Demo, Party oder Rückzug?

Spätestens seit der Grenzöffnung 9/2015 empfinden immer mehr Bürger ein großes Unbehagen. Alle Umfragen zeigen dies. Was tun? Weiter gegen den Niedergang kämpfen und sich für den Erhalt der freiheitlich-demokratischen Grundordnung engagieren und demonstrieren? Oder das von ARD und ZDF tagtäglich verkündete „Weiter so“ akzeptieren? Oder einfach abschalten, denn „Manchmal ist es besser, angenehm gefühllos oder taub zu sein. Auch wenn das bedeutet, dass man abgestumpft erscheint. Denn es macht keinen Sinn, gegen gesellschaftliche Wände zu rennen und sich dabei seelisch zu deformieren“ (1)?

Der Bürger als Einzelner hat es immer schwer, lebt es doch in Konfrontation mit den anderen Individuen wie auch mit dem Kollektiv. So macht sich Resignation breit angesichts eines als übermächtig wahrgenommenen Trios von Parteienstaat, NGOs und Medien. „Was kann ich als kleiner Bürger mit meiner Kritik schon bewirken?“ Zumal Kritik, Skepsis bzw. abweichende Meinung oftmals überhaupt nicht diskutiert, sondern als „Staatsdelegitimierung“ ausgelegt oder als rechts bis hin zu Nazi abgetan wird.

In Freiburg fanden am Samstagnachmittag 26.11.2022 sechs Demonstrationen statt – im Grunde ein erfreuliches Zeichen funktionierender demokratischer Streit- bzw. Diskussionskultur. Doch statt die Demonstranten zu loben und zu ermutigen, wurde abwertend von „Demonstriererei“ berichtet. Jede Demo, in der Bürger bereit sind, ihre Meinung und ihre Argumente im öffentlichen Raum kund zu tun, ist – Grundgesetzmäßigkeit vorausgesetzt und unabhängig vom jeweiligen Sachinhalt – als positiv zu werten. Eigentlich müßte jeder Demonstrant vom Staat eine Belohnung erhalten für vorbildlich demokratisches Verhalten. Im Rechtsstaat gibt es keine guten und bösen Demos. Wo es nur gute Demos gibt, herrscht Totalitarismus.

Angenommen, die Bürger gehen nicht mehr auf Demonstrationen, sondern ziehen sich ins Private zurück, um ihrem Hedonismus nachzugehen und die Hobbys zu pflegen. Wie zu Beginn der Coronakrise, als die sich vor die eigenen Fernseher zurückziehenden Bürger gemäß Strategiepapier des BMI als „Helden“ gefeiert wurden. Angenommen also, die Alternative „Demo oder Party“ bzw. „Protest oder Hedonismus“ stellt sich so nicht mehr, sondern hätte sich zugunsten des letzteren aufgelöst. Herrscht dann der innere Frieden, der Consent of the Governed? Nein. Zuweilen hat man jedoch den Eindruck, ein „ja“ zu vernehmen.
Demonstranten brauchen einen langen Atem: Über ein Jahr nach den Trucker-Protesten in Kanada hat die Regierung von Alberta endlich beschlossen, alle Corona-Maßnahmen zurückzunehmen, die Opfer zu rehabilitieren und die anderen zur Verantwortung zu ziehen. Nach Demonstrationen wurde in China Null-Covid abgeschwächt und im Iran die Sittenpolizei aufgelöst.

Für die Freiheit zu demonstrieren gibt immer Hoffnung, ist nie vergeblich. Und ist legitim: Schließlich fordert der Bürger als Souverän vom Staat als dessen Dienstleister auf Zeit nichts anderes als die Einhaltung und Absicherung der ihm qua Geburt gehörenden Grundrechte.
Auf die Demo gehen, oder die Party oder sich resigniert ins Private zurückziehen? Der gesunde Menschenverstand gibt die Antwort – und rät zu Ersterem.
8 .12.2022
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Ende des Artikels „Demo, Party oder Rückzug?“
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Beginn der Anlagen (1) und (2)
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(1) Angenehm gefühllos
Manchmal ist es besser, die Beschallung mit Propagandamüll von allen Seiten zu beenden. Dann den Ärger und den inneren Frust, indem man sich abwendet und einfach weggeht.

