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Zwerisberg bei St.Märgen am 20.5.2011: Blick nach Norden übers Oberibental – Wiesenschaumkraut und Löwenzahn

 

(1) 3-4 Mrd Euro – Wert der Bestäubungsleistung von Bienen in Deutschland
(2) In den Städten gehts den Bienen bald besser auf dem Land, deshalb: Ökologische Landwirtschaft
(3) 10% der landwirtschaftlichen Fläche muß für Blütenpflanzen bereitgestellt werden
(4) Bei einem eizigen Flug bestäubt die Biene ca 300 Blüten

Biene sammelt Nahrung in einer gelben „Fusstasche“ ein an den Blüten einer Esskastanie am 1.Juli 2013

 

 

Imkerverein Freiburg

Der Imkerverein Freiburg zählt 246 Mitglieder aus der Stadt und den Gebieten Dreisamtal, March, Schönberg/Batzenberg sowie östlicher Kaiserstuhl und Gundelfingen. Über Nachwuchsmangel kann sich der Verein nicht beklagen. Die Imkerei liegt im Trend, im Vorjahr hat der Imkerverein Freiburg 32 neue Mitglieder registriert, 25 Teilnehmer zählt der aktuelle Einführungskurs und weitere Interessenten stehen auf der Warteliste. Wolfangel steht dem Verein seit einem Jahr vor. Er hatte Albert Mayer aus Freiburg-Lehen abgelöst, der jahrzehntelang auch die Kreisverbände Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald im Landesverband Badischer Imker vertreten hatte.

1. Vorsitzender des Imkervereins Freiburg e.V., gegründet 1866:
Andreas Wolfangel, Email: andreas.wolfangel@yahoo.de,

Albert Mayer, Ehrenvorsitzender: aMayer123 at aol.com

Michael Nutsch aus Müllheim-Vögisheim ist seit 2011 der neue Vorsitzende der Kreisimkerverbände Freiburg und Breisgau-Hochschwarzwald und vertritt die Imker aus der Region auch im Landesverband Badischer Imker. Nutsch ist Leiter des Forstreviers Müllheim, ist auch Vorsitzender des Imkervereins Müllheim mit 95 Mitgliedern.

Siegfried Abb: familie.abb at gmx.de
Lothar Dähn, Lehrbienenstandbetreuer, FR-Haslach, Tel 0761/4765903: lothar.daehn at gmx.de
Georgette Mettel geomeh at yahoo.de

Lehrbienenstand des Imkerverein, Freiburg-Lehen am Silberhof 3.  
Bienen im Dreisamtal

Regelmäßige Schulungsveranstaltungen: Am 1. Donnerstag  des Monats (in den Wintermonaten um 19.30 Uhr, in den Sommermonaten um 20.00 Uhr) im Lehrbienenstand in Freiburg-Lehen, Am Silberhof (bei Feiertagen Verschiebung um eine Woche). Nach vorheriger Absprache werden auch Führungen durchgeführt.

 

Drei Honigarten

Blütenhonig: Imker sprechen beim Blütenhonig von einem reinen Nektarhonig. Das heißt, dass die Bienen nur von Blüten Nektar gesammelt haben. Es ist ein eher milder Honig, der zum größten Teil aus Traubenzucker besteht. Der Blütenhonig ist somit auch der erste Honig, den es im Jahr gibt und der von den Imkern geschleudert werden kann. Dabei holen die Imker den Honig aus den Waben und reinigen ihn von übrigem Bienenwachs.

Waldhonig, genauer gesagt Fichten- oder Tannenhonig: Die Bienen fliegen dafür Nadelgehölze an. Dies Art von Honig hat einen sehr intensiven Geschmack und enthält etwa fünf bis zehn Prozent Eisen, was für die Blutbildung gut ist.

Sortenbestimmung: Bienen kann man nicht vorschreiben, zu welcher Pflanzensorte sie zu fliegen haben. So ist jeder Honig in gewisser Weise ein Gemisch. Es bedarf aber mindestens 50 Prozent einer Pflanzenart im Honig, um daraus eine spezielle Sorte festzulegen. Zugute kommt den Imkern, dass Bienen blütenstetig sind. Das bedeutet, sie fliegen solange eine Blütenart an, bis sie diese vollständig für sich abgeerntet haben.

