Querfront rechts-links Dresden

In Dresden stehen sich Pegida und Anti-Pegida oft nur wenige Meter gegenüber und bei beiden Demos laufen jeweils Extremisten mit: Rechtsradikale bei Pegida sowie Antifa und Linksautonome bei Anti-Pegida. Doch erstaunlich groß sind die Schnittmengen der Demos, beide zeigen Schilder gegen die Eliten, „die da oben“, die fernen Politiker in Berlin, Krieg überall, die USA und TTIP. Schließe er die Augen, dann könne er viele der Redebeiträge von Pegida auch bei der Gegendemo wiederfinden – so Jan Fleischhauer vom Spiegel recht anschaulich. Hier scheint sich eine Querfront aufzutun, Links und Rechts verschwimmen im schleichenden Unbehagen vieler Bürger. Dabei verzichten beide Seiten nicht auf ihre Schwarz-rot-goldenen Deutschlandfahnen: Pegida zeigen Sie auf der Demo, Anti-Pegida am Wochenende auf der Fußball-Fanmeile.

Es ist ein Verdienst von Pegida, Grundströmungen sichtbar gemacht zu haben, die die Bundesbürger mehr und mehr beschäftigen, wie:
1) Entfremdung zwischen den Bürgern an der Basis und der Politik weit weg
(dumme, ungehobelte, ungebildete und blöde Bürgerschaft versus Professionalität der Parteioberen)
2) Deutschland als weltweit einziges großes Einwanderungsland ohne Einwanderungsgesetz
(oder: Die eigenen Gesetze werden nicht mehr umgesetzt)
3) Fortschreitende USA-Hörigkeit von Deutschland
(zu Lasten einer eigenen Ostpolitik (Russland) wie Entwicklungspolitik (Afrika))
4) Globalisierung mit der angeblichen Alternativlosigkeit der Problemlösungen
(zu Euro, EZB, TTIP, … gibt es keine Alternative, ausser Weltuntergang)
5) Unehrlichkeit in der zwischenmenschlichen Kommunikation
(Schönreden, Versprechen, Phrasen statt ehrlicher Aussagen)

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