Augustinerweg – Schwabentor Gewerbekanal Schlossberg

Das verwilderte Kleinod des Carl Mez – Vom Schwabentor durch den Mez’schen-Schlossberggarten zum Burghaldering – Nur wenige dürften diesen Pfad kennen. Er startet beim Fußgängerübergang am Schlossbergring und führt zunächst als Augustinerweg zwischen dem Weinberg des Stiftungsweingutes und dem Gewerbekanal nach Osten. Nach etwa zehn Gehminuten führt dieser Pfad in ein waldreiches Gebiet. Und hier, unter den dicht stehenden Kronen von Buchen, Eichen und Ahornbäumen tut sich Unerwartetes auf. Entlang von Stützmauern, die den steilen Abhang als einst bewirtschaftetes Kulturland ausweisen, schlängelt sich der Weg in Serpentinen nach oben und mündet auf den Burghaldering. Was für ein schöner, verwunschener Ort. Es ist der Garten, den der Industrielle Carl Mez in den 1870er Jahren am Südhang des Schlossbergs hatte anlegen lassen. Dem Alter der Bäume nach zu schließen war das Gelände vor ungefähr 90 Jahren als Garten aufgegeben worden. Die natürliche Entwicklung – auch Sukzession genannt – hat einen lichten Laubwald aus Bäumen und Gehölzen entstehen lassen, die auch an anderer Stelle des Schlossbergs vorkommen. Wo der Granit zu steil abfällt und sich kein Humus verfestigen konnte, haben sich Sonneninseln gehalten und damit Lebensräume für Eidechsen.
Treppenstufen aus roten Sandsteinquadern, von Natursteinmauern eingefasste und gestützte Terrassen und eine Quellfassung belegen, dass der Steilhang einst kultiviert gewesen sein muss. Auch gibt es Gehölze, die von Natur aus hier nicht vorkommen würden, etwa Buchs und Flieder. Der Serpentinenpfad passiert nach 20 Minuten den Weinberg, der vom Ihringer Weingut Stigler bewirtschaftet wird. Auch diese Reben wurden einst von Carl Mez, oder besser gesagt, von seinen Mitarbeitern kultiviert. Mez stammte aus Kandern und war mit der Landwirtschaft und dem Weinbau vertraut. Er hatte das Gelände jedoch nicht als Erster urbar gemacht. Der Freiburger Stadtplan von 1877 weist fast den ganzen Hang unterhalb des Burghalderings als Rebfläche aus. Carl Mez hatte das Gelände hinter seinem Fabrikgelände denn auch als Weinberg erworben, und zwar in zwei Abschnitten. Am 18. Juli 1851 kaufte er dem Buchhändler Adolph Emmerling das „fünf Jauchert, neun Haufen, fünf Ruthen und 59 Schuh“ umfassende Rebgut im Gewann „Burghalten“ ab und am 21. Februar 1862 „ungefähr einen Morgen“ von Max Freiherr von Ring. Die Fläche im „Burghalten“ war allerdings von Anfang an nicht vollständig bestockt, sondern von Gehölzinseln durchbrochen, weil die Bewirtschaftung unmöglich war. Hier wurde der Hanggarten angelegt. Oben angekommen empfiehlt sich eine Fortsetzung des Spaziergangs zum Kanonenplatz und von dort aus zurück zum Schwabentorring.

Start und Ziel: Augustinerweg beim Schwabentorring, Stadtbahnlinie 1, Haltestelle Schwabentorbrücke

Länge: Aufstieg 0,8 km, als Rundwanderung über den Kanonenplatz 1,8 km Dauer: 20 Minuten oder eine Dreiviertelstunde

 Silvia Faller, 25.8.2012

Mez-Gelände Oberau am 13.3.2011: Blick nach Westen über den Gewerbebach bis zum Greiffenegg

Mez-Gelände Oberau am 13.3.2011: Blick nach Westen über den Gewerbebach bis zum Greiffenegg

Mez-Gelände Oberau am 13.3.2011: Blick nach Westen über den Gewerbebach bis zum Greiffenegg – rechts der schmale Augustinerweg. mehr auf www.freiburg-dreisamtal.de/bach.htm
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