Moria2020 Budapest15 Medien

Grenzöffnung und Willkommenskultur haben die Medien nach Budapest 9/2015 vehement gutgeheißen mit dem (Slogan „Migration löst Demografieproblem incl. Facharbeitermangel) und Kritik als Nazi abgetan. Nun scheint sich in Moria/Lesbos 9/2020 mit dem Slogan „Alle 13000 Migranten nach Deutschland holen löst Problem der Flüchtlingslager“ eine traurige Wiederholung anzubahnen. In beiden Fällen verletzen die Medien (private wie ÖR) ihre Pflicht zu neutraler Berichterstattung als „Vierte Macht der Demokratie„.
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Die in DIE ZEIT veröffentlichte Medien-Studie der Hamburg Media School und der Uni Leipzig um Prof Michael Haller (siehe unten) belegt diese Pflichtverletzung für die Grenzöffnung nach Budapest 9/2015 mit deutlichen Worten: Die „sogenannten Mainstreammedien“ (die Stude verwendet diesen Begriff) haben „Losungen der politischen Elite“ um Angela Merkel „unkritisch übernommen“. Sie haben die „Willkommenskultur zu einer Art Zauberwort verklärt“. „Große Teile der Journalisten haben ihre Berufsrolle verkannt“. Presse und TV haben „zu viel Gutmensch-Sentimentalität und zu wenigen kritischen Nachfragen an die Zuständigen“ behandelt. Die einseitig regierungskonforme Berichterstattung habe „Tiefe Zweifel an der Unabhängigkeit der Medien“ hervorgerufen und zur Spaltung der Bevölkerung geführt – in Willkommenskultur-Euphoriker als die Guten und besorgte Kritiker als die Bösen.
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Nachdem das Flüchtlingslager in Moria auf Lesbos von Migranten und ihren Helfern in Brand gesetzt worden ist, berichten die deutschen Mainstreammedien einseitig und fordernd, alle Lagerinsassen auszufliegen. Ganz anders die meisten Medien der anderen EU-Länder, die zu kritische Fragen wie Rückführung von Migranten, Schlepperunwesen, Asylsystem, Lager in Herkunftsländern, „Brandstiftung darf nicht belohnt werden“, Nachahmer und Hilfe vorort als primär zu lösenden Problemen ausführlich informieren.
Audiatur et altera pars – man höre auch die andere Meinung, die von der einseitigen, fast regierungshörig anmutenden Informationspraxis in Deutschland abweichenden Meinung.
Lesen Sie dazu bitte den unten wiedergegebenen erschütternden Frontbericht der ehemaligen UN-Menschenrechts-Mitarbeiterin Rebecca Sommer aus Moria/Lesbos, der im krassen Widerspruch steht zu dem in den Mainstreammedien deutschlandweit veröffentlichten Bild.
Weiter unten finden Sie Infos zur Medienstudie von Prof Haller.

Warum werden solche Frontberichte hierzulande nicht z.B. in Faz, SZ, Zeit, Spiegel, Focus oder Welt publiziert, sondern nur in den reichweitenstarken Medien der anderen europäischen Länder wie Schweiz, Frankreich, GBR, Italien, Niederlande, Griechenland, Spanien, Schweden, Polen, Tschechien, Österreich? Weil unsere großen Medien, wie die Studie von Prof Haller anmahnt, nicht mehr unabhängig sind von Staat bzw. Regierung? Demokratie lebt vom Diskurs, von der Diskussion mit Argument und Gegenargument. Und Aufgabe der Medien als 4. Gewalt ist, diese Argumente in aller Vielfalt dem mündigen Bürger bereitzustellen, um so die anderen drei Gewalten Exekutive, Legislative und Jurisdiktion kontrollieren zu können. Dies galt für Budapest 9/2015 und dies gilt für Moira 9/2020.
19.9.2020
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UN-Menschenrechtlerin Rebecca Sommer berichtet aus Moria auf Lesbos
Guten Abend aus Berlin!
Es war wieder ein aufregendes Wochenende. Diesmal nicht wegen Demonstrationen vor der Haustür. Sondern wegen Ereignissen, die Tausende Kilometer entfernt stattfinden. Auf der Insel Lesbos. Dort ist das Lager Moria mit seinen 13.000 Bewohnern nach mehreren Brandstiftungen unbewohnbar. Ich war das ganze Wochenende am Telefon mit Rebecca Sommer.
