D und BRICS – Partnerschaft!

Die USA suchen die Konfrontation mit China, und immer mehr Staaten der sogenannten Blockfreien (etwas abwertend Dritte Welt, Schwellenländer genannt) verweigern sich einer klaren Parteinahme (1).
Man muß fast Mitleid haben, wie jämmerlich Bundesaussenministerin Annalena Baerbock in China auftrat und für ihre peinlichen Moral-Belehrungen abgewiesen wurde. Mitleid erregte auch Bundeskanzler Olaf Scholz, wie sein Versuch, Brasilien und Indien für sofortige  Waffenlieferungen an die Ukraine zu gewinnen, harsch abgekanzelt wurde. Die deutsche Diplomatie ist unfähig und tut alles, um neue Feindschaften aufzubauen – den Vorgaben der Biden-Administration zuliebe.

Deutschland muß sich endlich positionieren in der anbrechenden multipolaren Welt. Als exportorientiertes Industrieland ist gute Partnerschaft angesagt mit allen Ländern, vor allem mit den bevölkerungsreichen BRICS-Staaten (2). Auch im Hinblick darauf, daß der Dollar als bisherige Weltreservewährung abgelöst wird (3). China, Saudi-Arabien und Brasilien wickeln ihre Zahlungen bereits in den jeweiligen Landeswährungen ab. Und Indien kommt dazu.
21.4.2023
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Beginn von Anlagen (1) bis (4)
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(1) USA – China – Blockfreie
Wenn zwei sich streiten, wächst etwas Drittes. So könnte man in einem Satz die geopolitische Lage des Jahres 2023 beschreiben.
Denn Fakt ist: Der Westen verbeißt sich in die aufstrebende Weltmacht China – und keiner zieht mit. Vielmehr bildet sich im Schatten dieser Rivalität eine neue, eine im wörtlichen Sinne: Dritte Welt.
Olaf Scholz, dessen Bundeskanzleramt die neue geopolitische Isolation des Westens nicht wahrhaben wollte, erlebte beim Staatsbesuch in Indien und Brasilien genau das: Menschlich behandelte man ihn gut, politisch zeigte man ihm die kalte Schulter. Sein Werben für eine Kriegsbeteiligung der Brasilianer und eine Anti-China-Politik in Indien stieß auf vehemente Ablehnung.
Warum das wichtig ist? Weil sich der Bundeskanzler diese Blamage hätte ersparen können. Und – wichtiger noch – weil in dieser Renaissance der blockfreien Bewegung – die es auf dem Höhepunkt der Ost-West-Konfrontation schon einmal gab – für die deutsche Volkswirtschaft große Chancen liegen.
Deshalb werfen wir in der Business Class des Pioneer Briefings einen Blick auf die wichtigsten Mitspieler dieser neuen blockfreien Bewegung, die im Grunde nur durch ein Merkmal miteinander verbunden sind – ihre Äquidistanz zu den feindlichen Weltmächten Nr. 1 und Nr. 2. Und wir finden heraus, welche Hoffnung auf diesem Block liegt.
… Alles vom 17.4.2023 bitte lesen auf
https://www.thepioneer.de/originals/thepioneer-briefing-business-class-edition/briefings/usa-vs-china-immer-mehr-staaten-verweigern-sich

 

(2) Der Niedergang der USA – Aufschwung der BRICS
Der Freunde werden weniger!
Es ist nicht zu übersehen, dass die unipolare Vormacht der USA dem Ende zugeht. Jahrzehntelang konnten sie mit ihrer Finanz- und Wirtschaftskraft sowie ihrer Waffengewalt in allen Teilen der Welt den Staaten ihren Willen aufzwingen. Und wer sich nicht fügte, der wurde als Schurkenstaat aus der Welt gebombt. Das gelang mittels gelenkter Putsche, wie in Chile oder der Ukraine, oder durch radikale Angriffskriege. In Libyen und dem Irak reichte es, dass ihre Machthaber aus dem Petrodollar-System aussteigen wollten, um sie auszulöschen. Die wenigen Länder, die militärisch nicht angegriffen werden konnten, wurden mit Militärbasen umstellt und mit Wirtschaftssanktionen und Handelsembargos unter Kontrolle gehalten. Letztendlich scheiterte der Widerstand jedes einzelnen Staates gegen die USA.

