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Wasserkraftwerk Rheinfelden im April 2019

Wasserkraftwerk Rheinfelden im April 2019

 

Wissenschaft: Warum „follow the science“ die so ziemlich dümmste Forderung ist
Die totalitäre Gefahr
Michael Esfeld
René Descartes hat 1637 das Ziel formuliert, uns durch Wissenschaft zu Herren über die Natur zu machen. Damit meint er in erster Linie die menschliche Natur: die Entwicklung von Medizin gegen tödliche Krankheiten; danach kommt der Einsatz von Technik durch Kenntnis der Naturgesetze. In der Tat: Mit der Wissenschaft haben wir einen gewaltigen technologischen, wirtschaftlichen und sozialen Fortschritt erreicht. Dieser Fortschritt bringt allen Bevölkerungsschichten eine früher unvorstellbare Lebensqualität und eröffnet Möglichkeiten, ein selbstbestimmtes Leben zu führen.

Heute droht Wissenschaft jedoch, sich selbst abzuschaffen. Das gilt nicht nur für das Steckenpferd kulturmarxistischer Sozialwissenschaftler, immer neue, angeblich unterdrückte Minderheiten zu finden und Sonderrechte für diese einzufordern – und sich so gegen den Rechtsstaat mit seinem Prinzip des gleichen Rechts für alle zu stellen. Inzwischen hat dieses Virus mit den Themen Corona und Klima auch den Kern der Medizin und der Naturwissenschaften infiziert.

Wissenschaft aber ist objektiv: Sie abstrahiert von subjektiven Werturteilen, um an die Tatsachen heranzukommen. Deshalb ist ihre Methode der Skeptizismus: Jede Hypothese wird einer rigorosen Überprüfung unterzogen. Weil Wissenschaft objektiv ist, spielt Geschlecht, Hautfarbe, Kultur, Religion oder ähnliches in ihr keine Rolle.

Ebenso spielt Expertenkonsens keine Rolle: Entweder ist der Hinweis auf Konsens überflüssig, weil die Tatsachen nachvollziehbar sind. Oder er ist ein Machtinstrument, um Debatten zu unterdrücken. Wer Expertenkonsens für ein wissenschaftliches Kriterium hält, muß die Eugenik loben. Vor 100 Jahren war Folgendes wirklich nahezu Konsens in der Wissenschaft: (1) Es gibt höher- und minderwertige Gene. (2) Die Menschen mit minderwertigen Genen pflanzen sich viel stärker fort als die mit höherwertigen Genen. (3) Daher droht der Untergang der zivilisierten Menschheit.

(4) Man muß deshalb der Wissenschaft folgen und die Menschen mit minderwertigen Genen aus Solidarität mit der zivilisierten Menschheit sterilisieren. So geschehen vor allem in den USA und den skandinavischen Ländern, bevor dann in Deutschland der Nationalsozialismus aus der Eugenik eine angeblich wissenschaftliche Lehre von höher- und minderwertigen Rassen machte.

In der Tat: „Follow the science“ („Folge der Wissenschaft“) ist so ziemlich das Dümmste – und moralisch Verwerflichste –, das man über Wissenschaft sagen kann. Der Wissenschaft kann man nicht folgen, weil sie objektiv ist. Sie deckt Tatsachen auf. Aus Tatsachen folgen keine Normen. „Follow the science“ macht aus der Wissenschaft ein politisches Kampfmittel. Wissenschaft wird zur Waffe gegen Menschenrechte und die „rule of law“. Das Gefährliche hieran ist, daß dieses Kampfmittel totalitär ist: Gegen „follow the science“ gibt es keine Grenzen in den Menschenrechten und den Instrumenten des Rechtsstaates.

Wieso geschieht das? Eine Erklärung ist die Verbindung von Wissenschaft und politischer Macht: Die Wissenschaft wird staatlich finanziert, nämlich durch Zwangsabgaben der Bürger, die von Politikern festgesetzt werden; insbesondere über die Vergabe sogenannter Drittmittel kann man Einfluß ausüben. Strukturen in der Wissenschaft fördern diese Entwicklung: Infolge der Bologna-Reform sammeln die Studenten eher Kreditpunkte, statt daß die Universitäten sie zu kritischem Denken ermutigen.

Die eigentliche Erklärung liegt jedoch tiefer: Sie liegt im Erfolg der Wissenschaft selbst. Erfolg führt zu Hybris: Wenn Wissenschaft so erfolgreich ist, die Naturgesetze zur Verbesserung unserer Lebensumstände zu nutzen, wieso sollte man Wissenschaft dann nicht auch einsetzen, um den Menschen selbst und die menschliche Gesellschaft zu steuern? Die Versuchung der „sozialen Ingenieurkunst“ ist so alt wie die Wissenschaft selbst.