Die Menschenrechtlerin, die lange für die U.N. aktiv war, berichtete von unfassbaren Dingen, die mir schon am Telefon die Haare zu Berge stehen ließen. Sie hat für meine Seite einen Frontbericht von der Insel geschrieben, der es in sich hat. Sie beschreibt detailliert, wie Journalisten gemeinsam mit Vertretern von Verbänden manipulativ genau für die Bilder sorgen, die dann in Deutschland Stimmung machen. Ich lege Ihnen den Bericht, in dem auch Herzblut von mir ist, in Form von langem gemeinsamen Redigieren am Telefon mit Lesbos, wärmstens ans Herz. Ich denke, man muss ihn zumindest kennen, um sich ein Urteil zu bilden, was gerade geschieht.
18.9.2020, https://www.reitschuster.de
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Frontbericht und Video von Rebecca Sommer
Gestern und vorgestern kam es zu schwerwiegenden Zwischenfällen zwischen den eingesammelten Migranten aus dem Moria-Camp, von denen einige das Moria-Camp in Brand setzten und gewollt komplett vernichteten, und griechischen Spezialeinheiten (MAT).
Das Camp wurde über die Tage und Nächte von immer wieder zurückkehrenden Migranten erneut in Brand gesetzt. Den ersten Tag danach hatte ich per Video dokumentiert (anzusehen hier).
https://www.youtube.com/watch?v=tZP3oTHrQ-g&feature=youtu.be
Nun ist das Camp dementsprechend abgebrannt, und zwar komplett.
Laut Berichten der Presse sind bereits um die 30 Afghanen, junge Männer die allein ohne Familie nach Griechenland gereist sind, wie fast alle hier, deren „Aktivitäten mit Straftaten verbunden sind“, als mitverantwortliche Brandstifter identifiziert worden.
… Alles vom 18.9.2020 bitte lesen auf
https://www.reitschuster.de/post/wie-auf-lesbos-falsche-bilder-erzeugt-werden/
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Riesenbrand auf Flüchlingsinsel Samos und wie Deutschland an den Flüchtlingslagern in ganz Europa zündelt!
von Rebecca Sommer
Vor Ort in Lesbos, 16.9.2020: Während es auf Samos, eine weitere argäischen Flüchtlingsinsel Griechenlands gerade lichterloh brennt, Wind dem Flüchtlingslager entgegentreibt was wohl die Absicht ist, geht der Rummel mit dem abgebrannten Moria-Camp auf der Insel Lesbos weiter.
Nun sollen nach dem Besuch von Katrin Göring Eckardt, die sich mir vor Ort auf Lesbos, mit Mundschutz, als “Regierung” und nicht als eine Oppositionsparteiangehörige vorstellte, 1533 Menschen wegen des von Migranten selber bewusst abgefackelten Moria-Flüchtlingscamps nach Deutschland gebracht werden.
Dass Katrin Göring Eckardt genau mitbekommen haben muss, dass falsche Bilder während des Protestes der Migranten inszeniert wurden, scheint diese Dame nicht zu interessieren.
Noch das sehr viele der Migranten keine Flüchtlinge sind sondern abgelehnte Asylbewerber und das schon mehrfach, diese aber nicht freiwillig zurückkehren wollen, obwohl es ihnen sogar mit gutem Geld in die Hand gedrückt ermöglicht werden würde. Oder dass die meisten noch mitten im Asylverfahren stecken, also keine anerkannten Flüchtlinge sind, ach wurscht.
Wen interessiert das denn, wo es doch um die “Menschlichkeit” geht. Nix da, wäre da auch nur ein Funke an Mitgefühl und Empathie für das Volk – welches sie eigentlich vertreten sollte – würde sie unser dicht besiedeltes Land nicht mit weiteren nicht zu uns passenden, uns sogar gefährdenden Fremdkulturen so massiv überschwemmen wollen. Statt dessen sollte sie sich des sozialen Friedens annehmen, um ein besseres Leben für uns Einheimischen zu gewährleisten. Als Grüne für Naturschutz einsetzen, und nicht unsere Vögel und Insekten mit Windrädern zerhacken und die dann auch noch immer dichter in das Wohnzimmer von Menschen stellen zu wollen.
Göring Eckhardt hatte dem Spiegel kurz danach ein Interview gegeben, in dem sie ein verzerrtes Bild zeichnet. Sie redet von “jungen Frauen, die kaum mehr ihre Kinder halten können”. So ein Schwachsinn. Dann sollen die jungen Frauen das Kind halt hinsetzen.
