XKeyscore und NSA-Bedrohung

Eine konkrete Bedrohung – am Stühlinger Kirchplatz wird mir das Handy geraubt – berührt. Abstrakte Bedrohungen hingegen werden ignoriert: Vom Nachbargrundstück aus können alle meine Handy-Anrufe und Wlan-Mails verfolgt werden, die Software dazu gibts gratis im Internet und ist einfach zu installieren. Nun gehts aber viel weiter: Der US-Geheimdienst NSA und seine Verbündeten vom britischen GCHQ haben das Internet weltweit unterwandert, Glasfaserkabel angezapft, ihre Server und Router zweigen Traffic ab und speichern weltweit und flächendeckend Daten, Fotos, Videos, Mails. XKeyscore heißt das Super-Google von NSA und GCHQ, dieses allessehende Internet-Auge ist das derzeit mächtigste Überwachungswerkzeug der Menschheitsgeschichte. Die Enthüllungsseite „The Intercept“ hat am 1.7.2015 neue Dokumente veröffentlicht über XKeyscore, die komfortable Benutzeroberfläche des Überwachungsgiganten NSA.
Der normale Bürger sucht im Internet über Google – Suchbegriff eintippen und lesen, was Google herausfiltert und findet. Über dieses Google hat NSA eine weiteres Suchsystem namens XKeyscore übergestülpt, ein Meta-Google sozusagen, das weitaus umfassender, gezielter und detaillierter Informationen liefert. Natürlich nicht dem normalen Bürger (ich, Du, Nachbar, Mitbürger, Bürgermeister, Bundeskanzlerin), sondern dem Geheimdienstmitarbeiter der NSA.
2.7.2015

Angela Merkels Handy ist nicht das Problem
„Spione mit Zugriff auf dieses System sind in der Lage, etwa auf Basis einer E-Mail-Adresse nahezu beliebige Informationen über beliebige Internetnutzer herauszufinden: Welche Fotos haben sie irgendwo in der Cloud abgelegt? Mit wem chatten sie und worüber? Welche Vorlieben haben sie? Ganz egal, ob es arabische Terroristen, deutsche Politiker oder irgendwelche unbescholtenen Bürger sind, für die sich der jeweilige Analyst zufällig interessiert. ….“ Alles vom 2.7.2015 bitte lesen auf
https://www.spiegel.de/netzwelt/netzpolitik/nsa-angela-merkels-handy-ist-nicht-das-problem-kommentar-a-1041707.html

Irrelevant ist das alles, solange es der breiten Bevölkerung völlig egal ist
… und das ist es leider, die meisten Menschen reagieren nicht mehr darauf und selbst gebildete Personen meines Umfeldes interessieren sich nicht im geringsten dafür, es tangiert ihren Lebensalltag halt nicht im entferntesten und für abstrakte Bedrohungen hat heute keiner mehr Zeit. Datenschutz, Privatsphäre, Urheberrecht, alles überbewertet in Zeiten von Facebook, Instagram, etc…
2.7.2015, A. Heintz

Die totale Überwachung
Egal was noch kommt, es wird sich nichts ändern. Nichts an der totalen Überwachung an uns allen, nichts an der politischen Hilflosigkeit, Ohnmacht, wissentlichen Duldung und schlimmstenfalls heimlichen Unterstützung. Nichts am Verhältnis zu den Weltherrscherrn USA und deren britischen Lakaien. Im Gegenteil: mit Bündnissen wie Ceta und TTIP werden wir weiter geknechtet, kontrolliert und vereinnahmt. Schöne neue Welt.
2.7.2015, Ollie

Überwachung nicht gegen IS-Terror, sondern der Ökonomie wegen
Und mir fällt dazu nur ein Paris, Sousse, der IS im Allgemeinen, die Terror-Touristen im speziellen … Was hat die Totalüberwachung gebracht? Genau, Nichts!
Es geht eben nur um Wirtschaftsspionage. Zugegriffen wurde und wird u.a. auf das Bundesfinanzministerium und das Wirtschaftsministerium. Pläne der Bundesregierung sind den USA somit bekannt und können beeinflusst werden. Das gilt auch für deutsche Außenpolitik. Ukraine und Griechenland sind hier zu nennen. Auch Unternehmen wie Airbus sind betroffen. Und jedes Unternehmen, das seine Daten leichtfertig in die Cloud auf fremde Server speichert, handelt grob fahrlässig. Zwar ist auch ein Zugriff auf eigene Server möglich, aber aufwändiger. Bei Zugriff auf einen Cloudserver, egal ob Micorosoft, Google, Salesforce, Datev oder Telekomserver – man hat gleich sehr viele Zugriffsmöglichkeiten. Cloudanbieter – gerade in den USA – sind zur Verschwiegenheit verpflichtet. Ihre eigenen Server können sie vom Netz nehmen, sie wissen, was wo ist… bei Cloudanbietern wissen sie das nicht. Der Bundesregierung ist zu raten, dass sie komplett auf Linux setzt und entsprechende Experten einstellt. Das man bei Telefonanlagen auf US- oder China-Hardware angewiesen ist, ist ein hausgemachtes Problem! Gleiches gilt für Computer. Es gab mal Siemens-Nixdorf und andere deutsche Hersteller. Aber die waren eben zu „teuer“. Mittlerweile hat Deutschland diesbezüglich – Geiz ist geil – gar kein Know How mehr.
2.7.2015

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