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Uni-Bibliothek in Freiburg am 17.9.2018

Uni-Bibliothek in Freiburg am 17.9.2018

 

 

  • Alle Stahlelemente der UB-Fassade müssen neu montiert werden (20.12.2018)
  • Im Dachgeschoss des Augustinermuseums ist ein Pilz entdeckt worden (17.12.2018)

Alle Stahlelemente der UB-Fassade müssen neu montiert werden
Die Unibibliothek Freiburg bleibt ein Problemkind: An der Fassade müssen alle Stahl-Elemente abgenommen werden. Zwischen der Fachfirma und der Landesbehörde gibt es einen Millionenstreit.
Sämtliche Stahl-Elemente an der Fassade der Universitätsbibliothek müssen abgenommen werden. Anlass ist eine mit Kleber angebrachte Halterung auf der Rückseite einer einzigen Paneele, die im August heruntergefallen war. Das Amt „Vermögen und Bau“ besteht darauf, dass zur Sicherheit nun sämtliche Stahlelemente vernietet werden, dafür muss jedes Element abgenommen werden. Die Fassadenfirma führt den Vorfall im Sommer auf eine Beschädigung zurück. Zugleich streitet sie seit 2016 mit dem Bauherrn um die Abschlussrechnung.
Bei den Studierenden ist sie – das belegen die extrem hohen Nutzerzahlen – äußerst beliebt, doch seit die 53 Millionen Euro teure Unibibliothek (UB) im Juli 2015 eröffnet wurde, traten immer wieder kleinere und größere Wehwehchen zutage. Die Kosten zu deren Behebung liegen mittlerweile bei mehr als einer halben Million Euro.
Höhepunkt ist nun das Problem mit der Fassade: Im August fiel ein 4 mal 16 Zentimeter großes, als Halterung auf der Rückseite einer Stahlpaneele fungierendes Blechteil herunter.Verletzt wurde dabei niemand, aber das zuständige Landesamt „Vermögen und Bau“ ließ zur Sicherheit sofort das gesamte Gebäude umzäunen und die Eingänge provisorisch überdachen. Schon am nächsten Tag war der Hersteller und Monteur der Fassade, die Firma Früh aus Umkirch, vor Ort. Das Familienunternehmen mit 150 Mitarbeitern hat sich auf aufsehenerregende Stahl- und Glasfassaden in aller Welt fokussiert. Der Architekt der UB, der Basler Heinrich Degelo, sagt, dass mit Früh beim Bau der Fassade alles reibungslos gelaufen sei. Neben der Firma aus Umkirch war ein Planungsbüro beratend involviert, die Bauaufsicht selbst hatte aber „Vermögen und Bau“.
Nach der Besichtigung am Tag nach dem Herunterfallen des Fassadenteils wurde entschieden, sicherheitshalber alle horizontal angebrachten Elemente – sie sind oben jeweils am Stahlrahmenkonstrukt vernietet und rückseitig mit der geklebten Halterung fixiert – abzunehmen und zu kontrollieren. „Vermögen und Bau“ zog einen Gutachter hinzu. Im Raum stand die Frage: Einzelfall oder Systemfehler? Das Ergebnis aus Frühs Sicht: ein Einzelfall. Allerdings räumt er ein, dass bei zwei weiteren überprüften Elementen der Kleber „in absehbarer Zeit“ hätte problematisch werden können. Das Verfahren sei eigens mit einer darauf spezialisierten Firma entwickelt, abgestimmt und zugelassen, sein Personal für diese spezielle Fassade extra geschult worden. Für „Vermögen und Bau“-Chef Karl-Heinz Bühler entspricht das Klebeverfahren indes nicht deutschen Vorgaben.
Ist der Kleber schuld – oder wurde die Fassade beschädigt?
An Kleber-Mängel glaubt Früh nicht. Der BZ zeigt er ein ihm zugespieltes Foto, auf dem eindeutig zu sehen ist, dass jemand – warum auch immer – am unter den unteren Rand einer Fassadenpaneele einen Holzkeil gesteckt hat. Für ihn ist klar, dass dadurch ein Schaden an der sensiblen Fassade entstanden ist und den Kleber gelöst hat. Hinzu kommt: Am Gebäude waren Fassadenkletterer zugange, obwohl Früh die Behörde 2012 darauf aufmerksam gemacht hatte, dass die Fassade nur von außen mit Hubsteigern gereinigt werden dürfe, da Fassadenkletterer Schäden anrichten können, dies belegt ein Schriftstück. Auch Degelo sagt, dass Fassadenkletterer keine Option seien, weil die Bleche verbeulen können.