Sie behauptet: “Es gibt hier Corona-Fälle, aber die Menschen können keinen Abstand halten. Hier kann man nicht mal Hände waschen.” Woher will sie das wissen, wo sie doch gar nicht im Camp war, sondern hinter dem Rücken der schützenden Polizeikette? Aber ich habe selber gesehen, dass es Frischwasserschläuche gibt, wo auch kein Gedränge herrscht, Zugang zum Meer, dass Wasserflaschen ausgegeben werden. Außerdem ist der Brand wenige Tage her. Die Griechische Regierung bemüht sich sehr, schnell einen neue Infrastruktur herzustellen. Gestern Abend sah ich Familien, die in die neuen Qualitätszelte umgezogen sind, welche von UNHCR, dem Roten Kreuz und Militär geliefert worden sind. Der Chef vom deutschen Rote Kreuz berichtete mir, dass mit vier Charterflügen 500 Zelte aus Deutschland gebracht wurden. Jedes Zelt in bester Qualität, für 5-6 Personen, wovon schon ca. 50 gestern aufgebaut worden sind. Diese Zelte seien absolut winterfest, mit Fenstern und einem festen geschlossenen Boden.
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Was Corona betrifft, vergaß KGE komplett, dass sie mit eigenen Augen doch gesehen haben muss, dass sich die Leute freiwillig im Protest extrem eng vereinten. In diesem Fall scheint es dann nicht so wichtig zu sein, mit dem Abstand. Im Camp hat fast jede Frau einen Kopftuchschleier, der oft vor das Gesicht gezogen wird, sobald ein Fotograf ein Bild erhaschen will. Dieser Schleier könnte auch als Maskenschutz dienen, wäre es den Leuten so wichtig. Im Übrigen werden Masken verteilt, die aber nur bedingt getragen werden.
Vor allem hat KGE aber vergessen, dass während des Feuers über hundert, teils Schwerstkriminelle, aus der Isolierung im Camp von der Polizei freigelassen werden mussten, die jetzt auf der ganzen Insel verstreut sind. Diese Information habe ich von einem der Sicherheitskräfte gestern erhalten. Auch die 35 Corona-Infizierten, die nicht in Quarantäne gehen wollten weshalb das mit dem Brand überhaupt anfing, sind überall verstreut.
Weiter redet KGE von “Und es braucht schnelle rechtssichere Asylverfahren, damit die Geflüchteten wissen, woran sie sind.” Das wissen aber schon viele, werden, einmal, zweimal abgelehnt und gehen in den Widerspruch, tauchen unter, versuchen illegal auf das Festland zu kommen. Zurückgehen in ihr Land wollen sie aber nicht, obwohl viele es könnten. Auch deshalb staut es sich hier im Lager. Das hat man mir in vielen langen Gesprächen mitgeteilt.
Aber man will halt alles versuchen, was ich ja auch verstehen kann. Nur können wir nicht alle nehmen nur weil sie es wollen!
Auf die Frage: “Wie erleben Sie das Verhältnis von Inselbewohnern und Flüchtlingen?” antwortete Göring-Eckardt: „. . . ich bin gestern auch in eine Straßensperre von ziemlich aggressiven Einheimischen geraten, die uns angefeindet haben. Sie wollten uns nicht nach Moria durchlassen und protestierten gegen ein neues Lager. Ich habe nicht den Eindruck, dass mit der einheimischen Bevölkerung darüber gesprochen wurde, was es jetzt braucht und wie es gehen kann“.
Wie arrogant ist diese Frau eigentlich? Das ist auch der Ton in Deutschland “Die Bevölkerung wurde nicht richtig mitgenommen” heißt es bei uns. Klartext: Wenn Einheimische etwas nicht wollen, dann muss man sie dazu bringen. Entweder indem man sie verurteilt oder verbal teert und federt, oder sie als irregeleitet diffamiert.
Dass die Moria-Dorfleute und Umgebung alles verloren haben, ihr Eigentum, ihren Frieden, Sicherheit, Nerven und Zeit, gedemütigt, bedroht, bestohlen und angegriffen werden auch gerade jetzt noch, spielt für KGE offenbar keine Rolle. Kara Tepe ist vom Moria-Dorf und seinen Olivenhainen und industriellen Gebäuden weiter weg, NICHT abgeriegelt und es marodieren überall hunderte von Migranten durch die Gegend, teils hochgefährlich, dass bedenkt KGE auf ihrem hohen Roß, nicht.
Viele Widerstandskämpfer in der Moria-Dorfgemeinde haben jetzt schon mit schweren Strafen zu rechnen. Minimum 5 Jahre Knast, wenn sie verurteilt werden sollten, wegen des Widerstands am 20. August gegen die weitere Vergrösserung des ehemaligen Moriacamps.
Von mir sprach Göring Eckhardt dann lustigerweise auch….. “Und leider gibt es auch hier Rechte und Hetzer, die Stimmung machen wollen. Sie kommen auch aus Deutschland. Mein Team und ich wurden von einer Bloggerin verfolgt. Denen sage ich: Eurem Hass setzen wir Menschlichkeit entgegen. Wir sind mehr.”
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Stimmt, ihr seid viele, aber nicht mehr. Es gibt zu viele deutsche NGOs die hier unter dem Deckmantel der Menschlichkeit einen Reibach machen. Ich bin übrigens weder Rechts noch Bloggerin, aber für das Recht.
