Abschiebung – Migrationspolitik

Die Roma-Familie Ametovic mit sechs Kindern wurde am 20. Januar 2015 nach Nis in Serbien abgeschoben. Zu Recht, denn Armut ist kein Asylgrund. Jede einzelne Abschiebung erscheint hart und unmenschlich, aber: Migrationspolitik, die sich nicht an der Lösung des Gesamtproblems, sondern an der von Einzelschicksalen orientiert, muss scheitern bzw. wirkt sogar kontraproduktiv: Wird Familie Ametovic in Freiburg auf Dauer unterstützt (bei vollem Hartz IV mit 6 Kindern gelingt dies zumindest finanziell), dann spricht sich dies in Wohnnachbarschaft sowie Clan im Heimatland herum und bewirkt weiteren Zuzug. Übrig bleibt Unzufriedenheit im Slum und Neid und Zwietracht in der Sippe in Serbien. Sinnvoller wäre doch, die Gelder zur Sanierung des Slums Vorort zu verwenden (Wohnungsbau, Wasser- und Stromnetz, Wege teeren) und so die gewachsenen Strukturen in Nis zu verbessern statt zu zerstören.
Die EU hat Serbien als EU-Aspirant sehr viel Geld bezahlt, um die Wohnsitiation der Roma zu verbessern. Sollten diese Gelder nicht in den Slums ankommen, sondern in der Korruption versickern, dann bedarf es politischen Drucks auf Serbien, damit die Familie Amatovic die ihr bei der Rückkehr zugesagte Unterkunft auch tatsächlich erhält. Dieses Land erhält weiterhin sehr viel Geld aus Brüssel, um die Situation der Sinti und Roma zu verbessern.

Innenministerium verteidigt Abschiebung nach Serbien
Als Innenminister Reinhold Gall gestern die Abschiebung erneut öffentlich verteidigte, betonte er, dass er im Dezember selbst in Serbien gewesen sei und sich ein Bild von den Bedingungen vor Ort gemacht habe. …. Alles vom 4.2.2015 bittelesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/abschiebung-der-roma-familie-aus-freiburg-sorgt-fuer-gruen-roten-zoff

