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An der Küste von Ligurien 40 km östlich von Genua am 10.7.2014

An der Küste von Ligurien 40 km östlich von Genua am 10.7.2014

 

 

 

Warum ich kein Professor an der Uni Toronto mehr bin
An alle Professoren, die sich den Diversity-Richtlinien unterwerfen: Ihr verharrt feige in Heuchelei und Schweigen. Ihr lehrt eure Studenten, sich zu verstellen und zu lügen. Um weiterzukommen. Vor Kurzem bin ich von meiner Position als ordentlicher Professor an der Universität Toronto zurückgetreten.
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Erstens haben meine qualifizierten und hervorragend ausgebildeten heterosexuellen weißen männlichen Doktoranden (und ich hatte übrigens noch viele andere) kaum eine Chance, trotz hervorragender wissenschaftlicher Dossiers eine Forschungsstelle an einer Universität zu bekommen. Das liegt zum Teil an den Vorgaben für Vielfalt, Inklusivität und Gerechtigkeit (diversity, inclusivity, equity; mein bevorzugtes Akronym dafür: „DIE“, im Englischen „sterben“). Diese wurden in der akademischen Welt allgemein eingeführt, obwohl die Einstellungsausschüsse der Universitäten in all den Jahren meiner Laufbahn alles getan hatten, um sicherzustellen, dass keine qualifizierten Kandidaten aus „Minderheiten“ übersehen wurden.
Darüber hinaus gelten meine Studenten als teilweise inakzeptabel, eben weil sie meine Studenten sind. Ich bin eine akademische Persona non grata, weil meine philosophischen Positionen inakzeptabel sind. Und das ist nicht nur eine Unannehmlichkeit. Diese Tatsachen machen meinen Job moralisch unhaltbar. Wie kann ich angehende Forscher mit gutem Gewissen annehmen und ausbilden, wenn ich weiß, dass ihre Beschäftigungsaussichten minimal sind?
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Der zweite Grund: Dies ist eines von vielen Problemen einer entsetzlichen Ideologie, die derzeit die Universitäten und, nachgelagert, die allgemeine Kultur demoliert. Nicht zuletzt, weil es einfach nicht genug qualifizierte BIPOC-Leute in der Pipeline gibt, um die Diversitätsziele schnell genug zu erreichen (BIPOC: Schwarze, Indigene und People of Color, für diejenigen unter Ihnen, die es nicht wissen). Dies ist jedem halbwegs ehrlichen Akademiker, der in den letzten drei Jahrzehnten in einem Einstellungsausschuss saß, bekannt. Das bedeutet, dass wir dabei sind, eine Generation von Forschern hervorzubringen, die für diese Aufgabe völlig unqualifiziert ist
… Alles vom 29.1.2022 von Jordan B. Peterson bitte lesen auf
https://www.achgut.com/artikel/warum_ich_kein_professor_an_der_uni_toronto_mehr_bin
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Jordan B. Peterson, geb. 1962, ist Psychologie-Professor an der Universität von Toronto. Im Jahr 2016 widersetzte er sich einem kanadischen Gesetz, das die Bürger unter anderem dazu zwingen will genderneutrale Pronomen zu verwenden (Bill C-16), weil es nach seiner Auffassung die Redefreiheit verletzt. Mit seiner Kritik an den damit verbundenen Ideologien erreicht Peterson auf seinen Youtube-Kanälen inzwischen ein Millionenpublikum.
https://www.youtube.com/c/jordanpetersonvideos
https://jordanbpeterson.com/
https://de.wikipedia.org/wiki/Jordan_Peterson

 

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„Klima der Unfreiheit“ an Universitäten
Forschung am Leitseil der Ideologie: Wissenschaftsfeinde mehren ihren Einfluß an deutschen Universitäten
Agendawissenschaften – Im intellektuellen Lockdown
Wolfgang Müller