In den letzten Jahren sehen wir eine neue Entwicklung. All die vielen Staaten, die die harte Hand der USA zu spüren bekamen, schließen sich nun zusammen, etwa in Form der Vereinigung der BRICS-Staaten*, die als eigenständige Finanz- und Wirtschaftsmacht zusammenarbeiten und ihren Handel nicht mehr über den US-Dollar, sondern mit Eigenwährungen führen. Ihnen gehören nicht nur Russland, China und Indien und damit der größte Teil der Menschheit an, sondern neben Südafrika auch Brasilien, dass damit als erster Staat die Monroe-Doktrin ad absurdum führt. Zusammen sind diese Länder weder ökonomisch noch militärisch besiegbar. Und ihre Anziehungskraft ist groß, so dass neben Iran, der ehemalige Dauerverbündete Saudi-Arabien und sogar NATO-Mitglied Türkei den USA den Rücken zeigen und aufgenommen werden wollen.

Die finanzpolitische und ökonomische Macht der USA fällt so langsam aber stetig. Inflation und Wirtschaftseinbußen tun ihr übriges. Und damit sinkt auch die militärische Kraft. Natürlich besteht noch ein erhebliches Waffenpotential, das derzeit nicht überwunden werden kann. Doch ist die alte Strategie der Flugzeugträgerflotten, mit deren Hilfe überall Krieg führbar war, hoffnungslos in die Jahre gekommen, können moderne Raketensysteme die einstigen Kampfmaschinen doch heute leicht auf den Grund der Ozeane befördern. Erste Misserfolge zeigen sich. Aus Afghanistan zog man sich blamabel zurück und der Versuch mit Syrien so umzugehen, wie vormals mit benachbarten Staaten, scheiterte kläglich.
Dass China sich Taiwan einverleibt, ist nur eine Frage der Zeit. Und innerhalb der USA herrscht eine soziale Misere riesigen Ausmaßes mit zehntausenden Menschen, die auf der Straße schlafen und aus der Gesellschaft gefallen sind.

Die NATO-Staaten standen den USA bisher treu zur Seite. Doch die einstige Freundschaft wandelte sich in ein Abhängigkeitssystem, in dem die USA herrschen und die Verbündeten zu gehorchen haben. Das führt zu einem Vertrauensverlust und funktioniert nur mehr unter Zwang. Nun führt der Hegemon offen Aktionen gegen Verbündete durch, wie wir wohl spätestens seit der Sprengung der Nord-Stream-Pipeline erkennen. Im Moment haben wir zwar eine schwache Bundesregierung mit einem Kanzler, der wie Vogel Strauß den Kopf in den Sand steckt. Doch langfristig kann so eine Kooperation nicht mehr funktionieren. Dass die USA dies nötig haben, ist auch nur ein Zeichen ihrer zunehmenden Schwäche, die früher oder später zum Verlust der Verbündeten führt. Lediglich ihre Arroganz der Macht haben sich die USA erhalten. Und den Wahn, den Weltsystemwechsel hin zu einer multilateralen Ordnung aufzuhalten zu können. Doch das ist historisch in vergleichbaren Situationen immer gescheitert und führte meist zu Millionen von Toten. Das macht die Situation für uns heute so gefährlich.
16.4.2023, Dr. Jürgen Wächter, https://www.diebasis-nrw.de
https://nrw.diebasis.nrw/niedergang-der-usa/
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(3) BRICS-Entwicklungsbank verkündet konkrete Schritte, um Dominanz des US-Dollars aufzubrechen
Die 2014 von den BRICS-Staaten Brasilien, Russland, Indien, China und Südafrika als eine Alternative zu den US-dominierten internationalen Finanz-Institutionen wie Weltbank und Internationaler Währungsfonds (IWF) gegründete New Development Bank (NDB) will sich nach eigener Darstellung von der Abhängigkeit des US-Dollars als Leitwährung lösen. Als erster konkreter Schritt sollen bis 2026 mindestens 30 Prozent der Kredite in lokalen Währungen vergeben werden. Dies teilte die seit März dieses Jahres der Bank vorstehende ehemalige Präsidentin Brasiliens, Dilma Rousseff, in einem Interview mit. Der aktuelle Präsident Brasiliens, Lula da Silva, fand bei seinem Staatsbesuch letzte Woche in China noch deutlichere Worte zur Rolle des US-Dollars und löste damit vor allem in Washington und Berlin Empörung aus.

