Kirchl. Sozialstation Dreisamtal

Veränderungen bei Sozialstationen wegen der Seelsorgeeinheiten. Die Rechtsform musste geändert werden – Keine Auswirkungen auf Kunden und Mitarbeiter. Wie unterschiedlich der Alltag in der „Kirchlichen Sozialstation Dreisamtal“ sein kann, wurde jetzt wieder deutlich. So hatten vor kurzem erst die Mitarbeiterinnen der Sozialstation Rita Pfister, Renate Buchgeister und Birgitta Jenne mit den Pfarrern Boldt und Mühlherr einen besinnlichen ökumenischen Gedenkgottesdienst gestaltet. Dabei gedachten sie mit Angehörigen der Verstorbenen des letzten Jahres, zündeten eine Kerze an und legten eine Gedenkscheibe nieder. Pfarrer Werner Mühlherr stellte fest: „Trauernde trösten und Trauernde nicht alleine lassen war an diesem Nachmittag erfahrbar.“
Wenige Tage später spürten Vorstand und Mitglieder des Trägervereins der Sozialstation die reale Welt der Leitung eines Unternehmens, das immerhin fast 70 Mitarbeitende beschäftigt. Im „Haus der Generationen“ trafen sie sich mit Vertretern der Pfarrgemeinden aus Kirchzarten, Oberried, Hofsgrund, Stegen, Eschbach, Buchenbach, St. Peter und St. Märgen, um aus dem seit 1979 bestehenden „eingetragenen Verein Kirchliche Sozialstation (e.V.)“ eine „gemeinnützige Gesellschaft mit beschränkter Haftung (gGmbH)“ zu machen. Dieser Schritt in der „historischen Sitzung“, wie der Vorsitzende Helmut Gremmelspacher zu Beginn bemerkte, war notwendig geworden, weil die bisherigen acht Pfarrgemeinden nach dem Zusammenschluss zu zwei Seelsorgeeinheiten keine Rechtsträgerschaft in einem eingetragenen Verein übernehmen können. Was in der Mitgliederversammlung nun mit der fachlichen Unterstützung von Notar Werner Bauer sehr juristisch anmutete, hat – und das ist die positive Botschaft – weder irgendwelche Auswirkungen auf die Kunden und ihre Pflege noch auf das Arbeitsverhältnis der Mitarbeitenden.

Ein eingetragener Verein muss mindestens sieben Mitglieder zur Gründung und dann zum Fortbestand immer noch drei Mitglieder haben. Deshalb gibt es nach der Gründung der Seelsorgeeinheiten Dreisamtal und St. Peter-St. Märgen keine Bestandssicherung mehr für den Verein. Die Suche nach einem dritten Mitglied blieb erfolglos und so orientierte sich die Sozialstation an Empfehlungen vom Diözesan-Caritasverband und Erzbischöflichem Ordinariat. In der „gGmbH“ sind die bisherigen Pfarreien nun laut Gesellschaftervertrag mit verschiedenen Anteilen als Gesellschafter vertreten und bringen gemeinsam 27.000 Euro Stammkapital – 25.000 Euro wären notwendig gewesen – in die gGmbH ein. Die zukünftigen Gesellschafter wählten dann einen Aufsichtsrat, der mit dem bisherigen Vorstand vergleichbar ist: Helmut Gremmelspacher (wurde neuer Aufsichtsratsvorsitzender), Wendelin Drescher (Stellvertreter), Ingrid Hug, Bernhard Eiermann und Hubert Willmann. Der Aufsichtsrat holte sich dann noch beratend den Kirchzartener Bürgermeister Andreas Hall für die Kontakte zu den Kommunen und den Vorstand des Kreis-Caritasverbandes, Jochen Kandziorra, als Verbindung zum kirchlichen Wohlfahrtsverband ins Gremium. Geschäftsführerin bleibt Christine Hodel. „Wir heißen jetzt anders, aber es ändert sich nichts Wesentliches“, stellte Gremmelspacher zum Schluss fest, „wir werden weiter kämpfen.“ Damit spielte er auf die immer schwieriger werdende Finanzierung der Arbeit durch die Krankenkassen an. Notar Werner Bauer machte nochmals deutlich, dass der Handelsregistereintrag erst möglich wird, wenn eine ordentliche Schluss- und Eröffnungsbilanz vorliegt: „So lange haben alle Entscheidungen von heute Abend nur eine schwebende Wirksamkeit.“

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Der zukünftige Aufsichtsrat der Kirchlichen Sozialstation: Bernhard Eiermann, Jochen Kandziorra, Andreas Hall, Christine Hodel, Hubert Willmann, Ingrid Hug, Wendelin Drescher und Helmut Gremmelspacher (v.l.).
Foto: Gerhard Lück

7.2.2014, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

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