Für die absolute Mehrheit der deutschen Hochschullehrer ist die Wissenschaftsfreiheit hierzulande nicht einmal im Ansatz gefährdet. Die USA und Großbritannien mit ihrer „zivilgesellschaftlich“ von unten organisierten, erhebliche Aggressionspotentiale entbindenden „Cancel Culture“ scheinen für sie so weit weg zu sein wie China oder die Türkei mit ihren von oben ausgeübten staatlichen Zensurpraktiken.
Deutsche Professoren sehen, wie 2020 eine Allensbacher Umfrage ergab, ungleich größere Hemmnisse in der fehlenden Muße zum Forschen, verursacht durch Publikationszwang, Aufwand für die Drittmitteleinwerbung oder zu starke Belastung durch Lehrverpflichtungen. Die Rücksichtnahme auf politische Korrektheit einfordernde Dozenten oder Studenten stellte hingegen nur für dreizehn Prozent der Befragten eine ernstliche Einschränkung ihrer grundgesetzlich verbürgten Lehr- und Forschungsfreiheit dar.

Auch die Philosophin Elif Özmen (Gießen) skizziert im Themenheft „Wissenschaftsfreiheit“ der Zeitschrift der Bundeszentrale für politische Bildung (Aus Politik und Zeitgeschichte, 46/2021) größere Bedrohungen der Wissenschaftsfreiheit als die, die von der Moralisierung und Politisierung des Studienplans ausgehen, wie sie sektiererische Verfechter von Gender, Antirassismus und „Kritischer Weißseins-Forschung“ forcieren. Die „galoppierende Ökonomisierung“, der Zwang zur „Marktkonformität“, die seit der Bologna-Reform den Hochschulalltag bestimmen, sowie die damit parallel laufende, Humboldts Ideal „Einsamkeit und Freiheit“ geradezu verhöhnende Bürokratisierung des „Betriebs“ von Wissenschaft würden den Universitäten viel eher die Luft zum Atmen nehmen.

An den Universitäten hat sich ein „Klima der Unfreiheit“ ausgebreitet
Tatsächlich, so korrigiert Sandra Kostner (Pädagogische Hochschule Schwäbisch-Gmünd) ihre Kollegin Özmen, laufen aber nicht nur solche externen, mehr indirekt die Wissenschaftsfreiheit einengenden Faktoren „unterhalb des Radars der Öffentlichkeit“ ab. Entgegen der in der Allensbach-Umfrage abgebildeten Wahrnehmung habe sich längst auch im Innern der Institution Universität ein „Klima der Unfreiheit“ ausgebreitet. Kostner, die zu den Initiatoren des im Februar 2021 ins Leben gerufenen „Netzwerks Wissenschaftsfreiheit“ zählt, macht dafür den vor allem in den Kultur- und Sozialwissenschaften seit zwei Jahrzehnten dominierenden Typus des „Agendawissenschaftlers“ verantwortlich. Für den sei Wissenschaft keine rational kontrollierte, ergebnisoffene Suche nach objektivierbarer Erkenntnis und Wahrheit. Ihn leite vielmehr die Frage: „Wie lassen sich Forschung und Lehre nutzen, um die Gesellschaft gemäß der eigenen, am identitätspolitischen Paradigma ausgerichteten Agenda zu formen?“

Bei diesem Typus handle es sich also gar nicht um einen Wissenschaftler, der dem an Max Weber orientierten „Ethos epistemischer Rationalität“ gehorche, an das Özmen erinnert, wenn sie für seriöse Forschung auf Widerspruchsfreiheit, innere Kohärenz, Klarheit, Genauigkeit und Überprüfbarkeit pocht, sondern um einen ordinären Ideologen alten 68er-Schlages. Dieser sei stets bemüht, „Forschung“ nur in den Bahnen weltanschaulich gesetzter Normen zu treiben. Bei ihrem „Marsch durch die Institutionen“ hätten diese „akademischen Diskurswächter“ mittlerweile flächendeckend Lehrstühle in allen ideologisch für sie relevanten Disziplinen besetzt. Ihr Ziel sei wie ehedem ein „Bewußtseinswandel“, der – diesmal unter „multikulturellen“ Vorzeichen – eine „große Transformation“ hin zur „Gesellschaft der Gleichen“ auslösen soll. Geistige Unfreiheit bis hin zum „intellektuellen Lockdown“, werde dafür nicht nur in Kauf genommen, sondern „gezielt befördert“.