Wenn Wiedereinreise, dann für das ganze Slum
Selbstverständlich ist eine Rückführung der Familie nicht notwendig. Es reicht völlig aus, dass man ihr einen Platz in den neu gebauten und von der EU bezahlten Unterkünften in Serbien zuweist. Bei der Forderung nach Rückholung der Familie stellt sich die Frage, was mit den heutigen Nachbarn der Familie passieren soll? Geht es denen so viel besser? Oder ist die Familie Ametovic deshalb privilegiert, weil sie schon einmal in Deutschland gewesen ist? Sind andere Kinder deshalb weniger schutzbedürftig, weil sie an das Elend gewöhnt sind, und sich durchzusetzen gerlernt haben? Wer die Wiedereinreise der Familie Ametovic als Lösung ansieht, sollte konsequenterweise die Räumung mindestens des gesamten Slums wenn nicht gar aller Slums in Serbien fordern, und alle Bewohner in Freiburg neu ansiedeln.
……
Es geht um eine „HUMANE Asylpolitik“ – Darum geht es gerade nicht. Es geht darum, dass ein paar gut situierte Wähler der Grünen von ihren Parteioberen verlangen, dass man das Elend vor ihrer Haustüre auf eine Weise wegräumt, dass sie kein schlechtes Gewissen haben müssen, und sich ungestört von Gewissensbissen weiter um ihr eigenes Wohlergehen kümmern können. Um das Elend auf der Welt scheren sich diese Leute nicht. Denn sie wissen ganz genau, dass auch die Zahl der Seelenverkäufer auf der südlichen Seite des Mittelmeeres begrenzt ist, und mit jeder neuen Flut an Flüchtlingen in Nordafrika die Fahrzeuge unsicherer werden, mit denen sie zu uns kommen. Daher steigt automatisch die Zahl derjenigen, die weit vor Europas Küsten einfach absaufen, und uns deshalb nie zur Last fallen werden. Besonders angenehm ist, dass wir noch nicht einmal erfahren, was wir anrichten. Übrigens, Herr Pedersen, Kretschmann hat keinen Ton dazu gesagt, wie er dieses Problem denn zu lösen gedenkt. Genauso wie man von Ihnen und den anderen Befürwortern eines Bleiberechts nichts dazu hört. Wenn man wie Herr Riedle mit der Familie Amatovic einen ersten Schritt gehen will, dann kann es doch nicht zu viel verlangt sein, dass man erst einmal erklärt in welche Richtung denn gelaufen werden soll, und wie denn das Ziel dieser Politik aussehen soll. Dazu hört man nichts. Weil sich nämlich keiner von Ihnen Gedanken darüber gemacht hat, wie das alles enden soll. Es reicht Ihnen völlig aus, Ihr eigenes Gewissen zu beruhigen. Die Folgen von so viel gedankenloser „Menschlichkeit“ sind, dass man die Textilwirtschaft in den Entwicklungsländern ruiniert hat, weil gut meinende Menschen in Europa den Armen ein paar Kleider schenken wollten, und diese nun nichts mehr von ihren heimischen Schneiderinnen kaufen müssen. Man hat den Armen unsere Lebensmittelüberschüsse fast umsonst zur Verfügung gestellt, weil sie so wenig Geld haben um sich etwas zu Essen zu kaufen, und damit die heimischen Bauern ruiniert, weil keiner mehr bei denen kauft, wenn es europäisches Essen umsonst gibt. Als dann die Klimaerwärmung immer bedrohlicher wurde, hat man flugs unsere Überschüsse zu Benzin verarbeitet, um auch den CO²-Ausstoß zu minimieren und dabei leider, leider vergessen, dass Schwarzafrika längst von diesen Lebensmitteln abhängig gemacht wurde. Jetzt herrscht dort überall Hungersnot, wobei auch dieses Problem nur mit humanitärem Aktionismus zu gekleistert wird, statt endlich die Ursachen zu lösen. Flüchtlinge aus Westafrika dürfen nun bei uns bleiben, weil es zuhause zu wenig zu essen gibt. In ihren Heimatdörfern sind diese Flüchtlinge die Helden. Jeder der es bei uns schafft, lockt zehn weitere junge Menschen nach Europa, die es ihm nachmachen wollen. Leider ersäuft einer von ihnen im Mittelmeer. Das ist die humane Asylpolitik, die die Grünen fördern. Und jetzt erklären Sie mir, warum Sie dieses Ergebnis human nennen und nicht unmenschlich. …
Die Familie Amatovic besitzt kein Aufenthaltsrecht in Deutschland. Sie wurde nach geltendem Recht abgeschoben. Es ist höchst unwahrscheinlich, dass diese Abschiebung verfassungswidrig ist, weil der Familie das in Deutschland übliche Existenzminimum nicht gewährt wird. Dieses bemisst sich nach dem Bundesverfassungsgericht nicht nur in der Gewährleistung der physischen Existenz, sondern auch an einem Mindestmaß an Teilhabe am gesellschaftlichen, kulturellen und politischen Leben in Deutschland, und ist in dieser zweiten Anforderung auf unser Land beschränkt. Ausweisungen dürfen daher erfolgen, solange die physische Existenz dadurch nicht gefährdet ist. Da der Familie in Serbien sowohl Schutz vor Regen und Kälte als auch Sozialhilfe zum Erwerb von Lebensmitteln wie auch medizinische Hilfe zuteil wird, ist die physische Existenz nicht bedroht. Daher bestand kein Abschiebehindernis. Weitergehende Ansprüche auf Teilhabe am gesellschaftlichen Leben Serbiens können nur vom serbischen Staat nach seinem Ermessen gewährt werden, und sind nicht Angelegenheit der Bundesrepublik Deutschland.
4.2.2015, Rainer Brombach

