Geroldstaler Muehle – Loewen

Der „Löwe“ wird eine „Oase im Dreisamtal“. Gemeinsam mit Basler Architekt plant Martin Hegar von der Halde am Schauinsland die „Geroldstaler Mühle“ jetzt konkret – Im Frühsommer 2015 soll das Denkmal geöffnet werden. Wenn an dem Sprichwort „Gut Ding braucht Weile“ etwas dran ist, kann der „Löwen“ in Oberried-Geroldstal den schlagenden Beweis liefern. Schließlich ist das Traditionslokal der „legendären“ Wirtin Sofie und ihrer Tochter Irmgard Frey-Maier, die es zuletzt betrieb, bereits seit dem 22. November 2009 geschlossen – und immer wieder gab es neue Termine, wann eine mögliche Wiederöffnung bevorstehe. Jetzt scheint es wirklich konkret zu werden, denn im Innern des Gebäudes sind deutliche Planungsspuren zu sehen. Der jetzige Besitzer Martin Hegar will den „Löwen“ nach grundlegender Sanierung als Schwarzwaldgasthof unter dem Namen „Geroldstaler Mühle“ im Frühsommer 2015 wieder eröffnen.
Zur Erinnerung: Martin Hegar, der gemeinsam mit seiner Frau Lucia seit über elf Jahren mit großem Erfolg das Hotel „Die Halde“ auf dem Schauinsland betreibt und seinen Pachtvertrag bis 2028 gerne erfüllen möchte, kaufte um die Jahreswende 2011/2012 den „Löwen“ im Geroldstal von einem Bürger der Vereinigten Arabischen Emirate. Der konnte nach dem Erwerb von Irmgard Frey-Maier seine Umbaupläne nicht umsetzen und stieß das Objekt wieder ab. Das Ehepaar Hegar möchte sich mit der „Geroldstaler Mühle“ eine eigene gastronomische Immobilie aufbauen. Nachdem sich in 2012 erste Pläne mit einem Lahrer Architekten zerschlagen hatten, fanden die Hegars jetzt in Markus Schlempp (40) einen Liebhaber für die Sanierung alter Bausubstanz. Der gebürtige Freiburger Architekt betreibt neben seinem Büro in Basel (CH) seit kurzem auch ein Büro in Freiburgs Stadtteil Wiehre. Da er seine Kindheit in Littenweiler verbrachte, könne er die gastronomische Bedeutung des ehemaligen „Löwen“ am Standort Geroldstal gut nachempfinden. Und so will Schlempp bei seinen Planungen für den Umbau des denkmalgeschützten Hauses die schöne Landschaft und den „Ort der Ruhe“ einbeziehen. „Das ist hier eine Oase im Dreisamtal“, schwärmt der sympathische Architekt beim Rundgang durchs Gebäude, „das muss wieder ein Haus der Gastlichkeit werden.“
Bis es soweit ist, wird noch viel Wasser durch die Brugga am Haus vorbeifließen. „Jetzt, in 2013, machen wir erst einmal eine gründliche Bestandsaufnahme“, stellt Schlempp die nächsten Schritte vor, „wir planen, führen Gespräche mit den Behörden und bearbeiten die Ausschreibungen.“ Das Jahr 2014 solle dann das Jahr der Bauzeit werden. Inzwischen haben die Bauleute mit der Entrümpelung des alten Schwarzwaldhauses, das vor über 200 Jahren in der hiesigen Ständerbohlenbauweise errichtet wurde, begonnen. Sie sind überrascht, welch tolle Balken- und Holzkonstruktionen hinter Bretter- und Farbschichten stecken. „Das Haus ist wie eine Zwiebel“, schmunzelt Martin Hegar, mit Gemüseverarbeitung bestens vertraut. „Und mir geht als Historiker das Herz auf“, schwärmt Schrempp.

         
(1) Löwen Geroldstal April 2013              (2) Löwen innen

(1) Seit November 2009 ist der „Löwen“ im Geroldstal im Dornröschenschlaf versunken. Doch die Prinzen kommen
(2) … und staunen über die freigelegten hölzernen Decken, Wände und Fußböden: Architekt Markus Schlempp und Hotelier und Bauherr Martin Hegar (v.l.). Fotos: Gerhard Lück

Bei den Planungen und der Umsetzung hätten sie einen besonderen Anspruch, bekennt Hegar: „Das soll ein Ort der Entschleunigung werden.“ Geplant ist ein Gasthaus ebenso für Wanderer oder Radler wie für Gesellschaften, die hier stilvoll feiern möchten. Rund 60 bis 70 Sitzplätze wird’s innen geben – und außen erhält der Biergarten wieder seinen gemütlichen Charme. Während der „alte Löwen“ in seiner Bausubtanz erhalten wird, soll der Anbau mit Ferienwohnungen abgerissen werden. Damit gibt es im Gelände noch mehr Raum. Im Gebäude selbst sind zehn hochwertige Gästezimmer geplant. Martin Hegar, leidenschaftlicher Gastronom und Koch, will sich Zeit lassen: „Es ist das erste Mal, dass wir uns Eigentum schaffen – und das wollen wir nach unseren Wünschen in Ruhe gestalten.“
25.4.2013, Gerhard Lück, www.dreisamtaeler.de

 

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