Realschule – neue Restschule

Kultusminister Andreas Stoch, der seine vier eigenen Kinder vor dem öffentlichen Schulwesen verschont und in die  Waldorfschule schickt, wendet sich nun der Demontage der Realschule zu: Diese soll auch die Hauptschulprüfung abnehmen, Schüler gemeinsam unterrichten, ab Klasse 7 zwar niveau-geteilt, aber nur in einigen Hauptfächern getrennt. Dadurch fürchtet die Realschule, ab 2016 zur neuen Restschule zu werden – zwischen dem boomenden, aber zunehmend überforderten Gymnasium oben und den in Abwicklung befindlichen Haupt-, Sonder-, Förder- und Werkrealschulen unten.
Unser Schulwesen war über 60 Jahre lang vielgliedrig und fast filigran unterteilt, aber durchlässig: Jeder Schüler konnte auch über die Haupt-, Sonder-, Förder- bzw.  Berufsschule zu Abitur und Studium gelangen, sofern er sich anstrengte. Dann wurde zusammengelegt, gestrichen, zentralisiert, standardisiert und nivelliert. Die Leitidee (man könnte auch sagen Binsenwahrheit) „Eine Schule mit über 400 Schülern ist  nicht zu bewältigen, weder von Schülern, noch von Lehrern“ gilt als antiquiert. Die Trends von Landwirtschaft und Bildungswesen scheinen parallel zu laufen – was den einen die Massentierhaltung und Legebatterien, sind den anderen die Schulfabriken. Hauptsache Größe, Kostendegression, Synergieeffekte, Numerierungsfähigkeit, Gleichmacherei.
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Angst um die Zukunft der Realschule
Stehles Zweifel: „Wenn ich alles in einen Karton packe und zweimal schüttel, ob tatsächlich noch das gleiche Niveau zu halten ist.“ Freiburgs Realschulen sollen auch mehr behinderte Kinder und Schüler ohne Deutschkenntnisse aufnehmen, dazu kommen mehr Gymnasium-Abbrecher und Werkrealschüler. „Das soll mit mehr oder weniger gleichbleibendem Personal gewuppt werden“, so Stehle. …..
Komplettes Interview mit Freiburgs geschäftsführender Realschulleiter Peter Stehle bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/angst-um-die-zukunft-der-realschule–105070227.html

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