Badische Revolution – Dortu

Die Gedenkveranstaltung für den badischen Freiheitskämpfer Maximilian Dortu am Freitag, 31. Juli, 18 Uhr, am Alten Wiehrefriedhof – heute ein Kinderspielplatz – zwischen Erwin- und Dreikönigstraße wird seit elf Jahren ausgerichtet von der Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution. Die Schauspieler Wigand Alpers, Peter Haug-Lamersdorf und Burghard Wein stellen in einer szenischen Aufführung das Vermächtnis der Hingerichteten dar, der Schauspieler Olaf Creutzburg singt Lieder des Vormärz und der Freiheitsbewegung.

Nicht nur für Meinungs- und Pressefreiheit, auch für die „Ausgleichung des Missverhältnisses von Arbeit und Capital“ und damit für soziale Gerechtigkeit kämpften die republikanischen Revolutionäre um Friedrich Hecker und Gustav Struve in den Jahren 1848/49. Diese, im Gasthaus Salmen in Offenburg aufgestellte „Forderung des Volkes“ steht im Mittelpunkt der diesjährigen Freiburger Erinnerungsfeier für die im Sommer 1849 nach der Niederschlagung der demokratischen Bewegung von preußischen Besatzungstruppen hingerichteten Freiheitskämpfer Maximilian Dortu, Friedrich Neff und Gebhard Kromer.

Erstmals tritt als Redner ein prominenter Gewerkschafter auf: Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall in Freiburg und Lörrach, spricht zum Thema: „Freiheit und soziale Gerechtigkeit sind untrennbar“. Der Eintritt ist frei.
29.7.2015, Hans Homlicher
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Szenische Aufführung zur Badischen Revolution
Das Programm wurde mitgestaltet von den Schauspielern Wigand Alpers, Peter Haug-Lamersdorf und Burghard Wein. Die von ihnen dargestellten Freiheitskämpfer stellten sich in einer szenischen Aufführung die Frage: „Hat es sich gelohnt, für Freiheit und Demokratie zu kämpfen?“
Hermann Spieß, Geschäftsführer der IG Metall in Freiburg und Lörrach sprach zum Thema „Freiheit und soziale Gerechtigkeit sind untrennbar“. Der Schauspieler und Sänger Olaf Creutzburg umrahmte die Veranstaltung mit Liedern aus der Zeit der freiheitlichen Erhebung. Die Veranstaltung wurde von Andreas Meckel und Walter Krögner moderiert.
Das imposante Dortu-Mausoleum auf dem ‚Erwinspielplatz’ in der Oberwiehre ist das einzige erhaltene Grab für einen der 48er Revolutionäre in Freiburg. Am 31. Juli 1849 wurde auf dem damaligen Wiehre-Friedhof Maximilian Dortu von einem preußischen Hinrichtungskommando erschossen, wenige Wochen später auch Friedrich Neff aus Rümmingen und Gebhard Kromer aus Bombach. Alle drei jungen Männer hatten sich dem Aufstand gegen die feudale Monarchie, für Menschenrechte und für eine deutsche Republik angeschlossen. Die Eltern von Max Dortu aus Potsdam ließen Gruft und Kapelle für ihren einzigen Sohn errichten und spendeten der Stadt Freiburg 1000 Gulden, die versprach, das Grab „auf immer und ewig“ zu pflegen. Die kostenfreie Aufführung wird jedes Jahr von der „Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution“ veranstaltet.

2.8.2015, Hans Homlicher

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