Problemlösung in den Heimatländern unterstützen
Das ist eine typisch linke Gutmenschentum-Parole, die nur zur Beruhigung des eigenen Gewissens dient, aber null komm null das Problem auch nur im Ansatz löst. Wie Herr Brombach schon richtig erkannt hat, ist mit der Rückholung einer einzelnen Familie überhaupt nichts gelöst. Wenn, dann müsste man konsequenterweise das ganze Dorf der Familie Amatovic nach Freiburg holen, da es vermutlich jedem ähnlich schlecht dort geht. Das Problem muss in den Herkunftsländern gelöst werden und nicht in Deutschland. Selbstverständlich müssen wir und die anderen EU-Staaten dafür die nötige finanzielle und auch strukturelle Unterstützung leisten, aber dadurch, dass jeder, der es nach Deutschland schafft, am besten noch indem er zuvor kriminelle Schleuser bezahlt hat, hier aufgenommen wird, wird das Problem nicht gelöst, im Gegenteil, es wird sich nur noch weiter verschärfen, sowohl hier in Deutschland als auch in den Heimatländern jener Leute! Das verstehen die Linken allerdings nicht und stellen alle anderen als böse Menschen dar, die versuchen diese Verfahren einigermaßen „fair“ oder zumindest nach Priorität zu regeln. Auch die Aufnahmekapazitäten in Deutschland sind endlich, daher muss das Problem in den Heimatländern ergriffen werden, nicht erst hier. Dass dabei natürlich traurige Einzelschicksale zum Teil unberücksichtigt bleiben, ist nun mal nicht zu ändern, wenn das Problem nachhaltig gelöst werden soll.
4.2.2015, Karsten Mahl

Auch arme Menschen können für Sauberkeit sorgen
„…liegen Exkremente, verwesende Tierkadaver, Unrat…“ – das hat aber jetzt wenig mit Armut zu tun. Auch arme Menschen könnten Exkremente verbuddeln. Es ist eher eine Frage der Kultur denn obige Zustaende gab es auch im dem von Roma bewohnten Haus „in den Peschen“ in Duesburg. Fuer diejenigen Roma, die sich daran stoeren, ist das natuerlich trotzdem sehr unangenehm dass offensichtlich die Mehrheit das anders sieht. Wo verbleiben eigentlich die hunderte von Milliarden die die EU (und damit auch wir) nach Osteuropa pumpt? Geht das Geld dort auch nur an die Banken und Oligarchen ?
4.2.2015, Christian Wetzel

Wiederholt nach Deutschland kommen
„Natürlich ist es möglich, einzelne Familien in Deutschland anzusiedeln, das Problem wird dadurch aber nicht gelöst, im Gegenteil, es schafft nur zusätzliche Anreize für andere Familien, ebenfalls und um jeden Preis nach Deutschland zu kommen. Dabei wäre es viel wichtiger und sinnvoller, stattdessen die Zustände vor Ort zu verbessern, so dass die Menschen in ihrer Heimat bleiben können. Damit wären auch die betroffenen Familien sicher zufriedener.“ – Herr Baumgartner, ich möchte noch ergänzen: Mit dem Geld das diese Familien ausgeben, um die Reise nach Deutschland zu finanzieren, könnten sie doch schon einiges an Verbesserungen vor Ort bewirken. Wenn sie jedoch immer wieder herkommen obwohl sie wissen, dass es in Deutschland kein Bleiberecht gibt, dann weil sie hier während ihres illegalen Aufenthalts alles bekommen: Taschengeld, medizinische Versorgung, Essen, Kleidung. Sie müssen denken wir leben im Schlaraffenland. Und mit der Rückführung ist es uns nicht allzu ernst. Es ist ja bekannt, dann manche jeden Herbst kommen und von dem erhaltenen Geld ein halbes Jahr lang in ihrer Heimat leben können, bis sie wiederkommen.
4.2.2015, Marianne Schulz