Das beste Beispiel ist der Marxismus: die wahnwitzige Idee, die Naturgesetze auch auf die Gesellschaft anzuwenden mit dem Kommunismus als Ziel der Weltgeschichte. Dann würde ein neuer Mensch entstehen, der andere nicht mehr ausbeutet. Der entsprechende Versuch hat allerdings nur zur Zerstörung alles dessen geführt, was unter anderem durch Wissenschaft erreicht wurde. Dasselbe läßt sich für das wissenschaftliche Ziel der reinrassigen Gesellschaft im Nationalsozialismus sagen, das angeblich aus biologischen Naturgesetzen folgen soll.
Die Gefahr lauert auch heute: „Follow the science“ führt uns zum neuen Menschen, der gemäß der utopistischen Vorstellung keine Viren mehr verbreitet, der nicht mehr Energie so konsumiert, daß er die Umwelt beeinträchtigt. Diese Ziele sind genauso unsinnig wie die der früheren Totalitarismen. Der Versuch ihrer politischen Umsetzung führt wiederum lediglich zu Zerstörung.

Was also dagegen tun? Erstens: Urteilskraft anwenden. Virenwellen oder gestiegener Energieverbrauch sind Herausforderungen. Aber man muß ihnen mit Verhältnismäßigkeit begegnen. Immer dann, wenn die Wissenschaft und die Wirtschaft frei von politischer Bevormundung agierten, brachten sie uns Fortschritt in Hygiene und Fortschritt in effizienter, umweltfreundlicher Energieerzeugung, verbunden mit sozialem Fortschritt. Die Kernenergie ist das beste Beispiel. Sie liefert sichere, effiziente, umweltschonende und insgesamt gesehen preisgünstige Energie.
Zweitens: Skepsis gegenüber Machtkonzentration. Eine politisch gelenkte Gesellschaft, Wissenschaft und Wirtschaft ist stets das größte Übel. Es gibt keine Experten, die ein Wissen, eine moralische Befähigung und ein organisatorisches Können zur Steuerung der Gesellschaft haben. Solche Herrschaft der Experten führt stets zu Zerstörung, Elend und Armut.
Drittens: Zivilcourage und der Mut, selbst zu denken. Wie schon Kant vor über 200 Jahren sagte: Aufklärung – und damit Einschränkung der Mächtigen – erreicht man nur durch den freien öffentlichen Gebrauch der Vernunft.

…. Alles vom 11.11.2022 von Michael Esfeld bitte lesen in der JF 46/22, Seite 2
Der Vortrag wurde gehalten beim Jubiläum des Mises Instituts in München

Prof. Dr. Michael Esfeld lehrt Wissenschaftsphilosophie an der Universität Lausanne und ist Mitglied der Leopoldina.

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Offener Brief von Ärzten und Wissenschaftlern an die Bayerische Staatsregierung
Zur Zwangsversetzung von Dr. Friedrich Pürner
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In der modernen Kultur preist die wissenschaftliche Gemeinschaft
den Dissens als ein Mittel zur Vermehrung des Wissens.
Für den Ur-Faschismus ist Dissens Verrat.
Umberto Eco
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Wissenschaft lebt ihrem Wesen nach vom Dissens, vom Diskurs – zu keinem Zeitpunkt kann zu irgendeinem wissenschaftlichen Thema der Anspruch einer endgültigen, absoluten und unumstößlichen Erkenntnis oder Wahrheit erhoben werden.
Ein wissenschaftlicher Diskurs muss in einer demokratischen Gesellschaft jederzeit auch öffentlich geführt werden können, vor allem in einer Situation, in der die Politik weitreichende Eingriffe in das menschliche Miteinander und in viele demokratische Grundrechte mit dem Verweis auf „die Wissenschaft“ zu rechtfertigen versucht.
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Herr Dr. Friedrich Pürner hat als Wissenschaftler und Arzt von diesem unverbrüchlichen Recht der freien Meinungsäußerung Gebrauch gemacht, ohne dass seine Dienstpflichten als Leiter des Gesundheitsamtes Aichach-Friedberg hierunter gelitten hätten. Die von ihm als Arzt und Epidemiologe geäußerten Positionen zu unter Fachleuten ohnehin umstrittenen Maßnahmen und Verordnungen der bayerischen Regierung waren zu jedem Zeitpunkt wissenschaftlich fundiert und ohne jedes parteipolitische Konnotat.
Seine Absetzung von der leitenden Funktion am Gesundheitsamt und die von ihm selber als „Strafversetzung“ bezeichnete Abordnung an das LGL in Bayern stellt einen in unseren Augen inakzeptablen autoritären Versuch dar, legitime und in der aktuellen Situation besonders notwendige ärztlich-wissenschaftliche Diskussionen zu unterdrücken. Die unzumutbar belastenden Rahmenbedingungen, unter denen diese Maßnahme stattfindet (Wechsel des Tätigkeitsortes binnen einer Woche) legen zudem den Verdacht nahe, dass hier ein Exempel statuiert werden soll, mit gewollt abschreckender Wirkung.
Dieses Vorgehen ist eines freiheitlich-demokratischen Staates in jeder Hinsicht unwürdig!
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Als Wissenschaftler und Ärzte bekunden wir hiermit ausdrücklich unsere Solidarität mit Herrn Dr. Pürner und kritisieren die gegen ihn ergriffenen Maßnahmen scharf.
Wir fordern, dass die geplante Versetzung rückgängig gemacht wird und Herr Dr. Pürner in seiner bisherigen Position weiter tätig sein kann.
Wir fordern darüber hinaus von den bayerischen politischen und behördlichen Instanzen einen gelebten Respekt vor der freiheitlich-demokratischen Grundordnung unserer Gesellschaft und der damit unverzichtbar verbundenen Pluralität von Meinungen und Positionen.
6.11.2020
https://impf-info.de/puerner.html

