Bildung-Integration

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Endlich Schnee am 15.1.2021 in Freiburg: Linde im Dreisamtal

 

 

Integration
gebildet-gebildet: Ja ungebildet-gebildet: nein ungebildet-ungebildet: nein

In seinem Buch „Der Wettkampf um die Klugen” – es wurde hier breitestmöglich für gut befunden, befürwortet und genehmigt – beschreibt Gunnar Heinsohn ein Integrationsexperiment. Zwei Gruppen von je 500 Personen, die sich zuvor nie gesehen haben, alle im Alter zwischen 20 und 30 Jahren, Männer und Frauen gleichverteilt, allesamt hellhäutig, aus christlichen Ländern stammend, die gleiche Sprache sprechend, werden auf Kosten des veranstaltenden Ministeriums in den schönsten Hotels eines überschauberen Altstadtareales untergebracht, wo sie einige Wochen ausschließlich untereinander verbringen sollen, wobei sie in allen Theatern, Museen, Kinos, Konzerten freien Eintritt sowie Gutscheine für Restaurants und Bars erhalten. Die eine Gruppe trägt grüne, die andere gelbe Armbänder. Fünf Jahre später wird der Integrationserfolg gemessen: Wie viele Probanden haben Bekanntschaft oder Freundschaft geschlossen, treffen sich noch immer, veranstalten gemeinsam Partys, fahren zusammen in die Ferien? Wieviele Partnerschaften sind entstanden?
Das Resultat ist rätselhaft. Es gab ein paar äußerst kurze Liebschaften, einige aus der grünen Gruppe wurden Patienten bei Ärzten aus der gelben, darüber hinaus fand keinerlei Vermischung im persönlichen Bereich statt. Es ist, als gehörten beide Haufen verschiedenen Gattungen an. Warum? Die gelbe Gruppe bestand aus Exzellenzstudenten, die grüne aus Schulabbrechern.
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„Bildungsferne und Hochqualifizierte integrieren sich nicht”, statuiert Heinsohn (außer, erlaube ich mir hinzuzufügen, im Schützengraben oder im Untergrund). Bringe man jedoch intelligente bzw. qualifizierte Menschen zusammen, die wenigstens eine gemeinsame Sprache beherrschten, sei es plötzlich egal, aus welchen Kulturkreisen sie stammten; spätestens ab der zweiten Generation komme es zur völligen Vermischung – „bis zu gemeinsamen Parteien, Unternehmen, Medien, Familien”. Bildung integriere stärker als Kultur, allerdings nur in den oberen sozialen Milieus.
„Überspitzt formuliert: Bei Oben-Oben findet man ohne Integrationsindustrie zueinander. Bei Oben-Unten bleibt Integration aus. Bei Unten-Unten ist Militanz programmiert.” (S. 122)
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Dieses reine Gedankenexperiment in die Tat umzusetzen, ist unnötig, weil die Realität es ja ständig von Neuem durchspielt.
Es beschreibt das Elend der deutschen Migrationspolitik und zugleich die elende Doppelzüngigkeit derer, die von ihren sozialen Logenplätzen aus die heimischen Unterschichten beschimpfen und verurteilen, wenn diese deplorables der ins Land drängenden – und sie selber verdrängenden – Konkurrenz um billigen Wohnraum, einfache Jobs und öffentliche Dominanz nicht mit Teddys, Blumen und sexuell verfügbaren Töchtern begegnen, sondern mit Ablehnung.
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Als deutscher Anywhere hast du keine Probleme mit den Anywheres aus anderen Ländern, die denselben sozialen Status haben, egal in welcher Stadt man sich die Etage, die Schule und den Club teilt; aus diesen Soziotopen – die tatsächlich eher abgeschottet als weltoffen sind – lässt sich leicht Kosmopolitismus und Diversität predigen.
Den Kontakt zu den sozial Abgehängten, egal ob heimischen oder migrantischen Hintergrunds, meidet man dort ähnlich penibel wie ein frommer Moslem den Wein oder die Grazien den Heiko.
… Alles vom 16.1.2021 bitte lesen auf
https://www.klonovsky.de/2021/01/16-januar-2021/

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Integrationsvergeblichkeit zwischen Gebildeten und Bildungsfernen

Im Kapitel „Wird West-Europa noch einmal gescheit?“ seines Buchs „Wettkampf um die Klugen“ geht Prof Gunnar Heinsohn der Frage nach, warum die Integration gebildeter Europäer und ungebildeter Migranten noch nirgends gelungen ist.
Ausgangspunkt ist das bestehende Bildungsfälle: Während Migranten in Deutschland im weltweiten Vergleich „unterdurchschnittlich gute Bildungsvoraussetzungen aufweisen, sind die einheimischen Deutschen überdurchschnittlich hoch gebildet. Sie gehören praktisch zu den Strebern der globalen Gesellschaft. Die Kluft zwischen den beiden Gruppen ist hierzulande besonders groß.“(DIE ZEIT, 12.12.2018)
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Für diese Kluft stellt Heinsohn eine Integrationsvergeblichkeit fest.
„Bildungsferne und Hochqualifizierte integrieren sich nicht – in Istanbul oder Damaskus genausowenig wie in Paris, London oder New York. Würden die Regierungen einmal nationale Gipfel für die Integration einheimischer Exzellenzstudenten mit einheimischen Schulversagern einberufen, erhöbe sich ein homerisches Gelächter. Umgehend wäre der kostspielige Leerlauf solcher Vorhaben begriffen und erledigt.“ (S. 118)
3.1.2021
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Gunnar Heinsohn: Wettkampf um die Klugen
Kompetenz, Bildung und Wohlfahrt der Nationen
232, S., 16,50 Euro
orell füssli Verlag Zürich, 2019