Demo gegen Mohammed-Video in Freiburg

800 könnten es werden, vielleicht auch deutlich mehr. Selten war die Anspannung vor einer Demonstration in Freiburg so groß wie vor jener am Freitag, die um 15 Uhr auf dem Karlsplatz beginnt. Versammeln werden sich Moslems, die wohl eher dem islamistischen Lager zuzurechnen sind. Anlass des Protestes ist ein Schmäh- Video über den Propheten Mohammed, das in der arabischen Welt für heftigen Aufruhr gesorgt hat. Zu der Demonstration nach dem islamischen Freitags-Gebet werden auch deshalb extremistische Muslime erwartet, weil der Anmelder der Veranstaltung „von Sicherheitskreisen mit der radikal-islamischen Hisbollah- Bewegung in Verbindung gebracht“ werde, wie der SWR herausfand. Die Polizei, die ebenso wie die Stadt gestern die Relevanz der Veranstaltung möglichst tief hängen wollte, konnte das nicht bestätigen. Der Mann, ein im Süd-Libanon geborener und in Freiburg wohnhafter deutscher Staatsbürger, habe bereits im Jahr 2006 drei Demonstrationen angemeldet, so Polizeisprecher Karl-Heinz Schmid. Diese seien friedlich verlaufen. Der Veranstalter sei „polizeibekannt“, aber das müsse nicht zwangsläufig heißen, dass er auch in krimineller Hinsicht auffällig geworden sei. „Bei den Medien ist die Aufregung größer als bei uns“, so Schmid. Sogar der US-Nachrichtensender CNN habe bereits bei der Freiburger Polizei angerufen, um sich über die Demonstration zu erkundigen. Diese ist offenbar die erste derartige Protestkundgebung in Deutschland aufgrund des Schmäh-Videos. Gestern wurde dann bekannt, dass es am Samstag eine ähnliche Demonstration in Karlsruhe geben soll. Schmid betonte, es sei ein Vorteil, dass die Demo angemeldet sei. „Das ist in Freiburg leider längst nicht die Regel.“ Aus diesem Grund fand am gestrigen Mittwoch im Amt für öffentliche Ordnung ein Gespräch zwischen Stadt, Veranstalter und der Polizei statt. Dabei wurde auch die Demonstrationsroute festgelegt. Die Wegstrekke wird vom Karlsplatz über die Kaiser- Joseph-Straße, in die  Schiffstraße und zum Rathausplatz führen. Dort sei Abschluss und Ende der Demonstration, verlautete Stadt-Sprecherin Edith Lamersdorf am gestrigen Abend. Das Amt für öffentliche Ordnung verlange für die 800 erwarteten Teilnehmer 20 Ordner und wolle die Namen der Ordner bis Freitagmorgen, 9 Uhr, vorgelegt bekommen. Der Polizei  bliege es, aus Sicherheitsgründen eine kurzfristige Änderung der Demonstrations-Route festzulegen. „Weitere Auflagen sind, dass mitgeführte Transparente keine strafbaren Parolen enthalten dürfen. Ebenfalls gilt ein Vermummungsverbot und dass keine gefährliche Gegenstände mitgeführt werden“, so Lamersdorf.  Musikinstrumente oder ähnliches dürften die polizeiliche Kommunikation nicht stören. Der Auflagenbescheid werde dem Veranstalter am Donnerstag zugestellt. Die Stadt rechtfertigte sich gegenüber Stimmen, laut denen eine solche Demonstration angesichts der mancherorts aufgeheizten Lage verboten werden sollte: „Ein Verbot kann nur erteilt  werden, wenn schwerwiegende Gründe vorliegen, also die öffentliche Ordnung und Sicherheit bei der Durchführung  der Demonstration unmittelbar gefährdet ist.“ Die französische Regierung hat derweil – anders als in Freiburg – eine für Samstag geplante Demonstration gegen das Mohammed-Video verboten. Es gebe keinen Grund, Konflikte zuzulassen, die mit dem eigenen Land nichts zu tun zu hätten, sagte Premierminister Jean-Marc Ayrault. Polizeisprecher Schmid betonte gestern, die Freiburger Polizei werde darauf achten, dass die Demo „friedlich und natürlich ohne jede Waffen“ ablaufe. „Natürlich werden wir Straftaten konsequent verfolgen“, so Schmid. Die Polizei sei sowohl auf eine völlig gewaltfreie als auch auf eine unfriedliche Demonstration vorbereitet – bis hin zum Fall, dass etwa US-amerikanische Einrichtungen behelligt würden. Wieviele Beamte von polizeilicher Seite im Einsatz sein werden, wollte Schmid aus ermittlungstaktischen Gründen nicht sagen. „Unsere Einschreit- Schwelle wird aber eine niedrige sein.“ Der Freiburger Erzbischof Robert Zollitsch hat gestern seine Ablehnung des Mohammed-Videos bekundet. Zur Meinungsfreiheit gehöre auch die Achtung vor dem Bekenntnis Anderer. „Zu häufig – auch bei uns in Deutschland – wird die Schmerzgrenze überschritten.“ Zollitsch betonte außerdem, der Islam müsse sich von jeder Form des Fundamentalismus lossagen. „Töten im Namen Gottes ist eine Sünde gegen Gott.“
20.9.2012, www.stadtkurier.de

