Wildtal

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Wildtalereck am 11.10.2010: Blick nach Westen ins Wildtal zu Weilerhof (vorne) und Leimenstollenhof

 

Wildtal

Im Jahr 1972 wurde Wildtal mit Gundelfingen zu einer Einheitsgemeinde. Mit Heuweiler ist der Ort durch eine Verwaltungsgemeinschaft verbunden.
Im Wildtal lässt es sich gut wandern. Nach Norden über den Lehenacker zum Leheneck nach Heuweiler, nach Nordwesten auf dem Rundweg über den nahen Rebberg, nach Süden durchs Waldbrunnertal zu den Reutebacher Höfen, nach Osten in die Seitentäler des Wildtals: den Murstedobel beim Gasthaus Sonne, das Michelbachtal hoch zum Roßkopf und das Schobbachtal.

 

 

Sonne-Areal – Bürgerwille hat keinen Einfluss

Zum Beispiel haben wir Bürger in Gundelfingen-Wildtal 2007/2008 über 200 Unterschriften – noch bevor es einen Beschluss gab – dem Bürgermeister übergeben und gefordert, in die Überplanung des „Sonne“-Areals in Wildtal mit einbezogen zu werden. Pustekuchen! Auch unsere nochmalige Sammlung mit gut 500 Unterschriften im Sommer 2010, nachdem die Planung vorlag, wurde vom Bürgermeister und anderen Behörden ignoriert. 2012 ist der Bagger gekommen und hat die markante Sandsteingiebelwand demontiert, die riesige Scheune, aus der ein vielfältig nutzbares Bürgerhaus hätte werden können, wurde demoliert; und der einstmals denkmalgeschützte Gasthof „Sonne“, der 2010 noch renovierbar gewesen wäre, wird derzeit dem Wetter zum feuchten Verderb angeboten – bis auch dort der Bagger einreißt. Dass ein paar von den alten Fachwerkbalken auf die Mauer einer Neo-Sonne geklebt werden sollen, macht die Sache vollends zur Provinzposse. Dass unsere Petition ignorant behandelt wurde, geht leider auf das Konto grüner Politiker (Wölfle und Böhlen). Schöne Worte, die nicht ernst gemeint sind, sind schlimmer als eindeutig böse. Da weiß man, wie man dran ist!
28.12.2012, Dr. Manfred Westermayer, Gundelfingen

 

Förster führen Wanderungen am 1.Mai: Wildtalereck und Streckereck

Der Landkreis Breisgau-Hochschwarzwald hat die größte Vielfalt an Wäldern in ganz Deutschland. Von den Flaumeichenwäldern mit Mittelmeercharakter bis zu den natürlichen Fichtenwäldern an den Nordhängen des Feldbergs gibt es eine reiche Palette. Im Jahr des Waldes soll die Bedeutung des Waldes für den Menschen und damit auch für die Erholungssuchenden dargestellt werden. Am 1. Mai liegt gibt es mehrere Angebote für Wanderer. Im Rahmen der Maifeste am Wildtäler Eck und am Strecker Eck werden die Förster des Landkreises einen Ausschnitt an Wäldern mit kleinen Wanderungen näher vorstellen. Alle Interessierten sind eingeladen, die Veranstaltungen sind kostenlos.
Folgende Wanderungen finden statt:
Die Geschichte der Eichenwälder in Gundelfingen: Wanderung von Gundelfingen zum Maifest Wildtäler Eck; Start 10. 00 Uhr; Treffpunkt Sportplatz, Weiherplatz; Streckenlänge etwa 4 Kilometer.
Urige Eichenwälder mit Fuchs- und Dachsbauten: Rundwanderung mit Start und Ziel am Maifest Wildtäler Eck; Strecke zirka 3 Kilometer; Starts: 12 Uhr, 14 Uhr und 16 Uhr.
Tannenwälder: Im Schwarzwald normal – in Deutschland eine Rarität: Wanderung von Maifest Wildtäler Eck zum Maifest Streckereck, zirka 5 Kilometer; Start: 13 Uhr Maifest Wildtaler Eck.
Baumriesen im Bannwald: Wanderung vom Streckereck auf dem Kandelhöhenweg zum Bannwald Conventwald, einem seit über 40 Jahren unberührten Buchen-Tannenwald mit imposanten Baumriesen; einfache Wanderung, etwa 3.5 Kilometer Hinweg) Start ab 11 Uhr Maifest Strecker Eck; mehrere Führungen, die angesagt werden.
29.4.2011, Landkreis BH