Obdachlosigkeit
Viele deutsche Obdachlose leben so, das interressiert keine S..! Wer die Familie hier haben will, soll Familie Ametovic aufnehmen und finanziell für sie aufkommen! In Deutschland gehen Deutsche zur Tafel und leben unter Brücken, weil sie keine Unterstützung bekommen – da muss man zuerst helfen. Deutschland kann nicht die ganze Welt retten.
4.2.2015, Rainer Günter

Statt Online-Petition direkt an Fam Amatovic spenden
Wenn sich eine Mehrheit in Deutschland bereit erklärt, für eine Änderung der Asylpolitik zu bezahlen, können Sie gerne Menschen aus diesen Ländern einladen zu uns zu kommen. Solange Sie diese Mehrheit nicht haben, sind Sie auf Ihre private Initiative angewiesen, das Los dieser Familie zu lindern. Es gibt bereits über 4.000 Unterstützerunterschriften bei der Online-Petition. Für 12 € pro Jahr kann jeder dieser Unterstützer der Familie Amatovic ein Einkommen von insgeamt 4.000 € pro Monat gewährleisten. Daher muss man sich um diese Familie keine Sorgen machen. Sie hat viele Freunde, die hoffentlich zuallererst selbst helfen, und nicht nur andere dazu verpflichten wollen.
4.2.2015

Sich drum kümmern statt als Gutmensch eine Videodokumentation fertigen
So schnell geht’s zur Tagesordnung – bei uns werden Kinder totgeschlagen und kein Gutmensch stellt sich hier auf die Hinterbeine. Bei der abgeschobenen Familie wird aber nun ein Bündnis und Unterstützerkreis gegründet, ein vor Ort- Termin mit Foto und Videodokumentation veranstaltet. Diese Doppelmoral und das sich selbst in den Mittelpunkt stellen dieser Gutmenschen ist einfach unerträglich. Wenn Euch das Thema doch so sehr am Herzen liegt, dann geht nicht dorthin, um die Familie mit Euren Kameras abzuschießen, sondern kümmert euch darum, dass sie dort gut versorgt wird und baut ein Haus für die Familie.
5.2.2015, Urs Kellerhals

Nicht nur hier als Gutmensch Einzelschicksale beklagen, sondern im Herkunftsland helfen
Mich hat es auch sehr betroffen dass die Fam. Ametovic abgeschoben wurde. Aber ich muss auch denen Argumenten recht geben, dass wir in Deutschland Menschen haben die teilweise auch so leben müssen. Was ist mit den Rumänen und Bulgaren die hierher kommen um Arbeit zu finden und unter verheerenden Bedingungen leben müssen und ausgebeutet werden von uns Deutschen! bitte mal die Links öffnen und lesen https://www.wsws.org/de/articles/2013/02/roma-f05.html

