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Innenhof Freiburger Rathaus nach dem Hecker-Spaziergang am 20.4.2013: „Die Gedanken sind frei“

 

Welche Lehren kann man aus der Badischen Revolution für die heutige Demokratie ziehen?
Die Podiumsdiskussion „175 Jahre Revolution von 1848/1849: Erinnern – Gedenken – Bedenken“ will die Frage aufwerfen, welche Bedeutung das historische Ereignis für unsere heutige Demokratie hat. Dabei ging es in der Aula der Universität Freiburg aber auch viel darum, welche Begrifflichkeiten für die Revolution passen. War es ein Meilenstein? Oder eine Errungenschaft? Die Gäste auf dem Podium waren neben Theo Jung der Journalist Heinz Siebold sowie der Historiker Jan Merk. Veranstaltet wurde die Podiumsdiskussion von der Landeszentrale für Politische Bildung, moderiert von Christoph Ebner, Studioleiter des SWR Freiburg.
Damals, 1848, habe sich der Weg gegabelt, man hätte den Kurs einer Republik einschlagen können, argumentiert Siebold: „Wären wir abgebogen, es wäre fast alles besser geworden als das, was gekommen ist“ – Imperialismus, Erster Weltkrieg, Zweiter Weltkrieg.

Doch welche Parallelen zu und welche Lehren für heute lassen sich ziehen? Damals war die Demokratie erstrebenswert, heute sei sie schützenswert, so der Tenor der drei Männer auf dem Podium. Deshalb müsse sie wehrhaft bleiben. In anderen Ländern sehe man, dass der Abbau der Demokratie meistens mit dem Abbau der Pressefreiheit und der Rechtsstaatlichkeit beginne – bis man sich nicht mehr wehren könne, sagt Heinz Siebold, der auch Mitgründer der Freiburger Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution ist.
… Alles vom 19.4.2923 von Hannah Steiert bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/welche-lehren-kann-man-aus-der-badischen-revolution-fuer-die-heutige-demokratie-ziehen–255684438.html

Kommentare:
Wie demokratisch ist Deutschland tatsächlich? Wer erlässt die Gesetze, wer schreibt sie, wessen Interessen dienen diese Gesetze? S.S.

„In anderen Ländern sehe man, dass der Abbau der Demokratie meistens mit dem Abbau der Pressefreiheit und der Rechtsstaatlichkeit beginne – bis man sich nicht mehr wehren könne“. Nicht nur in anderen Ländern: In Deutschland sehen – je nach Umfrage – bis zu 75% der Bürger die Presse- und Meinungsfreiheit als gefährdet, wenn nicht gar zerstört an. E.K.
Ende Kommentare

 

Historienspiel 175 Jahre Revolution 1848/49 am Rosenmontag
Liebe Freiheitsfreund:innen, das Historienspiel vom Ostermontag in Freiburg ist nun selbst Geschichte. Die Resonanz war äusserst positiv, so dass wir zu Recht von einem erfolgreichen Tag für das Gedenken an die Demokratiebewegung von 1848/49 sprechen dürfen.
Der Dank gebührt den Beteiligten – der Initiative, den Schauspielern, der Schauspielerin, den Heckersängern aus Schopfheim, der Heckergruppe aus Offenburg , der Biedermeier-Gruppe aus Offenburg und der logistischen Unterstützung des RP, vor allem von Hausmeister Göthe. Dank auch an die Stadt Freiburg für einen Zustupf und das Grußwort vom Ersten Bürgermeister Uli von Kirchbach.
Zur Erinnerung an die Dabeigewesenen und als Trost für die Verhinderten hier die Berichterstattung: Der Artikel aus der BZ und der Link zur SWR-Homepage. https://www.badische-zeitung.de/eine-niederlage-die-mut-macht-x3pnh3bqx–253826681.html

https://www.swr.de/swraktuell/baden-wuerttemberg/suedbaden/historienspiel-ueber-badische-revolution-100.html
Die Veranstaltungen zum Thema 175 Jahre Revolution von 1848/49 gehen weiter. Am kommenden Dienstag, 18. April 2023 , 20 Uhr, Aula Universität Freiburg: Podiumsdiskussion. Es gibt Wanderungen und Führungen auf den Spuren der Revolution, Kabarett und Bücherlesungen. Alle Infos dazu auf der Homepage: www.badische-revolution1848.de
Und nicht vergessen: Am 31. Juli 2023 ist wieder Dortu-Gedenken!
Gruß von Heinz Siebold , 13.4.2023

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175 Jahre Badische Revolution 1848 – 2023
Was war 1848 los in Baden?
Warum brodelte es in den 1840er Jahren in Baden? Die Vorgeschichte der Badischen Revolution hat auch einen europäischen Aspekt. In der politischen Auseinandersetzung gaben einige Akteure den Ton an, allen voran Friedrich Hecker und Gustav Struve. Die Demokratie, wenn es sein muss, mit Waffengewalt erzwingen: Das war die Idee des „Heckerzugs“, der im April scheiterte. Aber das war nicht alles: Im September 1848 und auch noch im Jahr 1849 kam das Thema noch einmal auf die Agenda.