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Verfall der Wissenschaftskultur – Es gibt kein Zurück
von Johannes Eisleben
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Der Historiker Egon Flaig schreibt in seinem Buch „Die Niederlage der politischen Vernunft“ (2017): „Die Menschheit kann der wichtigsten Errungenschaften verlustig gehen:
Menschenrechte,
Demokratie,
Wissenschaft.“
Diese „Verlierbarkeit“ gehört für ihn zu den „historischen Existentialen“. Vergesellschaftungsformen, die auf Demokratie und Menschenrechte gründen, kommen und gehen im Lauf der Geschichte. In nur hundert Jahren haben wir in Deutschland Kaiserreich,
Weimarer Republik,
NS-Diktatur,
Bonner Republik,
sozialistische DDR-Diktatur und seit Ende der 1990er Jahre
Berliner Postdemokratie,
wie Colin Crouch unser aktuelles Gemeinwesen nennt, mit Auflösung von nationaler Souveränität und Ordnungsstaatlichkeit im modernen Gesinnungsstaat erlebt. Die Phase, in der man in Deutschland dem liberalen Ideal der politischen Realisierung von Menschenrechten und Demokratie am nächsten kam, war kurz (1949 bis 1998) und ist nun schon wieder vorbei.
Doch ist Wissenschaftskultur so vergänglich wie die Vergesellschaftungsformen? Hat sich diese Kultur dem anti-pluralistischen, postdemokratischen, pseudoliberalen Gesinnungsstaat unserer Zeit unterworfen? Im Bereich der Geisteswissenschaften mit Sicherheit in weiten Teilen, das beschreibt sehr gut Norbert Bolz – in „Treibhäuser der Konformität“, zuerst erschienen bei achgut.com –, aber wie sieht es mit den Naturwissenschaften aus?
Wir schauen uns zwei charakteristische Beispiele an: das erste aus einer der Antriebswissenschaften im Kern des heutigen technischen Fortschritts, der Informatik. Und ein zweites aus dem Bereich Klimaforschung. Beide bestätigen scheinbar, daß auch die harte Wissenschaft sich dem Gesinnungsstaat beugt. Wir werden sehen.
Angewandte Mathematik ist der Motor des technischen Fortschritts und über die damit verbundene Produktivitätssteigerung eine notwendige, wenn auch keine hinreichende Quelle unseres Wohlstands.
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Einer der Bereiche, in denen derzeit Ergebnisse der Forschung abgeerntet und in die Praxis umgesetzt werden, ist die Informatik. Denn durch die Steigerung und krasse Verbilligung von Rechenleistung einerseits und die Verfügbarkeit vieler digitaler Daten andererseits ist es möglich geworden, riesige Datenmengen zu speichern, darauf sehr schnell zuzugreifen und damit rechenintensive Algorithmenklassen wie Machine Learning oder Kryptographie in den Massenbetrieb zu nehmen. Diese Verfahren finden vielerlei Anwendung.
Für unsere Fragestellung besonders interessant ist ein Teilgebiet der Informatik, das sich mit Sprache beschäftigt: die Computerlinguistik. Anders als beispielsweise die Datenbanktheorie beschäftigt sie sich mit einem politisch und sozial hochgradig relevanten Thema – der den Menschen zur hochkomplexen Vergesellschaftung befähigenden Sprache.
Besucht man heutzutage eine Computerlinguistik-Konferenz wie beispielsweise die EM-NLP in Brüssel (2018), werden bei der Begrüßung Statistiken zur Beteiligung „identitärer“ Gruppen gezeigt: Anteil von Frauen und Anteil der verschiedenen Rassen (ja, wirklich) an den Besuchern, den eingereichten und den zur Veröffentlichung angenommenen Konferenzbeiträgen. Dabei wurde vom Moderator der Eröffnungsveranstaltung beklagt, daß Gruppen wie Frauen und Schwarze unterrepräsentiert seien, und anhand von Trendstatistiken Besserung versprochen, wobei Spezialpreise für die besagten Gruppen helfen sollten. Doch das ist nur Vorgeplänkel.
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Social-Media-Konzerne sind von staatlichen Restriktionen bedroht, wenn sie zu viele Inhalte zulassen, die von der obrigkeitlich erwünschten Gesinnung abweichen. Die Beiträge sollen keine neue Form der Gewaltenkontrolle von unten her erzeugen.
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Im Programm der Konferenz finden sich alle klassischen grundlegenden Teildisziplinen der Computerlinguistik: Morphologie, Phonologie, Syntax, Semantik, Entitätsidentifikation und Informationsexktraktion, Machine learning, Sprachmodelle. Dann die kanonischen Anwendungen der Grundlagen: maschinelle Textübersetzung, automatische Fragebeantwortung und Textzusammenfassung, Textsynthese, Diskursführung. Aber auch staatstragende Inhalte: Themen wie automatische Kontrolle sozialer Medien durch Emotionsanalyse, maschinelle Meinungsermittlung, Kontrolle der Herausbildung kollektiver Meinungstrends, automatische Beziehungsanalyse in sozialen Netzen zum Screening nach Meinungsbildnern, Ermittlung textueller sexueller Belästigung sowie automatische Überwachung von Diskriminierung und Identifizierung von „Hate speech“.