Warum war KGE überhaupt so schnell auf Lesbos, pünktlich bei dem von der Migrations&Asylindustrie lebenden NGOs angeheizten Migrantenprotest? Dieser Migrantenprotest fand auf der für die Inselbewohner nun abgeriegelten und dementsprechend nicht mehr zugänglichen Hauptstrasse statt, in einem von griechischen Sicherheitskräften abgeriegelten Riesengebiet um ein schon lange bestehendes Familiencamp Kara Tepe herum, welches bis zu einer wunderschönen Bucht am Meer reicht. Das Meer ist inzwischen in nur wenigen Tagen total vermüllt worden, schlimmer als am indischen Ganges. Unfassbar wie die Insel an sich, und ihre Natur von dieser Massenmigration verschandelt wird.
Der Protest der Migranten wurde begleitet mit Versuchen ein weiteres Großfeuer nun auch dort um Kara Tepe herum zu entzünden, mit Randale und Schlachten mit den Sicherheitskräften, es wird alles versucht um Griechenland zu erpressen und uns Deutsche zu Tränen zu rühren. Die Migranten wollen auf das Festland um in ganz gewisse Länder zu reisen, Deutschland ist Hauptziel. Das versuchen sie mit allen Mitteln durchzusetzen.
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Griechenland reagiert absolut strategisch richtig, außer den 400 Kindern, deren Ausreise per Flugzeug die von Kommissarin Ylva Johansson die auch den “EU Neuen Migrations&Asylpakt” unter ihrem Schirm hat, organisierte und finanzierte – soll kein Erwachsener von der Insel gelassen werden.
Es wäre fatal und ein absolut falsches, nein gefährdendes Zeichen, das alle Asylsuchenden in irgendwelchen Aufnahmezentren bzw. Flüchtlingslagern zum Nachahmen animieren könnte. Sprich, Europa in Brand zu setzen. Deutschland fällt mit seinem einsamen Entschluss, Migranten aufzunehmen der griechischen Regierung in den Rücken.
Was bewegt die Menschen hier, auf der griechischen Insel? Kara Tepe steht auf einem Militärgelände direkt am Meer, wo man die Häuser auf der Seite der Türkei mit bloßem Auge erkennen kann, also an der Außengrenze Europas. Die Insulaner sind deshalb nicht damit einverstanden dass ein Militärgebiet für Flüchtlinge geräumt werden musste.
Griechenland und wir alle werden von einem feindseligen osmanischen Herrscher mit Expansionsfantasien bedroht, seine “Armee” befindet sich auch im Flüchtlingscamp, mit echten Waffen die ich den Sicherheitsbehörden auch gemeldet habe. Die Insulaner, sich der stetigen Bedrohung jede Minute bewusst, (hier hat jeder eine Waffe im Haus), wo viele Männer bei Alarmstufe nicht von der Insel können weil sie im Fall eines Angriffs eingezogen werden, sind sauer über die Randale und Stress den die Migranten verbreiten und wichtige Soldaten und Sicherheitskräfte beschäftigen, die eigentlich bereit stehen sollten um ihr Land zu verteidigen.
Auf der Insel selber begehen unzählige NGO-Agitatoren ohne Scham oder Menschenverstand unfreundliche Akte mit ihren “One World – Nobody is Illegal“- Parolen und Aktionen gegen das Land der Griechen, als sei es ihr Territorium.
Auch die Medien fallen Griechenland in den Rücken mit Bildern und Narrativen, die Griechen als Menschenschinder verleumnden oder salbungsvollen O-Tönen von solchen Tanten wie KGE. Griechenland wird auf allen Fronten bedrängt. Das Angebot der Bundesregierung, Migranten nun aufzunehmen ist gegen unser aller Interessen, vor allem gegen das der Griechen. Weil es deren richtige Strategie schwächt.
Deutschland sollte nicht wieder versuchen, über Europa herrschen zu wollen, auch nicht moralisch. Es sollte sich lieber daran erinnern, was es vor nicht so langer Zeit den Griechen angetan hat. Das ging bekanntlich nicht gut aus und wird heute auch nicht gut gehen.
Ich hoffe die Griechen bleiben stark und lassen sich nicht von Geldpaketen und Zermürbungsstrategien erweichen. We stand by you.
Hier Videomaterial von Rebecca Sommer vom Migrantenprotest. Am Ende trifft RS auf KGE:
https://youtu.be/LoYN0cdA68g.
