Schauinsland-Windrad scheitert?

Das Mega-Windrad am Ochsenberg zwischen Holzschlägermatte und Schauinsland droht nach 2-jähriger Planung zu scheitern. Artenschutz der grünen Regierungspräsidentin Bärbel Schäfer (Windmühle am Naturschutzgebiet,  Vogelschutzgebiet und Flora-Fauna-Habitat-Gebiet; Wanderfalkenbrutplatz 120 m) versus Klimaschutz des grünen OBs Dieter Salomon. Also Land BW versus Stadt FR. 

   
Landesbehörde und Stadt ringen um Windrad am Schauinsland

Grünen-Stadtrat und Windkraft-Vorkämpfer Eckart Friebis will die Artenschutzbedenken zwar Ernst nehmen, fordert aber auch eine richtige Abwägung: „Es steht ein einsames Vogelpärchen gegen 15 Millionen Kilowattstunden Strom, die einen ganzen Stadtteil versorgen könnten“. Wenn der Klimawandel so weitergehe, habe man beim Artenschutz nichts mehr, was man schützen könne. Friebis hofft, dass die Wanderfalken vom Ochsenberg ihrem Namen alle Ehre machen – und irgendwie weiterwandern. …
Alles vom 27.6.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/landesbehoerde-und-stadt-ringen-um-windrad-am-schauinsland–73118920.html
 

Dagegensein beim Ochsenberg-Windrad:  Wanderfalken – Beißschrecke
Das Gerangel um das Windrad am Ochsenberg mit Hin- und Hergeschiebe der Verantwortung erinnert mich an das jahrelang erfolgreiche Verhindern der Regionalverbände in Sachen Windräder im Bereich Freiburg und Südschwarzwald. Offensichtlich ist der Einfluss von Mitgliedern der Regionalverbände immer noch vorhanden, auch wenn – oder gerade weil – ihnen durch die neue Landesregierung die Entscheidung über den Bau von Windrädern weggenommen worden ist. Offensichtlich hat die Aussicht, dass in 10 Jahren das Windrad als Zeichen für die Energiewende in Deutschland stehen wird, noch keinen Eingang in die Köpfe vieler Lokalpolitiker/innen und deren Hintermänner/frauen gefunden. Irgendwann werden auch sie begreifen, dass Windräder keine Touristen abhalten, sondern dazu beitragen, den Treibhauseffekt zu verringern. Denn dadurch müssen doch weniger CO2-erzeugende Kohlekraftwerke gebaut werden und es entstehen weniger Unwetter und Regenfälle, deren Überschwemmungsfolgen wir soeben in den Ostgebieten miterlebt haben. Das Wanderfalkenpärchen dient für mich nur als willkommen vorgeschobenes Verhinderungsargument wie damals die Beißschrecke bei der vorgesehenen Flugplatzerweiterung und Messe-Verlegung.
15.7.2013, Mark Nuss, Ehrenkirchen

 

Es reicht, wenn die Freiburger 4,1 % weniger Energie verbrauchn würden
Da streiten sich die Leut’ herum
oft um den Wert des Glücks
Der eine heißt den andern dumm
am End’ weiß keiner nix.
Das kann’s nicht sein! Deshalb erinnerte ich mich eines früheren Befehls, der lautete: Facts, no Stories! Nun, die Fakten entnahm ich sodann dem Zahlenspiegel der Stadt Freiburg im Breisgau, der site www.musterhaushalt.de und einer Broschüre der Informationszentrale der Elektrizitätswirtschaft e.V. (IZE). Aufgrund dieser ausgewerteten Quellen komme ich zu dem Schluss: Viel Lärm um nichts, oder, wenn doch Substantielles, dann eigennützige statt ökologischer Interessen. Im einzelnen. Das Windrad soll einen Stadtteil versorgen können mit seinen prognostizierten 15 Millionen Kwh. Über solche Prognosen und deren Eintrittswahrscheinlichkeit will ich hier vor kundigen Lesern kein weiteres Wort verlieren. Aktuelle Zahlen verwendet, verbrauchen die Freiburger Haushalte, ob groß oder klein, derzeit 336 Millionen Kwh. Statt dieses Superriesenmonsterwindrad zu bauen, und dessen Einspeisung noch mit der EEG-Abgabe zu vergolden, reichte es aus, wenn durch die Freiburger 4,1 Prozent weniger Energie verbraucht würde. Der Verzicht auf einen Wäschetrockner entspräche dem schon für zwei Haushalte. Trend setzend für Freiburg könnte es auch sein, selbstbewusst, weil sauber, mit ungebügeltem Hemd aufzutreten. Das senkt den Energieverbrauch und verschaffte hoffentlich der Volkshochschule neue Hörer. Weniger ist oftmals mehr.
4.7.2013, Heinz Franzen, Kenzingen

BGH-Urteil: Windradbetreiber muss alle Abschlusskosten tragen, also 3.5 Mio €
Es gibt allerdings ein Urteil des BGH, das Windanlagen massiv verteuern kann. Danach müssen die Betreiber alle Kosten für den Anschluss des Windrades ans Stromnetz tragen. Für das Windrad am Ochsenberg würden rund 3,5 Millionen Euro fällig, kalkuliert Markowsky: „Das kann die Anlage nicht erwirtschaften.“ Nach Lesart der Windanlagenbetreiber und nach Urteilen niederer Gerichte trägt die Kosten im Wesentlichen der Stromnetzbetreiber, am Schauinsland ist das Badenova. Er kann die Kosten auf alle Stromverbraucher umlegen. …
Alles vom 8.7.2013 bitte lesen auf
https://www.badische-zeitung.de/freiburg/weiterer-schlag-fuer-das-riesenwindrad-am-schauinsland 
     

3,5 Mio Euro der Steuerzahler verschenken?
Wie jetzt? Wenn die 3,5 Mios der Steuerzahler dem Herrn Markowsky schenkt, dann wird es für ihn wirtschaftlich, oder für wen? Das Urteil hat die Windanlagen verteuert? Hat davor der Anschluss nix gekostet? Da bin ich gespannt wie die Oköstrom-Gruppe auf den Artikel reagiert. Hier steht deutlich, dass Windräder abseits von Stromtrassen unwirtschaftlich sind und das dürfte so ziemlich auf alle angedachten Standorte im Schwarzwald zutreffen. Das sollte nicht nur potentiellen Investoren zu denken geben. Das eigentliche Problem der Energiewende sind nicht die sogenannten Gegner von alternativen Energien, sondern die, die sich jetzt die Taschen vollstopfen wollen
8.7.2013, Harald Strecker

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