Der Rückzug vom Arbeitsmarkt

Auf dem Arbeitsmarkt vollzieht sich seit spätestens Budapest 9/2015 ein „großer Rückzug“  bzw. „Big Quit“ in Teilzeitbeschäftigung, Krankmeldung, Berufswechsel, „quite quitting“ (den Job schlampig bzw. langsam ausführen), Vorruhestand, Frühverrentung, Auswanderung.
Die in den USA als „big resignation“ – auf Deutsch im Sinne von „große Ernüchterung“ – vollzogene Arbeitsverweigerung hat ihre Ursachen in Überlastung, Überforderung, immer neue „innovative Projekte“, Reformwut, Überregulierung, Bürokratie, „Arbeiten lohnt nicht„, Steuerlast, Sinnfrage, Diskriminierung („Alter weisser Mann„), Vorschriften „von unqualifizierten Experten in Berlin ganz oben“.
Nur noch ein Drittel versorgt zwei Drittel – und dieses eine Drittel der Arbeitnehmer und Arbeitgeber komt sich blöde vor, wenn es sich von den zwei Dritteln der Transfereinkommensbezieher nicht nur in Ballungsgebieten mit „Spießer wecken“ die Nachtruhe vor dem nächsten Arbeitstag rauben lassen muß.

Der Arbeitsethos unserer Gesellschaft beruht auf den Gegenleistungen Lohn, Wertschätzung, Sicherheit und Freiheit. Nur der Lohn ist – wenigstens in Teilen – noch gegeben, die drei anderen schwinden dahin. Da ist es nur logisch, daß immer weniger Menschen bereit sind, für diese Volkswirtschaft und Gesellschaft ihre bisherige Leistung zu erbringen und Verantwortung zu übernehmen. In Folge der Resignation macht sich Eskapismus breit.
20.6.2023

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