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Ein schwarzer Storch beim Abflug im Rieselfeld bei Freiburg im August 2021

 

 

Zum Teufel mit den Buchläden
Es weihnachtet. Für viele Menschen die Zeit, in kleinen, gemütlichen, inhabergeführten Buchhandlungen nach Geschenken zu stöbern. Hier ein paar Gründe, warum man manche Läden unbedingt meiden sollte.

Kleiner Tipp: Wer eine(r) Buchhändler(in) den Tag versauen möchte, der frage nach Werken von Akif Pirinçci. Womöglich setzt es Hausverbot! Der rappende Blogger, Islambasher und Verfasser schön sonderbarer Romane wie „Die Tür“ oder „Odette“ darf für sich beanspruchen, der geächtetste aller deutschen Autoren zu sein. „Mein Kampf“ ist mittlerweile als kommentierte Ausgabe frei erhältlich. Doch selbst die einstmals hoch gerühmten, teils verfilmten, vollkommen unpolitischen Katzenkrimis von Pirinçci sind nicht mehr zu kriegen. Außer natürlich bei Amazon.
Und wie sieht es aus bei Thalia, Hugendubel und Co.? In den elenden Supermärkten wird zwar nicht gut bedient, aber auch nicht indoktriniert. Vom Eingang der Filiale in Hamburgs Spitalerstraße sieht man schon die Spiegel-Bestseller. Und wenn das Magazin seine Liste nicht gerade mal wieder von schlimmen Fingern gesäubert hat, erhält man wenigstens einen schnellen Überblick, was viele Leute momentan so lesen. „Gretas Weg“ eher nicht.

Von vielen, zu vielen der kleinen Läden hat ein Buch, das nicht in den von Staatsfunk, Spiegel, Zeit, SZ et al. planierten Meinungskorridor passt, wenig Unterstützung zu erwarten. Bestenfalls wird es in der Auslage zusammen mit einer Phalanx von Gegenschriftgut ausgestellt, wie ein Sarrazin aus dem Jahre 2018. Eine politisch-korrekte Einkreisung, die einem Welt-Redakteur offenkundig gefiel.
Schlechtenfalls wird eine geplante Buchvorstellung abgesagt, weil der Buchhändler mit Entsetzen feststellen musste, dass der Autor Alexander Wendt https://www.publicomag.com/2018/11/rausch-und-reinheit/
tatsächlich die „Erklärung 2017“ unterschrieben hatte. Dazwischen liegt eine hübsche Bandbreite von Verschüchtert- und Verdruckstheiten. Einige kommen sehr ulkig zur Aufführung.
So war es im Fall der Münchener Traditionsbuchhandlung Lehmkuhl nicht das Geschäft, sondern eine dort zur Lesung Angesagte, die den Termin brüsk cancelte.
https://www.sueddeutsche.de/kultur/lesung-stokowski-muenchen-1.4197825
Begründung: Lehmkuhl verkaufe auch Bücher rechter Autoren, etwa solche aus dem Antaios-Verlag von Götz Kubitschek. Dieser Einwand kam ausgerechnet von der linksradikalen Feminista und Spiegel-Kolumnistin Margaret Stokowski („Antifa bleibt Handarbeit“). Was ungefähr so klang, als beschwerte sich ein Einbrecher, dass die von ihm erbeuteten Lacoste-Hemden gefälscht seien.

Fairnesshalber bleibt festzuhalten: Es kommt immer auf den einzelnen Buchladen an. Gibt auch ein paar, die nicht auf Vordermann stehen. Man erkennt sie leicht an dem, was sie im Fenster präsentieren. Kaum anzunehmen übrigens, dass das Buchhaus Loschwitz von Susanne Dagen in Dresden – buchhandlungspreisgekröntes, konservatives Pendant zu Lehmkuhl – ein Problem damit hätte, auch mal Autoren mit toxischer Gesinnung lesen zu lassen. Eine Stokowski wäre dort wie ein Kalb mit drei Köpfen, volle Reihen garantiert.
Doch in der Regel hat der kleine, angeblich kulturell unentbehrliche und vermeintlich schützenswerte Buchladen an der Ecke (es gibt davon vielleicht noch 4.500, Tendenz kontinuierlich fallend) fest ans kulturelle Hauptstromkabel angedockt. Klima-, Gender-, #metoo-, Antifa- und Antira-Erzeugnisse – alles, was gerade vom Mainstream gehypt wird, kriegt hier Support. Die meisten dieser Läden sind nicht viel mehr als Resonanzböden für tonangebende Feuilletons oder TV-Bücheronkels wie Denis Scheck.
… Alles vom 5.12.2021 von Wolfgang Röhl bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/zum_teufel_mit_den_buchlaeden
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Einige Kommentare:
… für die Nutzung von Amazon noch entschuldigen?
Wir sollten es andererseits vielleicht nicht so weit treiben, dass wir uns für die Nutzung von Amazon noch entschuldigen müssen. Natürlich gibt es im Netz noch weitere Anbieter, die ich auch schon mannigfaltig bemüht habe z. B. auch sehr leistungsfähige Buchantiquariate. Aber wenn ich mich im stationären Buchhandel so richtig geärgert habe, verdient Herr Bezos eben auch noch ein paar Cent hinzu.
5.12.2021, C.B.