 

Einordnung der Propolis – Kittharz als Baustoff der Bienenwaben

Es ist interessant, auf den Stock als Ganzes zu schauen und die Lebensweise der Bienen zu studieren, weil fast jeder Teil seines Systems etwas erzeugt, was für den Menschen von Nutzen ist.
Honig ist das bekannteste Produkt und ein außerordentlich wirksames Heilmittel. Die Arbeitsbiene verbringt einen größten Teil ihres Lebens damit, Nektar und Pollen zu sammeln und in den Zellen der Waben einzulagern. Etwa zwei Millionen Flüge vom Stock zur Pflanze sind nötig, um ein Pfund Honig herzustellen.
Honig enthält Vitamine der B-Gruppe sowie eine bedeutende Menge Vitamin C und ist eine ausgezeichnete Quelle für Protein und Mineralstoffe wie Kalzium, Kupfer, Eisen, Magnesium, Mangan, Kalium und Natrium. Als ein besonders leicht zu verdauendes Nahrungsmittel wird er für eine Anzahl von Krankheiten und als Zusatzkost empfohlen. Ein weiteres wichtiges Merkmal des Honigs besteht in seiner antiseptischen Eigenschaften, die immer wieder von Bakteriologen und Medizinern nachgewiesen wurde. In der Tat wird er in einigen Krankenhäusern nach Operationen als Wundverband benutzt. Er dient auch als schnell heilende Salbe bei Verbrennungen; und an diesen Entdeckungen ist nichts Neues, denn Hippokrates, der Vater der Medizin,verschrieb schon im vierten Jahrhundert n. Chr. Honig für Wunden und Geschwüre.

Honigwabe
Die Honigwabe, die das Wachs enthält, das von den Wachsdrüsen der Biene für den Zellenbau produziert wird, ist lange Zeit als eines der besten Mittel gegen Heuschnupfen angesehen worden. Heute glaubt man, dass die Deckel der Honigzellen, die dünnen Deckel aus Wachs, die von der Wabe abgehoben werden, bevor der Honig geschleudert wird, ein noch besseres Mittel sind. Die Menschen entdecken, dass Sie kein oder schlimmstenfalls nur leichte Anfälle bekommen, wenn sie einen Monat vor Beginn der Heuschnupfensaison einige Zelldeckel kauen. Patienten, die an schweren Anfällen leiden, müssten allerdings dreimal täglich Honigwaben oder Zelldeckel kauen, wobei sie damit drei bis vier Monate vor der Heuschnupfenzeit beginnen und die Behand-lung so lange wie nötig fortsetzen sollten. Man nimmt an, dass die winzigen Pollenmengen in der Wabe und in den Zelldeckeln dazu dienen, diese zu einem wirksamen Heilmittel zu machen. Infolge dieses Pollengehaltes nämlich, kann der Körper genügend Antikörper entwickeln um die Anfälle abzuwehren, die normalerweise bei großen Pollenvorkommen auftreten.

Pollen
Die Forschung hat den Nachweis erbracht, dass der Pollen selbst eine der reichsten Quellen für Vitamine, Mineralstoffe, Fette, Enzyme und Hormone darstellt und auch sehr viel Protein und Aminosäuren enthält. Diese Kostergänzung wird merkwürdigerweise unterschätzt, obwohl eine tägliche Dosis der hochwirksamen Pollen den Gesundheitszustand in einem solchen Ausmaß verbessern kann, dass viele Sportler behaupten, er habe ihre Leistung beträchtlich gesteigert. Vor allem alte Menschen finden ihn wohltuend. Er ist ein spezifisches Mittel gegen Depressionen, Abspannung, erschöpfte Nerven und helfe bei vielen Krankheiten durch aktiver antibiotischer Substanzen zum Beispiel bei Anämie oder Darmstörungen. Des weiteren kann er als Stärkungsmittel den Genesungspro-zess nach einer schweren Krankheit oder die Erholung nach einem Schock unterstützen. Pollen helfen bei allgemeiner Erschöpfung, Müdigkeit, mangelnden Abwehrkräften, Schlaf-störungen, Leberbeschwerden…