Als Anwältin des fast gleichnamigen, jedoch dezidiert linken „netzwerk-wissenschaftsfreiheit.org“ formuliert Jiré Emine Gözen eine extreme Gegenposition zu Kostner. An Michel Foucault geschult, betet die an der privaten University of Europe for Applied Sciences in Hamburg Medientheorie lehrende Professorin dessen Katechismus des „Dekonstruktivismus“ herunter, der, wenig originell, nur Karl Marx’ Axiom vom Sein, das das Bewußtsein bestimmt, variiert. Dementsprechend ist für Gözen „Wissenschaftsfreiheit“ ein soziales, nicht schützenswertes Konstrukt privilegierter Weißer. Was sie „die“ Wahrheit nennen, sei „objektiv wissenschaftlich“ gar nicht zu ermitteln, weil sie, wie Marx und in seinem Schlepptau Foucault behauptet, stets „klassenbedingt“ ist. Denn alle wissenschaftlichen Praktiken und Vorstellungen stünden in engem Zusammenhang mit der politisch-ökonomischen Verfaßtheit der jeweiligen Kultur. Wissenschaftliches Denken und Erkennen sei somit „hochgradig von dem Kontext, in dem sie entstehen“ abhängig, repetiert Gözen – davon nichts ahnend, weil allein auf Foucault fixiert – fast hundert Jahre alte Einsichten der deutschen Wissenssoziologie der Zwischenkriegszeit.

Den Begriff „Menschenwürde“ neu definieren
Interessant ist jedoch, in welche Abgründe diese Relativierung des als „universalistisch maskiert“ angegriffenen „eurozentrischen“ Standardmodells von Wissenschaft und Rationalität führt – in die des „Trans- und Posthumanismus“. Wirkt doch Gözen mit am 2017 gegründeten Journal of Posthumanism, das der an einem US-Prärie-College lehrende deutsche „Metahumanist“ Stefan Lorenz Sorgner herausgibt. Sorgner gilt heute als „führender post- und transnationaler Philosoph“, der – anknüpfend an Nietzsches Ideal vom „Übermenschen“ – den Begriff der „Menschenwürde“ unter Einbeziehung von Cyborgs und Androiden neu zu definieren versucht. Dazu wiederum inspirierte ihn sein Lehrer Gianteresio Vattimo, ein italienischer Nietzscheaner des Jahrgangs 1936, der sich als „schwuler Atheist und Nihilist“ zu inszenieren liebt. Und der einem hedonistischen Existentialismus huldigt, der jedwede Tradition verachtet und Entwurzelung als „Chance“ predigt, um mit seiner „Ontologie des Aktuellen“ den Menschen vom „Ballast“ religiös-transzendentaler und historisch-kultureller „Hintergründe“ (Jürgen Habermas) zu „befreien“.

Wie kurz dabei der posthumanistische Weg vom Übermenschen zum Unmenschen sein kann, beweist Vattimos judenfeindliches politisches Engagement. Der Alt-Marxist saß für die schwindsüchtige KP Italiens im EU-Parlament und profilierte sich dort als lautstarker Sympathisant der palästinensischen Terrortruppe Hamas. Israel als zionistischer, „Blut und Boden“ gegen die „unterdrückten“ Palästinenser verteidigender Staat sei ein auszulöschender „Nazi-Staat“, ließ sich Vattimo vernehmen, als „Pazifist“ zugleich bedauernd, nicht in Gaza mitkämpfen zu können. Vattimo, Sorgner und Gözen eint der posthumanistische Traum vom – wie die ewig pubertierende Medientheoretikerin schwärmt – „radikalen Umbruch der Welt, wie wir sie bisher zu verstehen gelernt haben“.

