Clown Peer Steinbrueck

SPD-Kanzlerkanididat Peer Steinbrück hat am 26.3.2013 zum Wahlausgang in Italien gesagt: „Bis zu einem gewis-sen Grad bin ich entsetzt, dass zwei Clowns gewonnen haben.“ Einer davon sei der Komiker Beppe Grillo, „ein beruf-lich tätiger Clown, der auch nichts dagegen hat, wenn man ihn so nennt“, der andere sei Berlusconi, „ein Clown mit einem besonderen Testosteronschub“. Einerseits ist dies eine Beleidigung für jeden rechtschaffenden Clown und Komiker. Roncalli-Zirkusdirektor Bernhard Paul: „Clown ist ein ehrenwerter, ganz schwieriger, sensibler, künstlerischer Beruf.  Ein Zirkusclown ist kein Depp, den man auf eine Stufe mit Berlusconi stellt.“ Andererseits verunglimpft Steinbrück hiermit über 50% der italienischen Wähler. Ein arroganter Deutscher, dessen Überhebnlichkeit die Atmosphäre in der EU vergiftet. Wahrscheinlich will Steinbrück überhaupt nicht Kanzler werden.

 

Peer Steinbrück hätte besser Klartext über seine Haltung zu Eurobonds gesprochen
Die will er nämlich genauso dringend einführen wie Mario Monti. Denn im Gegensatz zu Berlusconi haben die beiden Herren bis heute nicht begriffen, dass ein derart voneinander abhängiges Europa zur ganz großen Katastrophe führen muss. Die Italiener werden sich nämlich auf Dauer keine deutsche Wirtschaftskultur aufzwingen lassen, und die Deutschen sind niemals bereit, Südeuropa für alle Ewigkeit zu alimentieren. Mir ist daher Berlusconi allemal lieber als weitere Jahre mit Mario Monti, der für jede Wirtschaftsreform, die er in Italien gegen den Willen des Volkes durchsetzt, Multimilliardenbürgschaften von Deutschland als Gegenleistung erwartet. Berlusconi will stattdessen sein Land notfalls aus dem Euro führen, oder Deutschland animieren, den Euro zu verlassen. Das ist nicht nur Klartext, das ist auch eine Wirtschaftspolitik, die auf Realitäten aufbaut. Daher kann ich die Italiener nur beneiden, dass sie neben einer realistischen Politik über ein wenig Bunga-Bunga schmunzeln dürfen. Denn ich fürchte, wenn Peer Steinbrücks Ideen Realität werden, dann vergeht uns das Lachen.
1.3.2013, Rainer Brombach

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