Braunkohle: Glaube und Fakten

Den Glauben, im 300 Hektar großen Hambacher Forst die Welt vor dem Klimawandel retten zu können, muß man respektieren – durch Zahlen belegte Fakten aber auch: Vergleicht man den Braunkohletagebau mit Windkraftanlagen, dann ergibt sich hinsichtlich (1) CO2-Emissionen, (2) Waldflächenbedarf und (3) Renaturierung nach Betriebsende folgendes.

(1) Braunkohle mit 0,1% Anteil am weltweiten CO2-Ausstoß
Ungefähr 0,7 % der weltweiten CO2-Emissionen gehen auf das Konto deutscher Stein-/Braunkohlekraftwerke. An deren Kraftwerksleistung von 46.000 Megawatt (MW) hat das Tagebaugebiet im Hambacher Forst einen Anteil von 8.100 MW. Umgerechnet auf die weltweiten CO2-Emissionen sind dies 0,1 %, ein kaum mehr wahrnehmbarer Bereich. Anmerkung: Grundlastfähigkeit, Kosten und Platzbedarf sind dabei nicht berücksichtigt.

(2) Wald-Rodung bei Windkraft 45 mal so groß wie bei Braunkohle.
Stellt man den Tagebau ein und ersetzt man die Braunkohlekraftwerke durch Windräder von je 4 MW, dann kommt man bei durchschnittlicher Verfügbarkeit von 15% bei Nennleistung auf 3,4 MW (85% von 4 MW) und somit auf 13.500 Windräder (46.000 / 3,4). Wenn für jede Windkraftanlage ungefähr ein Hektar Wald gerodet werden muß, sind 13.500 Hektar Wald zu opfern – also das 45-fache der 300 Hektar, die im Hambacher Forst zur Rodung anstehen.

(3) Renaturierung
Alle Braunkohletagebaugebiete wurden (siehe Ex-DDR)  bzw. müssen komplett renaturiert werden. Nach Ende der Betriebszeit von Windkraftanlagen hingegen müssen von den gewaltigen Betonfundamenten nur die oberen 70 cm abgetragen werden. Der Rest des bis zu 8 m tiefen Stahlbetons bleibt als Versiegelung im Waldboden.

Nochmals: Der Glaube der Umweltaktivisten, durch Widerstand in ihren Baumhäusern im Hambacher Forst dem Klima einen guten Dienst zu erweisen, ist das eine – die Fakten zu Waldflächenverbrauch und CO2-Ausstoß ist das andere. Wie wäre es, wenn beide Seiten endlich in eine faire und offene Diskussion eintreten würden? Denn vom Staus quo des Protestes profitiert nur eine dritte Seite – die der Baumärkte, die die Materialien und den Bastelbedarf zum Errichten der Baumhäuser verkaufen und reissenden Absatz finden.
10.8.2018
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Energiewende und Grünsprech: Waldflächenbedarf am Hambacher Forst
„Wer den Wald wirklich liebt, sollte nichts gegen die Rodung des Hambacher Forsts für die Erweiterung des Braunkohletagebaus unternehmen. Denn die von den grünen Umweltaktivisten favorisierten Windräder verbrauchen viel mehr Fläche. Ein Beispiel für Pharisäertum““
Alles von Uwe Zimmermann (Professor an der Hochschule Trier, Fachbereich Technik) zu „Energiewende und Grünsprech“, in Tichys Einblick, 11/2018, Seite 56.

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