Daß ausgerechnet die Gehaltsempfängerin eines elitären Privatkollegs, das zu einem weltweit operierenden Konzern gehört, der „Bildung“ in neoliberaler Manier nur hinter der Bezahlschranke vermittelt, das bestehende staatliche, weitgehend ohne Studiengebühren auskommende „weiße System Wissenschaft“ abräumen will, weil dessen „Funktionieren“ angeblich auf „Diskriminierung, Prekarisierung und Ausschluß beruht“, ist zwar nicht ohne den Unterhaltungswert einer Realsatire. Was aber eintritt, wenn der „radikale Umbruch“ einer dafür trommelnden „posthumanen“ nützlichen Idiotin wirklich stattfände, hat der von der marxistischen Gleichheitsutopie erst spät kurierte polnische Philosoph Leszek Kolakowski 1970 kühl prognostiziert: „Hätten nicht immer neue Generationen unaufhörlich gegen die ererbte Tradition revoltiert, würden wir noch heute in Höhlen leben. Wenn aber die Revolte gegen die ererbte Tradition einmal universell werden sollte, werden wir uns wieder in den Höhlen befinden.“

… Alles vom 28.1.2022 bitte lesen in der JF 5/22, Seite 14

https://www.bpb.de
https://www.netzwerk-wissenschaftsfreiheit.de

 

 

Uni heute: Denken unerwünscht – am Beispiel einer Promotion
„Wir folgen der Wissenschaft“ – Diese Phrase aus der bleiernen Merkel-Zeit wird sicherlich in die Geschichte eingehen. Es war eine dreiste Lüge, denn das Gegenteil ist der Fall. Es ist die Wissenschaft, welche der Politik folgen muss. Sie darf nur solche Ergebnisse liefern, welche die Agenda der Mächtigen rechtfertigen. Hier ein erschreckendes Beispiel.
Die Tempel der Wissenschaft, die Universitäten, sind Forschung und Lehre verpflichtet, d.h. sie müssen neue Erkenntnisse erarbeiten und gleichzeitig ihre Studenten zu Fachleuten ausbilden. Diese Ausbildung hat Etappen, etwa das „Diplom“, das für eine entsprechende Arbeit verliehen wird. Falls dann noch Interesse an weiterer wissenschaftlicher Tätigkeit besteht, so kann das im Rahmen einer Doktorarbeit geschehen, die etwa zum Dr. Ing. führt.
Unser Doktorand ist Diplomingenieur, mit Zusatzstudium in Mess- und Regeltechnik und mit vielen Jahren Berufserfahrung, speziell auch in Fehlerstatistik. Er kam nun auf die Idee, diese Methodik auf ein naturwissenschaftliches Phänomen anzuwenden, welches von öffentlichem Interesse ist. Das sollte seine Doktorarbeit werden, und es gelang ihm, einen Doktorvater an einer mitteldeutschen Universität dafür zu gewinnen.
Mit ihm vereinbarte er das Thema: „Analyse zur Bewertung und Fehlerabschätzung globaler Daten und deren Bestimmungsprobleme“. Aufbauend auf seine beruflichen Erfahrungen fertigte er in zwölf Monaten seine Doktorarbeit an und reichte sie bei der Universität ein, welche den Empfang ordnungsgemäß bestätigte.
Doch dann passierte lange nichts. Erst nach viel Hin- und Her wurde ihm mitgeteilt, dass seine Arbeit nicht akzeptiert würde. Die Tonart der Kommunikation mit dem Doktoranden hätte dabei eher auf den Hinterhof eines Gebrauchtwagenhändlers gepasst, als in den elfenbeinernen Turm einer im Jahre 1409 gegründeten, ehrwürdigen deutschen Universität.
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Unerwünschte Erkenntnisse
Es handelte sich also um eine Analyse der Messwerte, welche Grundlage für die Theorie von Global Warming sind. Dabei kam heraus, dass die von Satelliten seit etwa 1980 gemessenen Werte für Temperatur und Meeresspiegel präzise genug waren, um die von IPCC etc. angestellten Berechnungen zur globalen Erwärmung möglich zu machen.
Ältere Messungen mit traditionellen Instrumenten aber waren dafür ungeeignet. Deren Unsicherheit war ähnlich groß, oder größer als die angeblich gefundenen Zunahmen von Temperatur und Meeresspiegel. Damit war ein Vergleich heutiger Klimadaten mit den historischen irrelevant – aber gerade der stellt einen wesentlichen Teil des aktuellen Klima-Narratives dar.
Dieses Ergebnis hat Doktorand und Doktorvater nicht überrascht, denn etwas anderes war, aufgrund der abgeschlossenen Vergangenheit, nicht zu erwarten. Die Temperaturen von 1850 konnte man ja nicht gerade mal mit heutigen Satelliten genauer nachmessen. Man hoffte nun, dass sich diese, in einer wissenschaftlich objektiven Arbeit gewonnene Erkenntnis in der akademischen Welt und dann in die Öffentlichkeit verbreiten würde.
Das wäre natürlich eine Revolution. Der Dekan der Fakultät, unter deren Dach die Arbeit entstanden war, hatte jetzt eine Bombe im Haus und geriet in Panik, und mit ihm noch ein paar Professoren, welche die Arbeit gelesen hatten.
Diese Bombe musste entschärft werden – oder entsorgt!
Entschärfen oder entsorgen?
Nun war es gut möglich, dass der Doktorand Fehler gemacht hatte, dass also die finale Aussage seiner Arbeit nicht stimmte. Die Suche nach solchen Fehlern wäre die eigentliche Aufgabe der Gutachter gewesen, aber die wollten sich nicht so recht an die Arbeit machen. Vielleicht waren sie fachlich überfordert, vielleicht war ihnen das Eisen zu heiß. Auf jeden Fall fand sich niemand, der in der Lage gewesen wäre, die „Bombe zu entschärfen“.
Nun kümmerte sich der Dekan der Fakultät um die Entsorgung der Bombe. Er suchte im deutschen Klimawandel-Milieu nach willigen Schergen, die Gutachten schreiben sollten, mit deren Hilfe man sich die eingereichte Doktorarbeit als insgesamt „inakzeptabel“ Halse schaffen konnte, ohne auf ihren fachlichen Inhalt eingehen zu müssen.
So geschah es. Dank der bestellten Gefälligkeitsgutachten entsorgte man die Bombe schließlich, nachdem es nicht gelungen war, sie zu entschärfen. Der Doktorand wurde um das Recht betrogen, seinen akademischen Titel zu erwerben.