Ich weiß noch, wie es sich damals anfühlte, in einer Welt der drohenden atomaren Apokalypse zu leben. Uns Teenagern ließ dieser Umstand trotzdem noch die Wahl zwischen besorgtem Protest oder ignorantem Hedonismus. Es gab unendlich viele akzeptierte Gemütslagen zwischen Müsli und Popper, Irokese und Vokuhila, zwischen Startbahn-West und New-Wave-Party, Helmut Kohls Politik und dem Geplapper von Dieter Thomas Heck. Die damalige Freiheit im westlichen Teil Deutschlands bestand darin, jeglichem Eskapismus nahezu unbeobachtet frönen zu dürfen. Das ist heute anders: Neben der Bevormundung leistet sich die Gesellschaft ein unerträgliches Misstrauen gegenüber dem Individuum, was zu immer mehr feindlich gesinnter Beobachtung und Reglementierung durch den Staat führt.

Warum ich Ihnen das alles erzähle? Weil ich mich in letzter Zeit oft frage, ob es manchmal nicht besser ist, einfach abzuschalten. Den Fernseher und die hochbezahlten Sprechpuppen sowieso. Die Beschallung mit Propagandamüll von allen Seiten beenden. Dann den Ärger und den inneren Frust, indem man sich abwendet und einfach weggeht. Sich selbst aus dem Fokus nehmen, die inneren Wutbrände löschen, indem man das eigene Schweigen nicht als Resignation, sondern als Strategie akzeptiert. Manchmal ist es besser, angenehm gefühllos oder taub zu sein. Auch wenn das bedeutet, dass man abgestumpft erscheint. Denn es macht keinen Sinn, gegen gesellschaftliche Wände zu rennen und sich dabei seelisch zu deformieren.
Ich glaube, dass es durchaus klug sein kann, den Irrtümern der anderen auszuweichen, statt ihre Wucht abfangen zu wollen. Zu viel Impuls wohnt ihnen inne, wenn sie jung sind. Wir müssen die Irrtümer mit ihren irrlichternden Tonangebern altern lassen. Die meisten werden sich dann ohnehin selbst erledigt haben, in der Erschöpfung ihrer utopischen Unmöglichkeit. Ich weiß, das werden teure Lehrstunden für Deutschland.
… Alles vom 26.11.2022 von Fabian Nicolay bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/Angenehm_gefuehllos
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(2) Advent in Zeiten der Dunkelheit
Die Weihnachtsgrüße bleiben einem immer mehr im Halse stecken. Doch wie mit dem täglichen Irrsinn umgehen, ohne verrückt zu werden? Zynismus und Resignation sind jedenfalls keine Lösung.

Gegen eine gesellschaftliche Wand kommt in der Tat niemand als Einzelperson an. Wozu sich aufreiben und abarbeiten an Sachen, die man doch nicht ändern kann? Ich glaube jedoch, dass Abstumpfung und Gefühllosigkeit nicht die Mittel der Wahl sind, sondern die Weisheit, zu unterscheiden zwischen Dingen, die wir ändern können und die wir nicht ändern können. Und letztere hinzunehmen, ohne dabei zynisch zu werden.
Hand aufs Herz: Wer mag Zynismus am eigenen Leibe erfahren, wer möchte schon von menschlicher Kälte umgeben sein? Und wo soll Menschlichkeit herkommen, wenn man selbst nicht mehr bereit ist, sie vorzuleben – nicht als „Haltung“ ohne jeden Wert, sondern indem man offenbleibt für Nöte seiner Mitmenschen? Diese sind ja nicht verschwunden. Auch dieser Tage sind längst nicht wieder alle „selber schuld“ an der Misere, in der wir bis zum Hals stecken.
Zudem: Ehe man sich’s versieht, könnte man selber Hilfe und Verständnis dringend nötig brauchen. Wer dies aber selbst nicht aufbringt, der sollte sich nicht über Kälte und Gleichgültigkeit Anderer beschweren, wenn es ihn selbst einmal erwischen sollte.

Komisch ist auch, dass immer nur „den“ Deutschen kollektive Vorwürfe gemacht werden, nie aber „den“ Chinesen, „den“ Nordkoreanern, „den“ Afghanen, „den“ Afrikanern, „den“ was auch immer (bis vor Kurzem auch „den“ Russen). Gleichzeitig heißt es oft: Jedes Volk hat die Regierung, die es verdient. Merkt denn niemand den Widerspruch? Nur den Deutschen werden gerne alle möglichen negativen Eigenschaften an den Kopf geworfen, am liebsten von den Deutschen selber. Dagegen habe ich mich immer gewehrt, das hat mich schon immer angewidert. Weil dieses sehr einseitig aufgeladene Bild so einfach nicht stimmt. Und weil es suggeriert, die Deutschen hätten keinerlei Liebenswertes an sich.

