Vorschlag des Freiburger Centrums für europäische Politik CEP: Sobald der Schuldenstand eines Eurolandes 90 % seiner jährlichen Wirtschaftsleistung übersteigt, werden ihm 10 % seiner Verbindlichkeiten erlassen. Damit soll der diszipinierender Druck auf schuldenmachende Staaten erhöht werden, da bei Näherrücken der 90%-Grenze und somit zunehmendem Insolvenzrisiko höhere Zinsen drohen, da kaum ein Kreditgeber diesem Staat billiges Geld leihen würde. Mit einem solchen automatischen Schuldenschnitt will das CEP die derzeitige fehlgeleitete Eurorettungspolitik von EU, ESM bzw. EZB beenden.
Freiburger Ökonomen fordern mehr Schuldenschnitte
Weil kaum noch Ansteckungseffekte von einem Krisenland auf andere zu befürchten wären, wäre der Eurorettungsschirm ESM überflüssig – ebenso wie die damit verbundenen Sparauflagen. Das Risiko einer hoher Staatsverschuldung liege nicht mehr beim ausländischen Steuerzahler, also zuvorderst dem deutschen, sondern den Investoren am Finanzmarkt. …..
Alels vom 8.7.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/nachrichten/wirtschaft/freiburger-oekonomen-fordern-mehr-schuldenschnitte–73397731.html
Teilweiser Schuldenschnitt unter Inanspruchnahme der unvorsichtigen Kreditgeber statt fremder Steuerzahler
Gute Idee. Sie krankt nur daran, dass die Realität eine andere ist. In der Realität entscheiden solche Fragen Politiker wie Angela Merkel oder Peer Steinbrück, die nur deshalb an der Macht sind oder waren, weil sie ihre Völker permanent mit Wahlversprechen auf Pump bestochen haben, ihnen ihre Stimme zu geben. Daher ist die gesamte politische Klasse Europas untrennbar von einem grenzenlosen Zufluss an Kreditmitteln in die Staatshaushalte abhängig. Ansonsten würden sofort ein ganz anderer Typ von Politiker gewählt werden. Das gesamte politische System würde sich sofort wandeln. Der totale Wohlfahrtsstaat würde unverzüglich beseitigt werden, weil er ohne Schulden unbezahlbar wäre. Das ist der einzige Grund, warum Merkel und der Rest Europas unter tatkräftiger Mithilfe der Oppositionsparteien SPD und Grüne die damalige No-Bailout-Regel gebrochen haben. Sie hätte nämlich genau das bewirkt was Prof. Gerken und Kollegen heute wieder vorschlagen, einen teilweisen Schuldenschnitt unter Inanspruchnahme der unvorsichtigen Kreditgeber statt fremder Steuerzahler. Daher müssen wir Wähler zuerst vernünftige Politiker wählen, wenn wir darauf bestehen, dass zukünftig wieder vernünftige Politik betrieben wird.
8.7.2013, Rainer Brombach