Bienenfresser am Nimberg LEV

Die Artenvielfalt am Südrand des Nimbergs ist reicher geworden. Durch die engagierte Zusammenarbeit des Nebenerwerbslandwirtes Ralf Schlegel mit dem Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald (LEV) konnten bedrohte Tierarten wie der Bienenfresser, die Schlingnatter und zahlreiche Wildbienen gefördert werden. Sie haben jetzt bessere Lebensbedingungen.

Der Bienenfresser sowie gefährdete Insektenarten und Reptilien profitierten von ökologischen Pflegearbeiten am Nimberg. Noch zum Ende der Gehölzpflegesaison im Februar wurden Gebüsche auf Steilflächen an der Böschung des Nimbergs mit Unterstützung durch Landschaftspflegegelder des Naturschutzes gerodet. Mareike Schlaeger und Reinhold Treiber hatten für den LEV diese Pflegearbeiten geplant. Ihr Ziel ist es, die von Gehölzen beschatteten Lösssteilwände für den Bienenfresser als Lebensraum wieder freizustellen und zugleich blütenreiche Säume zu fördern. Der bunt gefiederte Vogel war erst in den 1990er Jahren wieder am Oberrhein beobachtet worden, nachdem er Jahrzehnte lang praktisch verschwunden war. Inzwischen hat er sich vor allem am Kaiserstuhl wieder etabliert.

Entscheidend für das Vorkommen des Bienenfressers sind besonnte Lösssteilwände, in denen er seine Brutröhren bis zu 1,8 Meter tief anlegt. Er ernährt sich von Insekten, die er im Flug fängt. Im nahe gelegenen Naturschutzgebiet Neuershausener Mooswald findet er ideale Nahrungsbedingungen. Die Nistplätze in den Lösswänden jedoch waren zunehmend von Verbuschung bedroht, und mit ihnen auch der von Naturfreunden und Gästen viel bestaunte Bienenfresser.

         

Der Bienenfresser hat nach dem Kaiserstuhl und Tuniberg auch den Marchhügel als Lebensraum wieder besiedelt. Landwirt  Ralf Schlegel begutachtet zusammen mit Mareike Schlaeger vom LEV eine freigelegte Lößböschung am Nimberg bei Neuershausen, in der brutröhren des Bienenfressers zu finden sind. Bilder: Friedrich Saumer, LEV

Dank des tatkräftigen Arbeitseinsatzes konnte der Bienenfresser nun erfolgreich in den frei gelegten Lösssteilwänden brüten, nachdem der wärmeliebende Vogel in diesem Jahr zunächst große Schwierigkeiten mit der nasskalten Witterung im Frühjahr hatte. Im Nachgang zu den Gehölzarbeiten wurden bei einer Sommerpflege Bereiche mit stark wachsenden Goldrutenbeständen gemäht, damit die von ihr sonst verdrängten heimischen Pflanzenarten hochkommen können, um so auch die potentiellen Lebensräume für die Insekten wie auch für geschützte Reptilienarten, wie die Schlingnatter, freizuhalten. Der im letzten Jahr neu gegründete LEV arbeitet an vielen Stellen im Landkreis mit Landwirten zusammen. Im Fall des südlichen Nimbergs ist dies der Neuershauser Landwirt Ralf Schlegel.
„Ich freue mich, dass der Bienenfresser hier an den Steilwänden brütet und sich die Schlingnatter nun wieder sonnen kann“, sagte Ralf Schlegel. Er will sich auch in den nächsten Jahren für diese besondere Fläche mit seiner Arbeitskraft einsetzen. Er wird mit entsprechenden Geräten dafür sorgen, dass hohe Büsche die Lösshänge nicht wieder beschatten und dass die Goldruten die pflanzliche Artenvielfalt im Umfeld der Böschungen nicht vermindern. Der schöne Vogel, der farbenprächtigste unter den heimischen Arten, ist vom Weg aus regelmäßig zu hören und mit etwas Glück auch in der Luft zu entdecken. Im September macht sich der wärmeliebende Bienenfresser als Zugvogel auf den langen Weg in seine Überwinterungsgebiete in Afrika südlich der Sahara. Der LEV nimmt Hinweise zu besonderen Artvorkommen auf.
17.8.2013, Naturgarten-Kaiserstuhl

Info: Kontakt Landschaftserhaltungsverband Breisgau-Hochschwarzwald, Europaplatz 1, 79206 Breisach, Tel. 0761/2187-5892, e-mail: mareike.schlaeger@lkbh.de
 
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