Keine Sternstunde
Er gab sich damit jedoch nicht zufrieden. Er klagte auf sein Recht zur Einsicht der detaillierten Beurteilungen, die zur Ablehnung geführt hatten. Daraufhin musste ihm die Universität die Kopien seiner Arbeit aushändigen, die mit den handschriftlichen Kommentaren der Gutachter versehenen waren.
Es war offensichtlich, dass die beiden bestellten Experten weder die Absicht, noch die Fachkenntnis hatten, um die wissenschaftlichen Aspekte der Arbeit nachzuvollziehen und gegebenenfalls sachliche Fehler zu finden. Ihre Kommentare beschränkten sich auf den Anfang der 130-seitigen Schrift, wo noch keine Formeln und Gleichungen standen.
Da aber zeigten die Herren Gutachter ihre ganze fachliche Expertise und ihre akademische Bildung. Sie hatten handschriftlich, am Rande der Seiten, ihr qualifiziertes Urteil hinterlassen: „Hat keine Ahnung“, „Bullshit“, „Schei*e“.
Ich vermute, dass diese ehrwürdige Alma Mater in ihrer 600-jährigen Geschichte schon bessere Zeiten gesehen hat. Eine Institution, die Verstand, Wissen und Moral fördern soll, verbietet jetzt deren Einsatz.

Diese skandalöse Begebenheit liegt zehn Jahre zurück, die Abschaffung von akademischer Freiheit und Ethik hat in Deutschland also schon vor Corona eingesetzt.
… Alles vom 29.8.2021 von bitte lesen auf
https://think-again.org/denken-unerwunscht/

Hans Hofmann-Reinecke: GRÜN UND DUMM forever
– Wenn Panik das Denken ersetzt
Juni 2021, Taschenbuch, 24,61€
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Kommentar:
… die Drittmittel gefährdet ?
Das Traurige ist: Gerade diese Leute sind unkündbar und völlig unabhängig. Aber der Status fällt und steigt eben auch mit Drittmitteln, und der Zahl der damit einzustellenden Mitarbeiter, die dann als Doktoranden den Ruhm des Doktorvaters mehren. Der beschriebene Fall einer von ausserhab kommenden Doktorarbeit ist heikel, wenn dadurch die Drittmittel gefährdet werden. Und die meisten Drittmittel haben heute mit sog. Klimaschutz zu tun. Da ist man bei den staatlichen Geldgebern vernagelt.
3.9.2021, RMP