Dabei sind die Ergebnisse heute extrem schwach, weil die Grundlagenfächer noch keine ausreichenden Techniken bereitstellen. Doch der Wille zur gesinnungskonformen Anwendung ist stark, und die Mittel dafür sind riesig – um mehr davon zu bekommen, werden die dürftigen Ergebnisse entsprechend gepriesen. Als wichtigste Geldgeber dieser Forschung treten interessanterweise einerseits die großen Social-Media-Konzerne wie Facebook, Google (Youtube), Twitter und Linked­in auf, aber auch Massenkonsumkonzerne wie Netflix, Apple und Amazon, andererseits die Volksrepublik China, dann erst westliche Nationen.
Wie ist die Interessenlage? Massenkonsumkonzerne brauchen Sprachtechnologie zur Umsatzsteigerung, beispielsweise um Konsumenten bessere Kaufvorschläge zu machen oder ihre primitiven Dialogsysteme (wie Alexa oder Siri) zu verbessern. Social-Media-Konzerne hingegen sind von staatlichen Restriktionen bedroht (zum Beispiel vom deutschen NetzDG), wenn sie zu viele Inhalte zulassen, die von der obrigkeitlich erwünschten globalistisch-pseudoliberalen Gesinnung abweichen. Die Beiträge sollen sich nicht gegen die Inhalte der staatstragenden Medien richten oder gar eine neue Form der Gewaltkontrolle von unten her erzeugen.
Beispielsweise sollen wenige oder keine Beiträge, die sich für Grenzen und den Nationalstaat oder gar den Staat Israel einerseits oder andererseits gegen Massenmigration, Islamisierung oder die globale Finanzindustrie richten, hochgeladen und angeboten werden. Beispiele – auch solche berechtigter Sperrungen – findet man auf der englischsprachigen Wikipediaseite unter dem Stichwort „Twitter Suspensions“. Zu diesem Zweck versuchen die Konzerne Überwachungssoftware zu erzeugen, mit deren Hilfe sie zeigen können, daß sie sich als Firmen der neuen Ordnung gerne und gründlich unterwerfen – denn sonst dreht der Staat ihnen die Geldquellen zu. Beim kommunistischen China ist das erkenntnisleitende Interesse am eindeutigsten: offene, direkte und totale Herrschaft. Entsprechend hoch ist auch der Anteil von Asiaten bei den Konferenzen – was die Veranstalter stolz als Zeichen von „diversity“ betonen.
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Nun zur Kimaforschung: Es ist viel darüber geschrieben worden, daß Klimamodelle strengen Wissenschaftskriterien nicht genügen. Kurz gesagt hat Wissenschaft drei Aufgaben:
beschreiben,
erklären und
vorhersagen (Max Weber).
Klimamodelle erfüllen keine dieser Aufgaben adäquat und zählen daher nicht zur Wissenschaft im engeren Sinne.
Im Bereich der unbelebten Natur gibt es Modelle, die jene drei Aufgaben gut erfüllen, nämlich dann, wenn darin wenige Variablen in klarer Weise aufeinander einwirken, um die Wirklichkeit abzubilden. Deswegen gibt es beispielsweise die Weltraumfahrt oder die synthetische Chemie. Wirken sehr viele Variablen intensiv aufeinander ein, entsteht in einem System deterministisches Chaos (nachzulesen bei J. L. McCauley, 1993). Dabei gelten zwar die Naturgesetze, doch kann ihr Zusammenwirken nicht mehr mathematisch modelliert werden. Das menschliche Gehirn oder das Weltklima sind solche Systeme. Niemand kann ihr Verhalten vorhersagen, und selbst die Erklärung beobachteter historischer Phänomene ist extrem schwierig und gelingt nicht adäquat.
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Das Auftreten korrupter Herrschaftskollaborateure in den Wissenschaften bedeutet nicht, daß das abendländische Wissenschaftsmodell gefährdet ist.
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Es gibt kein Zurück in die Zeit vor der Erfindung der Infinitesimalrechnung und der Technosphäre. Doch geben einige (nicht alle) Klimaforscher wider besseres Wissen vor, sie betrieben Wissenschaft im engeren Sinne und könnten erklären und vorhersagen. Dabei lassen sie sich zu vollkommen unwissenschaftlichen Modellen und Schlußfolgerungen hinreißen. Ein Beispiel aus dem Mai dieses Jahres ist der apokalyptische Katastrophenbericht des australischen National Center for Climate Restoration. Wie ist hier die Interessenlage?
Die globalen Eliten sähen gerne eine Überwindung der Nationalstaaten, weil sie davon überzeugt sind, daß diese bei der Renditemaximierung und weiteren Vergrößerung ihrer Vermögen hinderlich sind. Um Mehrheiten dafür zu finden, nationale Souveränität, den Kern der demokratisch-freiheitlichen Selbstbestimmung der Bürger, aufzugeben, wird kollektiv-halbbewußt (wir haben es nicht mit einer Verschwörung zu tun) ein mächtiges Narrativ gesucht.
Die Erzählung vom nahenden Klima­-Armageddon hat diese Kraft – zumindest derzeit in Deutschland. Klimaforscher, deren wissenschaftliche Arbeitsweise sich vollständig von der abendländischen Wissenschaftsmethodik, der Überprüfung von Modellen anhand von Daten, befreit hat, liefern mit ihren abstrusen, inzestuös finanzierten Arbeiten und veröffentlichten Berichten dafür das Basismaterial. Daraus bauen Journalisten, Publizisten, Politiker, Beamte und andere Meinungsmultiplikatoren das böse Märchen vom menschengemachten Klima-Armageddon auf, obwohl der derzeit zu beobachtende Klimawandel sicherlich zu einem großen Anteil natürliche Ursachen hat.