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… Alles vom 16.9.2020 bitte lesen auf
https://vera-lengsfeld.de/2020/09/16/riesenbrand-auf-flu%cc%88chlingsinsel-samos-und-wie-deutschland-an-den-flu%cc%88chtlingslagern-in-ganz-europa-zu%cc%88ndelt/?utm_source=mailpoet&utm_medium=email&utm_campaign=NL-Post-Notifications
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Methodenbericht zur Studie „Die ‚Flüchtlingskrise‘ in den Medien“, Arbeitsheft 93
Sind die Informationsmedien in der Berichterstattung 2015/16 über die „Flüchtlingskrise“ ihrer Verantwortung gerecht geworden? Über wen wurde wann und wie berichtet? Diesen und weiteren Fragen geht die OBS-Studie von Prof. Dr. Michael Haller nach. In der methodisch aufwendigen Untersuchung wurden mehr als 30.000 Zeitungsberichte erfasst, Längsschnittanalysen zurück bis ins Jahr 2005 unternommen und Berichte von News-Seiten wie Leitmedien analysiert.
Die Studie zeigt auf, dass große Teile der Journalisten ihre Berufsrolle verkannt und die aufklärerische Funktion ihrer Medien vernachlässigt haben. Statt als neutrale Beobachter die Politik und deren Vollzugsorgane kritisch zu begleiten und nachzufragen, übernahm der Informationsjournalismus die Sicht, auch die Losungen der politischen Elite. Die Befunde belegen die große Entfremdung, die zwischen dem etablierten Journalismus und Teilen der Bevölkerung entstanden ist.

8. Der journalistische Qualitätsgrundsatz, aus neutraler Sicht sachlich zu berichten, wird in rund der Hälfte der Berichterstattungen nicht durchgehalten. Insbesondere die Art und Weise, wie über die Positionierung eines Politikers berichtet wird, ist oftmals wertend und beurteilend, bei Vertretern der Opposition mitunter auch „von oben herab … Politik wird in den Medien überwiegend nicht als Prozess der Entscheidungsfindung, sondern als Schlagabtausch unter Mandatsträgern inszeniert.

17. In der Tagespresse wurde unseren Befunden zufolge das Narrativ Willkommenskultur als moralisch intonierte Verpflichtungsnorm „top-down“ vermittelt. Wenn in der Presse Kritisches zu Wort kam, dann im Sinne einer weiter zu stärkenden und zu verbessernden, kurz: „neuen“ Willkommenskultur. Annähernd 83 Prozent aller Zeitungsberichte vermittelten das Leitbild Willkommenskultur in einem positiven oder mehr positiven Sinne.

Tiefe Zweifel an der Unabhängigkeit der Medien: Auch wenn oft abstrakt und insofern diffus gefragt wird und die hier zitierten Erhebungen wegen unterschiedlicher Fragestellungen und Befragungsmethoden entsprechend Unterschiedliches abbilden,81 so wird doch deutlich, dass im Herbst/Winter 2015/16 sehr viele Menschen auf das von den Medien gezeichnete Bild „Flüchtlinge/Willkommenskultur“ wie desillusioniert reagierten und generell über die Informationsmedien deutlich enttäuscht, auch misstrauisch urteilten. Ein beachtlicher Teil der Bevölkerung glaubt seither, der Journalismus werde offenbar gezwungen, systemkonform und insofern manipulierend zu berichten.
… Alles vom 21.7.2020 bitte lesen auf
https://www.otto-brenner-stiftung.de/wissenschaftsportal/informationsseiten-zu-studien/studien-2017/die-fluechtlingskrise-in-den-medien/
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Download unter:
https://www.otto-brenner-stiftung.de/fileadmin/user_data/stiftung/02_Wissenschaftsportal/03_Publikationen/AH93_Fluechtingskrise_Haller_2017_07_20.pdf
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Medien-Studie: Flüchtlinge in den Medien – Mit dem Strom
Eine Studie beleuchtet die Rolle der Medien in der Flüchtlingskrise. Ihr Ergebnis: Zeitungen waren eher Volkserzieher als kritische Beobachter.
Es ist das Migrationsjahr 2015, und die wichtigsten Tageszeitungen Deutschlands verwandeln sich in Volkserziehungsbroschüren. Die Journalisten kontrollieren nicht mehr das Handeln der Politik, sie kontrollieren das Denken der Bürger. Und weil die Lebenswirklichkeit ebenjener Bürger die Redakteure nur beim Beifallklatschen für die Regierung irritieren könnte, kommt sie in den Blättern gar nicht erst vor. Was sich liest wie eine Wutrede von „Lügenpresse“-Rufern, scheint jetzt eine Studie der Hamburg Media School und der Uni Leipzig zu belegen: In der Flüchtlingskrise, so ihr Fazit, haben wichtige deutsche Medien versagt. Statt einen offenen Diskurs zu ermöglichen, haben sie ihn erstickt.