 

Historische Sonne in Wildtal: 550 Bürger einfach ignoriert

Mit großer Bewunderung, zugegebenermaßen aber auch mit gewissem Neid, habe ich den Bericht über die erstmalige Verleihung des Architekturpreises 2010 gelesen. Als Kriterien werden sowohl moderne Architektur, „die respektvoll das vorhandene Orts- und Landschaftsbild bereichert“ als auch das Bemühen „um den historischen Bestand“ genannt. Es ist tröstlich zu erfahren, dass es diese Anstrengungen auf kommunaler Ebene gibt und dass sie gewürdigt werden. Wir, die Mitglieder einer Bürgerinitiative in Gundelfingen-Wildtal, die sich genau diesen Ideen verschrieben hat, müssen gerade schmerzlich erfahren, wie der Bürgermeister und eine Mehrheit von Gemeinderäten alles tun, um das mehr als 300-jährige ehemalige Gasthaus „Sonne“ und die Ortsbild prägende Scheune abreißen zu lassen. So soll Platz geschaffen werden für fünf Wohnblöcke in einfallsloser Bauträger-Architektur. Ein Fachwerkimitat wird den Bürgern als „Neue Sonne“ verkauft. Die bis zum Auftreten des jetzigen Investors geltenden Leitlinien für die Bebauung, nämlich dass die historischen Gebäude erhalten bleiben und allenfalls eine moderate, den Charakter des Ortsbildes bewahrende Bebauung gestattet werden sollte, wurden aufgegeben. Alternativen Planungsmöglichkeiten wurden im Gemeinderat exakt fünf Minuten Vorstellungszeit eingeräumt. Investoren, die den Erhalt der Gebäude zugesagt hatten und mit moderner, anspruchsvoller Wohnarchitektur verbinden wollten, wurden ausgebremst. Die Bekundungen von 550 Bürgern, die sich für eine Konzeption wie die von Ihnen beschriebene und mit Preisen ausgezeichnete eingesetzt haben, werden ignoriert. Armes Wildtal!
Blog von Monika Klein, Gundelfingen, vom 18.8.2010

Mehr dazu vom 9.6.2010 hier:
https://www.badische-zeitung.de/gundelfingen/sonne-areal-in-wildtal-reizt-die-buerger–32076730.html

 

 

Pferdegestützte Therapie für Kinder auf dem Pflammhof

Reiten und Striegeln als Therapie / Kinder nehmen auf dem Flammhof in Wildtal die Zügel in die Hand / Vierbeiner helfen, das Selbstbewusstsein zu stärken

