Mittelstandsunternehmen

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Sonnenaufgang und Windkraft: Blick vom Schlossbergturm bei Freiburg zum Rosskopf 6/2020

 

Das Verhältnis zwischen Mittelstand und Politik ist zerrüttet
Und das nicht erst seit dieser Regierung.
• Im Regierungsflieger nehmen vor allem Konzernfürsten und Verbandsvertreter Platz, zeigen Recherchen von The Pioneer.
• Das Beratungsgremium zum Bürokratieabbau – der sog. Normenkontrollrat – wurde von einem Ministerium ins andere geschoben. Der Kanzler wollte – anders als Merkel – das Thema und die damit befassten Mitarbeiter nicht länger unter seinem Dach dulden.
• Der deutsche Standort rutscht in seiner Wettbewerbsfähigkeit immer weiter ab – ohne Gegenwehr der Regierung.
• Die EU fremdelt seit Jahren mit der ökonomischen Bedeutung der deutschen Familienunternehmer – und zieht ihre Agenda durch. Ein Festival der Bürokratie ist die Folge.
Marie-Christine Ostermann, Präsidentin des Verbandes Die Familienunternehmer, hat das Zusammenspiel von kommunikativer Geste und politischer Wirklichkeit durchschaut. Sie sagt: „Für Gespräche machen fast alle Regierungsvertreter die Tür auf. Aber es folgen keine Taten.“
Meine Kollegen Christian Schlesiger und Claudia Scholz beschreiben das Verhältnis von
23.6.2024
https://news.gaborsteingart.com/r/FFinV743789118ms64439.html

 

WVIB-Präsident Burger: industrielle Wertschöpfung statt Deindustrialisierung
Laut WVIB-Präsident Thomas Burger rumort es im Unternehmerlager. Von einer Deindustrialisierung ist die Rede. Dabei braucht es für die Bewältigung des Klimawandels industrielle Wertschöpfung.
Ein paar altbekannte Tatsachen: Wir hatten in Deutschland schon vor dem Ukraine-Krieg die höchsten Energiepreise der Welt, die zweithöchsten Steuern, einen anhaltenden Fach- und Arbeitskräftemangel, hohe Arbeitskosten. Wir haben eine schlechter werdende Infrastruktur, einen Staat, der nicht weiß, wie Digitalisierung geht, wir fahren in unpünktlichen Zügen, und die Pannen bei unseren prestigeträchtigen Bauprojekten machen uns zum Gespött. Alarmierend: Qualifizierte Menschen verlassen Deutschland seit Jahren in Scharen. Wir sind zum weltweit führenden Auswanderungsland für Leistungsträger geworden. Diese Symptome deuten auf einen Befund hin: Deutschland ist zu teuer, zu langsam, zu bürokratisch, zu weit weg von den Weltmärkten, zu naiv bei der Zukunft.

Es ist nicht erkennbar, dass die Bundesregierung diese säkularen Herausforderungen erfolgreich angeht. Natürlich, wir steuern auf einen Klimawandel zu und stecken mitten in einer ökologischen Transformation. Aber wer glaubt, dass all diese gewaltigen Veränderungen ohne industrielle Wertschöpfung und ohne mittelständische Strukturen in Deutschland möglich sind, täuscht sich gewaltig. Wie sollen wir umwelttechnologisch vorankommen ohne Industrie? Nur mit immer besserer Technologie wird uns die Dekarbonisierung gelingen! Wie erhalten wir unseren wohlhabenden ländlichen Raum in Baden-Württemberg, wenn nicht mit exportstarker Industrie? Wovon soll ein Land denn leben, das keine Rohstoffe, kein Kobalt und kein Lithium hat? Sehen wir ein: Wenn wir die Industrie vertreiben, fangen unsere Probleme erst an.