 

 

Das Elend der Wissenschaftskarriere – Von Job zu Job
Die Universitäten werden in wesentlichen Bereichen getragen von jungen Menschen, die wenig verdienen und trotzdem nicht wissen, ob es ihren Job nächstes Jahr noch gibt. Vor allem haben sie kaum Chancen, durch ihre Knechtsarbeit an Lehrstühlen und Instituten wirklich die akademische Karriere zu absolvieren, für die sie doch all das auf sich nehmen. ….   Alles von Wulf Rüskamp vom 17. Juli 2014 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/kommentare-1/leitartikel-von-job-zu-job–87591984.html

Es fehlt ihnen nicht an klaren Worten, sondern es fehlt an Geld
Die Situation von Nachwuchswissenschaftlern und -wissenschaftlerinnen an deutschen Universitäten und Forschungseinrichtungen ist in der Tat katastrophal. Sie ist eine Zumutung für die betroffenen Frauen und Männer, und sie ist verantwortungslos gegenüber der Zukunft unserer Gesellschaft, für die bekanntlich Bildung und Wissenschaft die wichtigsten Garanten sind. Neu ist das alles nicht. Die Stellungnahmen von Wissenschaftlern und Wissenschaftsmanagern, die diesen Notstand anprangern und nach Abhilfe rufen, lassen sich kaum noch zählen.
Die Folgerung, die Rüskamp aus seiner Beschreibung zieht, enttäuscht. Die Universitäten sollen ihrem Nachwuchs „klar sagen“, wie es um dessen Karrierechancen steht? Als ob diese Hochqualifizierten nicht selbst genau wüssten, auf was sie sich einlassen. Rüskamps Rat ist von der gleichen wirkungslosen Hilflosigkeit wie die bisherigen Reaktionen aus dem akademischen Bereich. Reden statt handeln, sich mit der Situation abfinden, statt politische Wege zu ihrer Veränderung gehen.
Nicht an klaren Worten fehlt es unseren Universitäten. Es fehlt ihnen an Geld. Geld ist zwar in unserer Gesellschaft genug da. Aber seine Verteilung ist eine Frage der Macht, und die Universitäten sind offenbar außer Stande, die symbolische Macht, die sie haben, zu nutzen und vom Staat das Geld, das sie brauchen, nicht zu erbitten, sondern zu fordern und zu erstreiten. Die Lehrsituation in vielen Fächern ist nicht mehr zumutbar: Warum zeigen die Rektoren und Dekane das nicht der Öffentlichkeit und stellen ihre Lehre ein – anstatt deren Löcher ständig zu stopfen? Die Personalsituation in vielen Instituten ist längst unhaltbar: Warum schließen die Direktoren nicht ihre Institute – anstatt deren Betrieb durch die Ausbeutung des Nachwuchses technisch aufrechtzuerhalten?
Aber zu einem Streit mit dem Staat sind meine Kollegen und Kolleginnen nicht zu bewegen, Beamte und Staatsangestellte in persönlich gut dotierten Stellen. Und ein öffentlicher Streit mit dem Staat würde Unruhe und Unannehmlichkeiten mit sich bringen. Und die betroffenen Nachwuchswissenschaftler? Sie sind abhängig von ihren Professoren. Und die tägliche Arbeit plus das Schreiben an der Habilitation ist mehr als genug. Zudem: Universitätskarrieren individualisieren, trimmen auf Konkurrenz. Wo sollen da Antrieb und Kraft herkommen, sich zu solidarisieren und bundesweite Aktionen und Streiks zu organisieren?
So werden die Universitäten weiterhin Not leiden. Wie unser gesamtes Bildungssystem. Eine Gesellschaft verspielt ihre Zukunft.
23.7.2014, Prof. Dr. Hans Peter Herrmann, Freiburg

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