Was bedeuten diese beiden Beispiele für die Frage nach der Kontingenz und der Vergänglichkeit der abendländischen Wissenschaftskultur, der wir unsere Kultur der Technosphäre verdanken?

Die geistige Elite der Gesellschaft, die die Ereignisse interpretiert und ihnen Sinn verleiht, hat größtenteils schon immer der herrschenden Elite gedient. Figuren wie Jan Hus oder Giordano Bruno, die sich für das, was sie als die gegen die Eliten gerichtete Wahrheit empfinden, opfern, sind selten. Das gilt auch für die Wissenschaft. Denn wer als Wissenschaftler das Haupt erhebt und sich gegen die Herrschaftselite wendet wie Galileo Galilei, wird bestraft, selbst wenn er abschwört.

Daher ziehen sich in Zeiten des Gesinnungsstaates viele Wissenschaftler in die innere Emigration zurück, wie etwa Rudolf Bultmann während der NS-Zeit. Andere arbeiteten tatkräftig am Herrschaftsmodell mit, und so ist es auch heute. Irgendwann wird die aktuelle Herrschafts­ideologie abgelöst, und dann werden pseudowissenschaftliche Verfahren zur Berechnung individueller politischer Einstellungen, zu geplanten Handlungen von Aktivisten im Internet oder apokalyptische Klimamärchen uns so valide erscheinen wie die Phrenologie Franz Galls oder der animalische Magnetismus von Franz Mesmer.
Denn das Auftreten korrupter Herrschaftskollaborateure in den Wissenschaften bedeutet nicht, daß das abendländische Wissenschaftsmodell gefährdet ist. Die überwiegende Mehrzahl der mathematisch-naturwissenschaftlichen Publikationen folgt streng den Regeln der Logik und der Hypothesenvalidierung, mit deren Hilfe die heutigen Wissensgebäude geschaffen wurden.
Wie der Soziologe Arnold Gehlen in „Die Seele im technischen Zeitalter“ 1957 gezeigt hat, sichern das zwei fundamentale Kräfte ab. Erstens der immer noch atemberaubende technische Erfolg des mathematisch-naturwissenschaftlichen Weltbilds, der in jedem Jahrgang junge Menschen fasziniert und für entsprechende Berufe vom Ingenieur bis zum Differentialgeometer begeistert. Und zweitens der Hunger der Menschheit nach Konsumgütern und die Erwartung, daß wir nie wieder so gefährdet leben müssen wie im Agrarzeitalter ohne moderne Technik.
Vergesellschaftungsmodelle kommen und gehen, doch das Wissenschaftsmodell ist essentiell. Es gibt kein Zurück in die Zeit vor der Erfindung der Infinitesimalrechnung und der Technosphäre, die wir danach errichtet haben.
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Johannes Eisleben, 9.8.2019, Junge Freiheit, Seite 18
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Johannes Eisleben, Jahrgang 1971, ist Mathematiker und arbeitet als Systeminformatiker. Eisleben publiziert auf dem Portal achgut.com sowie in Tumult. Mit seiner Familie lebt er bei München. Twitterprofil: @j_eisleben

 