Unternehmer stören sich daran, dass sie ihre unternehmerische Kreativität für die Bewältigung des notwendigen Wandels nicht adäquat einsetzen dürfen. Zukunft ist ein offener Prozess. Der Staat tut aber so, als müsse man die „richtige“ Zukunft nur mit Verwaltungsakten „herbeibeschließen“. Wir setzen Quoten, Schwellen und Grenzwerte, fördern hier eine Technologie und verbieten da eine andere, bremsen links einen Preis und verteuern rechts einen anderen. Zur Allmachtsfantasie der Administration passt die geplante Verdopplung des Bundeskanzleramts, das nach der baulichen Erweiterung achtmal größer wäre als das Weiße Haus. Viele Ministerien haben baulich ebenfalls zugelegt. Mehr Beamte bedeuten mehr Gesetze, mehr Bürokratie, mehr Lobbyismus, weniger Unternehmer, mehr Flucht aus Deutschland. Die Politik hat noch bis vor kurzem mit Milliardensummen auf Kohle und Diesel gesetzt. Und die CO2-neutrale Atomkraft vielleicht verfrüht politisch tabuisiert. Wir sollten der „Wissensanmaßung“ von Beamten nicht länger auf den Leim gehen.
Fortschritt entsteht durch Erlauben, nicht durch Verbieten. Setzen wir bei der ökologischen und ökonomischen Bewertung von Technologie auf faire, ganzheitliche Maßgrößen und Betrachtung ganzer Lebenszyklen – von Produktion bis Entsorgung. Setzen wir vor allem am Preis von Ausstoß von CO2 an. Der muss weltweit steigen, sonst passiert nichts. Wenn dann Preise gleichzeitig die ökologische und die ökonomische Wahrheit sagen, können Produzent und Konsument über den Markt entscheiden, was das Beste ist. Dann gibt es vielleicht keinen Kulturkampf mehr um den Einsatz von E-Fuels, Solarzellen oder Wärmepumpen, sondern viele klimaneutrale Lösungen.

Natürlich, diese riesige Transformation braucht unterstützende Struktur- und Sozialpolitik für notleidende Branchen und für hart getroffene private Haushalte. Auch sollte der kreative unternehmerische Ideenfindungsprozess durch Grundlagenforschung und aktiven Technologietransfer staatlich gefördert werden. Aber Subventionen nur für Technologien, die Gnade vor Kommissionen finden, bremsen den Fortschritt statt ihn zu befeuern.

Der Staat soll Ziele statt Wege vorgeben und kontrollieren. Geben wir unserer Industrie eine Chance, das zu erfinden, was uns ökologisch und ökonomisch weiterbringt. Ökologie braucht Ökonomie, sonst verarmen wir. Mit einer Stärkung des Standorts Deutschland bei Kosten, Infrastruktur, vielen kreativen Köpfen und gesteuerter Zuwanderung lösen wir mehr marktwirtschaftlichen Turbo aus als mit den besten Beamten im größten Kanzleramt. Das ist die sicherste Zukunftsprognose, die es derzeit gibt.
… Alles vom 6.4.2023 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/zukunft-kann-man-nicht-herbeibeschliessen–252870662.html

Thomas Burger ist seit 2017 Präsident der WVIB Schwarzwald AG und Geschätsführender Gesellschafter (also CEO) der Burger Group aus Schonach.
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Kommentare:
Dieser informative Beitrag zeigt in brutaler Deutlichkeit auf, in welche Misere die Wirtschafts- und Energiepolitik der Ampel-Regierung unsere Land führt. Burger hat recht: Deutschland lebt schon jetzt von der Substanz und rutscht in eine deindustrialisierte Zukunft. Der linksgrüne Traum von der Ökologie ohne Ökonomie führt in die Verarmung: Zuerst wirtschaftlich, dann sozial und kulturell. Um dies aufzuhalten, braucht es in der Politik Personen mit Knowhow wie den CEO Thomas Burger, und keine Laienprediger wie Robert Habeck. „Burger for Wirtschaftsminister“! E.K.
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Der beste Beitrag seit langer Zeit! Es gibt doch noch Hoffnung auf Intelligenz in Deutschland. Leider nicht in der gegenwärtigen Ampel-Politik. T.D.
Ende Kommentare
https://wvib.de/
https://www.burger-group.com/de/

 

Hamer: Der Staat wirbt dem Mittelstand das Personal ab
Im Mittelstandsinstitut Niedersachsen häufen sich die Klagen – vor allem aus Handwerk und freien Berufen -, dass öffentliche Körperschaften ihnen ihre Mitarbeiter mit Gehaltsangeboten abwerben, die ein mittelständischer Unternehmer nicht zahlen kann.