Heute ist vieles aus den Fugen geraten. Warum? Weil man alle einst selbstverständlichen und verbindenden Werte über Bord geworfen und bürgerliche Tugenden (ohne die, wie wir heute sehen, nichts mehr rund läuft) als „Sekundärtugenden“ verhöhnt hat. Man muss nicht dem Kollektivismus das Wort reden, um den oft gnadenlosen Hedonismus von Teilen der Nachkriegsgenerationen für ebenso falsch zu halten. Dieses „Ich, ich, ich“ – das ist für viele schon lange der Maßstab, nicht nur in Politik und im Showgeschäft, auch im Privatleben.
… Alles vom 4.12.2022 von Sabines Drewes bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/Advent_in_Zeiten_der_Dunkelheit

Einige Kommentare:
Frau Drewes, der Einzelne ist in der Unterlegenheit. Er ist nicht nur sowohl mit allen anderen Einzelnen, sondern zusätzlich mit dem gemeinsamen Konstrukt, ihrer Allgemeinheit konfrontiert. Ob Exklusivität zu Ausschluss oder zu Bewunderung führt, ist existenziell. Die Menschlichkeit ist weder gut noch böse, Sie ist schlicht die Konstitution der Art. Es ist auch dem Stimmbruch geschuldet, wenn wir nicht mit Heintje singen können, “dass es auf Erden nur eine gibt, die mich so sehr hat geliebt”. Schlussendlich eine hormonelle Sache. Und wer’s nie gekonnt, der stehle weinend sich aus diesem Bund.
4.12.2022, H.D.

Nun ja, vielleicht ist die Frage nicht so sehr, was man ändern KANN, sondern was geändert werden MUSS. Und wenn “man” es nicht direkt ändern kann, dann muss man sich noch lange nicht damit abfinden und sozusagen “der Welt vergeben”. Leider ist es auch so, dass die Mächtigen einem das Leben wirklich sehr vermiesen können; das ist dann auch deren Verantwortung. Das lebenshilfemäßig zu kanalisieren und den Leuten zu sagen: ach, seht mal zu, dass Ihr Euch davon nicht zynisch machen lasst, dreht die Sache politisch zur falschen Seite. Wir brauchen letztlich nichts weniger als einen echten (demokratisch-friedlichen) Volksaufstand gegen die Mächtigen, und der kommt nicht von glücklichen Menschen, die trotz allem ausgeglichen vor sich hinleben, sondern der kommt nur aus angesammelter Wut und dem Unwillen, sich die Freiheit und die Lebenschancen von miesen machtgeilen Typen wegnehmen und zerstören zu lassen. ___ Also ich verstehe die Advent-mäßigen, freundlich gemeinten Gedanken durchaus und will das gar nicht zynisch oder sonstwie wegbügeln. Aber ob das politisch weiterhilft, weiß ich nicht. Das sich letztlich doch irgendwie im System zuhause fühlen, mit gebremstem Oppositionsgeist, das spielt den Tyrannen nur in die Hände. Da muss schon etwas mehr kommen.
4.12.2022, B.M.

Sich ins Private zurückziehen – typisch deutsch
Dieser Artikel ist, politisch betrachtet, leicht unlogisch. Die zutreffende Feststellung, dass mit dieser Gesellschaft und den allermeisten ihrer Individuen “kein Staat zu machen ist”, passt nicht ganz zu den positiven Beschreibungen “des Deutschen” an sich. Dass er selbst bzw die meisten seiner Art Teil des politischen Problems ist und das inzwischen schon eine laengere Zeit, ist unstrittig. Diskutabel waeren allenfalls die Ursachen, eine Mischung von geographischen, genuinen und kulturell/ sozialen Faktoren. Dass hier Entscheidendes in den Jahren nach 1945 zur aktuellen Verfasstheit und der Anfälligkeit gewisser Ideologien ebenso wie zur politischen Ohnmacht beitraegt, ist klar. Allen voran die Unfähigkeit bzw der Unwille, ueberhaupt politisch zu denken und zu handeln, was fuer eine liberale Demokratie essentiell ist. Die Frage ist nicht, ob es nicht auch privat ganz nette Deutsche gibt, sondern ob diese Nation einen (rationalen) Demos hat und keine Ansammlung von Neurotikern, die entweder jedem maerchenerzaehlenden Rattenfänger hinterheraufen, in Schuldkult ertrinken und schon beim bloßen Begriff “rechts” jegliches Denken ausschalten. Die Empfehlung, sich in das Private zurückzuziehen, trifft die Seele des Deutschen ganz gut. Man koennte ihm auch empfehlen, politisch zu agieren und die Alternative zu waehlen, um es zumindest mal auszuprobieren. In etwa so, wie es andere westliche Gesellschaften mit geringeren psychokognitiven Störungen versuchen. Dafuer gibt es uebrigens eine Opposition und ein Spektrum, das man ausloten darf. Der Deutsche praktiziert keine Demokratie, sondern die totalitaere Parteienherrschaft unter gruener Fuehrung. Das koennte man aber ohne weiteres aendern. Man muss nur! springen. Allen voran der Liberalkonservative.‘
4.12.2022, R.N.