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Abschied von der Wissenschaft: TU Dortmund

Wer erinnert sich noch an das Bildungsideal, das in Sonntagsreden in den 1970er und 1980er Jahren beschworen wurde?
Fähigkeit zur eigenständigen Informationsbeschaffung,
Fähigkeit zur eigenständigen Urteilsbildung,
Fähigkeit, Argumente von bloßen Behauptungen oder Floskeln zu unterscheiden,
logische Denkfähigkeit,
Fairness im öffentlichen Diskurs usw.
Wie weit wir davon entfernt sind. Seit mit der Bologna-Reform die Gleichschaltung der Bildung vorangetrieben wurde und Hochschulen de facto zu Schulen degradiert wurden, haben sich die Fähigkeiten, die von Studenten erwartet werden, auf das korrekte Nachplappern der vorgegebenen Einheitsmeinung reduziert.

Die Technische Universität Dortmund gehört zu 56 Institutionen, die einen „Klima-Notstands-Brief“ (Climate Emergency Letter) der UN unterzeichnet haben. Darin verpflichten sie sich, spätestens 2050 eine CO2-neutrale Universität zu betreiben, die eigenen Ressourcen (die im Fall der TU-Dortmund von Steuerzahlern finanziert werden), dazu einzusetzen, aktiv an der Bekämpfung des Klimawandels mitzuwirken und vor allem verpflichten sie sich dazu, ihre Studenten einer umweltfreundlichen und nachhaltigen Erziehung zu unterziehen, um dem menschengemachten Klimawandel entgegen zu wirken.
Die TU-Dortmund hat sich also dazu verpflichtet, ihre Studenten nicht mehr mit Fakten zu konfrontieren und ihnen ein eigenständiges Urteil zu ermöglichen, sondern gezielt darauf hinzuwirken, dass Studenten der TU-Dortmund als Klimahysterie-Zombies in die Welt entlassen werden, um dort normale Menschen durch einen CO2-neutralen Biss ebenfalls zu Klimahysterie-Zombies zu machen.
Die Universität als Kaderschmiede.
Das hatten wir zum letzten Mal in der DDR, damals offen als Marxismus-Leninismus. Heute brütet der Kommunismus hinter Begriffen wie Gender Mainstreaming oder Klimawandel, lugt er aus Briefen, wie dem „Climate Emergency Letter“, den die TU-Dortmund in guter Gesellschaft mit Universitäten aus Kenia, Nigeria, Kolumbien, Uganda, Venezuela, Panama, Costa Rica und Honduras unterzeichnet hat. Eigentlich lugt er nicht, seine Fratze ist offen sichtbar. Wir zitieren aus dem „Brief“:
„The young minds that are shaped by our institutions must be equipped with the knowledge skills and capability to respond to the ever growing challenges of climate change. We all need to work together to nurture a habitable planet for future generations and to play our part in building a greener and cleaner future for all”.