Auch deutsche Staatsbürger leben teilweise so. Dazu höre ich aber sehr wenig von den Gutmenschen! Wir regen uns eben nur dann auf, wenn wir direkten Bezug zu den Menschen haben die falsch behandelt werden und zudem geht es auch um Kinder. Wir sollten uns mal überlegen, ob wir nicht einfach nur unser schlechtes Gewissen beruhigen wollen oder ob wir wirklich Hilfe leisten wollen? Wenn wir jetzt diese Familie wieder zurück holen, ist unser Gewissen beruhigt aber was ist mit den anderen Kindern und überforderten Familien die weiterhin dort leben müssen? Wir kennen sie nicht also stehen sie uns nicht nahe, somit werden sie weiter dort leben müssen ohne dass ihnen jemand zeigt wie es besser sein könnte. Warum gehen wir nicht hin, zeigen ihnen wie man Kadaver und Schei… richtig entsorgt, wie man einen Garten anlegt wie man sich selbst versorgen könnte, jedes Land braucht Bauern, dazu muss man nicht studieren nur die richtige Anleitung braucht es dazu.
Es gab mal einen Herrn Karlheinz Böhm (einfach mal den Namen googlen), der hat so etwas getan (für Äthiopien) und nicht nur gezetert! Er trat im Fernsehen auf und bat jeden Deutschen Bürger um 1 DM Spende, bei den damaligen 50 Milionen Bürgern käme genug Geld zusammen um damit Hilfe zur Selbsthilfe leisten zu können, es kamen weit über 50 Milionen zusammen und er hat geholfen, mit Schulen, Landkauf und Helfern die den Menschen gezeigt haben wie man leben kann! Die nachfolgende Generation gibt ihr Wissen weiter. Leider kommen immer wieder Faktoren wie Kriege und Dürren dazu, dass es oft Rückschläge gibt. Aber eines hat sich gezeigt, Menschen die lernen zu leben und sich selbst versorgen können mit eigener Hände Arbeit und eigenen Ideen, die werden es auch weitergeben und stolz darauf sein. Damit meine ich, nehmen wir diese Idee auf und machen es wie Herr Böhm und denken und handeln wir nicht nur für Einzelschicksale!
5.2.2015, Brigitte Müller

Kinder ohne Schule – Hier wird nicht ehrlich berichtet
„Eine Mitarbeiterin des Jugendhilfswerks habe mit Sadbera Ametovic telefoniert, während sie auf dem Flughafen herumgeirrt sei, sie habe die Situation dadurch miterlebt. Danach hätte sich die Familie ohne Geld für eine Busfahrkarte ins Roma-Lager Nis durchschlagen müssen und müsse deshalb nun Bußgeld bezahlen.“ Ich möchte dieser Aussage mal ein paar Zahlen gegenüberstellen, Stand 2014 in Bezug auf Leistungen für Asylbewerber: Sie erhalten pro Monat ein Taschengeld von 140 Euro. Das ist für Nahverkehr, Freizeit und Kosten für Telefonate und Internetnutzung vorgesehen. Für Nahrungsmittel gibt es zusätzlich 139,50 Euro. Sollte es Bedarf an Schulausstattung geben, können die Asylbewerber zusätzliches Geld beantragen. Diese Beträge werden bar ausgezahlt. Kleidung und Schuhe im Wert von monatlich rund 30 Euro werden ihnen als Sachleistung gewährt. Gleiches gilt für Gesundheitspflege (Wert: 17 Euro) und Wohnen und Energie (32 Euro). Kommen eine Familie oder Paare, werden die Beträge für die weiteren Personen angepasst. Wenn die Familie Essen in der Sammelunterkunft in Freiburg oder im Erstaufnahmelager Karlsruhe bekommen hat, dann bleibt mindestens noch das Taschengeld übrig, pro Kopf im Monat also 140 Euro. Vielleicht kann jemand anders ausrechnen, was die Familie während ihres Aufenthaltes in Deutschland an Geldleistungen bezogen hat.
In einem anderen Artikel wurde behauptet, die Familie wurde nach ihrer Abschiebung angetroffen, die Kinder ohne Schuhe im Dreck. Wie kann das sein, wenn die Familie bei ihrer Ankunft in Deutschland mit Kleidung und Schuhen aus der Kleiderkammer des Roten Kreuzes ausgestattet wurde? Wie kann es sein, dass die Familie Geld hatte, um eine Reise nach Deutschland zu finanzieren, und nach der Abschiebung – nachdem sie pro Kopf und Monat mindestens 140 € Taschengeld erhielten – am Flughafen zwar mobil telefonieren aber keinen Busfahrschein in Belgrad lösen konnte? Ich befürchte, dass diejenigen, die um jeden Preis die grenzenlose Aufnahme von Roma in Deutschland durchdrücken wollen, hier nicht die Fakten ausgewogen darstellen. Es ist nicht schlüssig so.
15.2.2015, Marianne Schulz