Was kommt 2023?
Historische Wanderungen, eine Podiumsdiskussion, ein Festakt und einiges mehr: Hier ein Überblick über Veranstaltungen rund um das Thema 175 Jahre Badische Revolution.
… Alles vom 27.2.2023 bitte lesen auf
https://www.badische-revolution1848.de/

 

Brüder, zielt gut! – Gedenkfeier am 2.8.2014
Dies waren die Abschiedsworte von Maximilian Dortu, der in der szenischen Lesung anlässlich der diesjährigen Gedenkfeier der vor 165 Jahre auf dem Wiehre-Friedhof (heute Kinderspielplatz Erwinstrasse) hingerichteten Freiheitskämpfer von Schauspieler Burghart Wein gespielt wurde. Die „Autobiographien“ von Friedrich Neff und Gebhard Kromer wurden von Wigand Alpers  und Peter Haug-Lamersdorff dargestellt und waren für die nahezu 200 Besucher der eindrucksvolle Höhepunkt der Gedenkfeier am Mausoleum der Familie Dortu.
Seit zehn Jahren gestaltet die „Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution“ die Gedenkfeiern mit immer neuen Ideen. In diesem Jahr stellte die Frauenbeauftragte der Stadt Freiburg, Simone Thomas, die Rolle der Frauen in der Badischen Revolution dar. Auch wenn die bürgerlich-demokratische Freiheitsbewegung in erster Linie Männersache war, engagierten sich sowohl prominente Frauen wie Amalia Struve und Emma Hewegh an der Seite ihrer Männer als auch viele unbekannte Mitstreiterinnen an der Verbreitung republikanischer Ideen. Sie waren damit auch Vorkämpferinnen für die späteren Frauenbewegungen.
Zur diesjährigen Gedenkfeier konnten die Veranstalter Gäste aus allen Geburtsorten der Hingerichteten begrüßen: Daniela Meier, Bürgermeisterin von Rümmingen (Geburtsort von Friedrich Neff), Karl-Anton Beha, Ortsvorsteher von Bombach bei Kenzingen (Gebhard Kromer) und Jörg Kwapis, Antimilitaristische Initiative Potsdam (Maximilian Dortu). Kwapis verlas ein Grußwort des Potsdamer Oberbürgermeisters Jann Jakobs. Musikalische Beiträge mit Liedern aus der Revolutionszeit steuerte Anita Morasch mit Stimme und Akkordeon bei.
4.8.2014, Hans Homlicher

 

120 BürgerInnen bei der Gedenkfeier für Maximilian Dortu, Friedrich Neff und Gebhard Kromer am 31.7.2013

Liebe Freundinnen und Freunde der Freiheitsbewegung von 1848/49,
gute Resonanz für das „Konzert für Dortu“: Am 31. Juli, dem Todestag des Potsdamer Revolutionärs, hingerichtetvon einem preußischen Hinrichtungskommando vor 164 Jahren auf dem damaligen Friedhof der Wiehre, nahmen rund 120 Bürgerinnen und Bürger an einer Gedenkfeier für Maximilian Dortu, Friedrich Neff und Gebhard Kromer teil. Bereits zum 10. Mal in Folge hat die „Initiative zur Erinnerung an die Badische Revolution von 1848/49“ diese Feierstunde am Grabmal Dortus in der Wiehre organisiert.
Moderiert von Andreas Meckel schlug das diesjährige Programm einen Bogen von den Anfängen des bürgerlichen Aufbegehrens gegen den feudalen Obrigkeitsstaat bis zur Niederschlagung der Aufstände durch großherzoglich-badisches und am Ende preußisches Militär. „Frischauf mein Volk mit Trommelschlag – o wag es doch nur einen Tag, nur einen, frei zu sein“ – hatte der Dichter Georg Herwegh in flammenden Worten die Unterdrückten aufgerufen. Doch nicht alle in der Armee wollten „Soldat der Freiheit“ sein, wie es in einem zeitgenössischen Lied hieß. Der Kampf für Presse-, Versammlungs- und Meinungsfreiheit wurde bewaffnet und im ersten deutschen Parlament geführt – und auf beiden Ebenen verloren. Die deutsche Einheit wurde unter preußischer Flagge und nach dem Krieg gegen Frankreich 1971 im Spiegelsaal zu Versailles hergestellt. „Germania, mir graut vor dir“ schrieb wiederum Georg Hewegh in düsterer Vorahnung kommenden Unheils.
Texte und Lieder, vorgetragen von Anita Morasch, Olaf Creutzberg und Heinz Siebold, illustrierten Hoffnung und Scheitern der ersten Demokratiebewegung der Neuzeit. Deren Forderungen und Ziele erst rund 100 Jahre später Verfassungsrang im Grundgesetz bekamen. Doch „Die Gedanken sind frei“ heißt immer auch: Die Gedanken müssen frei bleiben, die Demokratie muss immer wieder neu erkämpft werden. Die Erinnerung an diejenigen, die dafür vor langer Zeit ihr Leben opfern mussten, ist Auftrag und Verpflichtung unserer Tage. Für die Hingerichteten legten Andreas Meckel und Hermann Hein am Mausoleum Blumen nieder, auch einen Strauß im Auftrag der Potsdamer Gemeinderatsfraktion „Die Andere“. Zur gleichen Zeit fand auch in Potsdam eine Feier für Maximilian Dortu an dessen Geburtshaus statt.
8.8.2013, Heinz Siebold

Anbei ein kleiner Bilderbogen über die Veranstaltung vom 31. Juli. Herzlichen Dank dem Fotografen

                             
(1) Musik am 31.7.2013 in FR-Wiehre       (2) Applaus der 120 Besucher                    (3) Ehrung

(1) Olaf Kreutzberg (links), Heinz Siebold und Anita Morasch
(3) Ehrung der Freiheitskämpfer mit Blumen: Hermann Hein (links) und Andreas Meckel

Die Potsdamer Neuesten Nachrichten (PNN) haben über die Tradition des Gedenktages in Freiburg Oberbürgermeister Dieter Salomon interviewt – den Draht zur Freiburger Initiative aber nicht gefunden

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