Bobbele-Geburt – Kinderchirurgie

„Bobbele-Geburtsstätte“ wird Kinderchirurgie-Praxis. Elisabethschwestern beschreiten neue Wege im Mutterhaus St. Elisabeth – 55.000 „Bobbele“ geboren. Ein halbes Jahr nach der Schließung des St. Elisabeth-Krankenhauses stellten die Elisabethschwestern jetzt vor der Presse ein neues Nutzungskonzept der Räumlichkeiten in der Dreisamstraße vor. Dort wird ein kinderchirurgisches Zentrum entstehen. Der einzige in Freiburg ambulant tätige Facharzt für Kinderchirurgie, Dr. Markus Franke, bietet zukünftig dort kinderchirurgische Operationen, Magen- und Darmspiegelungen sowie fachkompetente Beratungen an. Mit dem neuen Zentrum wird eine Lücke in der chirurgischen Versorgung für Kinder und Jugendliche in der Region gefüllt. „Wir freuen uns sehr, dass mit der Praxis in den Räumen unseres Mutterhauses der Gründungsgedanke unseres Ordens, die Fürsorge für Mutter und Kind, weiter gelebt wird“, erklärte Schwester Lamberta von den Elisabethschwestern. „Wir sind sicher, dass wir mit Dr. Franke den richtigen Partner gefunden haben.“ Der Facharzt für Kinderchirurgie und Chirurgie konzentriert sich auf die ambulante Behandlung von Kindern und Jugendlichen. Dabei wird er eng mit den niedergelassenen Kinder- und Jugendärzten der Region zusammenarbeiten. Die kaufmännische Leitung des Zentrums übernimmt die Karlsruher Beratungsagentur owamed GmbH. Gemeinsam mit der „owamed“ hat der Kinderchirurg Franke ein innovatives kinderchirurgisches Konzept für den Raum Freiburg entwickelt, das die Grundlage für weitere Schritte sein soll. „Eine Expansion in Richtung eines ambulanten kindermedizinischen Versorgungszentrums ist bereits geplant. Mit dieser neuen Art der Kooperation wollen wir verschiedene medizinische Disziplinen unter einem Dach vereinen, so dass eine optimale Versorgung der Patienten gewährleistet ist“, so Franke.
Auch das Wirken der Elisabethschwestern im Mutterhaus in der Dreisamstraße geht weiter. Drei Ordensschwestern unterstützen das Praxisteam von Dr. Franke: „Für mich ist es ein Gewinn, dass ich hier auf bestens ausgebildete OP-Schwestern getroffen bin, die mit ihrer Fachkompetenz mein Team bereichern.“ Gleichzeitig sind die Elisabethschwestern weiterhin ehrenamtlich in der Altenpflege, in der Obdachlosenbetreuung und in der Betreuung von Bedürftigen tätig. „Ganz besonders wichtig ist uns das Engagement unserer Gemeinschaft in Indien“, betont Schwester Lamberta. In Indien arbeiten seit vielen Jahren 122 Schwestern der Gemeinschaft in der Entwicklungshilfe. Im Mittelpunkt stehen der Aufbau und Betrieb von Schulen, Internaten und Kindergärten.

Um die Finanzierung dieser Projekte zu gewährleisten, haben die Schwestern 2011 einen Förderverein gegründet. „Wir sind froh, dass wir über den Förderverein einen neuen Weg gefunden haben, um finanzielle Mittel für unsere Projekte in Indien zu erhalten“, freut sich Schwester Lamberta. „Früher standen hierfür Erträge des St. Elisabethkrankenhauses zur Verfügung, die nach der Schließung des Krankenhauses weggefallen sind.“ Aktuell engagieren sich 80 Mitglieder im Förderverein. Vorsitzender ist Dr. Gerhard Kempter aus Kirchzarten. In einem ersten Schritt wurde der Aufbau einer Schule in Bhongir unterstützt. Weitere wichtige Projekte sind geplant. Der aktuelle Schwerpunkt ist der Bau eines Kindergartens und der Bau eines Mädcheninternates für Kinder aus zerbrochenen Familien. Der Förderverein kann über eine Mitgliedschaft (30 Euro/Jahr) oder Förderbeiträge (120 Euro/Jahr) unterstützt werden.
Ein besonderes Angebot des Fördervereins ist der Verkauf der sogenannten „Bobbele-Urkunden“. All diejenigen, die im St. Elisabeth-Krankenhaus geboren sind – und das waren in der langen Geschichte über 55.000 „Bobbele“ –, können für 35 Euro eine exklusiv gestaltete Urkunde mit den genauen Geburtsdaten ordern. Gerhard Kempter meinte, dass das ein attraktives Geburtstagsgeschenk für einen im St. Elisabeth geborenen Menschen sei. Im August 2012 vermieteten die Elisabethschwestern bereits ein Stockwerk an die Verwaltung der Caritas-Akademie für Gesundheits- und Sozialberufe in Trägerschaft des Diözesan-Caritasverbandes Freiburg.
8.5.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

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