Facharbeitermangel – Studium

Laut IHK Freiburg sucht die Wirtschaft viermal so häufig beruflich als akademisch qualifizierte Arbeitnehmer – Facharbeitermangel versus Studentenschwemme. „Die Welt entdeckt das deutsche System der beruflichen Bildung und Deutschland wrackt es ab?“ fragt Julian Nida-Rümelin in seinem Buch „Akademisierungswahn„. Während bei uns immer weniger Schulabgänger eine Lehre aufnehmen, ist man in Spanien dabei, unser „duales System der beruflichen Ausbildung“ zu kopieren, um der hohen Jugendarbeitslosigkeit von über 50% zu begegnen.
Nach Wegfall der Grundschulempfehlung besuchen in Freibung 60% ein Gymnasium – Tendenz weiter steigend. Über die Hälfte der Schulabgänger nimmt ein Studium auf (vor 10 Jahren waren es noch 30%). Gleichzeitig verlassen immer mehr Jugendliche die Schule vor Erreichen des Abiturs und die Hochschule ohne Studienabschluß, mit all den schlimmen Folgen, die ein so frühzeitiges Scheitern für den Schüler bzw. Studierenden mit sich bringt. Leider folgt einem Studienabbruch oftmals ein Zweitstudium in einem ‚leichteren‘ Fach. Hier sind Berufsberater von IHK, Arbeitsagentur und Handwerkskammer gefordert, auf betriebliche Karrierewege in Industrie und Handwerk hinzuweisen. Leider wird das neue Fach „Wirtschaft/Berufs- und Studienorientierung“ erst ab Schuljahr 2016/2017 angeboten. „Handwerk hat goldenen Boden“ – dies gilt gerade von den Stellenangeboten her gesehen immer noch.

 

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