Für alles gibt es eine Erklärung. Wenn Politik eine Blase bildet, ist immer eine Ideologie enthalten. Der Kontakt zur Wirklichkeit ist verloren. Ein Elektriker würde sagen, es fehlt die Erdungsleitung. Politische Blasen wirken meist zerstörend auf den Staat. Vernunft hat keine Chance mehr. In der Vergangenheit haben wir diese Erfahrung gemacht. Damals hat sich in einer Blase jegliches Unrechtsbewusstsein aufgelöst.
4.12.2022, B.O.

Der Frust übers eigene Aktivsein
Danke , Frau Drewes, in Vielem kann ich Ihren Frust nachvollziehen, wenn ich auch in Manchem als Ex – “DDR” ler andere Akzente setzen würde. Beim interessierten Studium Ihres Textes über die Wirrnisse dieser Zeit klaffte für mich am Ende aber doch ein große Lücke. Was sind ein paar “Herzlosigkeiten und andere Gemeinheiten” und ein Staat, der sich einen Gesundheitsminister mit psychischen Störpotential leistet – erwähnen Sie gar nicht ! – eigentlich gegen den Schrecken, mit denen ein Nachbarland zu leiden hat ??? Peanuts, richtig. Da fällt nämlich dieser dreckige, ideologisch verkommene russische Putin – Bär über seinen Nachbarn her und läßt dessen und seine eigene Jugend in einem verbrecherischen Krieg verbluten und sterben. Ja, man muß es immer wieder deutlich aussprechen, weil Putins Trolle auch bei uns nicht ohne Erfolg agitieren obwohl sie für Denkende das Blaue vom Himmel lügen.
4.12.2022, D.J.‘
Seit ich konsequent ARDZDFDLF-abstinent lebe, geht es mir besser;
meine Angetraute erlebt mich “ausgeglichener”. Informations-Alternativen wie die Achse des Guten, Kontrafunk, Apolut, Jasmin Kosubek, Punkt.Preradovic, Rubikon und einige andere erforden zwar einigen Zeitaufwand, bewahren aber vor dem resignierten Abschalten und Einknicken vor der globalistisch-apokalyptischen Propaganda mit integrierter Drohkulisse. Das Gefühl, ich bin nicht allein, muss täglich Input erhalten. Dennoch: Das kranke Treiben der antidemokratischen Deutschlandabschaffer in der der “Ampel”-Regierung, ihrer Umerziehungsmedien und des globalistischen NGO-Vorfelds bleibt und triumphiert über seine Kritiker, den Rechtsstaat, die Demokratie und die Wahrheit. Und trotzdem kommt das Abschalten nicht infrage.
4.12.2022, A.R.

Das Volk hat vertraut und wurde betrogen
“Heute, wo nicht nur auf sie kein Verlass mehr ist, lernen viele erst schätzen, was wir durch eigene Dummheiten verloren haben.”—- Wir haben es nicht durch “eigene Dummheiten verloren”, es wurde uns geraubt. Ganz konkret wurde es uns von Politikern et al. geraubt, die einem in Davos residierenden Herren mit dem Namen Klaus Schwab dienen. Meine persönlich erstellte Liste mit Namen von relative bekannten Mitgliedern des WEF werde ich separat posten. – Das Volk ist nicht dumm. Das Volk hat vetraut und wurde betrogen! Außerdem ist das Volk hilflos, da es dehostilisiert und entwaffnet wurde. Das Volk wurde vorsätzlich in die Irre geführt und obendrein wehr- und hilflos gemacht. Es ist ein dreckiger Trick der Eliten, dem Volk einzureden, dass es der “Souverän” sei, wobei seit über 30 Monaten völlig offensichtlich geworden ist, dass unsere Grundrechte und unsere Menschenwürde weniger wert sind als ein gefüllter Kotzbeutel in einem abstürzenden Flugzeug.
4.12.2022, L.L.

Dont think Twice, it`s Allright
Auch Ihnen Frau Drewes ein herzliches ” Dont Worry….Be Happy ” auch gerne wie von Dale Carnegie ” Sorge dich nicht, Lebe “………oder ” Dont think Twice, it`s Allright ” für Jene, welche alles von Hinten her Denken. Mit einem Guten Tropfen ( in geheizter Wohnung ) und geschlossenen Augen ist Alles etwas erträglicher. Einen schönen Nikolaus auch….und die 5.Kerze nicht vergessen !
4.12.2022, R.M.
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