BeKi Bewusste Kinderernaehrung zertifiziert Kita Heitersheim

Die Aufregung in der Kinderbetreuungseinrichtung Sternschnuppe Markgräflerland war groß: Als erste Kleinkindbetreuung im Landkreis wurde sie nach einem Jahr intensiver Kooperation mit der Landesinitiative „Bewusste Kinderernährung“ (BeKi) zertifiziert. Landrätin Dorothea Störr-Ritter lobte die Vorbildfunktion der Heitersheimer Einrichtung und wünschte sich in ihren 50 Gemeinden viele Nachahmer. Die „Sternschnuppe“ entstand 1995 aus einer Privatinitiative, gab sich 1998 eine Vereinsstruktur und erhielt im Jahr 2000 die Anerkennung als Träger der freien Jugendhilfe. Von Beginn an sei die Betreuungseinrichtung für Kinder unter drei Jahren fortschrittlich gewesen, betonte Störr-Ritter. Mit großer Begeisterung, Motivation, Geduld und Ausdauer sei das Ernährungsprojekt verfolgt worden. Es gelte, früh anzusetzen, betonte die Landrätin. „Bei zunehmender Übergewichtigkeit in der Bevölkerung muss man beim Essen den Rückwärtsgang einlegen“, mahnte sie.

Der Landkreis ist Störr-Ritter zufolge stolz auf nachhaltig wirkende Einrichtungen wie die „Sternschnuppe“. Sie könne nur anmahnen, diesem Vorbild zu folgen und die fachliche Beratung und Begleitung durch die beim Landratsamt angesiedelte BeKi-Stelle in Anspruch zu nehmen. „Auch in Regelkindergärten und Schulen bis Klasse 6 leisten die BeKi-Fachfrauen wertvolle Überzeugungsarbeit“, ermunterte Dorothea Störr-Ritter zur Teilnahme. In diesem Sinne überreichte sie die Auszeichnung mit der lachenden Birne, dem offiziellen BeKi-Logo. „Die ’Sternschnuppe’ hat einmal mehr bewiesen, was für eine tolle Krippe sie ist“, stellte Bürgermeister Martin Löffler fest. Dieser Erfolg sei nur als Gesamtwerk möglich geworden, betonte die Leiterin der Einrichtung, Doris Scherle. Sie dankte für die Unterstützung von Koordinatorin Anja Meyer vom Landratsamt und Fachfrau Elke Wecker. Das Team, die Eltern und der Vereinsvorstand förderten das Projekt ebenfalls nach Kräften. Kooperationspartner waren drei Landwirte, die Einblick in ihre Arbeit gaben, eine örtliche Bäckerei, eine Metzgerei und ein Weingut. Involviert waren außerdem ein Kräuterhof und ein Biogemüseerzeuger, eine Zahnärztin und der Frauenverein, der Geräte für den Garten der Einrichtung sponserte.
Dass Essen viel mehr ist als gesunde Ernährung, nämlich auch Genuss und Lebensfreude, erfahren die Kinder in der „Sternschnuppe“ durch gemeinsame Mahlzeiten, klare Regeln, verlässliche Rituale und eine harmonische Tischatmosphäre, so Scherle. Wichtig ist, selbst essen zu können, mal mit Besteck, mal Fingerfood. Immer aber in Portionen, die angemessen sind. Vor allem aber müsse das gesunde Essen schmecken. Dafür sorgt Hauswirtschafterin Gabriele Koberski. Die Seele der Küche wurde dafür mit einer Logo-Schürze bedacht. Sie setzt das Motto „Fit essen schmeckt“ leidenschaftlich um und freut sich über die Fortschritte ihrer Sternschnuppenkinder, die nicht nur die Speisen schätzen, sondern auch bei deren Zubereitung mithelfen und Rezepte mit nach Hause nehmen. In diese Heitersheimer Betreuungseinrichtung bringt kein Kind Essen oder Trinken mit. Die Verpflegung ist in der Betreuung enthalten, sagt Doris Scherle. Für das Mittagessen zahlen Eltern pro Kind und Tag 2,50 Euro extra und wissen ihre Kleinen bestens versorgt. „Nur schade“, meint Gabriele Koberski, „dass diese Kultur in den meisten Kindergärten nicht weitergeführt wird“. „Was die ’Sternschnuppe’ leistet, ist etwas ganz Besonderes“, bestätigte BeKi-Koordinatorin Anja Meyer. „Entstanden ist hier ein Leuchtturmprojekt und die Messlatte liegt ganz schön hoch.“ Das demonstrierte eindrucksvoll ein vielfältiges Frühstücksbüfett, bei dem auch die Kleinen munter zulangten.
Sabine Model

BeKi ist eine Initiative des Landes Baden-Württemberg und steht für Bewusste Kinderernährung. Im Rahmen dieses Projekts bringen Ernährungsexperten mit Spaß, wenig Theorie und viel Praxis Kindern den bewussten Umgang mit Lebensmitteln näher und informieren Eltern über Fragen rund um die Ernährungserziehung. Ein Schwerpunkt ist die Fortbildung von Lehrern und pädagogischen Fachkräften in Kindergärten. Nähere Infos erteilt Anja Meyer vom Landratsamt Breisgau Hochschwarzwald, Tel. 0761/2187-5814, anja.meyer@lkbh.de  

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