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Die Urteile, zu denen die Autoren kommen, sind drastisch. Zusammengefasst: Das Land hat unter einem publizistischen Stromausfall gelitten – und die Gesellschaft hat sich in der Folge gefährlich gespalten.
Nicht nur hätten sich die „sogenannten Mainstreammedien“ (die Studie zeigt durchaus ein wenig Verständnis für den Begriff) unisono hinter Angela Merkels Flüchtlingspolitik versammelt, „Losungen der politischen Elite“ unkritisch übernommen und eine „euphemistisch-persuasive Diktion“ des Begriffs der Willkommenskultur verbreitet. Wer dieser Regierungslinie skeptisch gegenübergestanden habe, habe sich in den Augen vieler Journalisten der Fremdenfeindlichkeit verdächtig gemacht. Kritiker, so impliziert die Studie, mussten eines besseren Menschseins belehrt werden, mit Argumenten wie: Deutschland brauche Hunderttausende junger Flüchtlinge, als Arbeitskräfte und um der Überalterung der Gesellschaft entgegenzuwirken. Auf diese Weise sei „Willkommenskultur zu einer Art Zauberwort verklärt“ worden, „mit dem freiwillig von den Bürgern zu erbringende Samariterdienste moralisch eingefordert werden konnten“.
… Alles vom 19.7.2020 bitte lesen auf
https://www.zeit.de/2017/30/fluechtlinge-medien-berichterstattung-studie
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Einige Kommentare:
Das dürfte dann wohl der Sündenfall des deutschen Journalismus sein.
Die Frage ist jetzt die, was lernt der Journalismus daraus? Giovanni Di Lorenzo hatte sich zu dem Thema ja schon im Januar des letzten Jahres geäussert.
19.7.2020, B.M., ZO
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Medien stellen gesetzwidriges Verhalten überhaupt nicht in Frage
Frau Merkel hat mit ihrem sicher gut gemeinten, aber völlig undurchdachten Alleingang vom 4. September 2015 sehr wahrscheinlich geltende Gesetze, die Verfassung und die Dublin-Vereinbarungen zum Schengen-Vertrag über europäische Reisefreiheit grob verletzt. Jeder wusste damals: Was hier passiert, ändert unser Land weitreichend und ist jahrzehntelang in diesem Ausmaß – Stichwort: Einwanderung ins Sozialsystem – nie gewollt gewesen. Sachdienliche Hinweise, WIE wir es schaffen sollen: Dazu hatte die Kanzlerin im Herbst 2015 nur Durchhalteparolen und Beruhigungspillen, aber keine sachdienlichen Hinweise anzubieten. Ich habe nicht begreifen können, warum einerseits der frühere Bundespräsident Wulff wegen ein paar Essenseinladungen von Freunden systematisch von einer scharfen Presse in den Rücktritt gejagt wurde, aber andererseits die öffentlich-rechtlichen Medien und ein großer Teil der deutschen Presse das offenbar grundgesetzwidrige und konzeptlose Verhalten der Kanzlerin über Monate überhaupt nicht in Frage stellten. Anstatt sich die Regierung wachsam-kritisch vorzuknöpfen – was eigentlich der wichtigste Job der Berufstandes gewesen wäre – zog man lieber über die AfD her: eine Partei, die nirgendwo Regeierungsverantwortung trägt.
In dieser journalistisch finsteren Zeit habe ich die ausländische Presse sehr zu schätzen gelernt, insbesondere die Qualtitätsblätter in der Schweiz. Nicht umsonst liest man inzwischen sehr oft: „Die Schweizer Presse ist das neue Westfernsehen.“
19.7.2020, GOO, ZO
Ende der Kommentare
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Medien-Studie bemängelt „unkritische“ Berichterstattung in Flüchtlingskrise
Wichtige deutsche Tageszeitungen haben während der Flüchtlingskrise der Jahre 2015 und 2016 bei der kritischen Berichterstattung nach Einschätzung von Experten versagt. Zu diesem Ergebnis kommt eine Studie der Hamburg Media School und der Uni Leipzig, die die Otto Brenner Stiftung am kommenden Montag veröffentlicht, wie die Wochenzeitung „Die Zeit“ berichtete. Nicht nur hätten sich die „sogenannten Mainstreammedien“ geschlossen hinter Angela Merkels Flüchtlingspolitik versammelt, sie hätten auch „Losungen der politischen Elite“ unkritisch übernommen und eine „euphemistisch-persuasive Diktion“ des Begriffs der Willkommenskultur verbreitet, so die Studie.