Mittelständische Unternehmen müssen nämlich immer unter nahezu vollständiger Konkurrenz ihren Umsatz täglich erkämpfen. Sie bekommen für ihre Produktion oder Dienstleistung nur einen Marktpreis, und auch nur dann, wenn die Leistung erbracht und abgenommen ist. Bestreitet der Abnehmer die Ordnungsmäßigkeit der Leistung, so kann er damit zumindest die Zahlung hinauszögern, vielleicht auch mindern. Der mittelständische Unternehmer muss also aus den für geleistete Arbeiten erzielten Preisen und Erträgen seine Kosten bezahlen. Der Unternehmer kann seinen Mitarbeitern nicht mehr bezahlen als er für die von ihnen geleisteten Arbeiten als Preis vom Kunden bekommt.
In dieser Schere sind die meisten Handwerksbetriebe, die ihren Mitarbeitern gerne höhere Löhne zahlen würden – wenn sie nur könnten. Sie können aber wegen der Konkurrenz keine höheren Preise erzielen als den Marktpreis und deshalb auch keine höheren Löhne zahlen. Immerhin macht bei Handwerksbetrieben der Faktor Arbeit meist 40 bis 60 Prozent der Kosten an einem Auftrag aus, bei den freien Berufen sogar bis zu 80 Prozent. Wenn also die Betriebe nicht mehr für ihre Arbeit bekommen, können sie auch ihr Personal nicht höher bezahlen.
Das ist in der Industrie ganz anders. Diese arbeitet nicht dominierend mit dem Faktor Arbeit, sondern mit Maschinen, mit Kapital und nicht mit Einzelfertigung, sondern mit Serien- und Massenfertigung bzw. -leistung. Wenn also die Gewerkschaften über Lohnerhöhungen verhandeln, macht der Lohnanteil bei Kapitalgesellschaften meist unter 15 Prozent ihrer Gesamtkosten aus – bei der Chemie und Pharmazeutik unter drei Prozent. Bei den mittelständischen Einzelfertigern und Einzeldienstleistern dagegen multipliziert jeder von den Tarifparteien vereinbarte Prozentsatz die ohnehin dominierenden Lohnkosten.

Beim Staat wird der Lohn nicht leistungsabhängig gezahlt
Beim Staat und in den öffentlichen Körperschaften dagegen wird der Lohn nicht leistungsabhängig, sondern aus Steuern und Sozialabgaben, also aus Abgaben der Bürger gezahlt. Wenn die Kosten der öffentlichen Organisationen steigen, werden eben einfach die Steuern und Beiträge erhöht.
Beispiel ist der öffentliche Rundfunk mit den üppigsten Gehältern seiner Funktionäre, die mit Zwangsbeiträgen (GEZ) einfach auf die Nutzer umgelegt und ständig erhöht wurden. Die Mitarbeiter in öffentlichen Institutionen haben zudem ein völlig anderes Entlohnungssystem. Sie werden nach Arbeitszeit statt nach Arbeitsergebnis bezahlt.

Das war für die Hoheitsverwaltung auch richtig, denn in der Hoheitsverwaltung geht es um die Rechtlichkeit der Durchführung und nicht nach Leistungskriterien. Da aber die Hoheitsverwaltung nur 20 Prozent der öffentlichen Verwaltung insgesamt ausmacht, werden 80 Prozent der Mitarbeiter in den öffentlichen Institutionen an Bildung, Gesundheit und vielfältigen öffentlichen Einrichtungen nach dem falschen Prinzip entlohnt.

Dass Entlohnung nach Arbeitszeit statt nach Leistungsergebnis ineffektiv ist, haben tausende von Einzeluntersuchungen der Privatisierungsforschung gezeigt: Im Schnitt arbeiten öffentliche Mitarbeiter 30 Prozent ineffektiver als privatwirtschaftliche, sind die Kosten öffentlicher Durchführung von wirtschaftlichen Aufgaben mindestens 30, oft aber 50 oder 80 Prozent höher als die Marktangebote privater Unternehmer für diese Leistung. Selbst die Gewerkschaften bekämpfen Privatisierungen öffentlicher Aufgaben mit dem Argument, dass damit „ein Drittel der Mitarbeiterstellen verlorengehen“, also die private Wirtschaft mindestens ein Drittel billiger arbeiten kann als der öffentliche Sektor.

Private Wirtschaft muss unter Wettbewerbsdruck Kosten reduzieren
Das hängt damit zusammen, dass unter dem Druck des Wettbewerbs die private Wirtschaft ständig ihre Kosten reduzieren muss, während der Staat nicht in Konkurrenz steht, also nicht unter Kostendruck, sondern öffentliche Institutionen üblicherweise, wenn die Mitarbeiter die gewünschte Aufgabe nicht erfüllen, nach mehr Personal rufen und einstellen.
Das Mittelstandsinstitut Hannover hat empirisch untersucht, warum Mitarbeiter lieber in öffentlichen Institutionen arbeiten wollen oder in privaten Firmen. Das Ergebnis war nicht überraschend: In öffentliche Institutionen drängen Menschen, die vor allem Sicherheit ihres Arbeitsplatzes suchen. In Kapitalgesellschaften drängen Mitarbeiter, die die höchstmöglichen Löhne suchen. In die mittelständischen Personalunternehmen drängen aber Menschen, die wie in einer Sportmannschaft das Teamwork und die Wertschätzung jedes einzelnen Mitarbeiters für die Mannschaft wünschen.