…. linke Ideologie-Schmieden
Die „klassischen Buchläden“, und die Buchketten sowieso, avancierten vom literarischen Schatzkästlein zur linken Ideologie-Schmiede. Stunden stöbern, selbstvergessen-gebannt, voll Vorfreude auf die nächste zu erkundende Ecke, kurz bei den Reiseführern und Metropolenbeschreibungen „reinriechen“, um politischen neuen „hard stuff“ zu verdauen. Das waren Wonnestunden des Entertainments. Anregung des Intellekts. Neugierstimulation und -befriedigung zugleich. Kopftheater, Phantasmen, Illusionen, Faktenchecker im originären Sinn. Menschliche Kultur at itˋs best! Alles vorbei. Gekapert zum Gesellschaftsumbau. Den Schaltstellen der Macht entsprechend. Das Buch, die Zeitschrift, Internet, Öffis, Schulbildung, NGOs, politisch-staatliche Bildungseinrichtungen, Stiftungen usw. ALLES GLEICHGESCHALTET. Zum Kotzen. Auch bei Amazon bestelle ich ungern. Antiquariate sind auch kaum noch gefragt. Warum baut Achgut nicht seinen Buchhandel aus? Vielleicht gründen Sie sogar ACHGUT- Buch-Niederlassungen?? Ein freies literarisches Netzwerk? Bin dabei. By the way, Wolfgang Röhl, Sie sind ein ´tiefensympathischerˋ, aufmerksamer MENSCH. Durch und durch. Danke für ein „Stück“ Reminiszenz.
5.12.2021, S.SCH.

Sollen die Buchläden, auch wenn es schade wäre, eben aussterben…
Dies ist mit Sicherheit auch der Hauptgrund, warum immer mehr Büchläden dicht machen. Witzigerweise, übrigens genau wie die hiesige “Qualitätspresse” und ihre stetig sinkenden Quartalszahlen, will man keinen Zusammenhang erkennen und verweist auf hanebüchene Ausreden. Ich habe da schon längst den Schlußstrich gezogen, zumal es bei uns nur so woke Buchläden gibt. Nun kaufe ich meine Bücher halt idr bei Amazon. Punkt! Sollen die Buchläden, auch wenn es schade wäre, eben aussterben…
5.12.2021, s.h.

Man kann auch direkt bei antaios bestellen,
dort findet sich das breiteste Sortiment und man hat keine Scheuklappen („Wir liefern jedes Buch“). Die Lieferung dauert ein wenig länger als bei amazon, erfolgt jedoch mit DHL statt durch noch schlechter bezahlte Konzernknechte. Außerdem sorgt man für Beschäftigung beim Verfassungsschutz und die Bücher direkt aus dem Rittergut, dem Reich der Finsternis, verströmen ein betörendes Schwefelaroma. Auch Pirinçci ist auf Lager, denn er wird mittlerweile direkt von antaios verlegt.
5.12.2021, D.Sch

Amazon’s Aktienkurs  zu weiteren Höhenflügen 
Nicht aufregen – das erhöht nur den Blutdruck. Einfach diese Läden meiden, das hilft am ehesten. Ich gehe in derartige Läden normalerweise nicht mehr rein. Leider muss man dann wohl im Internet bestellen – und dem Amazon Aktienkurs damit zu weiteren Höhenflügen verhelfen. Aber die woken Buchhandlungen werden verschwinden. Und damit gilt: geliefert, wie bestellt.
5.12.2021, A.K.

Die Aussage “Außer natürlich bei Amazon”
und “habe ich mir von Amazon schicken lassen” muss wohl als Lob verstanden werden. Amazon hat und erfüllt den Anspruch ein gigantisches, globales Online-Kaufhaus zu sein, da sind derartige aufgeblasene vermeintliche Probleme nationaler Tragweite mit Akif Pirincci schlichtweg ein “Fliegenschiss”, wie ein Herr Gauland vergleichen würde. Das hat nichts mit der Qualität von Amazon zu tun ,oder dass der einzelne Käufer für seine Vorlieben eine besondere Wertschätzung durch Amazon erfährt. Die Erbsenzählerei hat Deutschland in anderen Sachen groß gemacht, aber sicherlich nicht solche Quasi Monopolisten a la Amazon, Google aufzubauen. Bestellt doch einfach bei Amazon, um diesen “woken”, missionarischen Buchläden ganz den gar aus zu machen, ist letztlich das fatalistische, Kollateral-Schäden in Kauf nehmende Fazit. Für eine Patentanmeldung und einen Geschäftsentwicklungsplan würde das jetzt nicht ganz reichen. Oder ist das etwa “altes Denken” wie der Buchhändler Lehmkuhl meint? Und wäre mit dieser Einstellung achgut groß geworden? Bitte eine Fortsetzung mit Alternativen zu Amazon, selbst wenn diese erst einmal nur auf dem Papier existieren.
5.12.2021, T.K.