Auf diese Weise sei „Willkommenskultur zu einer Art Zauberwort verklärt“ worden, „mit dem freiwillig von den Bürgern zu erbringende Samariterdienste moralisch eingefordert werden konnten“. Der Leiter der Studie, Professor Michael Haller, glaubt, dass eine „Sinn- und Strukturkrise“ die Medienbranche erfasst habe. „Große Teile der Journalisten haben ihre Berufsrolle verkannt und die aufklärerische Funktion ihrer Medien vernachlässigt.“ Die Forscher haben laut Bericht mehrere Tausend Artikel aus der WELT, der „Bild“, der „Frankfurter Allgemeinen Zeitung“, der „Süddeutschen Zeitung“ sowie zahlreichen Regionalzeitungen ausgewertet, hauptsächlich aus dem Zeitraum von Februar 2015 bis März 2016.
… Alles vom 19.7.2020 bitte lesen auf
https://www.welt.de/politik/deutschland/article166815163/Studie-bemaengelt-unkritische-Berichterstattung-in-Fluechtlingskrise.html
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Kommentare:
ÖR verschweigt diese Studie weitgehend
Hier wird jetzt viel davon geschrieben, dass man in puncto objektiver Berichterstattung endlich Licht am Horizont sehen würde, was dieser Studie zu verdanken sei. Ich habe mal gegoogelt, wer auf diese Studie ‚angesprungen‘ ist: Einige wenige Online Medien. Wenn man nun aber gerade in den ÖR, die nach wie vor die Hauptinformationsquellen der allermeisten Menschen sind, nichts darüber zu sehen oder zu hören bekommt (man korrigiere mich bitte, wenn dem anders ist), wird auch diese Studie wirkungslos verpuffen wie so viele andere vor ihr.
Und noch was: Was nützt diese Studie, wenn sie es nicht bis dahin schafft, wo die Probleme verursacht, bzw. negiert werden? Wenn nicht genau diese Leute anfangen umzudenken, anfangen ihre Politik zu ändern? Was nützt sie, wenn Journalisten sie ungelesen auf die Seite legen, wenn verantwortliche Taktgeber in Redaktionen trotz allem Offensichtlichem auch weiterhin nicht von ihrer Willkommens-Linie abweichen wollen?
Wir, die Foristen, müssen von der Richtigkeit der Studie nicht überzeugt werden – wir alle hatten diesen Standpunkt bereits seit 2015.
19.7.2020, M.O., WO
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Was viele längst so empfunden haben, ist nun durch eine Studie bestätigt.
Eine solche Studie hat natürlich eine ganz andere Autorität als die Empfindungen der „kleinen Leute“ oder irgendwelcher Medienlaien. Die Leitmedien und auch alle anderen tun gut daran, die Vorwürfe sehr ernst zu nehmen und die Kritik gründlich aufzuarbeiten. Ich hoffe sehr, dass das auch den Weg für eine offene Diskussion des Problems auf allen Ebenen freimacht. Nicht nur wurde die „Willkommenskultur zu einer Art Zauberwort verklärt“, sondern auch die ganzen Menschen, die in unser Land kamen, wurden mit dem Zauberwort „Schutzsuchende“ als eine homogene unangreifbare (im Sinne von nicht kritisierbar) Gruppe hingestellt, und dieser Zustand änderte sich auch nach den in mehrfacher Hinsicht schockierenden Ereignissen zur Jahreswende 2015/16 nur schleppend.
Diese quasi geschlossene Allianz von Politik und Medien hat in diesem Land zu einer tiefen Spaltung und zu viel Misstrauen geführt, dass man sich nun mühsam zurückerobern muss, wenigstens in Teilen. Bei den Medien sehe ich die Chancen noch besser als bei der Politik, wenn sie schnell damit beginnen, ein gewisser Prozess hat ja schon eingesetzt.
19.7.2020, L.F., WO
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… natürlich eine rechte Studie?
Jetzt wird die Hauptanstrengung des Rechereverbundes NDR, WDR und SZ sein, den Verfasser der Studie als Rechten zu diskreditieren. Denn man ist ja nicht zum Spass Journalist geworden, sondern um Politik zu machen (ohne sich bei Fehleinschätzungen dafür verantworten zu müssen).
19.7.2020, A.R.
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Diffamierungskampagne gegen die sogenannten besorgten Bürger
Auch wenn es viele wieder nicht wahrhaben wollen. Was war das für eine Diffamierungskampagne gegen die sogenannten besorgten Bürger. Aussage „ich habe meine Zweifel, ob das gut geht“ Entgegnung: besorgter Bürger, dann xenophob, dann rechtspopulistisch, wenn gar nichts mehr half wurd die Nazischublade geöffnet. Kein Wunder dass der „Normalo“ den Mund gehalten hat.
19.7.2020, A.M., W
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Wer nur ein wenig gesunden Menschenverstand hat,
wusste das schon vor fast zwei Jahren! Dazu brauchte es keiner Studie das das gesteuert war.