Die Vielfältigkeit und Gemeinschaftsarbeit sowie das Bewusstsein der Mitarbeiter, dass sie für diese individuelle Arbeit und damit für den Betrieb unverzichtbar und notwendig sind, ist eines der Geheimnisse des höchsten Humanwerts unserer kleinen und mittleren Personalunternehmen, die allerdings 96 Prozent aller Unternehmen in Deutschland ausmachen und zwei Drittel aller Arbeitnehmer beschäftigen.

Noch vor 50 Jahren drängten die Jugend und die Leistungsträger in die Wirtschaft, weil sie dort mehr verdienen konnten als beim Staat. Inzwischen aber sind öffentliche Arbeitsverhältnisse selbst bei Minderleistung nicht nur sicherer gegen Entlassung, sondern auch in Arbeitszeit, Beihilfe zu Krankheitskosten und Alterssicherung und sogar in der Gehaltsstruktur günstiger als vergleichbare Arbeitsplätze in der mittelständischen Wirtschaft. Der Staat kann also, da er nicht von Leistungspreisen, sondern von Zwangsabgaben der Bürger lebt, höhere Gehälter zahlen als die privaten Unternehmen, von denen er lebt.

Staat wirbt gezielt Mitarbeiter von privaten Unternehmen ab
So hat der Staat immer wieder mit großer Propaganda für Ausbildungsplätze in der Wirtschaft geworben und haben die mittelständischen Personalunternehmen mehr als 80 Prozent der Ausbildung unserer Gesellschaft geleistet; – Wenn die Mitarbeiter aber ausgebildet und erprobt waren, sind viele von ihnen nicht mehr im Ausbildungsbetrieb geblieben, sondern wurden von öffentlichen Körperschaften abgeworben. So war es immer schon üblich, Chefsekretärinnen aus Anwaltsbüros abzuwerben, weil sie dort Selbständigkeit, Fleiß und Sondereinsatz gelernt hatten. Und die meisten Hausmeister in öffentlichen Institutionen stammen aus Handwerksbetrieben.

Der Facharbeitermangel in Handwerk und freien Berufen ist nur zum geringen Teil auf mangelnde Ausbildung zurückzuführen, liegt mehr noch an den Abwerbungen, mit denen Staat und Kapitalgesellschaften den mittelständischen Unternehmen die von ihnen ausgebildeten Mitarbeiter wegengagieren.
Inzwischen besteht Wut bei den mittelständischen Unternehmern über „die Behörden und öffentlichen Organisationen, die von uns immer höhere Abgaben haben wollen, nehmen uns unsere Mitarbeiter mit ständig höheren Angeboten weg“.

Allein in den letzten zehn Tagen erlebte das Mittelstandsinstitut, dass einem Installateur ein wichtiger Geselle durch ein Krankenhaus mit hoher Alterssicherung und 600 Euro mehr Gehalt abgeworben worden sei,
ein Rechtsanwalt seine Bürovorsteherin an eine Umweltorganisation verloren habe, die dort ein Drittel mehr verdient,
ein Tischlermeister seinen Gesellen an die Feuerwehr (450 Euro mehr) verloren habe,
ein Architektenbüro seinen Computerfachmann nicht mehr halten konnte, weil dieser beim Umweltamt mehr als 1000 Euro mehr verdienen kann,
ein Bäckermeister seinen Gesellen verlor, weil dieser bei angenehmerer Arbeitszeit und 380 Euro mehr Geld eine öffentliche Pförtnerstelle bekam
und ein Elektriker seinen Gesellen an die Schulbehörde verlor, um dort Elektroinstallationen zu warten.
Wechsel von produktiv-mittelständischen Leistungseinheiten zu unproduktiven

Bedenkt man, dass alle diese Wechsel von der privaten Wirtschaft zu öffentlichen Institutionen nicht nur wesentlich höher bezahlt wurden, sondern auch einen Wechsel von den produktiv-mittelständischen Leistungseinheiten zu unproduktiven darstellt, dass im Schnitt mehr als ein Drittel Produktivität damit verloren, aber trotzdem bis zu ein Drittel mehr dafür bezahlt wird, ist dies nicht nur für die betroffenen Bertriebe schädlich, sondern auch volkswirtschaftlich.

