Benin Ananas Mango fuer Solar

Neues Solarschulprojekt für Benin: Seit einigen Jahren schon organisiert Mouniourou Salami mehrmals jährlich Ananas- und Mango-Aktionen. Er bezieht die Früchte von ihm bekannten Ananas- und Mango-Anbauern in Benin und verkauft sie im Raum Freiburg. Pro Kilogramm Frucht geht ein Euro in sein Solarprojekt, mit dem Menschen in Benin der Zugang zu Bildung erleichtert werden soll.

Mounirou Salami lebt und arbeitet seit über dreißig Jahren als Ingenieur in Deutschland. Geboren und aufgewachsen ist er in Benin, einem der ärmsten Länder der Erde. Er ist froh, dass er zur Schule gehen und studieren konnte. Das ist, obwohl es in Benin eine Schulpflicht gibt, längst nicht allen Kindern vergönnt. Das möchte Salami und der Verein Solarenergie für Afrika e.V. verändern.
Der Verein konnte in Burkina Faso schon mehrere Solarschulprojekte ins Leben rufen. In Kürze soll das erste nun in Benin starten. Salami war kürzlich vor Ort und hat die entsprechenden Kontakte geknüpft, um das Projekt Wirklichkeit werden zu lassen. Am Geld wird es nicht scheitern, denn das ist aus früheren Verkaufs-Aktionen vorhanden. Es handelt sich um die Dorf- und Waldschule Agbaga im Bezirk Atlantique-Littoral mit etwa zweihundert Schülern und sechs Lehrern. Es ist eine Schule weitab vom Zentrum, eine völlig vergessene Schule, wie Salami sagt. Die Schule verfügt nicht einmal über ein Telefon; es gibt ein Postfach, das sich allerdings im nächstgrößeren Ort befindet. In der Regenzeit ist die Schule völlig von der Außenwelt abgeschnitten.
Die Bevölkerung, die dort im Teak-Holz-Wald lebt, die Holli, ist eine kleine Minderheit ohne Lobby. Die Analphabeten-Rate beträgt 95 %. Die Hollis bewirtschaften dort ihre Äcker in Subsistenzwirtschaft, was gerade zum Überleben reicht. Das Schulgeld, das für die eine warme Mahlzeit pro Tag (umgerechnet 3,8 Cent) erhoben wird, können sie sich aber oftmals nicht leisten. Und deshalb schicken sie ihre Kinder – trotz Schulpflicht – nicht zur Schule. Besonders sind die Mädchen sind davon betroffen.

Das Konzept für die Schule Agbaga: Der Verein Solarenergie für Afrika e.V. wird eine Photovoltaik-Anlage in der der Schule installieren. Das ermöglicht es, die Unterrichtszeit zu verlängern. Die Kinder können die Hausaufgaben in der Schule machen und in den Abendstunden können Erwachsene Lesen, Schreiben und Rechnen lernen. Während der Staat die Lehrer für den Unterricht für die Kinder bezahlt, übernimmt der Verein Solarenergie für Afrika die Kosten für den Erwachsenenunterricht.
Der Verein schafft außerdem für die Schüler Hacken und Macheten an. Damit soll das schon bestehende Agrar-Projekt ausgebaut werden. Bisher stehen den etwa 200 Schülern gerade mal drei Hacken zur Verfügung, da sie sich mehr nicht leisten können. Wenn jedes Kind künftig mit Hacke und Machete arbeiten kann, dann lässt sich der Ertrag so steigern, dass die Schule die Lebensmittel für die Schulmahlzeiten selbst erwirtschaften kann. Eine weitere Idee ist, dass Dorfbewohner ihre Handys an der Schule gegen ein Entgelt aufladen können. Dieses Entgelt soll in die Beschaffung von Schulheften und Büchern fließen.
Das Solarschulprojekt soll ein Anstoß zur Selbsthilfe sein, so Mounirou Salami. Es sei ein bescheidener Beitrag, den Kindern und Erwachsenen Zugang zu Bildung zu ermöglichen und die Chancen auf ein besseres Leben in Benin zu erhöhen. Zu wünschen wäre, dass diese Impulse eine Eigendynamik in Gang setzen, denn es bleibt noch viel zu tun: die Bausubstanz der Schule ist marode, die Lehrer hausen in Verschlägen, das Dorf verfügt über keine Krankenstation und vorrangig wäre auch der Bau von Brunnen und Latrinen.
Derzeit läuft wieder eine Ananas-Aktion. Die Bestellung ist bis zum 14. März 2015 online, per Mail oder Fax möglich und zwar bis zum 14. März 2015:
www.solar-energie-afrika.de;
info@solar-energie-afrika.de; Tel. 0761 600 88 14; Fax. 0761 600 86 80

Die Früchte werden dann ab 21. März 2015 abgeholt werden.
13.3.2015, Dagmar Engesser, www.dreisamtaeler.de

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