Gelée Royale
Wenn die Honigwabe im Stock errichtet ist, sind einige der Zellen etwas größer als die übrigen: die Weiselzellen. Die Eier, die von der Königin in diese Zellen gelegt werden, sind dazu bestimmt, sich zu neuen Königinnen zu entwickeln, da die Larven der Weiselzellen nur mit Gélee Royale gefüttert werden.
Gélee Royale ist eine dickflüssige, klebrige Substanz, die von den Drüsen nahe der Mundöffnung der Honigbiene ausgeschieden wird und enthält viele Vitamine der B-Gruppen, einschließlich der Pantothensäure, die sich neuerdings als wirksam bei der Behandlung von Arthritis herausgestellt hat. Dieser Futtersaft gibt der Bienenkönigin die Kraft für eine erstaunliche Legeleistung. Vom menschlichen Standpunkt aus gesehen, ist Gelée Royale als ein energiespendendes Nahrungsmittel zu empfehlen.
Er wirkt nicht nur verjüngend, sondern ist auch als ein hervorragendes Mittel zur Behandlung einiger Herzleiden erkannt worden. Es steigert die Sauerstoffaufnahme der Gewebe und verbessert den Stoffwechsel, erhöht die Widerstandskraft gegen Belastung und Kälte, und Steigerung der Vitalität im Allgemeinen. Die Resorption erfolgt über die Zunge. Einnahme: reiskorngroß auf das Ende eines Löffelstieles unter der Zunge zergehen lassen oder mit einem Löffelchen Honig oder Joghurt, im Mund langsam zergehen lassen.

Blütenpollen statt Gelee Royale
Es wird empfohlen, jedem verantwortungsbewussten Verbraucher, regelmäßig Bienen-honig und ab und zu Blütenpollen und darüber hinaus das wertvolle Propolis einzunehmen. Diese Produkte wirken in ihrer Kombination ähnlich dem Gelée Royale. Denn Gelée Royale wird ja nur von pollenernährten Arbeitsbienen produziert.

Propolis
Das Bienenkittharz Propolis gehört zu den wirksamsten natürlichen Antibiotika. Propolis hat sowohl eine antibakterielle, als auch eine antivirale Wirkung; und im Gegensatz zu künstlichen Antibiotika, wie Penizillin, können Bakterien und Viren keine Resistenz gegen Propolis entwickeln. Zudem besitzt Propolis pilzabtötende Eigenschaften und stärkt die körpereigenen Abwehrkräfte. Deshalb kann Propolis auch zur Krankheitsvorbeugung empfohlen werden.
Schon in der Antike hatte Propolis einen guten Ruf. Schriften über Volksheilkunde aus der ganzen Welt zeigen, dass seit dem Beginn der überlieferten Geschichte Harze bei der Wundheilung und zur Bekämpfung von Entzündungen oder Infektionen eine wichtige Rolle spielten. Vor allem in der Zahnheilkunde Asiens und in den osteuropäischen Staaten wurde schon vor geraumer Zeit bewiesen, dass Propolis antibakteriell wirkt und auch eine stark anästhesierende (schmerzstillende) Wirkung besitzt. Dadurch können nicht nur herkömmliche chemische Schmerzmittel bei Zahnschmerzen ersetzt werden, sondern es wird auch der Heilungsprozess bei Entzündungen im Zahn- und Rachenbereich – beispielsweise bei Zahnwurzelbehandlungen – durch die Anwendung von Propolis positiv beeinflusst. Karies und Parodontose gehören inzwischen auch zu den Anwendungsgebieten von Propolis. In den letzten Jahren bekam Propolis eine immer größere Bedeutung in der Stomatologie, ein Gebiet der medizinischen Wissenschaft, das sich mit dem Mund- und Rachenraum beschäftigt. Entzündungen im Mundbereich konnten dabei mit Propoliskonzentraten erfolgreich behandelt werden.
Medizinisch bestätigt wurde die Wirksamkeit von Propolis auch bei zahlreichen Be-schwerden und Erkrankungen der Haut. Dies gilt insbesondere für Abszesse, Akne, Furunkel, Herpes und Geschwüre, leichte Brandwunden und Sonnenbrand, Schnitt- und Schürfwunden, übermäßige Hornhautbildung (Hühneraugen) und Warzen. Anwendungen mit Propolis erzielten bei Magen- und Darmbeschwerden gute Wirkungen. Propolis schützt ausgezeichnet gegen Verstopfung. Es wurden auch gute Ergebnisse, z.B. bei der Behandlung von Entzündungen, sowie Infektionen der Harnwege und Organe (z.B. Nieren- und Blasenentzündungen) erzielt.

