AKW Beznau am Hochrhein – Gefaehrlicher Riss im Reaktordeckel?

Die Axpo, Betreiberin des ältesten AKW der Welt im grenznahen Beznau (CH), hat „eine Unregelmäßigkeit“ an einer Schweißnaht im Innenteil des Reaktordeckels festgestellt. Ja was denn nun? Unregelmäßigkeit, Haar-Riss oder Riss, fragen sich die Menschen, die schweizer Umweltverbände und der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland. Beznau ist keine Wurstfabrik, sondern das älteste und eines der gefährlichsten AKW der Welt. Eines der reichsten Länder der Welt erlaubt sich den gefährlichen Luxus, in Beznau und Mühleberg uralte AKW zu  betreiben. Bei Rissen im Reaktordeckel geht es nicht zuletzt um die Sicherheit der Menschen in einem Radius von weit über 50 Kilometern um das AKW.

Etwas deutlicher drückt sich ein Sprecher der staatlichen AKW-Aufsicht Ensi aus, welche die Beznau-Revision überwacht. «Ein Riss, der durch die Wand geht, ist das nicht», beruhigt er. Vielmehr handle es sich um einen «Haar-Riss an der Oberfläche». Dessen Überschweißung sei ein international anerkanntes Reparaturverfahren. Aber ein nicht ganz  billiges, weil dazu Spezialisten aus den USA eingeflogen werden müssen.  Immerhin hat die Axpo die Problematik erkannt und vor einiger Zeit neue  Reaktordeckel für Beznau bestellt. Weil die Herstellung extrem aufwendig ist, dauert es allerdings zwei Jahre, bis sie geliefert werden. “ 
https://www.blick.ch/news/ist-eine-unregelmaessigkeit-an-der-schweissnaht-kein-riss-id1931690.html
Jürg Joss, Atomkritiker von Fokus Anti-Atom sagte dazu: „Ich interpretiere das als Riss, Rissanzeige oder schlecht geschweißte Naht.“  Erstaunlich, dass der Riss „erst jetzt“ entdeckt, die neuen Deckel aber schon vor einiger Zeit bestellt wurden. Waren die Probleme und Risse  schon länger bekannt?
Zwei gefährliche Jahre Weiterbetrieb mit „Problemen“ an sicherheitsrelevanten Teilen sind für die bedrohten Menschen der Region  nicht akzeptabel. Das altersschwache AKW muss schnellstmöglich abgestellt werden. Ein Auto im Zustand der beiden Uraltreaktoren Beznau und Mühleberg wäre von schweizer Behörden schon lange aus dem Verkehr gezogen worden.
Solange Beznau läuft, will der BUND mehr objektive Informationen über den Zustand des AKW und über die Risse. Die Axpo hat leider ein habgierbedingtes Interesse den Zustand des AKW schönzureden und der Ensi
fehlt es am nötigen Abstand zu den Betreibern. Der besorgniserregende Zustand der grenznahen AKW Beznau und
Fessenheim ist Anlass, auch bei den deutschen Behörden die schnelle Überarbeitung der unzulänglichen deutschen Katastrophenschutzpläne einzufordern.
21.6.2012, BUND Südlicher Oberrhein sowue BUND Hochrhein
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