Katholikentag 2016 Leipzig

Auch der Katholikentag wird von den Flüchtlingen geprägt (1,5 Mio nach Budapest 9/2015, derzeit 300 Migranten täglich). Dabei wird mit allen diskutiert außer der AfD. Grund: Atheisten, Agnostiker, Muslime des ZMD, DITIB, Imame, Islamisten, Wutbürger, Frauen, Gender, Homosexuelle, Queer – alle sind den Katholiken als Gesprächspartner „ach wie interessant“. Vor der AfD, hinter der aktuell über 20% des deutschen Wahlvolks stehen, hingegen hat man die Befürchtung, dass in den Diskussionen viele Katholiken den Argumenten der „Alternative für Deutschland“ beipflichten könnten.
Denn an der Basis, die das ZdK schon lange nicht mehr vertritt, empfinden viele Katholiken Unbehagen über die wachsende Zahl von Muslimen der unterschiedlichsten Richtungen.
Passend zum Katholikentag und zum Lutherjahr hat der EKD-Vorsitzende Bedford-Strohm gefordert, an allen öffentlichen Schulen den protestantischen und katholischen durch einen islamischen Religionsunterricht zu ergänzen, und zwar unter der Ägide der Islam-Verbände. Dem wird die katholische Kirche beipflichten. Folge:
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1) Statt durch einen gemeinsamen Unterricht „Ethik-Religionskunde“ alle Kinder zu integrieren, wird früh separiert.
2) Die Islam-Verbände werden ihr ‚gleiches Recht‘ einklagen, dass Islam-Religionslehrer bzw. Imame vom Staat bezahlt werden. Man stelle sich vor: Ditib bildet rechte Hetzer in der Türkei aus, schickt diese als Islamlehrer nach D, wo sie von unserem Staat bezahlt werden.
3) Da es DEN EINEN Islam nicht gibt, sondern viele untereinander brutal feindlich gesinnte Islams (Sunniten, Schiiten, Aleviten, Ahmadiyya, …), wird der Schulfriede durch ein islam-religionsunterrichtliches Durcheinander entstehen – von Protestanten und Katholiken so gewollt.
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Der Katholikentag schweigt zu den massiven Übergriffen muslimischer Flüchtlinge gegen christliche wie ‚ungläubige‘ Flüchtlinge in deutschen Flüchtlingsunterkünften – oder er tut diese als Einzelfälle ab.
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Der Katholikentag schweigt zu den nicht nur von Seiten der AfD erhobenen Vorwürfen die kirchlichen Hilfsorganisationen (wie Caritas, Diakonie, Renovabis, …) würden die Finanzierung der Flüchtlingshilfe (Unterkünfte, Integration) nicht offenlegen – im Gegensatz zum Deutschen Roten Kreuz, das die Mittelverwendung der Migrationshilfe zwischen 9/2015 (Budapest) und Ende 2015 detailliert veröffentlicht hat. Daraufhin beschuldigt Innenminister de Maiziere, die AfD würde „Hundertausende von ehrenamliche Flüchtlingshelfer diffamieren“ – dabei richtete sich die Kritik der AfD ausdrücklich nicht gegen die Ehrenamtlichen (Personen), sondern gegen die Hilfsdienstleister Caritas und Diakonie (Organisationen).
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Der Katholikentag schweigt zum Mißtrauen der Leipziger Bevölkerung. Die Proteste gegen die 1-Mio-Euro-Subvention des kath. Laienfestes durch die Stadt Leipzig ebben nicht ab, zumal nur 5% der Leipziger dem Katholizismus angehören. Da von privat nur ganz wenige Betten zur Verfügung gestellt wurden, müssen viele Kirchentagsbesucher in Schulen untergebracht werden – auch gegen den Unterrichtsausfall gab es große Proteste.