<In den elenden Supermärkten wird zwar nicht gut bedient,
aber auch nicht indoktriniert.> <Und wenn das Magazin seine Liste nicht gerade mal wieder von schlimmen Fingern gesäubert hat.. >
“Säuberung” und Indoktrination finden sehr wohl statt, nur nicht ganz so offensichtlich, da Profitorientierung naturgemäß bei den Ketten im Vordergrund steht. So betrifft es nur Einzeltitel, die dann schon mal von der Bestsellerliste entfernt werden, trotz guter Umsatzzahlen. (Sieferle) Die Ideologen sitzen in den einzelnen Abteilungen und versuchen mit allen Mitteln ihre Sicht bei der Präsentation der Auslage durchzusetzen. Der sich der Vielfalt verpflichtet fühlenden Buchhändler braucht ein dickes, Fell…
5.12.2021, V.T.

…. missbeliebige Bücher
Das musste mal gesagt werden. Klar, es gibt noch hier und da Buchhandlungen, die sich dem Kulturgut Buch verpflichtet sehen, ohne Ansehen des Verfassers. In der Mehrheit sind sie heute – nach meinen Erfahrungen – miefige Erziehungsanstalten, deren Betreiber heimlich davon träumen, missbeliebige Bücher nicht nur nicht ins Sortiment zu nehmen, sondern verbrennen zu können. Die Verlage machen es ihnen ja vor, dass Ausgliederung woke ist. Also wähnt sich der kleingeistige Buchhändler an der Ecke auf der richtigen, sprich linken Seite. Und gehört somit zu recht verschwunden. In “meiner” Stadt geschieht das seit einigen Jahren sehr vorbildlich, es würde mich nicht wundern, wenn diese Entwicklung sich fortgesetzt hätte. Einen Tadel kann ich mir aber nicht verkneifen: auch Amazon hat (zumindest seinerzeit) Akifs Bücher ausgelistet. Die sind also auch nicht viel besser.
5.12.2021, A.W.

Bücher über Amazon bestellt
Herr Röhl, Sie beschreiben so schön, was mich in den letzten Jahren irgendwie innerlich gehindert hat, Buchläden zu betreten oder gar die Schaufenster zu studieren. Und das, obwohl meine Bücher, über Amazon bestellt, die Bücherregale schon gesprengt haben. Trotzdem das Buch immer auf Papier, weil keiner weiß, ob nicht morgen die Gesinnungspolizei das elektrische Buch zensiert oder auch nur abändert.
5.12.2021, W.W.

Märchen wieder Konjunktur
Tja, nach den im Artikel aufgezählten Buchtiteln scheinen Märchen wieder Konjunktur zu haben. Aber so ist es nun einmal: LinksGrün hält die Bevölkerung dumm und diese Dummheit wird denen als “woke” verkauft. Und wer nicht “woke” ist, dem wird transzendent ein Ende in der Klimahölle angedroht. Trotzdem allen geneigten achgut-Lesern, *innen wie *außen, einen gesegneten zweiten Advent.
5.12.2021, G.S.

Leseschrott in den Altpapiercontainer entsorgt
Es ist die übliche Mischung aus Antiamerikanismaus, Antiimperialismus, Mystizismus, Esoterik, Zurück-zur-Natur-Romantizismus, Klimatismus und Rassenlehre (Neudeutsch: Genderismus). Furchtbar langweilig, penetrant und belanglos. Es ist genau das verschwendete Papier, das hier dann kurze Zeit später als Altpapier im Straßengrabbelschrank landet. Da kommt dann immer die Frau (eine Obergrüne), die dann den Leseschrott in den Altpapiercontainer entsorgt, wo’s hingehört. Nur ein kleiner Umweg vom Buchladen in den Müll. Alles sehr Deutsch. Ich weiß schon, warum ich solche Läden schon seit langem meide. Solln sie doch sterben auf ihren moralischen Spielwiesen.
5.12.2021, J.L.

Tja, heute wird einem eben alles verekelt: Überall Propaganda.
Sogar vor dem Supermarkt hängt die Regenbogenflagge. Man kann in diesem Land keinen Schritt mehr tun, ohne weltanschaulich belehrt zu werden. Dazu noch die Maskenzombies mit ihren glotzenden Kuhaugen. Wie soll man in diesen Zeiten nicht zum Misanthropen werden? Was ich bei den sogenannten Rechten einfach nicht begreife: Wie können die dieses Land immer noch lieben?
5.12.2021, H.J.
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