Angst – Reform-Islam

Viele der fünf Millionen Muslime in Deutschland haben AngstAngst vor dem normalen, konservativen bis fundamentalen Islam, der von Saudi-Arabien und Türkei (Sunniten) sowie Iran (Schiiten) aus mit viel Geld und Imamen (Ditib) unterstützt wird. Diesen Eindruck von Angst, Unsicherheit, Unfreiheit und Bedrohung bestätigt auch eine Diskussion in der Katholischen Akademie Freiburg mit dem aus Algerier stammenden Abdel-Hakim Ourghi (Dozent an der PH Freiburg für islamische Religionspädagogik) und dem marokko-gebürtigen Psychiater und Publizisten Mimoun Azizi.
Beide hatten im Sommer 2017 zusammen mit Seyran Ates die liberale Ibn-Rushd-Goethe-Moschee in Berlin gegründet. Kurz darauf wandte sich Azizi abrupt vom Reform-Islam ab – aus Angst, als Reaktion auf Bedrohungen seitens des konservativen Islam?
Noch Ende 2017 hatte sich Ourghi für eine nächste liberale Moschee in Freiburg eingesetzt, nun aber: „Wenn es nur nach mir geht, will ich das nicht.“ Die Gründerin der Berliner Moschee, Seyran Ates, stehe unter Polizeischutz: „So ein Leben will ich nicht.“
Ourghi berichtet zudem von Musliminnen aus Iran und Afghanistan, die ihn bei der Errichtung einer Freiburger Moschee unterstützen wollen, aber: „Sie haben aber Angst, sich in der Öffentlichkeit zu zeigen.“
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Bassam Tibi, aus Syrien stammender emeritierter Professor für internationale Beziehungen an Uni Göttingen, nach eigenem Bekunden gläubiger Moslem, hatte sich zeitlebens für einen Euro-Islam und eine „Europäische Leitkultur“ eingesetzt. Mitte 2016 hat er resigniert das Scheitern seiner Bemühungen eingeräumt. Auch aus Angst? Seit dieser Zeit publiziert er nur noch in der Schweiz, in GBR und in den USA.
25.2.2018
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Islam reformierbar? Das ist Utopie
Ist der Islam reformierbar? Azizi: „Das ist Utopie.“ Die Realität aber seien rund fünf Millionen Muslime in der Bundesrepublik. Jahrzehntelang hätte man in der Frage ihrer Integration, so Azizi, enorm viel versäumt. Ohne flächendeckende Seelsorge stünden sie da, ohne ein Netz kirchlicher sozialer Einrichtungen, wie es den Christen zugutekommt. Und ohne eine Gesetzgebung, die den rechtlichen Rahmen sowie die finanzielle Ausstattung dafür schaffe.
Rund 15 Prozent der Muslime in Deutschland, klagt Azizi, würden von Verbänden vertreten, die allesamt aus dem Ausland gelenkt seien. Aus der Türkei, Saudi-Arabien, Syrien, Iran. Mit ihnen müsse die deutsche Politik verhandeln. „Aber nicht so naiv wie die SPD und die Grünen“, sagt Azizi, die so tun, als wüssten sie um alle diese Hintergründe nichts. Um dann sein düsteres Bild mit dem Verdikt zu vollenden: „Das Scheitern der Integration der Muslime steht unmittelbar bevor. Wir haben Parallelgesellschaften in den meisten deutschen Großstädten.“
… Alles vom 25.2.2018 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/das-ist-utopie–149745505.html
24.2.2018: bitte lesen  auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/liberale-moschee-in-freiburg-bleibt-ein-strittiges-thema–149728228.html

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Islam-Konflikte bei Gewaltfreiheit, Unterdrückung der Frau
Eine liberale Moschee in Freiburg ist wohl nur ganz zuletzt „ein Beitrag zur Integration“, kann man doch davon ausgehen, dass eine solche am ehesten für manche recht gut integrierte Muslime ein interessantes Angebot ist. Dass eine solche Moschee von manch anderen Muslimen als „Provokation“ empfunden wird, zeigt die Debatte von Anfang an. Die Berliner Moschee kann nur unter Polizeischutz öffnen, Angriffe bis hin zu Morddrohungen sind an der Tagesordnung. Von einem Fortschritt in Sachen Integration könnte vielleicht gesprochen werden, wenn die traditionellen muslimischen Verbände von DITIB über Zentralrat bis zur IGS (Schiiten) eines Tages die Daseinsberechtigung auch von liberalen Moscheen nicht mehr infrage stellen würden. Bis dahin ist es noch ein ganz, ganz weiter Weg. Die vielen bereits existierenden Konfliktlinien zwischen den Muslimen, insbesondere zwischen Schiiten und Sunniten, kann man aus gutem Grund bedauern, warum dies auch und gerade für diese „neue Konfliktlinie“ gelten soll wird von Herrn von Kirchbach nicht erläutert. Eine Entwicklung „für Gewaltfreiheit, gegen die Unterdrückung der Frau sowie für Toleranz gegenüber Nichtmuslimen“ kann es auch im Islam wohl kaum ohne „Konfliktlinien“ geben.
18.2.2018, Thomas Betz, BZO

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