Deshalb redet Anton Früh – anders als „Vermögen und Bau“ – auch nicht von einem Gewährleistungsmangel. Gleichwohl werde er die problematischen Teile natürlich neu anbringen. Darüber hinaus habe er angeboten, alle gleichen Fassadenelemente genauso nachträglich mechanisch zu sichern – „das wäre der Rede nicht wert gewesen“. Der Gutachter habe der Lösung am 19. Oktober zugestimmt.
Früh schickte „Vermögen und Bau“ aber auch das Foto mit dem Holzkeil und wies auf die vermutete Beschädigung hin; eine Antwort habe er nicht bekommen. Karl-Heinz Bühler, Leiter von „Vermögen und Bau“, sagt, er könne über das Thema nicht en detail reden, sagt aber: Nicht nur die kleinen, horizontalen Elemente müssen alle abgenommen und nachträglich vernietet werden, sondern sämtliche Stahlelemente, auch die großen – im Grunde also die ganze Fassade außer die Fenster. Man habe, sagt Bühler, Früh eine Frist gesetzt, in der alles nachzurüsten sei. Tue die Firma das nicht, werde er eine andere beauftragen. Dies würde mit Sicherheit einen sechsstelligen Betrag kosten. Wer dafür aufkommt, müsste wohl ein Gericht entscheiden. Für Bühler ist klar: Das wird Früh in Rechnung gestellt.
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An diesem Punkt ist eine andere Auseinandersetzung zwischen Früh und der Landesbehörde von Bedeutung: Ursprünglich sollte der Fassadenbau durch die Firma Früh 6,5 Millionen Euro kosten. Da allerdings kurz vor Beginn der Stahlpaneelenproduktion das ausgewählte spiegelpolierte Material auf Wunsch des Bauherrn durch eine andere Oberflächenbearbeitung ersetzt wurde und aus einer zweijährigen Bauzeit für die Firma Früh am Ende viereinhalb Jahre wurden, stiegen Frühs Kosten auf 10,6 Millionen Euro an, sagt Anton Früh.
Im September 2016 schickte er die Schlussabrechnung an „Vermögen und Bau“ – bezahlt wurden bis heute lediglich 6,3 Millionen Euro. Einen Grund dafür habe man ihm nicht genannt, dabei sei er bereit und es auch von Projekten mit privaten Bauherren gewohnt, dass man sich in so einem Fall zusammensetze und alles durchgehe, sagt Früh. Dies sei trotz seiner Bitten nicht geschehen. So einen Fall habe er in 30 Berufsjahren noch nicht gehabt: „Das ist ein absolutes Ärgernis.“ Für „Früh Metallbau“ sind die fehlenden mehr als 4,2 Millionen Euro (hinzu kommen inzwischen 50 000 Euro für den Mahnbescheid) ein Problem, wenn auch bislang nicht existenzgefährdend; einen Erweiterungsbau auf dem eigenen Firmengelände hat das Früh deshalb auf Eis gelegt. Er befürchtet zudem einen Imageschaden.
Er bietet an, Bühlers Forderung, sämtliche Stahlelemente abzunehmen und zu vernieten, zu erfüllen; dafür brauche man 15 bis 30 Wochen. Er würde dies sogar kostenlos erledigen, auch wenn es sich seiner Meinung nach nicht um eine Gewährleistung handle. Einzige Bedingung: Das Land muss die ausstehenden mehr als 4 Millionen Euro an Früh bezahlen.
Das Landesfinanzministerium wollte Fragen dazu nicht beantworten, es handle sich um laufende juristische Verfahren. Stand heute läuft also alles auf eine Entscheidung vor Gericht hinaus – die UB bleibt in jedem Fall noch monatelang eine umzäunte Baustelle. Für Architekt Heinrich Degelo ist der jetzige Zustand traurig. Von der Fassadenproblematik erfuhr er übrigens zufällig, als er einer Gruppe aus seiner Basler Heimat durch das Gebäude führen wollte – und vor dem Bauzaun stand.
… Alles vom 22.12.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/alle-stahlelemente-der-ub-fassade-muessen-neu-montiert-werden
