Arzt-Gemeinschaftspraxis in St.Peter eroeffnet

Ärztliche Gemeinschaftspraxis mit Kassenzulassung neu eröffnet: Nun haben die Bürger in St. Peter wieder die Möglichkeit der freien Arztwahl. Noch vor drei Jahren konnten sie unter drei niedergelassenen Ärzten wählen. Zwei Praxen davon schlossen in den letzten Jahren und dem in Stegen niedergelassenen Allgemeinmediziner Dr. Peter Krimmel gelang es nicht, eine Zulassung für eine Filialpraxis in St. Peter zu erhalten. Eine Entscheidung der kassenärztlichen Vereinigung, die weder Bürgermeister Rudolf Schuler noch Dr. Krimmel angesichts des Ärztemangels auf dem Lande nachvollziehen konnten.

Dr. Krimmel eröffnete daraufhin eine Privatpraxis in St. Peter und legte gleichzeitig Widerspruch gegen die Ablehnung der Konzession ein. Dass es ihm nun trotzdem gelang, eine Gemeinschaftspraxis mit Kassenzulassung zu eröffnen, liegt nicht daran, dass der juristische Weg erfolgreich gewesen wäre, sondern dass eine Kassenzulassung von Löffingen nach St. Peter transferiert wurde. Diese Kassenzulassung stammt von Dr. Wolfgang Dilger, der lange Jahre als selbständiger Hausarzt in Löffingen praktizierte und über zwei Jahre lang Zeit erfolglos einen Nachfolger für seine Praxis suchte. Der 62-jährige Facharzt für Allgemeinmedizin möchte seine letzten Berufsjahre nun als Arzt im Angestelltenverhältnis verbringen, um sich ohne Bürokratie mehr auf den Kontakt zu den Patienten und deren medizinische Behandlung konzentrieren zu können.
Dr. Dilger wird die täglichen Vormittagssprechstunden in der neuen Gemeinschaftspraxis abhalten. Dr. Peter Krimmel wird nach seiner Sprechstunde in Stegen, die nach wie vor seine Hauptpraxis sein wird, ebenfalls am späten Vormittag sowie nachmittags in St. Peter anzutreffen sein. Er ist Allgemeinmediziner mit Weiterbildung in Akupunktur und Umweltmedizin. Sein Schwerpunkt jedoch ist die Palliativmedizin und die Begleitung schwerkranker Patienten in deren letzten Lebensphase. Ein großes Anliegen ist es ihm, Familien darin zu unterstützen, solch schwierige Situationen, wie sie bei Schwerstkranken und Pflegebedürftigkeit auftreten, über die Aktivierung von Netzwerken zu managen. Deshalb ist für ihn ein „Runder Tisch“ mit Pflegedienst, Physiotherapeuten und anderen Unterstützern eine Selbstverständlichkeit. Außerdem wird der Internist, Palliativmediziner und Ultraschallspezialist Martin Reisch zusätzlich zu seinen Stegener Sprechstunden einmal die Woche eine Sprechstunde in St. Peter abhalten. Unterstützt wird das Ärzte-Team von den Arzthelferinnen Marion Menner und Agnes Schwer. Das Team möchte mit dieser neuen Gemeinschaftspraxis über moderne Kooperationsformen die Versorgung der Landbevölkerung verbessern und dem Praxissterben auf dem Land entgegenwirken, dies vor allem im Hinblick auf den demografischen Wandel. Gerade auf dem Land ist es eine Herausforderung, die ärztliche Versorgung der älterwerdenden Bevölkerung sicher zu stellen. Für ältere Menschen, die aufgrund gesundheitlicher Probleme oftmals auch in ihrer Mobilität eingeschränkt sind, ist es wichtig, dass sie ihren Hausarzt vor Ort haben!

Modell für neue Kooperationsformen im Gesundheitsbereich ist das Haus der Gesundheit in Stegen. Dort arbeiten Pflegedienst, Apotheke, Physiotherapie- und Arztpraxis Hand in Hand. Das Kooperationsmodell soll auf St. Peter übertragen werden. Der Pflegedienst „Pflegemobil“ hat in unmittelbarer Nähe zur neuen Gemeinschaftspraxis schon seit längerem eine Zweigstelle.  Mit dieser Praxiseröffnung werde ein langer Wunsch der Gemeinde erfüllt, so Bürgermeister Rudolf Schuler, der sich auch beim Städtetag für die Stärkung der ärztlichen Versorgung auf dem Land stark machte, denn nun sei für die Bewohner St. Peters eine echte freie Arztwahl wieder möglich.

Das Praxis-Team in der neuen ärztlichen Gemeinschaftspraxis in St. Peter

Dagmar Engesser, 27.9.2012, www.dreisamtaeler.de

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