Die BRICS-Staaten repräsentieren bereits in ihrer derzeitigen Zusammensetzung rund vier Milliarden Einwohner, mehr als die Hälfte der gesamten Weltbevölkerung, und vereinen circa 30 Prozent des weltweiten Bruttoinlandsproduktes sowie 50 Prozent der weltweiten Devisenreserven auf sich. Wenn tatsächlich wirtschaftliche und politische Schwergewichte wie Ägypten, Türkei, Indonesien und Mexiko dazustoßen würden, wäre es wohl endgültig an der Zeit, von einer „Verschiebung der globalen Machtverhältnisse“ zu sprechen. Selbst die der Bundesregierung nahestehende und diese beratende Denkfabrik Stiftung Wissenschaft und Politik (SWP)
https://www.swp-berlin.org/publikation/brics-bank-einstieg-in-eine-neue-weltfinanzordnung
spricht in einer Analyse über die Pläne der BRICS-Bank von einem „Einstieg in eine neue Weltfinanzordnung“.
… Alles vom 18.4.2023 von Florian Warweg bitte lesen auf
https://www.nachdenkseiten.de/?p=96491

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(4) Über Moskau nach Peking – Spekulation?
„Das eigentlich große Problem ist, dass der Bundeskanzler diesen Krieg nicht richtig einordnet. Wir haben es mit einer tektonischen Verschiebung der Machtstrukturen auf der ganzen Welt zu tun. Es wird die Zeit davor nicht mehr geben. Und das hat Konsequenzen.“
Das ließ Friedrich Merz am 28. Februar 2023 seinen Followers auf Twitter wissen. Friedrich Merz ist ein recht blasser CDU-Vorsitzender. Aber er kann sich sicherlich auf das strategische Wissen seines früheren Arbeitgebers stützen: BlackRock, dem größten Investmentkonzern der Welt, der mit einem Einsatzvolumen von über sechs Billionen Dollar nicht nur die Machtstrukturen auf der ganzen Welt treffend einschätzen muss, sondern auch bei der tektonischen Verschiebung ein Wörtchen mitzureden hat.
Wir befinden uns im Krieg. Und selbstverständlich kann man schon heute von einem Weltkrieg sprechen, der zurzeit noch auf ukrainischem Territorium ausgetragen wird. Auf der einen Seite stehen die USA und die EU.
Auf der anderen Seite Russland. Dass der Puffer „Ukraine“ sehr schnell aufgebraucht sein kann, dass man sich in der Kriegsdynamik unterschätzt, ist seit vielen Kriegen und Weltkriegen eine Binsenwahrheit. Aber noch etwas kann man aus vorangegangenen Kriegen lernen. Die allermeisten werden nicht im Kriegsverlauf selbst entschieden, sondern in der „guten“ Vorbereitungen: Man braucht die notwendigen Waffen, die notwendigen Rohstoffe, die tragfähigen Allianzen und eine Heimatfront, die alles mitmacht oder zumindest nicht gefährlich werden kann. Dazu gehört auch eine Kriegsstrategie, die all das berücksichtigt und eben nicht der eigenen Propaganda unter/erliegt. Und die ist in diesem Fall mit Bedacht gewählt. Der Fahrplan ist kein Geheimnis: Erst Russland, dann die VR China.
Die letzte Chance, die alte US-dominierte Weltherrschaft aufrechtzuerhalten. Die Arbeitsteilung ist dabei auch kein Geheimnis: EU und Deutschland übernehmen Russland. Die US-Regierung wendet sich in Richtung VR China, der eigentliche Konkurrent, in ökonomischer und militärischer Hinsicht.
Beide gleichzeitig zu besiegen, ist eher unklug und unabschätzbar. Aber wenn man Russland „ruiniert“ hat, dann macht das auch Eindruck auf die VR China.
… Alles vom 18.4.2023 bitte lesen auf
https://overton-magazin.de/kolumnen/kohlhaas-unchained/ueber-moskau-nach-peking/

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