Frauenrechte Muslima Arabien

„Der arabische Mensch ist noch nicht geboren, er existiert noch nicht. Die arabischen Länder sind bis heute reine Stammesgesellschaften. Wenn die Muslime von einer echten Revolution träumen, müssen sie zwei Dinge tun: Sie müssen Religion und Staat trennen. Und sie müssen die Frauen befreien. … Ohne die Emanzipation der arabischen Frau wird es in den arabischen Ländern niemals einen Fortschritt geben“ – so Adonis alias Ali Ahmed Said Eber,

bedeutendster Dichter der arabischen Welt , als „arabischer Rimbaud“ gefeiert und als Kandidat für den Literaturnobelpreis gehandelt, im Interview „Das ist alles nur Theater“ mit Iris Radisch, DIE ZEIT Nr. 51, 11.12.2014, S. 49-50., www.zeit.de
Wie immer mehr arabische Intellektuelle und Theologen sieht auch der vor 84 Jahren in Syrien geborene und seit 20 Jahren in Paris lebende Adonis in der Unterdrückung der Frau das zentrale Problem des Nahen und Mittleren Ostens. Mit dieser Unterdrückung einher geht ein ungeheuerliches Ausmaß an Häuslicher Gewalt und sexualisierter Gewalt (Beschneidung), der Frauen in den arabischen Ländern von Marokko bis Iran bis heute wehrlos ausgesetzt sind. Seit fünfzehn Jahrhunderten hat sich laut Adonis die arabische Zivilisation hierin nicht weiterentwickelt. Ohne die volle Anerkennung der Frauenrechte als Teil der allg. Menschenrechte prophezeit er einen „neuen hundertjährigen Krieg zwischen den Muslimen. … Der große Krieg des 21. Jahrhunderts wird ein innerarabischer Krieg sein, in dem sich die arabische Welt selbst zerfleischt.“

DEN Islam gibt es nicht, aber viele Islamismen
Den einen Islam gibt es für Adonis nicht, es gibt nur viele unterschiedliche Islamismen, je nachdem, wie der Koran gerade gelsen und interpretiert wird: „Die Fundamentalisten lesen den Koran so, dass er zum Islamischen Staat (IS) führt. Andere lesen ihn anders. Den Islam als solchen gibt es überhaupt nicht, er ist vollkommen ideologisiert. Im Namen des Islams kann man einen Islamischen Staat gründen oder bekämpfen. Auch der Krieg zwischen den Schiiten und den Sunniten beruht lediglich auf einem Interpretationsunterschied. zwischen den beiden gibt es keine religiösen Unterschiede, beide folgend demselben Propheten, demselben Buch, aber sie lesen es verschieden. Wer entscheidet in so einem Fall? Nicht die Dichter und die Philosophen, sondern die Macht.“

 

Wenn Adonis als einer der größten arabischen Dichter die Unvereinbarkeit von Islam und Demokratie feststellt, hat es intellektuelles Gewicht. Wenn aber 17.500 Dresdner Pegida-Demontranten das gleiche feststellen, sind sie gefährlich verführte Dummbatze.
27.12.2014, D. Batze

USA unterstützen laut Adonis die islamistischen Kräfte
„Die Vereinigten Staaten sind Mitspieler in diesem Spiel der Stammes- und Religionskriege. 40 Länder haben sich gegen den IS verbündet, dennoch passieren dessen Waffen die Türkei. 40 Länder schaffen es nicht, einen sogenannten islamischen Staat zu schlagen. Und warum nicht? Weil sie gar kein Interesse daran haben. Das ist alles nur Theater…
Und der religiöse Staat ist im Interesse des Westens. Man will nicht, dass sich diese Welt befreit.“ Hunderttausende, vielleicht Millionen sterben bei diesen üblen Machenschaften.
Danke, Herr Adonis für Ihre offenen Worte. Sie drücken aus, was ich vermutete, aber nicht klar ausdrücken konnte. Amerika will nicht, dass sich die Welt befreit. Sie agieren nach dem Prinzip „Teile und Herrsche“.
Deutschland ist nicht wirklich souverän. Es tut alles, was Amerika will. Trotzdem hören sie uns ab. Deutschland ist ein jämmerlich abhängiger Staat. Und amerikanische Thinktanks „belehren“ unsere Politiker… Durch diese blinde Amerikahörigkeit verstrickt sich Deutschland erneut in Schuld, weil es mithilft durch Waffenlieferungen. Als christliches Land, als das sich Amerika bezeichnet, dürfte es solche Dinge nicht tun. Es ist alles sehr doppelmoralisch.
27.12.2014, F.Geseteller

 

Dieser Beitrag wurde unter Frauen, Religion abgelegt und mit , , , , verschlagwortet. Setze ein Lesezeichen auf den Permalink.

Schreibe einen Kommentar