Textil

 

 

 

 

Textil- und Modeindustrie im Überblick

Die deutsche Textil- und Bekleidungsindustrie ist die zweitgrößte Konsumgüterindustrie in D.
Umsatz 2011 über 29 Mrd Euro in 1200 Unternehmen mit 400000 Beschäftigten.

Textilproduktion in D
Als Produktionsstandort spielt D wertmäßig kaum mehr eine Rolle. Wenige Ausnahmen:
Trigema, schwäbischer Familienbetrieb
Falke Sockenhersteller
Macarons Kindermodenanbieter

Fast alle Textilien werden importiert
Textilimporte im 1. Halbjahr 2012:
China 3,5 Mrd Euro, Türkei 1,5 Mrd Euro, Bangladesh 1,4 Mrd Euro,
Indien 0,61 Mrd Euro und Italien 0,44 Mrd Euro

Modeanbieter delegiere an Lohnfertiger im Ausland
Die Nähfabriken in Asien und Osteuropa sind zumeist Lohnfertiger, gehören also nicht den hiesigen Modeanbietern.
Vorgehen der Modeschöpfer: Hiesige Designer erstellen Kollektionen bzw. Muster und besorgen die Stoffe sowie Garne, um anschließend den Nähauftrag zu delegieren. Große Konzerne streuen ihre Aufträge auf mehrere hindert Textilfabriken.

Clean Clothes Kampagne
Die Clean Clothes Kampagne (CCC) gab Profile von über 50 Fashion-, Mode- bzw. Outdoor-Unternehmen heraus unter Berücksichtigung sozialer Mindeststandards und Einhaltung von Arbeitsrechten. Beispiele:
– „fortschrittlich“: Schöffel, Vaude und Mammut.
– „durchschnittlich“: C&A, H&M, Esprit und Northface.
– „nachlässig“: Benetton, Kik, Orsay und Quicksilver.
– “ verweigernd“: Buron, Pimkie und New Yorker.
Die CCC ist ein Netzwerk, in dem sich 20 Trägerorganisationen zusammen gefunden haben. Sie sind in der Regel bundesweit arbeitende Organisationen, Vereine oder Verbände.
https://www.saubere-kleidung.de/

Preis-Komponenten – Gewinnspanne von 100% an aufwärts
0,40 Euro Rohstofkosten eines T-Shorts für Baumwolle, Garne, Knöpfe usw.
1,00 Euro zum Nähen des T-Shirts
0,10 Euro für Transport und Lagerung von der Näherei in Asien bis Hamburg Hafen.
Dem Einkaufspreis von 1,50 Euro steht dann im Laden ein Verkaufspreis von 3,00 Euro gegenüber. Das „T-Shirt zum absoluten Hammer-Mega-Tiefstpreis von 2,99 Euro“ erbringt also eine 100%-Marge.
Der Einkaufspreis von Jeans liegt bei maximal 5,00 Euro.
„Mit Billigklamotten kann man gutes Geld verdienen“, so das Handelsforschungsunternehmen Planet Retail.
https://www.planetretail.com/

Prüfsiegel
Viele Anbieter vieler Anbieter.
– Öko-Text-Standard als Prüfsiegel mit Focus Schadstoffe in 3 Varianten 100, 1000 und 100 plus.
– Blue Sign mit Schwerpunkt Umweltaspekte
– Fairtraide, Naturtextil IVN, BSCI mit Focus auf soziale verantwortung

 

 

Trigema

Seit 1975 ist Trigema aus Burladingen Deutschlands größter Hersteller von Sport- und Freizeitbekleidung.
www.trigema.de

Ökoeffektive Produkte aus 100% BIO-Baumwolle optimiert nach Cradle to Cradle® – von der Wiege zur Wiege. Die Trigema-Produktion nach Öko-Tex-Standard 100 erfolgt ausschließlich in Deutschland in eigenen Werken.
www.trigema.de/cradle-to-cradle

Der Sport- und Freizeitbekleidungshersteller Trigema wurde allgemein bekannt durch seinen TV-Werbespot mit einem sprechenden Schimpansen. Kernaussage des Spots: Trigema produziert ausschließlich in Deutschland. Geschäftsführer und Trigema-Eigentümer Wolfgang Grupp verspricht, dies auch in Zukunft nicht zu ändern. Mit dieser Unternehmenspolitik hat Grupp die traditionsreiche Textilfirma aus den Schulden geführt, den Umsatz sowie die Größe der Belegschaft gesteigert. 1200 Mitarbeiter beschäftigt Trigema heute. Mit seinen Äußerungen zu Unternehmerkultur, zu Managergehältern und zur sozialen Verantwortung von Wirtschaftsbossen eckt der schwäbische Mittelständler aber auch an.
12.8.2012, https://www.phoenix.de/content/449500

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