfen von Menschen vor, die in einer solchen Frage nichts als Rassismus sehen? Dabei haben diese Menschen sicherlich die besten Absichten, wollen eigentlich helfen und schaden aber nur den Migrantenkindern. Denn Migrantenkinder ohne Deutschkenntnisse werden in der Schule Schwierigkeiten haben. Es ist sehr wichtig, dass Migrantenkinder die Schule durchlaufen können auf demselben Niveau wie die deutschsprachigen Schulkameraden. Denn ohne Deutschkenntnisse erreichen sie womöglich keinen Abschluss und sind somit automatisch benachteiligt. Nur niedere und schlecht bezahlte Arbeit stehen ihnen dann offen. Wollen unsere Gutmenschen das wirklich?
8.8.2019, H.A.
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Herr Linnemann wie kann man Ihnen nicht zustimmen?
Aber warum kommt die Erkenntnis in der Union so spät? D.h. wenn Sie keine Einzelmeinung darstellen. Warum wurde jahrelang das links-grüne Lied des Milti-Kluti gesungen, obwohl jeder der 1und 1 zusammenzählen kann, sieht wie das gewaltig in die Hose geht und das ist hinsichtlich der Folgen für unser Land noch schmeichelnd ausgedrück. Sie erleben jetzt einmal am eigenen Leibe wie sich mittlerweile eine linke Meinungsdiktatur, vor allem auch im zwangsfinanzierten ÖR, etabliert hat, die mit pawlowschen Reflexen auf alles mit öffentlicher Empörung reagiert, was ihr Weltbild stört. Frau Merkel macht das alles mit und biegt sich wie ein Rohr im Wind. Wann kommt endlich mal wieder gesunder Menschenverstand in der Union zum Vorschein?Dann kann ich auch wieder die Union wählen.
8.8.2019, J.O., CO
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Debattenkultur im und außerhalb des Parlaments!
Ihre Forderungen, Herr Linnemann sind richtig. Aber weichen Sie nicht aus, indem Sie die Debattenkultur außerhalb des Parlamentes ansprechen. Die Diskussionen dort sind zwar in gewisser Hinsicht wichtig, aber nicht relevant. Es war Ihre ehem. Vorsitzende und Kanzlerin, welche durch eine naive, weltweit einmalige „Willkommenskultur“ in Teilen die Saat gesät hat, welche wir nun ernten. Natürlich sind nicht alle Grundschulkinder seit 2015 gekommen, aber viele, davon kann man wohl ausgehen. Und die Probleme aufgrund der Massenmigration hören nicht auf, sie wachsen täglich, Ihre Forderungen werden mangels Personal wohl gar nicht machbar sein. Vieles andere auch nicht. Wir schaffen das alles nicht. Sorgen Sie lieber für eine ordentliche Debattenkultur im deutschen Parlament! Die einzige Partei, die die von Ihnen in Teilen nun angesprochenen Missstände immer zum Thema machte, wird unsäglich gemobbt. Sorgen Sie dafür, dass endlich die richtige Politik gemacht wird!
8.8.2019, U.W.
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Moralische Immunität
Das Problem ist und bleibt Frau Merkel samt ihrer „Höflinge“ in der CDU, im Parlament und in den Leitmedien. Sie hat die „moralische Immunität“ im Zuge der Migrationskrise 2015 in die Politik eingeführt und somit die Basis jeder Demokratie, Sachdiskussionen im Ringen um die richtige Lösung zu führen, verworfen. Tauber: „Wer hier nicht für Angela Merkel ist, ist ein Arschloch und kann gehen.“ Jedes Thema wird moralisiert. Auch das Demonstrationsrecht ist der Moralität unterworfen und wird durch positive oder negative Sanktionen zensiert. Wer sich aus der Opposition heraus trotzdem auf die Straße wagt, wird gefilmt und ins Netz gestellt. Das Demonstrationsrecht, das Grundrecht der Opposition par excellence, es existiert de facto nicht mehr.
Politische Sachdiskussionen sind verdächtig, unmoralisch, rassistisch, …. und derjenige der sie führen will, wird persönlich demontiert. Mit Demokratie hat das nichts mehr zu tun.
8.8.2019, M.F., CO

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„Selbst gewählte Formulierung“ – dpa entschuldigt sich
Linnemann-Interview: dpa entschuldigt sich für Zuspitzung und die Erweckung eines falschen Eindrucks
Gil Barkei
Die Aufregung war groß über die Forderung von Unionsfraktionsvize Carsten Linnemann (CDU), Kinder ohne hinreichende Deutschkenntnisse nicht einzuschulen. Auch weil die Debatte mit falschen Verkürzungen in den Medien angeheizt wurde.
So sprach die Deutsche Presse-Agentur (dpa) in der Überschrift zu einer Meldung zum Linnemann-Interview in der Rheinischen Post, in dem er seine Forderung aufstellte, gar von einem „Grundschulverbot für Kinder, die kein Deutsch können“.
Der Haken: Von einem solchen Verbot hat der Bundestagsabgeordnete nicht gesprochen. Tatsächlich sagte er der RP: „Um es auf den Punkt zu bringen: Ein Kind, das kaum Deutsch spricht und versteht, hat auf einer Grundschule noch nichts zu suchen. Hier muß eine Vorschulpflicht greifen, notfalls muß seine Einschulung auch zurückgestellt werden. Das kostet Geld, aber fehlende Integration und unzureichende Bildung sind am Ende viel teurer.“ Aber „Grundschulverbot“ hört sich natürlich skandaltauglicher an als „Vorschulpflicht“. Auch in einem direkten Gespräch mit der dpa betonte Linnemann, daß seine Äußerung nicht als Verbotsforderung zu verstehen sei.

Die dpa hat sich mittlerweile entschuldigt, die Überschrift geändert und einen Tweet zu ihrer Meldung gelöscht. „Linnemann hat nicht von einem Grundschulverbot gesprochen. Wir haben mit dieser selbst gewählten Formulierung die Äußerungen über ein journalistisch zulässiges Maß hinaus zugespitzt und zudem den falschen Eindruck erweckt, es handle sich um ein Zitat. Das bedauern wir“, schrieb dpa-Nachrichten-Chef Froben Homburger auf Twitter. Bleibt zu hoffen, daß diese Richtigstellung ähnlich viele Leser findet wie die „selbst gewählte“ dramatisierte Schlagzeile.

Al Barkei: Linnemann – Interwiew: dpa entschuldigt sich, Junge Freiheit vom 16.8.2019, Seite 17

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