Facebook-Party riskanter als Islamisten-Demo?
Natürlich: Hinterher ist man immer  schlauer. Und so werden Stadt und  Polizei erst am Freitagabend wissen, ob es vernünftig war, die bundesweit erste Demonstration gegen das die islamische Welt empörende „Mohammed-Video“ durch die belebte Freiburger Innenstadt zu leiten. 800 Protestierende werden erwartet – darunter einige, für die der freundschaftliche muslimisch-christliche Dialog wohl kaum an erster Stelle steht. Wie reagiert diese Gruppe auf etwaige „Provokationen“ – wie immer diese aussehen mögen? Das Ganze ist ein Ritt auf der Rasierklinge: Die Polizei muss für einen friedlichen Demo-Verlauf sorgen. Was passiert aber, wenn auch nur ein Demonstrant meint, eine Fahne anzünden zu müssen? Bleibt alles friedlich: Prima. Falls nicht, wird sich Freiburg fragen lassen müssen,  b eine mit großem Aufwand verhinderte Facebook-Party (und sei sie noch so schwachsinnig) gefährlicher ist als eine „Islamisten-Demo“ …
Stefan Ummenhofer, 20.9.2012,  www.stadtkurier.de

850 Menschen demonstrieren friedlich gegen Mohammed-Video in Freiburg
… Viele Zaungäste und Passanten beobachteten das Geschehen, hielten aber einigen Abstand. Nicht alle hatten Verständnis für das Anliegen der Teilnehmer. Eine Frau hielt ein Plakat hoch, auf dem stand: „Wenn euch unsere Meinungsfreiheit nicht gefällt, dann nutzt doch eure Reisefreiheit“. Als sie vom Anti-Konflikt-Team der Polizei angesprochen wurde, verwies sie darauf, dass sie nicht aggressiv auftreten würde. Auf einem weiteren Plakat am Rande der Demo stand: „Mit Fanatismus, Pogromen, Kriegen im Namen von Religionen muss Schluss sein“. …
Alles vom 21.9.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/850-menschen-demonstrieren-gegen-mohammed-video-in-freiburg

Wozu Parolen in FR auf Arabisch?
Wen wollen die Demonstranten eigentlich in Freiburg erreichen wenn sie Arabische Parolen schreien oder Plakate auf Arabisch hochhalten? Finde ich eigentlich nicht schlimm, aber ich denke das ist ein Schuss ins eigene Knie.
martin Hermann, 21.9.2012

… Aufschrei im umgekehrten Fall?
„Solange Christen in islamischen Ländern unterdrückt, Kirchenbauten verboten und Priester sowie Ordensleute ermordet werden, sollten die Demonstranten (trotz meines Verständnisses für Ihren Ärger über das extrem dumme Video) den Ball flach halten! Wo bleibt deren Aufschrei im umgekehrten Fall? Hier messen die Moslems mit zweierlei Mass. Man kann nicht auf der einen Seite Respekt und Achtung verlangen und im eigenen Land das Gegenteil tun!“
Genau so ist es! Und die Front der Gutmenschen in Gestalt unseres evangelischen Pastors York Hilger macht auch noch mit.
Dr. Christian Schrader, 21.9.2012

Deutschland und das Schmähvideo: Absurdes Theater – Grundrecht auf Meinungsfreiheit nicht verhandelbar
Es kann nicht sein, dass die persönliche Erregbarkeit von Extremisten entscheidend dafür ist, wie hierzulande Gesetze angewendet werden. … Diejenigen, die keine Bauchschmerzen haben, sind die Islamisten. Sie spielen die Rolle des Siegers in diesem absurden Theater. Wird der Schmähfilm gezeigt, haben sie den gewünschten Anlass für weitere Hass- und Gewaltattacken gegen Deutschland. Wird er nicht gezeigt, haben sie erreicht, dass ein demokratisches Land aus Angst vor ihnen, wenn auch nur in einem Fall, ein Grundrecht ausgesetzt hat.
Alles von Karlheinz Fesenmeier vom 21.9.2012 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/deutschland-und-das-schmaehvideo-absurdes-theater

Salafistischer TV-Sender machte Video publik
Nicht die westliche Presse hat diesen uninteressanten Film bekannt gemacht, sondern ein salafistischer TV-Sender in Ägypten. Die westliche Presse berichtete erst, nachdem die Krawalle in Kairo und Bengasi losbrachen, bei denen es mehrere Tote gab inklusive des amerikanischen Botschafters. Lesen Sie sich mal das hier durch, danach wissen Sie besser Bescheid: www.zenithonline.de/deutsch/politik//artikel/salafisten-und-andere-krawallmacher-003327/
22.9.2012, Michael Krenn