Gutmenschen: Wir sind ein herzloses Volk
Eine Hand voll Gutmenschen will uns hier weismachen, dass wir doch ein bitterböses und herzloses Volk sind. Manche schrecken nicht einmal davor zurück, in dieser Sache Parallelen zu einer ganz schlimmen Zeit Deutscher Geschichte zu sehen. Pfui Teufel! Tatsache ist, dass hier ein Asylverfahren nach geltendem Recht durch alle Instanzen, einschließlich Petitionsausschuss, durchgeführt wurde und zu dem Ergebnis geführt hat, dass die Familie Deutschland wieder verlassen muss, weil die Voraussetzung für Asylgewährung nicht vorliegen.
Es wird unser Ministerpräsident, der sicher nicht jedermann Freund ist, von eigenen Leuten angegriffen und in ein schlechtes Licht gerückt, nur weil er deutlich zum Ausdruck bringt, dass das Verfahren nach rechtsstaatlichen Kriterien durchgeführt und abgeschlossen wurde. Die größte Klappe hat mal wieder allen voran Frau Sitzmann. Sie sollte als gewählte Volksvertreterin endlich mal zur Kenntnis nehmen, dass es gewisse Spielregeln gibt an die sich alle zu halten haben. Ich finde es schäbig von ihr, dass sie wieder einmal versucht sich auf Kosten anderer zu profilieren. Ich warte nur noch darauf, dass sie auf Steuerzahlers Kosten nach Nis reist um sich vor Ort selber ein Bild zu machen. Sie könnte ja dann in Nis das tun, was die heimgekehrte Familie allen bisher veröffentlichten Dokumentationen zufolge nicht geschafft hat. Aufräumen und Putzen.
6.2.2015, Jürgen Voß

Innenminister verteidigt Abschiebung von Roma-Familie
Baden-Württembergs Innenminister Reinhold Gall hat Vorwürfe im Zusammenhang mit der Abschiebung einer Roma-Familie aus Freiburg zurückgewiesen. Anders als von Hilfsorganisationen behauptet werde die Familie in Serbien gut versorgt. Gall beruft sich auf Auskünfte des serbischen Innenministeriums. Demnach hätten Vertreter serbischer Behörden der Familie noch am Tag der Abschiebung eine Unterkunft und medizinische Hilfe angeboten. Beides habe die Familie abgelehnt, so die Auskunft der serbischen Behörden. Ein serbischer Flüchtlingsbeauftragter habe die Familie inzwischen auch in ihrer Unterkunft in der Stadt Nis besucht. Sie lebe dort in einer illegalen Siedlung, ohne Wasseranschluss und Kanalisation. Der Vater wolle nun Sozialhilfe beantragen, die ihm in Serbien zustehe. Baden-Württembergs Innenminister Gall betont: Alle Asylanträge der Familie seien abgelehnt worden, die Abschiebung sei ihr zeitig angekündigt worden. Und: Für Flüchtlinge, die nach Serbien zurückgeschickt würden, stünden dort Notunterkünfte bereit. Davon habe er sich selbst vor wenigen Wochen überzeugt
thttps://www.swr.de/swr4/bw/region-aktuell/suedbaden/innenminister-verteidigt-abschiebung-von-roma-familie/-/id=258298/nid=258298/did=15027070/1erp2mg/index.html