Weiter als mit diesen Aussagen, in denen alles Handelns unter das Diktat der Bekämpfung eines menschengemachten Klimawandels gestellt wird und somit unter das Diktat des Explanandums, das es erst noch zu belegen gilt, wenn man sich wissenschaftlich damit beschäftigen will, kann man von Wissenschaft nicht sein. An die Stelle der Suche nach Erkenntnis wird eine ideologische Überzeugung gesetzt und zur Wahrheit erklärt. Wissenschaft, die von der Konkurrenz von Ideen und Erklärungen lebt, wird zur Religion verkrüppelt, in der die Wahrheit vorgegeben ist und alles, was an Aktivitäten entfaltet wird, diese behauptete Wahrheit zur Voraussetzung hat.
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Die TU-Dortmund ist keine Universität mehr, sie ist zur Kaderschmiede für Klimawandeljünger verkommen.
… Alles vom 10.7.2019 von Ulrich D. Grunenberg bitte lesen auf

Abschied von Wissenschaft: TU-Dortmund wird offiziell zur Kaderschmiede für Klimawandeljüngergesponsert von Ulrich D. Grunenberg 


Die Bildungspolitik war Jahrzehnte links geprägt
Die Bologna-Reformen haben vielleicht auch zu dem traurigen Zustand beigetragen. Viel wichtiger ist aber die Tatsache, dass die Bildungspolitik Jahrzehnte links geprägt wurde und es kaum noch Lehrer und Professoren gibt, die sich trauen (oder in der Lage sind), liberal-konservative Standpunkte zu vertreten. Dazu kommt, dass unser ganzes Land weit nach links gerückt ist und das liegt vor allem daran, dass alle Medien, die früher noch liberal oder konservativ waren, auch ins linke Lager übergewechselt sind. Zu nennen wären hier die Welt, die FAZ, der Focus und die Zeit. Somit gibt es, von Blogs abgesehen, keine einzige nennenswerte liberal-konservative mediale Interessenvertretung mehr in Deutschland, denn das, was man von den Tages- und Wochenzeitungen sagen kann, trifft auch auf die Fernsehsender zu. Das alles bewirkt einen unheimlichen Herdentrieb, denn die meisten Leute entnehmen Ihre Informationen nun einmal den Medien. Bei verschiedenen wichtigen Themen (EU, AFD, Klima, Einwanderung, Brexit, Trump, Marktwirtschaft) haben linke Meinungen eine Art Monopol. Aus dieser Krise gibt es nur zwei Wege. Entweder, die Probleme werden so groß, dass die Menschen wieder von alleine anfangen, nach anderen Antworten zu suchen. Oder die Medienlandschaft wird differenzierter. Anscheinend scheint es in Deutschland aber keine politisch interessierten Liberal-Konservativen Menschen zu geben, die die Mittel hätten, entsprechende breit aufgestellte Zeitungen oder Fernsehsender ins Leben zu rufen.
10.7.2019, PA, SCO
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Sakrosankte Wissenschaft
Den Niedergang der Religionen ersetzt nun eine wissenschaftlich verbrämte Heilsbewegung, die von einer Priesteraristokratie (sakrosankte Wissenschaftler) angeführt wird.
10.7.2019, GU, SCO
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Universitären Einbildungsstätten
Herzlichen Dank, daß Sie im Artikel noch weitere solche “universitären Einbildungsstätten” genannt haben. Da diese letztendlich die intellekuellen (oder so) Repräsentanten ihrer jeweiligen UN-Mandats-Gebiete sind bzw. werden, ist es natürlich für “Geistiges-Klima-Flüchtlinge” aufschlußreich wohin man nicht auswandern sollte. Bitte ergänzen Sie gelegentlich diese Liste! Denn sie fördert ein intellektuell und geistig freies, selbstbestimmtes und familiär intaktes und souveränes Bürgertum (heute genannt: „die Rechten“) – also DIE Hassprojektion aller sozialutopistischen Linken.
10.7.2019, V.I., SCO
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Klimawandel bewiesen: 1., 2. 3.
Nennen sie das Freiheit, wenn milliarden Menschen zur Teilnahme an einem Experiment gezwungen sind, bei dem die eigene Existenz auf dem Spiel steht? Sie machen genau so ein Experiment und wissen NICHT wie es ausgeht. Verwechseln Sie bitte nicht Freiheit mit Bequemlichkeit. Freiheit bringt Verantwortung mit sich!
1.Der Klimawandel ist längst bewiesen. Meinungen wie “ich glaube es gibt ihn nicht”, wie Herr Trump sie kundtut, kann man nicht als Fakten in die Beweislage mit aufnehmen. Bitte schicken Sie mir doch messbare Beweise gegen den Klimawandel, ich wäre sehr daran interessiert.
