Deindustrialisierung: Verarmung

Bislang war der Prozeß der Deindustrialisierung eher positiv belegt: Langsamer Übergang von der Industriegesellschaft zur Dienstleistungsgesellschaft, wobei dem Rückgang der Wertschöpfung im industriellen Sektor ein zumindest ebensogroßer Zuwachs bei den Diensten (IT-Bereich, neue Technologien, KI, ….) gegenüberstand.
Heute jedoch ist die Situation der deutschen Wirtschaft besorgniserregend anders: Durch die Verteuerung und Verknappung der Energieimporte bricht nicht nur die industrielle Fertigung mitsamt Handwerk ein, sondern auch der gesamte Dienstleistungsbereich – dieser kann kein kompensierendes Wachstum mehr generieren. Mit der schlimmen Folge: Volkswirtschaftliche Wertschöpfung und damit Bruttosozialprodukt schrumpfen, das Land verarmt. Das Gerede „Wir sind ja so ein reiches Land“ ist zwar – besonders von den grünen wohlversorgten Staats-, NGO- und Medien-Bediensteten bzw. Anywheres – immer noch zu hören, wird aber rasch verstummen.
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Dieser Einbruch des Wohlstandes ist in Deutschland aus zwei Gründen besonders groß: Zum einen haben wir eine Veredelungsindustrie vom Typ „Boutique“ (siehe (1) unten). Zweitens sorgt die Migrationspolitik mit den weiterhin de fakto unkontrollierten Grenzen (wer im Land ist, wird zumindest geduldet) und den EU-weit mit Abstand höchsten Sozialleistungen dafür, daß mehr und mehr solche Zuwanderer ins Land kommen, die der Staat versorgen muß. Der Sozialstaat kann letztendlich nur noch durch Schuldenaufnahme vor dem Kollaps bewahrt werden.
27.10.2022
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(1) Der Abstieg vom Wohlstandsgipfel hat begonnen
Deutschland im Deindustrialisierungs-Modus
Der hoch industrialisierte Standort Deutschland wird sein bisheriges Industrialisierungsniveau und den daran geknüpften Massen-Wohlstand nicht halten können. Dagegen hilft auf Dauer auch kein x-Wumms in Form steigender, schuldenbasierter staatlicher Rettungspakete.
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Warum ist ausgerechnet die deutsche Volkswirtschaft besonders von der Verschlechterung des weltwirtschaftlichen Umfeldes betroffen? Zur Vorwarnung des Lesers sei gesagt, dass nachfolgende Überlegungen auf einer einfachen, holzschnittartigen und groben Klassifizierung der Weltwirtschaft beruhen; alle wissenschaftlichen Winkelzüge und Ausnahmen werden beiseitegelassen.
Legt man für das Modell der Weltwirtschaft folgende volkswirtschaftlichen Produktionsfaktoren Boden/Rohstoffe/Energie, Arbeit, Kapital, technischer Fortschritt/Wissensniveau, Dienstleistungen zugrunde, so ergibt sich folgende grobe Klassifikation der heutigen weltwirtschaftlichen Arbeitsteilung nach Länder-Schwerpunkten:
1) Länder mit überwiegendem Rohstoff und Energieaufkommen = Bergbau/Grundstoffindustrien/Energieförderung
2) Länder mit überwiegender industrieller Massenproduktion = Fabrik
3) Länder mit überwiegend industrieller Veredelungs- und Spezialitätenproduktion = Boutique
4) Länder mit Spezial-High-Tech-Produktion und Dienstleistungen = Big money and security

Die Grenzen zwischen den Ländern sind fließend, kein Land verfügt ausschließlich über bestimmte Ressourcen oder Knowhow. Nach einem groben Schema wären schwerpunktmäßig folgende Regionen zuzuordnen:
1. Sämtliche südlichen rohstoff- und energiereichen Schwellen- und Entwicklungsländer;
2. Asien, an der Spitze China;
3. Europa;
4. USA.

Deutschland betreibt seit eh und je eine Boutique und zählt mit zur Spitze der europäischen Veredelungs-, Tüftler- und Spezialitäten-Produzenten. Es ist der Flagstore unter den europäischen Boutiquen-Ländern. Deutschland hat kaum Rohstoffe und verfügt lediglich über umweltpolitisch verpönte und überdies auch in zu geringen Mengen vorhandene fossile Energieträger, neben einer begrenzten Menge an Atomstrom. Ein hoher Energieanteil muss importiert werden. Allerdings: 50 Prozent der notwendigen Energie, um so einen kapitalintensiven volkswirtschaftlichen Kapitalstock zu betreiben, stammen inzwischen aus erneuerbaren Quellen, Tendenz steigend.
… Alles vom 23.10.2022 von Dr. Helmut Becker bitte lesen auf
https://www.tichyseinblick.de/wirtschaft/deutschland-deindustrialisierung/

Einige Kommentare:
Der „rosarote Elephant im Raum“ wurde nicht angesprochen: der überbordende Sozialstaat mit allen seinen untragbaren Ausprägungen. Dazu ist ein knallharter Politikwechsel notwendig.
23.10.2022, Tho

„Auslöser für den Deindustrialisierungsprozess ist vor allem die durch den Ukraine-Krieg und den Stopp der russischen Gaslieferungen ausgelöste Verteuerung sämtlicher Energieträger (Erdgas, Erdöl, Strom) bis auf das Fünffache des Niveaus von 2021.“ —> Falsch! Auslöser ist die idiotische deutsche Energiepolitik und die Abbestellung der russischen Gaslieferung durch Robert und Annalena im Auftrag der US-Besatzer. Zum Ende des Jahres dann dasselbe für Erdöl.
„Diese lebenswichtigen Importe [Gas, Erdöl] sind durch den Putin-Krieg völlig überraschend ausgefallen…“ —> Falsch! Sie sind durch die eigenschädigenden Sanktionen des „Werte-Westens“ im Zuge eines beispiellosen Wirtschaftskrieges gegen Russland ausgefallen.
„Allerdings: 50 Prozent der notwendigen Energie, um so einen kapitalintensiven volkswirtschaftlichen Kapitalstock zu betreiben, stammen inzwischen aus erneuerbaren Quellen, Tendenz steigend.“ —> Vielleicht 50 Prozent des Stroms, aber 50 Prozent der benötigten Gesamtenergie?
Im Übrigen bedarf es keiner abgekürzten wissenschaftlichen Betrachtung, um zu dem Ergebnis zu kommen, dass das Geschäftsmodell eines Landes, das selbst kaum Rohstoffe hat, aber eingekaufte veredelt und zwar mit ebenfalls eingekaufter Energie, weitgehend hinfällig ist, wenn diese Rohstoffe und Energie entweder gar nicht mehr, oder nur noch zum x-fach höheren Preis zur Verfügung stehen.
23.10.2022, te

„Die alten „Rost“-Industrien verlieren an volkswirtschaftlicher Bedeutung, zum Beispiel Kohle und Stahl, neue Dienstleistungsunternehmen wie im IT-Bereich, der Logistik oder der öffentlichen Verwaltung prosperieren und wachsen stark.“
Dafür braucht man jedoch Ingenieure und nicht Gender-Expertende:innen – mit High Tech kann Singapur punkten, aber nicht Deutschland. Weder Energie noch genügend Schmalz im Gehirn – der Weg führt zum Drittwelt-Land.
23.10.2022, H.M
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