19.7.2020, G.Z.
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Dafür braucht es weder eine Universität oder die Hamburg Media School.
Dazu genügt der gesunde Menschenverstand. Ebenso hätte sich die Stiftung dann die Bekanntgabe schenken können. Das gemeine Volk hat sich damals schon dazu geäußert und wurde umgehendst von Willkommensklatschern und diversen Medien als Rechts/ -Populistisch hingestellt. Danke, dass dies nun endlich öffentlich gemacht wird. Traurig, dass es so lange gedauert hat.
19.7.2020, E..D.
Ende der Kommentare
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Medien-Studie: Willkommenskultur – Wie Medien über die Flüchtlingskrise berichteten
Sorgen und Ängste der Bevölkerung seien hinter der großen Erzählung von der „Willkommenskultur“ fast völlig zurückgedrängt, Andersdenkende seien diskursiv ausgegrenzt worden. Haller geht davon aus, dass dies eine „Frontbildung“ in der Gesellschaft befördert habe.
… Alles vom 21.7.2020 bitte lesen auf
https://www.faz.net/aktuell/feuilleton/debatten/fluechtlingskrise-so-berichteten-die-medien-15115172.html

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Das Wunder von Moria – Wann kommt der nächste Brand?
„Das Wunder geschah auf der griechischen Insel Lesbos, in einem sogenannten ‚Flüchtlingslager‘, nahe der kleinen Ortschaft Moria, nach der die Zeltstadt auch benannt wurde. Ursprünglich als Registrierungs- und Aufnahmezentrum ‚geplant‘ und schon seit 2016 ‚in Betrieb‘, ist dieses ‚Verweilzentrum‘ vor einer Woche nahezu vollständig abgebrannt. Das Feuer wurde in voller Absicht an gleich mehreren Stellen gelegt. Von den über 12.000 Menschen, die dort zuletzt in dürftigen, aber nie in prekären Verhältnissen hausten, ist kein einziger verletzt oder getötet worden. Wenn das kein Mysterium ist! Stellen sie sich vor, eine Kleinstadt, ein größerer Ortsteil oder ein Festival gerieten vollbesetzt in die Bredouille eines wild wütenden Feuer-Furors. Spontan, wohlgemerkt! Derlei Großkatastrophen zeitigen, jäh um sich greifend, jede Menge Opfer, anders ist es gar nicht möglich. Auch und gerade in dieser Massenbleibe, die doch nach Auskunft der Berufenen im Mindesten eine Art Freiluft-KZ gewesen ist, hätte es eigentlich zu einer nicht unbeträchtlichen Anzahl von Toten und Verletzen kommen müssen.
Seltsam genug, dass diese ‚Kleinigkeit‘ in der Berichterstattung von Anfang an nicht einmal erwähnt wurde, wie denn die Frage danach, wer den Brand setzte ganz diskret zu den Akten gelangte. Das hier in Wahrheit eine konzertierte Aktion stattfand, sorgsam inszeniert und durchgeführt, mit mehreren, untereinander vernetzten ‚Akteuren‘ kann als sicher gelten und darf folglich ins Reich der Verschwörungstheorien verbannt werden.
Im Vorfeld kam es ganz sicher zu unzähligen Absprachen und Vereinbarungen, mit viel Mauschelpropaganda, an der man jene, die der Hölle schadlos entkamen, wohl über Mittelsleute ganz diskret beteiligte. Auch in diesem Lager haben sich eine Vielzahl dubioser NGOs, Aktivist*innen und Weltnotretter, Geheimdienste und ihre Kontaktpersonen getummelt.“ (Weiter hier: https://numeri249.wordpress.com/2020/09/15/wann-kommt-der-nachste-brand/).
… Alles vom 17.9.2020 bitte lesen auf
https://michael-klonovsky.de/acta-diurna
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Rede zum Flüchtlingslager Moria von Bernd Baumann (AfD) am 18.9.2020 im Bundestag:
https://youtu.be/ti8U0xXucjY
Drei Zitate aus der Rede:
1) „Die Schleusermafia reibt sich die Hände, denn Deutschlands Regierung belebt deren Geschäft! Sie alle hier unterstützen die internationalen Schlepper, Erpresser und Betrüger.“
2) „Haben Sie nichts aus der Geschichte gelernt? Sie machen aus Deutschland ein Siedlungsgebiet für jeden, der kommen will, eine Art offenes Buffet, an dem sich jeder bedienen kann.“
3) „Warum steht denn Deutschland so alleine da? Wieso wollen Ihre Nachbarn Ihrer angeblich so guten Politik und Ihrem guten Beispiel partout nicht folgen? Weil sie weniger Herz haben? Nein, weil sie mehr Hirn haben, meine Damen und Herren!“
18.9.2020

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