Fanatischer Islamismus weckt „Global Angst“
Henryk M. Broder nimmt Stellung zu dem Mohammed-Video mit Ausschreitungen und den Äußerungen von Angela Merkel und Innenminister Friedrich zum etwaigen Verbot solcher Karikaturen bzw. Filme:
„Wenn das alles Äußerungen sind, die 200 Jahre nach Voltaire, Kant und Hegel den Zustand des aufgeklärten Abendlandes wiedergeben, dann ist das Abendland nicht zu retten, dann hat es sich nicht aus seiner „selbstverschuldeten Unmündigkeit“ befreit, sondern ist dabei, an einer selbstverschuldeten Abhängigkeit von Fanatikern zugrunde zu gehen, denen die „aufgeklärten“ Abendländer umso bereitwilliger entgegen kommen, je brutaler und rücksichtsloser sich diese aufführen. Dahinter steckt natürlich nicht der Respekt vor religiösen Gefühlen, sondern die schiere Angst, überrollt zu werden. Aus der „German Angst“ vor dem Atomtod und dem Waldsterben ist eine „Global Angst“ vor einer gewalttätigen Ideologie geworden, die das Erbe des Kommunismus und des Faschismus angetreten hat. Der Islamismus will nicht seine Anhänger befreien, er will die Welt versklaven. …..“
Alles von Herrn Henryk M. Broder vom 22.9.2012 bitte lesen auf
https://www.welt.de/debatte/henryk-m-broder/article109355168/Fanatischer-Islamismus-weckt-Global-Angst.html

Ich gratuliere den Muslimen zu ihrer friedlichen Demonstration in Freiburg
Ich gratuliere den Muslimen zu ihrer friedlichen Demonstration in Freiburg. Der Islam hatte in Deutschland nach den zum Teil blutigen Aktionen der Salafisten eine teils schlechte Presse. Die hiesige Demonstration hat gezeigt, dass es auch anders geht. Dass das so bleibt, hängt davon ab, ob die deutsche Gesellschaft weiterhin und verstärkt deutlich macht, dass sie religiösen Terror nicht duldet. Der angedachte Kiniefall unseres Inneministers und das beifällige Nicken unserer Kanzlerin dazu, den Film vielleicht zu verbieten, ist ein Schritt in die falsche Richtung.
Martin Mattmüller, 22.9.2012

Wo bleibt bei Moslems der Respekt für den Glauben des anderen?
Auch wenn diese Demonstration friedlich verlaufen ist, finde ich es doch mehr als befremdlich, dass Moslems in Deutschland für mehr Respekt demonstrieren, weil ein AMERIKANISCHES Video ihre religiösen Gefühle verletzt. Besonders wenn man bedenkt, dass auf der ganzen Welt Christen von moslemischer Seite diskriminiert, vertrieben, geschlagen, gefoltert, verbrannt, einresperrt und hingerichtet werden. Und das nicht nur von sogenannten Extremisten, sondern von offiziellen islamischen Regierungen. Wo bleibt das der Respekt für den Glauben des anderen? Warum geht dafür niemand auf die Strasse? Für weitere Infos über Christenverfolgungen empfehle ich die Seite www.opendoors-de.com
Lena Damminger, Freiburg, 1.10.2012

Was haben wir mit dem Film zu tun?
Meine moslemische Freundin und ich waren auch auf der Demonstration – Wir hatten auch ein Plakat mit folgendem Text: „Warum demonstrieren Sie in Deutschland? Was haben wir mit dem Film zu tun? Nur der Mob zündet Botschaften an und tötet Menschen. Der Koran verbietet Gewalt.“  Schnell kamen aufgebrachte junge Männer und wollten heftig diskutieren. Wir fragten, warum demonstrieren Sie nicht gegen Gewalt? Gewalt in Syrien? Gewalt im Iran? Gewalt gegen die Unterdrückung der Frauen? Darauf haben diese jungen Männer oft keine Antwort. Der junge Mann mit dem Schild „Muslime und Christen sind alle Kinder Gottes“ – Hochachtung für dieses Schild. In Pakistan verbrannte man eine Bibel auf der Straße. In arabischen Ländern werden Christen verhaftet – es ist oft verboten, eine kleines Kreuz als Kette zu tragen und man darf nicht über Christentum sprechen – auch nicht deutsche Lehrer an Schulen in arabischen Ländern. Deutschland ist sehr sehr tolerant und so sozial – daher kommen ja alle so gern zu uns und wollen hier leben.
Helgard Keller-Cost, Emmendingen , 2.10.2012

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02. Oktober 2012

Die Schere im Kopf scheint bei einigen Muslimen groß zu sein
Ich habe jedes Verständnis für die Muslime. Leider habe ich das Gefühl, dass sie selber derlei für sich nicht akzeptieren, wenn es um andere Religionen geht. So wurde neulich offenbar in Kairo von einem Prediger die Bibel zerrissen und verbrannt. Das scheint aber keinen aufzuregen. Zugleich wird, aus „politischer Korrektness“ jeder als Rassist und Nazi bezeichnet, der irgendetwas am Islam kritisiert. Die Schere im Kopf scheint bei einigen hier recht groß zu sein.
Elvira Büchner, Freiburg, 2.10.2012

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