Die fünfjährige Charlotte greift den Striegel und bürstet kräftig Sindris Fell. Daneben bindet Hanne bunte Schleifen und Tücher am Voltigiergurt fest. Brav wie ein Lamm steht der kräftige Isländer da und lässt sich streicheln, kraulen und herzen, während Frauke Kess, die seit einem Jahr auf dem Flammhof in Wildtal „pferdegestützte Therapie und Pädagogik“ anbietet, ganz ruhig weitere Aufgaben anweist und damit ganz nebenbei — ohne, dass es die Kinder merken — Ängste abbaut, damit die couragierter werden. „Bei einer Reittherapie geht es um mehr als um das Reiten“, erklärt die Diplom-Sozialpädagogin und Gestalttherapeutin. Entwicklungsverzögerungen, Verhaltensauffälligkeiten oder Lernschwächen können damit behandelt und ein gutes Selbstwertgefühl entwickelt werden. „Pferde spiegeln unvoreingenommen das Verhalten ihres Gegenüber wider und außerdem sind sie sehr sozial veranlagt“ , betont die 37-Jährige. Deshalb baut sie auf die gut ausgebildeten Therapiepferde, um Kinder gezielt in ihrer motorischen, sozialen und emotionalen Entwicklung zu unterstützen. „Aber auch Kinder, die einfach nur Spaß und Freude am Umgang mit Pferden haben und mit ihnen spielerisch die Natur erleben wollen, nehmen an den Kursen teil.“ Selbst sitzt Kess seit ihrem achten Lebensjahr auf dem Pferderücken. „Ich habe mich schon früh entschlossen, mit Pferden zu arbeiten.“ Nach dem Pädagogikstudium folgte daher die Ausbildung für Motopädagogik mit Pferden für Kinder und die Ausbildung für Reit- und Therapiepferde. Neben ihrer Tätigkeit hat sie noch einen Lehrauftrag an der Fachhochschule Frankfurt: Tiergestützte Therapie mit Kindern und Jugendlichen.
„Jetzt satteln und trensen wir Sindri“, bittet die Therapeutin. Zahlreiche Schnallen müssen zugemacht, Stricke gebunden und verknotet werden. Die Fein- und Grobmotorik der Mädchen und Jungen wird so gefördert. Angst vor dem großen Tier hat niemand. „Das Selbstbewusstsein und das Selbstvertrauen steigt natürlich enorm.“ Aber auch die Kontaktfähigkeit untereinander, das rücksichtsvolle Verhalten anderen gegenüber und die Übernahme von Verantwortung erlernen die 3— bis 10-Jährigen ganz schnell. Rasch ist an diesem Tag auch geklärt, wer zuerst seine Runden auf Sindri drehen darf. Schwierig wird es nur, als Hanne und Charlotte gleichzeitig nach dem Takt der Trommel reiten möchten. Kein Problem: Sie steigen einfach zu zweit auf und zusammen lernen sie das Gleichgewicht sowie die Koordinationsfähigkeiten auf dem Pferderücken zu entwickeln. „Pferde sind sehr sensible Lebewesen, die sich schnell auf die Menschen einstellen können.“ Gerade das ist es, was sich Kess beim heilpädagogischen Reiten zunutze macht. Damit konnte sie schon Kindern helfen, die Opfer psychischer oder sexueller Gewalt waren, oder Kindern, bei denen die eigenen Eltern mit der Erziehung aufgrund von psychischen Schwierigkeiten oder Suchtproblemen überfordert waren. „Es ist etwas sehr Besonderes, wenn ein verschlossenes, zurückhaltendes und ängstliches Mädchen endlich auftaut und wieder anfängt Nähe zu suchen“, erzählt die Pädagogin. Mittlerweile ist die heilsame Wirkung des Kontakts mit Pferden für Kinder eine bekannte Tatsache. Der unmittelbare körperliche Kontakt beim Reiten, Voltigieren oder bei der Pflege der Pferde kann bei Kindern freudige Emotionen, Befreiung, Aufgehobensein bis hin zur psychotherapeutischen Verstärkung heilsamer Körpersignale führen. Denn Reitenden erleben ihren Körper auf besondere Weise. Das Bewegt- und Getragenwerden von einem großen Tier vermittelt Raum und Geschwindigkeit— besonders kleine Kinder können plötzlich mit größeren mithalten, weil das Pferd sie trägt. „Und für ein Kind im Rollstuhl ersetzt das Pferd die Beine. Das ist für das Kind ein schönes Gefühl“ , so Kess.
Andrea Steinhart , 16.11.2007, www.badische-zeitung.de

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