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https://www.badische-zeitung.de/freiburg/ub-fassade-wird-noch-immer-nicht-repariert-und-das-amt-schweigt–158071040.html
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Das Finanzministerium in Stuttgart mauert
Dicke Luft wegen schlechter Belüftungsanlage, eine defekte Drehtür, ein nicht funktionierender Behinderteneingang, undichte Stellen, zu wenig Arbeitsplätze in Spitzenzeiten, ein zerbrochener Boden im Erdgeschoss, ein heruntergefallenes Fassadenteil… Pannen an der neuen Unibibliothek, kleine und größere, verschuldete und unverschuldete, sind längst der Running Gag in der Stadt. Für den Architekten Heinrich Degelo, der nach eigener Aussage weiterhin viel Lob für sein Gebäude erhält, gehören Nachbesserungen dazu – ein so komplexes Gebäude sei nicht unter Laborbedingungen zu errichten…..
Alles vom 22.12.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-ministerium-fuer-finanzen-mauert-die-transparenz-fehlt
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Closed-Shop-Business
Das Rechnungsprüfungsamt bemängelt, das statistisch gesehen 34 von 35 öffentliche Auftragsvergaben nach Unregelmässigkeiten geschehen, die nach geltendem Vergaberecht streng genommmen illegal waren und sind. Leider ist diese Prüfstelle um 7 Jahre im Verzug und kann nur längs vergangenes nachkommentieren. Auch um die Qualfikation der immer und immer wiederkehrenden, selben Unternehmen ist es schlecht bestellt, die Kriterien sachkundig/zuverlässig/leistungsfähig werden bei weitem nicht erfüllt, Neuzugänge gibt es genauso wenig wie echter Wettbewerb, man kennt sich halt aus ganzen Familiendynastien in Bauämtern und den Vorzugsfirmen, ‚Closed-Shop-Business‘ klingt das dann zurückhaltend und vornehm!
22.12.2018, H.F.
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Tja, das sind die Fallstricke beim öffentlichen Bauen:
Kurz vor Produktionsbeginn verlangt der Bauherr eine andere Oberfläche der Fassadenplatten- das ganze soll natürlich nicht mehr kosten, dann werden Bauherr und andere Verantwortliche darauf hingewiesen, dass keine Fassadenkletterer die Fassade reinigen dürfen, um keine Schäden zu verursachen, dann wird verlangt, dass alle Elemente per Nieten befestigt werden müssen. Dazu kommt dass Vermögen und Bau die Bauaufsicht hatte. Eine Bauaufsicht hat wichtige Arbeiten während des Baues zu prüfen und evtl zu dokumentieren. Hätten da nicht handwerkliche Systemfehler entdeckt werden müssen? Ja! Hier hätte das angebliche untaugliche Klebeverfahren erkannt werden müssen. Vergleich von Soll und Ist. Wenn ich nicht sicher bin ob ein Nagel 80 oder 65 mm lang ist, messe ich ihn eben.Plötzlich taugt die Verklebung ( so wie sie wohl im Leistungsverzeichnis ausgeschrieben war) nichts mehr.? Terminsetzung zur Behebung des „möglichen“ Mangels lässt sich leicht sagen, aber schwer begründen und durchsetzen.Welche Freiburger Damen und Herren haben denn die Änderung der Oberfläche veranlasst? Toll, wie hier Verantwortung ignoriert wird.
22.12.2018, R.B.

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Im Dachgeschoss des Augustinermuseums ist ein Pilz entdeckt worden
Neue Hiobsbotschaft fürs Augustinermuseum: Im Dachgeschoss des Kirchenschiffs ist durch Zufall ein Pilzbefall entdeckt worden. Der barocke Dachstuhl wurde erst vor gut zehn Jahren komplett saniert – für 650.000 Euro.
… Alles vom 17.12.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/im-dachgeschoss-des-augustinermuseums-ist-ein-pilz-entdeckt-worden–162216296.html

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