2. In den Klimawandel zu investieren (selbst wenn dieser Fake wäre) würde uns technologisch und ökonomisch nur reicher machen. Es gibt keinen langfristigen Nachteil. Das ist ein No-Brainer!
3. Nehmen wir mal ihre Meinung an: Der Klimawandel ist mit hoher Sicherheit nicht menschengemacht oder nicht existent. Wollen sie wirklich an einem Experiment teilnehmen, in dem ihre eigenen Kinder und evtl. sie selbst mit 90% Wahrscheinlichkeit normal weitermachen können mit bisherigen Technologien und Konsumverhalten und zu 10% in einer Welt leben in der alle Krisen die bisher existieren um Größenordnungen schlimmer sind? Wollen sie riskieren dass weltweit Chaos ausbricht? Das ist nicht die Art von Experimenten die man machen sollte, wenn man nur ein Stück weit pflichtbewusst ist.
10.7.2019, MA, SCO
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Klimawandel nicht bewiesen: 1., 2. 3. (Antwort zu MA)
1. Dass die Sonnen sich um die Erde dreht, galt auch lange Zeit als “bewiesen”. Von Beweisen sprechen nur Juristen und Ideologen. Wissenschaftler nicht. Wenn Sie ein wenig auf ScienceFiles unter dem Stichwort “menschengeamchter Klimawandel” lesen, dann finden Sie viele Anomalien, die ihren “Beweis” in Frage stellen. Lesen Sie und kommen Sie wieder, wenn Sie die Anomalien erklären können, z.B. die, dass alle Klimamodelle, all 117 Klimamodelle die tatsächliche Erderwärmung um bis zum 8fachen überschätzt haben, während die Erde sich in 40 Jahren um knappe 0,32 Grad Celsius erwärmt hat, wenn überhaupt.
2. Soweit ich sehe, haben die Investitionen die höchsten Stromkosten in Europa zur Folge, die ergänzt werden, durch Milliardenbeträge in der Entwicklungshilfe, um die Windenergie-Ladenhüter anderen Ländern schmackhaft zu machen. Aber Sie haben nun die einmalige Gelegenheit, ihre Behauptung mit Fakten zu BELEGEN.
3. Das ist kein Argument, sondern ein Fehlschluss “petitio principii” oder “red herring”. Wollen Sie wirklich den derzeit lebenden Menschen aufgrund eines eingebildeten Klimawandels das Leben versauen, die Strompreise für die Ärmsten der Armen in den Entwicklungsländern in eine Höhe treiben, die die entsprechenden Länder auf lange Sicht am Hungertuch wird nagen lassen. Wollen Sie dafür verantwortlich sein, dass Menschen unter schlechten Bedingungen leben, die man nur als pervers bezeichnen kann, wenn man bedenkt, was für sie möglich wäre`Wenn Sie auch nur einen Funken Pflichtbewusstsein und Verstand im Leib haben, dann beteiligen Sie sich daran, die Lebensqualität derjenigen, die SCHON LEBEN zu maximieren, nicht die eingebildeter späterer Generatione
10.7.2019, M.K., SCO
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Der Klimawandel “gilt als erwiesen”. Das heißt, “irgendjemand” hat eine Menge Geld und Mühe aufgewendet, um viele Menschen glauben zu machen, daß eine Katastrophe auf uns zukommt. WER ? CUI BONO ? Nur die Wissenschaft kann die Frage lösen.
Und es ist ja unwahr, fast alle damit betrauten Wissenschaftler hätten die Meinung vertreten, es gäbe einen Klimawandel;
und, der Anteil der menschlichen Aktivitäten daran sei sehr hoch;
und, eine Erhöhung des CO2-Gehaltes sei die Ursache;
und, der Mensch könne das Klima steuern, durch Verminderung des CO2-Ausstoßes;
und, trotz der Tatsache, daß China, Indien, USA (usf.) vermehrt kalorische Kraftwerke errichten, könne die in der winzigen BRD erzielbare CO2-Verminderung einen Unterschied machen.
Entwicklungshilfe ist eine gute Idee. Und schon vor 20 Jahren haben fast alle Staaten der Erde sich auf den SACHS-PLAN verpflichtet. Das SACHS-Konzept erlaubt es, die NOT IN DER WELT zu beenden, und zwar ein für allemal. Richtig durchgeführt, gestattet es außerdem, die GRENZEN DICHT zu machen, die FREMDEN in Würde HEIMZUSCHICKEN und die Geburtenrate in der Dritten Welt zu normalisieren. Und das ganze kostet nur halb so viel (für einen begrenzten Zeitraum), wie wir bereits jetzt für die Eingeschleusten bezahlen müssen (voraussichtlich bis zu unserem absoluten Ruin).
COMPACT hat das Konzept veröffentlicht (https://www.compact-online.de/migrationsproblem-loesen-weltweite-armut-beenden-ein-politsches-konzept/ ). Es basiert auf dem UNO-Milleniumsplan von 2001, den ohnehin alle 189 UNO-Staaten bindend unterschrieben haben.
10.7.2019, Dr.G.K., SCO

 

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