Drohnen ueber Fessenheim

Französische Atomkaftwerke, darunter auch das AKW in Fessenheim, wurden laut AFP seit Anfang Oktober 2014 von nicht identifizierten, drohnenähnlichen Flugobjekten überflogen. Spekulationen, dass Greenpeace für die Flüge verantwortlich sei, weist die Umweltschutzorganisation zurück. „Frankreichs Behörden wissen seit Jahrzehnten, dass ihre Atomkraftwerke äußerst anfällig für Terrorangriffe sind“, sagt Susanne Neubronner, Atomexpertin von Greenpeace. „Dass nicht identifizierte Drohnen ohne jegliche Reaktion der
Sicherheitsbehörden über Atomanlagen fliegen können, offenbart große Sicherheitslücken. Ein Unfall oder ein vorsätzlicher Angriff auf Cattenom oder Fessenheim wäre verheerend für die französische und die deutsche
Bevölkerung.“
EdF stellte Strafanzeige gegen Unbekannt wegen nicht-identifizierter Flugobjekte  über den Atomanlagen in Blayais, Bugey, Graveline, Cattenom, Chooz und Nogent-sur-Seine. Greenpeace bekannte Quellen haben Flüge an vier weiteren Standorten, darunter Fessenheim, bestätigt. Die erste Drohne wurde danach am 14. September über dem Forschungszentrum der Atom-Energie-Kommission (CEA) in Saclay beobachtet. Am 19. Oktober wurden an vier Anlagen Flugobjekte gesichtet. Das französische Gesetz verbietet Flüge im Umkreis von fünf Kilometern und unter
1000 Metern Höhe um eine Atomanlage.

Greenpeace in Paris verlangt sofortige Erklärungen der französischen Atomsicherheitsbehörde und bemängelt die
viel zu späte Reaktion des Konzerns EdF, der erst Tage nachdem die Drohnen gesichtet worden waren, Anzeige bei der örtlichen Polizei erstattete. Greenpeace Deutschland fordert in einem Brief an Außenminister Frank-Walter Steinmeier
(SPD), sich bei der französischen Regierung um sofortige Aufklärung der Überflüge zu bemühen.

In Deutschland klagt Greenpeace seit dem Jahr 2003 aufgrund der Verwundbarkeit durch Terrorangriffe und Flugzeugabstürze gegen acht deutsche AKW: Biblis A und B, Brunsbüttel, Isar 1, Philippsburg 1 und 2,
Neckarwestheim 1 und Krümmel. Nach dem Atomdesaster in Fukushima schaltete die Bundesregierung alle acht Atomanlagen ab. Gegen die endgültige Abschaltung ihrer AKW klagen derzeit die Konzerne Eon, RWE und Vattenfall. Eine Entscheidung des Bundesverfassungsgerichts über die Rechtmäßigkeit des deutschen Atomausstiegs steht bis heute aus.
1.11.2014

 

Fessenheim: Gemeinsamer Aktionstag in Strasbourg und Neuenburg
Am Samstag, dem 15.11.2014 findet in Frankreich ein nationaler Aktionstag für den Ausstieg aus der Atomenergie statt, der vom „Réseau Sortir du Nucléaire“ organisiert wird.
Dieser Aktionstag ist eine gute Möglichkeit,grenzüberschreitend gemeinsam unseren Protest gegen das altersschwache AKW Fessenheim zu zeigen und öffentlich die Frage zu stellen, wer in Frankreich eigentlich regiert: Staatspräsident François Hollande oder der Atomkonzern EDF?
Doch auch die ungebrochene Macht der Atomkonzerne in Deutschland muss angesprochen werden: 4,7 Milliarden Euro will der Atomkonzern Vattenfall dafür, dass er unser Leben nicht mehr mit Atomkraftwerken bedrohen darf und er klagt „Dank“ eines Freihandelsabkommens vor einem geheimen Schiedsgericht.
Gemeinsam mit badisch-elsässischen Umweltgruppen und dem „Réseau Sortir du Nucléaire“ ruft auch der BUND-Regionalverband Südlicher Oberrhein dazu auf, sich an diesen Protesten zu beteiligen.

  • Fessenheim-Demo: Neuenburg & Rheinbrücke Neuenburg-Chalampé
    15.11.2014, 13.00 Uhr: Demo auf dem Rathausplatz Neuenburg
    14.00 Uhr: Brückenaktion auf der Rheinbrücke
  • Antiatom-Demo in Strasbourg
    15.11.2014,
     14.00 – 16.00 Uhr: Demo auf der Place de la République

 

 

Demo am 15.11.2014 in Neuenburg
Unter dem Motto „AKW Fessenheim abschalten sofort!“ „Kein BlaBla, Monsieur Hollande“ lädt das deutsch-französische ‚Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. JETZT!‘ die gesamte Bevölkerung der Region ein zur Protestaktion am Samstag, den 15. November, 13.00 Uhr  ab Rathausplatz Neuenburg. Von dort geht der Demonstrationszug zur Rheinbrücke bis zum Kreisverkehr in Chalampe. Auf dem Parkplatz neben der Rheinbrücke spielt die Band „brutto tempo“. Die Brücke ist in dieser Zeit gesperrt. Die Protestaktion findet in Verbindung und zur Unterstützung einer Protestreihe der französischen Dachorganisation Réseau Sortir du nucléaire statt. Nach dem Motto „Wir drehen uns im Kreis“, … werden am 15. November in ganz Frankreich Aktionen gegen Atomkraft im Bereich von  Kreisverkehren stattfinden. Die Protestaktion soll Präsident Hollande an sein gegebenes Versprechen, das AKW Fessenheim stillzulegen, erinnern und dessen Einlösung deutlich einfordern. Die jüngsten Äußerungen von Ministerin …Royal haben Zweifel an der Ernsthaftigkeit dieser Zusage aufkommen lassen. Wir fordern zusammen mit der Bevölkerung in der Region: „Kein BlaBla Monsieur Hollande. AKW Fessenheim stilllegen. Sofort“! Mit der Demonstration soll auch erneut deutlich auf das Gefahrenpotential hingewiesen werden, das von den beiden maroden Atommeilern ausgeht!. Die Ereignisse vom 9. April haben wieder deutlich gezeigt, dass ein relativ kleiner Zwischenfall, wie das Überlaufen eines Wassertanks, sich sehr schnell zu einem gefährlichen Störfall entwickeln kann. Die Zeitbombe AKW Fessenheim muss endlich stillgelegt werden, endgültig und ersatzlos. Deshalb: kommen Sie alle am 15. November zur Demo nach Neuenburg um dieser Forderung das nötige Gewicht zu geben. Für das Aktionsbündnis Fessenheim stilllegen. JETZT! Mehr Infos: https://www.fessenheimstop.org
2.11.2014, Didier Nocus

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