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Der Katholikentag schweigt zur „einer Gesellschaft, in der viele Bürger mit Gott nichts anfangen können“, sei es Jesus, sei es Allah. Frank Richter, ehemaliger Priester und heute Leiter des Landesinstituts für politische Bildung im nahen Dresden, bringt es auf den Punkt: „Der Osten hat in Zeiten der DDR die Vorstellung davon verloren, wie eine Gesellschaft aussehen könnte, in der Religion eine gesellschaftliche Rolle spielt. Nun kommen die muslimischen Flüchtlinge in die ostdeutschen Städte, und plötzlich spielt die Religion wieder genau diese Rolle – nur eben die islamische. Das macht den Menschen Angst“ – auch den Besuchern des Katholikentags in Leipzig, die über Glauben und Jesus diskutieren wollen, nun aber primär mit Flüchtlingen und Islam zu tun haben.
Fazit: Einerseits bestimmt die Massenmigration auch den Katholikentag in Leipzig, andererseits werden die damit zusammenhängenden und wirklich brennenden Probleme ausgeklammert.
28.5.2016
Zitate aus: Daniel Deckers und Mona Jaeger,
„Bedeutungsvoller die Glocken nie klingen“, FAZ vom 28.5.2016, Seite 2.
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„AfD ausladen – warum sollte das unchristlich sein?“
Morgen beginnt der 100. Katholikentag. Thomas Sternberg, Präsident des Zentralkomitees der Katholiken, über Christenverfolgung, Funktionärskatholizismus und die Frage: „wie hältst du’s mit der AfD?“
Auf dem Kirchentag werden Vertreter der Linken und des Zentralrats der Muslime (ZMD) auftreten, obwohl Teile der Linken wie des ZMD vom Verfassungsschutz beobachtet werden. Warum ist dann die AfD tabu, die der Verfassungsschutz nicht beobachtet?
Sternberg: Weil die AfD in ihre bisherigen programmatischen Skizzen menschenfeindliche Formulierungen aufgenommen hat ….
Alles vom 24.5.2016 auf
https://www.welt.de/regionales/nrw/article155609656/AfD-ausladen-warum-sollte-das-unchristlich-sein.html
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Zwei mal „Menschenfeindliches“ ….
Wenn man Herrn Sternberg im Artikel liest, distanziert sich der Klerus offensichtlich konsequent von Menschen, welche seiner Meinung nach „menschenfeindliche Formulierungen“ in ihrer Programmatik haben (hier bezogen auf die Spitze der AfD). Das sei Ihr unbenommen. Dann hören wir hoffentlich zeitnah und konsequenterweise von eben demselben Klerus die Aufkündigung des Reichskonkordats von 1933 und eine klare Distanzierung zu diesem, mit einem menschenverachtenden Regime ausgehandelten Vertrag. Eine Folge wäre zwar letztlich die Abschaffung der Kirchensteuer, welche in Artikel 13: „Unmittelbarer Einbehalt der Kirchensteuer“ im Reichskonkordat niedergeschrieben und heute noch wirksam ist, aber so sähe ein klares Zeichen der Kirche aus. Es wäre konsequent weitergedacht und wohl im Sinne Herrn Sternberg’s. Die zu erwartenden finanziellen Verluste für die Kirche sollte die Sache zweifellos wert sein. Die Botschaft hör ich wohl, allein mir fehlt der Glaube.
24.5.2016, Stonecold, WO
Also: Die katholische Kirche ist gegen die AfD aufgrund deren menschenfeindlichen Formulierungen, hält aber gerne an dem Reichskonkordat fest, obwohl dies mit dem menschenverachtenden Hitler-Regime abgeschlossen wurde. 
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AfD-Ausschluß ist unchristlich
Die AfD ist ja umstritten, aber dieses Ausladen ist höchst unchristlich. Würde man nicht grade zu diesen verlorenen Söhnen predigen? Würde ein Priester denn einen überführten Straftäter aus der Kirche verbannen? Das ist doch absolut undenkbar. Ich erinnere mich auch nicht daran, dass Jesus Judas zur Hölle fahren lies. Hier wurden tatsächlich christliche Werte für einen politischen Einfluss verraten. Sternberg scheint es selbst zu erkennen und erklärt, dass der Ausschluss sehr speziell ist, aber kann es nicht begründen.
Sebastian,
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Ich bin ein Agnostiker und ziehe meine Werte aus einer Zeit, als die christlichen durch die modernen Philosophen unserer Zeit transformiert wurden. Und machen wir uns nichts vor, die christlichen Kirchen von heute haben dank dieser Transformation erst den jetzigen Stand erreicht, in dem sie nicht mehr den Weg der Menschen diktieren konnte. Eine gezähmte Religion ist die einzige Form von Religion, die ich akzeptieren kann in einem modernen Staat. Wäre der Islam ebenso gezähmt, könnte ich genauso gut mit diesem leben wie mit dem Christentum oder Shintoismus.
24.5.2016, A.S.

Merkel hat Muslime geholt und muß nun die von ihnen verfolgten Christen schützen
Der Katholikentag findet gerade unter Ausladung von katholischen AfD-Mitgliedern, aber zusammen mit Islamverbänden statt. Herr Wulff hat dort gerade seine abwertende Meinung über Pegida und andere „Retter des christlichen Abendlandes“ verkündet. Die Kirchen schaffen sich gerade endgültig selbst mit ab, und deshalb wird man über die derzeitige auch weltweit grösste Christenverfolgung aller Zeiten dort vermutlich nicht viel hören. Frau Merkel hat diese Menschen hierher eingeladen, und deshalb hat zumindest sie für ihren Schutz zu sorgen, wenn die Glaubensbrüder es nicht tun.
Gast
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Glaube – Kircheninstitution
Religion, auch institutionalisierte, könnte einem so viel spirituelle Identität und Heimat geben. Wenn sich aber die Kirchen immer mehr darauf beschränken, ein einfältig schlichtes Weltbild zu predigen und sich in tendenziösem und populistischem Wischiwaschi zu verlieren, kann man nur noch den Kopf schütteln. In dieser Beziehung wird auch die katholische Kirche immer „evangelischer“. Ich stelle mir langsam die Frage, ob man Religion tatsächlich noch mit Kirche in Verbindung bringen kann.
Ron
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Flüchtlingsfrage zentrales Thema des Katholikentags
Das zentrale Thema des ZdK für den Kirchentag ist also die Flüchtlingsfrage. Nein, wie originell! Nicht die Auferstehung Christi, die Ursache des Universums oder die Frage nach dem ewigen Leben, also Themen um derentwillen man Katholik oder überhaupt Christ werden könnte. Und dann wird wenige Zeilen später gerätselt, warum es im Osten so wenige Christen gibt. Warum sich man sich außerdem mit vom Verfassungsschutz beobachteten Gruppen zusammensetzt, während man die AfD, mit der man sich ganz offensichtlich kaum befasst hat, ausläd, bleibt ebenfalls unklar. Ach, wisst ihr was, liebes ZdK, mach ihr doch weiter, was ihr wollt – aber ich bleibe katholisch.
25.5.2016, Goswin

Kath und ev Kirche ordnen sich der Parteipolitik unter
Heute beginnt der 100. Katholikentag in Leipzig. Doch unliebsame Themen wie die prekäre Lage christlicher Flüchtlinge in deutschen Unterkünften werden dort ausgeblendet. Auch mit der AfD will man nicht sprechen. …..
Wenn das Zusammenleben von Muslimen mit Christen und Jesiden im Flüchtlingsheim nicht gelingt, weil Muslime als einziggültige Richtschnur ihres Handelns den Islam – und wahrscheinlich noch in einer rigiden Auslegung – anerkennen, dann steht zu befürchten, dass es außerhalb des Heims auch nicht funktionieren wird. Dass sich trotz der 94 Milliarden Euro, die die Bundesregierung für die Integration von überwiegend Muslimen ausgeben will, starke Parallelgesellschaften bilden werden und die Integration misslingt.
Dieses Problem wird verdrängt. Lieber lassen Christen Christen leiden, nehmen es billigend in Kauf, dass sie gedemütigt, geschlagen, vergewaltigt werden, als sich der Realität zu stellen. Denn „wenn wir nach Religion getrennt unterbrächten, leisteten wir dem Eindruck Vorschub, wir seien nicht fähig zur friedlichen Koexistenz“. Zynischer und auch unchristlicher geht es nimmer, denn wichtiger, als Menschen zu helfen, ist es, einen Schein aufrecht zu erhalten. CDU-Mann Steinberg (ZDK) ordnet das Christentum der Politik unter. Ein Phänomen, das bisher nur beim Linksprotestantismus des Rates der EKD zu beobachten war, hat nun auch dank des Vorsitzenden der deutschen Bischofskonferenz, Reinhard Marx, den Katholizismus erreicht: Die parteipolitische Instrumentalisierung des Glaubens durch Kirchenfunktionäre, die die Ideologie über die Religion stellen. Indem sie sich in den Dienst des Staates stellen und so in die Zeit vor Martin Luther zurückfallen, unterlaufen sie de facto die Trennung von Staat und Kirche. ….
Alles Klaus-Rüdiger Mai vom 26.5.2016 bitte lesen auf
https://www.cicero.de/salon/streit-um-katholikentag-die-kirche-ordnet-sich-der-parteipolitik-unter/60957

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Leipziger Selbstgespräche – Katholikentag gescheitert
Auf Seite 1 der FAZ, der immerhin seriösen „Zeitung für Deutschland“, wird der Katholikentag als „Leipziger Selbstgespräche“ tituliert, dessen „Laienbekennermentalität“ einen „Geist intellektueller und politischer Selbstverzwergung“ ausstrahlt. Dies alles, obwohl die „hochsäkularisierte Stadt“ Leipzig mit nur 5% Katholiken und 10% Protestanten, also einer „religiös weitgehend unmusikalischen Bevölkerung“, den angereisten Gläubigen eine Million Euro an Steuergelder geschenkt hat. Geld weg, was blieb? Eigentlich wenig, da die katholische Kirche sich vornehmlich mit sich selbst beschäftigte.
„Man will auf den katholischen Versammlungen wesentlich nicht diskutieren, sondern für längst fertige Resultate neue Bekenner gewinnen und die alten neu begeistern.“ Dieses Statement des Protestanten Wilhelm Heinrich Riehl zum 3. Katholikentag im Jahr 1851 trifft auch für den 100. Katholikentag in Leipzig 2016 zu, zwar traditionsbewußt legitim, gleichwohl es ist „unredlich, ständig das Mantra von ‚Dialog‘ zu beschwören, in der Regel aber Selbstgespräche zu führen oder bestenfalls sorgsam auszuwählen, mit wem (nicht der AfD) und worüber (nicht über Verfolgung von Christen durch Muslime in deutschen Flüchtlingsheimen) man reden will.“
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Im Mittelalter war es um die Diskussionskultur der Theologen um einiges besser bestellt:
(1) Frage-Antwort: Mit einer Anfrage („quaestio“ – „Frage“) mussten die wichtigsten Gegenargumente („sed contra“ – „aber was spricht dagegen“) aufgelistet werden, um die eigene Positionschlüsseig zu begründen.
(2) Disputation: Auf eine beliebige Frage mussten aus dem Stehgreif mehrere Antworten „de quotlibet“ – „wie es beliebt“) gefunden und vorgetragen werden.
„Von dieser intellektuellen Virtuosität und damit auch gesellschaftlicher Kreativität ist der Katholizismus in Deutschland weit entfernt. Dass es um die Diskursfähigkeit der evangelischen Kirche kaum besser steht, macht die Sache nicht besser.“
30.5.2016
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Zitate aus: Daniel Deckers, „Leipziger Selbstgespräche“, FAZ, 30.5.2016, Seite 1

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