Nach der Gemeinschaft schreien, ist einfach
Es ist immer besonders leicht nach den anderen, der Gemeinschaft, zu schreien, solange man selbst nichts tut.
Es steht jedem frei, sich dafür einzusetzen, eine Bleibe für Frau Ametovic mit Kindern zu organisieren und zu finanzieren, wenn man neben einem rechtstaatlichen Verfahren für Alternativlösungen sorgen will. Serbien ist EU-Kandidat. Wenn man das so sieht, dann kann es für serbische Bürger kein Asylrecht geben. Oder man muß den Serben ins Gesicht sagen, es gäbe staatliche Verfolgung. Und wenn serbische Bürger in Deutschland leben wollen, dann sind sie willkommen. Aber eben nicht als Asylanten, sondern als Einwanderer, die sich genauso durchbeißen müssen wie andere Immigranten in jedem beliebigen Land.
6.2.2015, Simon Thomas

Den Staat als inhuman darstellen
Ich habe selten derart böswillige Angriffe auf unsere Behörden und Andersdenkende erlebt, als im Fall der abgeschobenen Familie Ametovic. Die in/von der Badischen Zeitung behaupteten menschenunwürdigen Zustände
(Abschiebung Kranker nach Serbien, wo sie in nasser Bekleidung ohne Wasser, Strom, Heizung, Geld, medizinischer Versorgung in einem von Exkrementen und Tierkadavern verseuchten Lager leben MÜSSEN) strotzt vor Unwahrheiten (real vermute ich bewusstes Lügen) und böswilligen Unterstellungen! Warum es der BZ nicht möglich war, auf die Pressemitteilung des Innenministeriums BW vom 05.02.2015 (https://im.baden-wuerttemberg.de/de/service/presse/pressemitteilung/pid/innenminister-reinhold-gall-rueckfuehrung-der-familie-nach-serbien-war-geboten-und-zumutbar) hinzuweisen und diese zu kommentieren, müssen die auch in anderen Bereichen Nachrichten unterschlagenden Redakteure der Badischen Zeitung verantworten (Beispiel: 14 verletzte Polizeibeamte nach „Aufstand“ einer libanesischen Großfamilie am 15.01.2015 in Hameln). Nachzulesen bei Spiegel.de, FAZ usw.
Fakt ist doch:
– Die Familie wurde aufgefordert, die BRD zu verlassen und darauf hingewiesen, dass andernfalls die zwangsweise Abschiebung ab der vierten Woche 2015 erfolgt
– Ein Arzt (aus Sicht der Bleibebefürworter wohl ein Unmensch) bestätigte die Reisefähigkeit aller Abgeschobenen
-Bus und Flugzeug waren beheizt, ich vermute auch, dass unsere Behörden der Familie A. auch einige Euros belassen hat. Wer kann hierzu Aussagen machen?
Dagegen wird behauptet, die Familie A. irrte auf dem Flugplatz umher und musste in Ermangelung von Bargeld per Schwarzfahrt das von ihr SELBSTGEWÄHLTE Domizil aufsuchen. Dass die Familie eine ihr angebotene Notunterkunft (ich behaupte nach den Aussagen von Herrn Innenminister Gall, dass es dort Strom, Heizung und Sanitäreinrichtung gibt) ablehnte, wurde in den Erstmeldungen der der Familie A. nachgereisten Freiburger Gruppe, die sich anschließend über die SELBSTGEWÄHLTE „menschenverachtende UNTERBRINGUNG“ empörte, verschwiegen. … Wie in anderen Fällen entschied sich die Badischen Zeitung, die unmenschlichen Behördenmitarbeiter, den inhumanen Staat, den Innenminister, eben alles was gegen den Mainstream der Badischen Zeitung geht, mit dem Verschweigen von Fakten zwar nicht wörtlich, aber hinter den Zeilen „bloßzustellen“. Das ist ein in den letzten Jahren zunehmend festzustellender Vorgang. Gott sei Dank ist es in Zeiten des Internets möglich, sich bei anderen Medien, den Pressemeldungen der Polizei, der Regierung usw. ergänzend zu informieren.
6.2.2015, Wolfgang Bolanz

 