Im Boom haben wir nicht so sehr gemerkt, dass die Ausdehnung der Staatsaufgaben in die Privatwirtschaft hinein unsere Wirtschaftsstruktur verändert hat. Nun bricht in der Krise der Gegensatz zwischen Staatsleistung und Privatleistung auf, weil „ein immer fetterer und impotenterer Staat“ zu immer größerer unproduktiver Last für immer weniger produktive Privatbetriebe wird.
Volkswirtschaftlich sollte eine Krise wie der Winter in der Natur auch in Wirtschaft und Verwaltung eine Zwangsregeneration bedeuten, also nicht nur die unrentablen Betriebe vom Markt verschwinden lassen, sondern auch die unproduktiven Verwaltungen. Der Staat schlankt aber zuletzt ab, weil er seine Ausgaben nicht – wie die private Wirtschaft – nach den Einnahmen richten muss, sondern umgekehrt seine Ausgaben bestimmt und danach die Zwangseinnahmen festlegt.

Erst wenn die Politik nicht mehr auf mehr Staat, mehr Staatsaufgaben und mehr Staatsverwaltung setzt, sondern mit sinkenden Steuern und Sozialabgaben auch die entsprechenden Verwaltungen und Dienstleistungen reduzieren muss, steht auch der Staat als letzter unter Sparzwang.
Bis unsere Regierung diesen Zwang aber nicht nur fühlt, sondern auch erfüllt, muss wohl die Rezession erst noch zur Depression werden.
… Alles vom 3.3.2023 von Eberhard Hamer bitte lesen auf
https://www.mittelstandsinstitut-Hildesheim.de

Prof. Dr. Eberhard Hamer ist ein deutscher Ökonom mit Schwerpunkt Mittelstandsökonomie. In den 1970er Jahren gründete er das privat geführte Mittelstandsinstitut Niedersachsen in Hannover und veröffentlichte über 20 Bücher zum Thema Mittelstand. Hamer erhielt 1986 das Verdienstkreuz am Bande des Verdienstordens der Bundesrepublik Deutschland.

 

BVMW: Entlastungen werden durch Umlagen-Marathon zunichte gemacht
Gasumlage, Gasspeicherumlage, Regelenergieumlage – momentan prasseln Zusatzbelastungen auf Unternehmen wie Verbraucher ein. Gleichzeitig lässt sich die Politik für Entlastungspakete feiern. Der Mittelstand kritisiert dieses Vorgehen und fordert von der Politik ein konsistentes Entlastungskonzept. Hierzu erklärt Markus Jerger, Vorsitzender des Bundesverbandes Der Mittelstand, BVMW e.V.:
„Erst wird die EEG-Umlage abgeschafft, kurz darauf die Gasumlage erhoben. Nur einen Tag später werden wieder neue Umlagen oder Entgelte angekündigt oder erhöht. Und am Horizont erscheint schon die ab dem 1. Januar 2023 geltende Erhöhung des rein national erhobenen CO2-Preises auf 35 Euro. Es ist schwer vorstellbar, dass auch nur ein Politiker all die geltenden Umlagen und Abgaben fehlerfrei erklären kann. Von mittelständischen Unternehmen wird aber erwartet, dass sie beim Umlagen-Marathon ohne weiteres schritthalten können.“
Auf diese Weise werde viel Vertrauen bei den Unternehmerinnen und Unternehmern verspielt, so Jerger. Diese seien auf Planungssicherheit und berechenbare Entlastungen angewiesen. „Die Senkung der Mehrwertsteuer auf Gas kann deshalb nur ein erster Schritt sein. Wir müssen unverzüglich über weitere Schritte zur Entlastung von Unternehmen sprechen. Dazu gehört eine temporäre Aussetzung des nationalen Brennstoffemissionshandels. Eine solche Maßnahme würde gerade die besonders stark gebeutelten Industriebetriebe entlasten und ihre Position im internationalen Wettbewerb stärken.“

Damit weitere Maßnahmen zielgenau wirken und wirklich bei den Unternehmen ankommen, fordert der Mittelstand eine engere Zusammenarbeit von Politik und Wirtschaft. „Die Bundesregierung sollte dringend den von uns angemahnten Energiegipfel im Kanzleramt einberufen, statt sich als öffentlicher Debattierclub zu präsentieren. Die Unternehmen brauchen endlich Planungssicherheit und setzen auf schnelle Entlastungen.“
… Alles vom 19.8.2022 bitte lesen auf
https://www.presseportal.de/pm/51921/5300881

Über den Bundesverband Der Mittelstand:
Der Mittelstand. BVMW e.V. ist die größte politisch unabhängige und branchenübergreifende Interessenvereinigung des deutschen Mittelstands. Im Rahmen der Mittelstandsallianz vertritt der Dachverband BVMW politisch zudem mehr als 30 mittelständisch geprägte Verbände mit insgesamt 900.000 Mitgliedern.
Weitere Informationen unter: https://www.bvmw.de