Atomkraftwerk Fessenheim bleibt

„Das Kraftwerk (im elsässischen Fessenheim) wird in dieser Amtszeit (von Präsident Emmanuel Macron) geschlossen, bis 2022″ – so Frankreichs Umweltminister François de Rugy am 2.10.2018. Ein Skandal in zweifacher Hinsicht:
Zum einen bricht Frankreich erneut die mehrfache Zusage, ihr ältestes und marodestes Atomkraftwerk abzuschalten; das AKW liegt am Rhein zwischen Basel und Breisach direkt an der deutsch-französischen Grenze und bedroht (Westwind) im AKWStörungsfall vor allem den Oberrhein, Breisgau und Hochschwarzwald. Dazu kommt die neue trickreiche Verknüpfung, Fessenheim könne erst abgeschaltet werden, wenn das im Bau befindliche AKW Flamanville der EDF (zu 85% in Staatsbesitz) am Netz ist.
Zum anderen ist die GroKo in Berlin nicht willens, doch endlich Frankreich unter massiven ökonomischen (Finanzen),  politischen (EU) wie auch kulturellen Druck (l’Amitié franco-allemande) zu setzen – kein Land der EU könnte mehr Druck auf Paris ausüben als Deutschland! Aber der Bundesregierung sind die berechtigten Sorgen der Südbadener scheinbar egal. Sonst hätte sie schon längst den Dreiländer Atomschutzverband TRAS mit Sitz in Basel bei dessen Bemühungen unterstützt, das AKW Fessenheim auf dem Klageweg abzuschalten. Für die Berliner GroKo rangieren ideologisch begründete Gesinnungs– bzw. Moralpolitik vor pragmatischer Macht- bzw. Realpolitik.

Man stelle sich vor: Das deutsche AKW Phillipsburg am Rhein zwischen Karlsruhe und Speyer wäre noch am Netz, aber in einem genau so desolaten Zustand wie heute das AKW Fessenheim. Und die vorherrschende Windrichtung hätte von West nach Ost gedreht – Westwind bläst von Phillipsburg bis nach nach Reims und Paris. Was wäre dann? Die französische Diplomatie (charmant, aber hart und effektiv) hätte bilateral sowie via EU und NGOs die Berliner GroKo derart bedrängt, dass diese das gefährliche Atomkraftwerk umgehend stillgelegt hätte. Unsere Diplomatie hingegen verharrt in Plumpheit und linkischem Selbsthass nach der Devise „Germany last“.
6.10.2018, Der Verfasser ist weder Populist noch Rassist, Fremdenfeind oder Nazi
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Fessenheim-Abschaltung am St. Nimmerleinstag?
„Die Ankündigung des Herrn Umweltminister François de Rugy im französischen Rundfunk ist eine große Enttäuschung für den BUND und die trinationale Umweltbewegung am Oberrhein. Solche unverbindlichen Aussagen und die unerträgliche Verzögerung des Abschalttermins erinnern doch stark an die falschen, immer wieder gebrochenen Versprechungen des früheren Staatspräsidenten Hollande.
In Sachen Atomkraft hat in Frankreich leider nicht die Regierung, sondern der Atomkonzern EDF das Sagen. Der politische Druck für eine schnelle Abschaltung der Risikoreaktoren in der Grenzregion darf nicht nachlassen“ sagt der Freiburger BUND-Geschäftsführer Axel Mayer empört.
4.10.2018, www.bund.net/hochrhein bzw. www.bund-freiburg.de

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Eva Stegen: Zeitplan zu Fessnheim aus dm Ruder gelaufen
In der Region am südlichen Oberrhein warten viele Menschen geradezu sehnsüchtig auf die Stilllegung des mehr als 40 Jahre alten Kernkraftwerks in Fessenheim. Eva Stegen indes glaubt, dass sich der Abschalt-Termin weiter verzögern könnte. Alexander Huber sprach mit der engagierten Atomkraft-Kritikerin, die sich seit Jahren intensiv mit der europäischen, speziell der französischen und britischen Atompolitik beschäftigt, über die Verquickung von Fessenheim mit der Anlage in Flamanville – und was das mit Atom-U-Booten zu tun hat.
… Alles vom 9.102018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/elsass-x2x/zeitplan-ist-aus-dem-ruder-gelaufen–157451991.html

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