Welche Menge bei Beschwerden
Erkältung: Je nach Verfassung, nimmt man 5 bis 10 Tropfen entweder verdünnt mit Wasser oder auf Brot o. ä. Je nach Stärke der Infektion, kann Propolis in dieser Menge etwa alle 2 Stunden genommen werden – was meistens eine rasche Besserung bewirkt.
Äußere Anwendung: Leichtes Betupfen 2x am Tag genügt.
Hals- und Rachenentzündung: 6 bis 7 Tropfen in ein Glas lauwarmes Wasser, 3 – 4mal täglich gurgeln.
Entzündung im Ohr: ein kleines mit 1-2 Tropfen Propolis betupftes Wattestück vor den Gehörgang legen…
Bei normaler Lagerung behält Propolis über mehrere Jahre seine hervorragende Wirkung.

Literaturnachweis
Ray Hill, „Propolis Kittharz“ >Verlag Ehrenwirth;
Gerd Lächler, „Propolis & Co.“ >Verlag Südwest;
Klaus Nowottnick, „Anwendung Propolis“ > Verlag Leopold Stocker;
Dirk Rohwedder, „Propolis Der Stoff aus dem Gesundheit ist“;
Matthias Thun, „Die Biene“ > Verlag M Thun;
Erica Bänziger, „Das goldene Buch vom Honig“ und „Die Welt des Honigs“ > Verlag Haedecke

28.7.2015, St. Nikolaus-Imkerei, Karl-Heinz Eilers
Oberer Weg 1, 79112 Freiburg-Opfingen
Tel 0 76 64 / 9 57 07st.nikolausimkerei@t-online.de
mehr zur St.Nikolaus-Imkerei auf: www.freiburg-schwarzwald.de/imker.htm
oder dem Bauernmarkt Freiburg-Littenweiler samstags 8-13 Uhr
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Fruchtfolgezwang beim Mais – Maiswurzelbohrer – Bienensterben 2008

Manchmal ist Politik doch ein Honigschlecken – so für den Stuttgarter Minister für Ländlichen Raum, Alexander Bonde, der den Lehrbienenstand des Freiburger Imkervereins in Lehen besuchte: Der Grünen-Politiker ließ sich vom Imker Lothar Dähn Details zum Honig erläutern und versicherte, fest zu bleiben gegenüber den Forderungen der Bauernverbände, den Fruchtfolgezwang bei Mais zu lockern. Dieser hatte viele Landwirte in diesem Frühjahr verärgert, weil Frost den Winterweizen geschädigt hatte und sie gern mit Mais nachgesät hätten. Die Imker und der Minister waren sich einig: Der Fruchtfolgezwang beim Mais muss bleiben, denn nur so lasse sich ohne Chemie der Maiswurzelbohrer in Schach halten. Unvergessen ist bei den Imkern das Bienensterben im Sommer 2008. Auch sonst herrschte große Einigkeit am Lehrbienenstand. Alexander Bonde lobte die Imker für ihr Engagement, trägt doch die Bienenhaltung entscheidend zur Ernährungssicherung und zur ökologischen Vielfalt bei. Ohne Bienen gäbe es keine Bestäubung und damit kaum Früchte. Im Imkerverein Freiburg sind mehr als 200 Mitglieder aus der Stadt und der Umgebung organisiert, landesweit sind rund 17 500 Bienenhalter registriert. Für die Meisten sind die Bienen ein Hobby. Toll findet es der Minister, dass sich zunehmend Frauen und junge Leute für die Imkerei interessieren. Und mitgenommen hat er aus Freiburg die weniger erfreuliche Nachricht, dass 2012 ein schlechtes Honigjahr sei. Denn während der Obstblüte war es zu kalt und danach zu nass. Sammelt ein Bienenvolk normalerweise 20 bis 30 Kilogramm, sind es in diesem Jahr im Schnitt nicht mal zehn Kilogramm.
Silvia Faller, 22.8.2012

 

Bienen im Bild

                   krokus-biene130308
(1) Bienen im Kasten 11.10.2012          (2) Die Binenkönigin                                (3) Biene im Anflug 28.6.2013

krokus1biene140305          krokus2biene140305
(4) Krokus mit Biene 5.3.2014               (5) Erste Biene am 5.3.2014

 

(1) Bienenvolk im Kasten in FR-Ebnet am 11.10.2012
(2) Bienenkönigin mit gelbem Punkt in ihrem Volk von 3000 Bienen am 11.10.2012

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