WEG-Gebaeudesanierung null %

Wohnungseigentümergemeinschaften (WEG) als „schlafende Riesen“ bei der energetischen Gebäudesanierung bergen ein riesiges Einsparpotenzial, das schwieriger zu  erschließen ist als bei Sanierungen von Gebäuden im Einzelbesitz. Baden-Württemberg will diesen Riesen „wecken“ – mit einem Förderprogramm der landeseigenen L-Bank mit einem nicht mehr zu unterbietenden Zinssatz von „0,0 Prozent“. Notwendig war dazu die Einführung sogenannter Verbandskredite für WEG die unterfüttert werden mit einer Landesbürgschaft. Damit werden die Angebote der bundeseigenen Förderbank KfW für die WEGs zugänglich gemacht und mit einer Zufinanzierung durch das Land abgesenkt auf einen attraktiven Null-Prozent-Effektivzinssatz

Dies hat die Energieagentur Regio Freiburg gemeinsam mit anderen Energieagenturen und Unternehmen der Bauwirtschaft zum Anlass für eine Kampagne genommen. Sie startete eine Veranstaltungsreihe, die speziell
zugeschnitten ist auf die Informationsbedürfnisse von Verwaltungsbeiräten, Hausverwaltern und Mitgliedern von Wohnungseigentümergemeinschaften. Inhaltlich ging es dabei nicht nur um technische und finanzielle
Themen, sondern auch um die bei WEGs hoch anspruchsvollen organisatorischen und rechtlichen Aspekte. Dieser Ansatz funktionierte gut, die Termine im Herbst 2013 fanden viele Zuhörer: In Freiburg kamen am 12.10. rund 250, in Stuttgart am 20.10. circa 280 und am 9.11. in Heidelberg gut 100 Teilnehmern. Der gute
Zuspruch lag zum einen daran, dass die Informationen von einem fachkundigen-neutralen Absender kamen und zum zweiten, dass zahlreiche prominente Redner für die energetische Sanierung sprachen: Der Journalist Dr.
Franz Alt, die Fraktionsvorsitzende der Grünen Landtagsfraktion in Baden-Württemberg, Edith Sitzmann, der ehemalige Präsident des Wuppertal Instituts Prof. Dr. Peter Hennicke, Landesumweltminister Franz
Untersteller und Ministerialrat Dr. Eckart Meyberg
Rainer Schüle, Chef der Energie-Agentur Regio Freiburg, verdeutlichte die Bedeutung der WEGs für den Klimaschutz: „Es gibt rund 1,4 Millionen Eigentumswohnungen in Baden-Württemberg, das ist etwa ein Fünftel des
gesamten Wohnungsbestandes. In Städten und Ballungszentren liegt ihr Anteil oft bei weit über 25 Prozent. Mit dem Förderprogramm hat das Land nun Top-Rahmenbedingungen für die Wohnungseigentümergemeinschaften
geschaffen. Mit unseren Aktionen und WEG-Foren möchten wir dazu beitragen, dass diese Programme in dieser hochinteressanten Zielgruppe bekannt werden und von den Wohnungseigentümergemeinschaften intensiv genutzt
werden.“ Schüle plant mit seinem Team bereits die Verbreiterung und Fortsetzung der Kampagne im Jahr 2014.

Die Initiative zur Baden-Württembergischen Regelung ging maßgeblich von Freiburg aus. Besonders Frank Spittler, Geschäftsführer der Gisinger Hausverwaltung GmbH, trug mit vielen Vorschlägen dazu bei, die
teilweise formalen und bürokratischen Hindernisse auf dem Weg zu einer praktikablen Regelung für WEG aus dem Weg zu räumen. Entscheidend für die Umsetzung war auch das Engagement von Ministerialrat Dr. Eckart
Meyberg, Leiter des Referats Wohnungswesen im Wirtschaftsministerium Baden-Württemberg, der sich in seinem Ressort kontinuierlich für die Belange der Wohnungseigentümergemeinschaften einsetzte.
Die Foren waren als ganztägige Vortrags-Reihe angelegt, organisiert von der Energieagentur Regio Freiburg mit den Energie- und Klimaschutzagenturen vor Ort. Die Firmen Gutex, C. Haushahn, Hilzinger Fenster +
Türen, Sto und Techem Energy Services unterstützten die gesamte Serie, zahlreiche weitere Firmen und Partnern beteiligten sich an einzelnen Terminen. Der erste Termin 2014 steht bereits fest: 11. Oktober,
Freiburg.
27.11.2013, www.energieagentur-freiburg.de

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