„Heißt Armsein zwangsläufig, schmutzig zu sein?“
Der Bericht über die abgeschobene Roma-Familie offenbart (unfreiwillig?), warum Roma als Mitbürger oftmals so unbeliebt sind:
– Warum ist es in dem Lager so dreckig, sogar von Exkrementen und Tierkadavern wird berichtet?
– Heißt Armsein zwangsläufig, schmutzig zu sein und das Wohnumfeld zu vermüllen?
– Warum haben einzelne Kinder keine Schuhe an, sicherlich trugen sie welche, als sie zum Flughafen gebracht wurden?
– Wenn man in einem Land lebt und sein Auskommen finden will, dann muss man natürlich die Landessprache können, also warum können die Kinder kein Serbisch, um die Schule zu besuchen?
Mir fehlt in der Berichterstattung über diese Familie der Hinweis auf die Eigenverantwortlichkeit des Einzelnen, in diesem Fall der Mutter – und wo ist eigentlich der Vater der Kinder?
Hilfe zur Selbsthilfe: Ja.
Eine Rundumversorgung durch den deutschen Steuerzahler: Nein.
9.2.2015, Elke Kesper, Staufen

Wo sind die gezahlten Mrd Euro der EU zur Integration der Roma in Serbien?
Im Bericht über die Abschiebung ist ein Foto des früheren Hauses der Familie zu sehen, das verwüstet wurde. Von wem und warum es verwüstet wurde, ist aus dem Bericht nicht ersichtlich. Wie hat denn die zuständige serbische Behörde bei der Verwüstung reagiert? Wenn die Roma in ihren Herkunftsländern diskriminiert werden, dann gehört das vor den Europäischen Gerichtshof für Menschenrechte. Was machen die Balkanstaaten mit den Milliarden, die sie laut CDU-Spitzenpolitiker Wolfgang Bosbach von der EU kriegen, unter anderem für die Integration der Roma?
9.2.2015, Gerhard Weis, Freiburg

Wo will man die Grenze für Einwanderung setzen?
Das Asylrecht räumt der Verwaltung nur einen äußerst begrenzten Ermessensspielraum hinsichtlich des Bleiberechtes ein. Ohne Emotionen betrachtet, handelt es sich bei der Familie Ametovic um Flüchtlinge, die ohne konkrete politische Verfolgung, aus wirtschaftlichen Gründen nach Deutschland gekommen sind. Wenn Sie die Familie zurückholen: Wo wollen Sie in Zukunft Grenzen für eine Einwanderung setzen? Ein Onkel der Familie wird laut BZ ins gleiche Lager nach Serbien abgeschoben, darf er dann auch nach Deutschland zurückkehren? Um alle gleich zu behandeln, ist künftig jeder Fall einzeln zu prüfen? Auf welcher Grundlage? Etwa die der momentan vorherrschenden öffentlichen Meinung? Dann bitte schaffen Sie das Asylrecht ab und öffnen Sie die Grenzen für Einwanderer, ohne nach dem Grund für ihren Zuzug zu fragen.
25.2.2015, Matthias Hauger, Freiburg

Pure Heuchelei
Die Abschiebung der Familie wurde x-mal geprüft, also kein Grund zum Schämen. Aufreger ist diese „Entrüstung“ allenthalben. Alle wollen die Familie hier haben, jedoch nicht bei sich. Wenn Ihnen die Familie so am Herzen liegt, würde ich vorschlagen, diese auf Ihre Kosten hierher zu holen, mindestens ein Zimmer in Ihrer Wohnung frei zu räumen sowie Kost und Logis zu übernehmen! Keine „warmen Worte“ predigen und dann die „anderen“ damit belasten. Für mich ist das pure Heuchelei.
27.2.2015, Erika Schlegel, Freiburg

Dieser Beitrag wurde unter Freiburg, Global, Hilfe, Soziales abgelegt und mit , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar