Brexit hat bessere Argumente

Nicht nur in GBR ist „so gut wie kein Glaube mehr daran, dass die EU mit Demokratie und den Interessen einer selbsbewußten Nation vereinbar wäre“ – so Jochen Bittner, 2007-2011 EU-Korresondent der ZEIT in Brüssel, der vom glühenden EU-Verfechter zu dessen Skeptiker geworden ist. Zum Brexit: „Zum ersten Mal denke ich wirklich, dass Europa scheitern könnte. Weil wir ach so verbundenen Völker in den vergangenen 60 Jahren dramatisch wenig gelernt haben, uns auszusprechen und einander zu begreifen.“ Die Europäer sind „nach 60 Jahren Integrationshypnose blind geworden“.
.
Bittner wagte ein Streitgespräch im englischen Parlament mit dem Brexit-Befürworter Douglas Murray (Eaton, Oxford, konservativ-liberaler Journalist) und beschreibt erschreckend ehrlich sein Scheitern: Jochen Bittner, „Von einem der auszog… Wie der Versuch, die Briten vom Verbleib in der EU zu überzeugen, erbärmlich scheiterte“, DIE ZEIT vom 25.5.2016, Seite 2.
Fazit des Streitgesprächs „Pro und contra Austritt von GBR aus der EU“: Wenn es dazu kommt, liegt es weniger an der mangelnden Europafreudlichkeit der Briten bzw. den Nachwirkungen einer „Splended Isolation“ als an der EU-zerstörerischen Politik von Merkel-Deutschland.
.
Merkel hat die EU mit den Flüchtlingen auf selbstmörderischer Mission gebracht
Nach dem Euro und nach Schengen hat Angela Merkel mit den Flüchtlingen „dem Kontinent ein unfassbares neues Problem eingehandelt, eines, für das sie keine Lösung hat“ – so Douglas Murray: 60% der Migranten haben laut EU-Vizepräsident unter falschen Vorwänden Asyl beantragt. Deutschland werde diese Hunderttausende weder abschieben noch an andere EU-Länder weiterreichen können. Merkel hat Europa unsicherer gemacht, nicht nur ökonomisch. „Wenn uns jemand, der wiederholt furchtbare Entscheidungen getroffen hat sagt, er brauche uns, damit er damit aufhört“, dann sei doch die wahre Frage, ob Großbritannien weiter Teil einer derart „selbstmörderischen Mission“ sein wolle.

Merkel ist der EU gegenüber unsolidarisch
„Wenn es in der EU um Solidarität gehe, warum lädt Angela Merkel dann nicht all die arbeitslosen jungen Italiener und Griechen ein, die Arbeitsmarktlücken in Deutschland zu füllen, statt Leute aus aller Welt zu importieren, mit gesellschaftlichen Folgen, die noch unsere Enkel ausbaden müssen?“ Und Murray fügt seine große Sorge hinzu, dass die erste Generation Migranten zwar vor islamischem Fundamentalismus fliehe, „viele Mitglieder der zweiten Generation aber, wenn sie hier nicht klarkommen, ihr Heil in genau diesem Fundamentalismus suchen.“
.
Merkel’s madness
Ob Merkels Entscheidung, ab Budapest 9/2015 die Grenzen zu öffnen, einem moralischen Imperativ oder einem moralischen Imperialismus entsprang, interessiert die Briten nicht. Die konstatieren eine unfassbare „madness“ der Kanzlerin.
26.5.2016

Wenn die Ehrlichkeit scheitert, scheitert Europa
Sprechen wir es aus: Demokratie und eine effiziente 28-Länder-EU, das geht einfach nicht zusammen. Was von beiden sie bevorzugen, wurden EU-Bürger bisher nicht gefragt.
Eine Kolumne von Jochen Bittner, Alles vom 12.5.2016 auf
https://www.zeit.de/politik/ausland/2016-05/europaeische-union-szenario-zusammenbruch-5vor8?page=2#comments

EU ohne Aussengrenzen zerbricht
„Besonders hoch kocht die Wut in Italien, weil es mit dem sommerlichen Migrationsstrom überfordert ist, der aus Nordafrika einsetzt und weil die anderen EU-Länder keine Flüchtlinge übernehmen wollen “ Je mehr man reinlässt, desto mehr kommen nach. Ein Staat oder eine Staatengemeinschaft, die ihre Außengrenzen nicht schützen kann, hat keine Zukunft. Die EU blickt vom hohen moralischen Ross auf Australien herab – und zerbricht.
25.5.2016, Dieter P.

Dieser Beitrag wurde unter Engagement, EU, Integration, TriRhena, Zukunft abgelegt und mit , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar