Der Karfreitag und das Klima

„Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug in Jerusalem“ – so vergleicht Berlins Erzbischof Koch den Einzug von Jesus auf einem Esel in Jerusalem zur Karwoche mit den Demonstrationen von FridaysForFuture (1). Er bescheinigt der Bewegung um Greta Thunberg also religiöse Züge. Eine neue Religion? Eine Ersatz-Religion? Eine Religion ohne Transzendenz? Eine Sekte?
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Bundestagsvizepräsidentin Katrin Göring-Eckardt (Grüne) schrieb am 7.4.2023 auf Twitter: „Heute ist #Karfreitag. Christ*innen wissen: Am dritten Tag kommt Ostern. Aber damals muss das Gefühl von Ausweglosigkeit und Ausgeliefertsein, nichts mehr tun zu können, bedrückend gewesen sein. Das können heute viele verstehen und empfinden genau so. #Klimakrise #Artensterben“ (2).
Dieser Tweet von Katrin Göring-Eckart (Berufsausbildung: abgebrochenes Theologiestudium) zeigt zweierlei:
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1) Instrumentalisierung in Perfektion: Besser kann man das Gedenken an Leiden und Tod von Jesus Christus am Kreuz nicht für die politische Agenda der Klimawandel-Angst mißbrauchen. Wie sich damals die Menschen nach der Kreuzigung Jesus fühlten, so sollen sie sich heute angesichts des bevorstehenden Klimakollapses auch fühlen.
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2) Klima-Religion als neue Ideologie: Die Angst vor der über math. Klimamodelle prognostizierten Erderwämung mit Artensterben und Katastrophen nimmt religiöse Züge an. Der Mensch ist der wissenschaftlich herbeimodellierten Klima-Apokalypse hilflos ausgeliefert, paralysiert und handlungsunfähig. Wie im Mittelalter, wir befinden uns wieder im Zeitalter vor der Aufklärung. Einziger Ausweg: Den CO2-Ausstoss reduzieren oder die Partei der Grünen wählen. Das „oder“ ist wichtig, denn als Parteimitglied – zumal in Regierúngsverantwortung – ist man vom Zwang zur CO2-Minderung befreit. Im Grunde verständlich, schließlich gelten für Oberen stets besondere Regeln.
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Einfach nur traurig, diese Anbiederung der christlichen Religions- bzw. Kirchenführer an den links-woken Zeitgeist: Sie nehmen das Kreuz ab in Jerusalem, um dem Islam zu huldigen. Und sie erklären den Karfreitag zum Karfriday, um dem Klimagott zu huldigen. Alles nur um des schnöden Mammons willen, um wie seit Konkordatszeiten vom Staat alimentiert zu werden. Die Einführung des Laizismus mit der strengen Trennung von Kirche und Staat würde Deutschland gut tun: Die Religion bzw. der Glaube an den lieben Gott wie an den Klimagott würde Privatsache sein.
8.4.2023
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Ende von Beitrag „Der Karfreitag und das Klima“
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Beginn von Anlagen (1) – (2)
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(1) Freitags for Future: Vom Protestgehalt des Karfreitags
„Mich erinnern die Freitagsdemos ein wenig an die biblische Szene vom Einzug in Jerusalem.“ (Erzbischof Koch, Berlin)
Auch wenn Hochwürden Heiner Koch, Erzbischof von Berlin, die Schulschwänz-Freitage und die dazugehörigen Hüpf-Demos mit dem Einzug von Jesus in Jerusalem in Verbindung brachte, kann dieser abwegige Einfall nicht den unüberbietbaren Sinn des karfreitäglichen Protests gegen die Gesetze der Welt, den existentiell bedeutsamen Showdown des Urhebers unserer 2000-jährigen westlichen Kultur, kleindenken. Im angelsächsischen Bereich nennt man den Karfreitag Good Friday.
Christen zelebrieren den Karfreitag weltweit, besonders aber in Jerusalem mit dem Nachgehen des Leidensweges Jesu auf der Via Dolorosa. Sie tun das schon etwas länger als die jugendlichen, irregeleiteten, weil von einer Ideologie gesteuerten Panikmacher auf den Fridays-for-Future-Hüpfdemos.
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Der christliche Karfreitag ist in einem anderen, von wissenschaftlichen Hypothesen unabhängigen Sinn eine Demonstration. Aber nicht gegen eine von Computermodellen berechnete, zerstörte Zukunft, sondern für eine im Glauben von Unheil befreite Zukunft der Menschheit und der gesamten Schöpfung. Er ist die eigentliche Laudato-si-Botschaft. Sie beruht nicht auf dem Glauben an eine epidemische Ausbreitung von Untergang im Sinne einer High-Noon-Stimmung, sondern auf der Zusage, dass nicht Untergang von Welt und Mensch, sondern das unzerstörbare Leben sein wird. Karfreitag trägt Ostern schon in sich und ist damit gebunden an die Zusage „Alles wird gut.“
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Der Protestgehalt des christlichen Karfreitags liegt nicht im jugendlich-aufbrausenden, selbstherrlichen Vorwurf von Grünschnäbeln an die älteren Generationen, die Zukunft zu bedrohen oder gar zu vernichten. Karfreitag ist eine Protestdemonstration gegen eine bloß menschlich konzipierte Zukunft, ein menschlich erstelltes Zukunftskonzept, das final scheitern muss, aufgeschoben auf wann auch immer, weil es eben ein ausschließlich menschliches Produkt ist.
Dieser Text wurde erstmals im Buch „Stromaufwärts denken“ von Josef Hueber veröffentlicht.
… Alles vom 5.4.2023 bitte lesen auf
https://www.the-germanz.de/freitags-for-future-vom-protestgehalt-des-karfreitags/

Josef Hueber
Stromaufwärts denken:
Alltagserfahrungen mit Menschen und Medien
2020, 292 Seiten, 14,99 Euro
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(2) Katrin Goering-Eckardt: „Heute ist #Karfreitag“
https://twitter.com/GoeringEckardt/status/1644218446639685634
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Einige Twitter-Kommentare
Man merkt, dass euch Klimasektenanhängern die Felle davon schwimmen. Ihr merkt, dass eure faktenbefreite Weltungergangspropaganda beim Großteil der Bevölkerung nicht ankommt, sie durchschauen eure Agenda. Durch solche Tweets wird es nur noch offensichtlicher. B.Z.
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Als gläubige Protestantin sollten Sie an #Karfreitag daran erinnern, dass damals wie heute Christen für ihren Glauben ihr Leben riskieren. Ihr Tweet dagegen belegt, dass Sie ihre Politik inzwischen als Religion betreiben und macht sie u.a. deswegen unwählbar. O.K.
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Die glauben an nichts, die grünen. Mitglieder in einer Partei die Abtreibungen bis zum 9. Monat legalisieren wollen . Die Kreuze aus der Öffentlichkeit vertrieben haben. #GrueneDoppelmoral Instrumentalisiert alles um Macht zu behalten und Menschen zu täuschen #GrueneSekte. J.J.
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Ausweglosigkeit und Ausgeliefertsein? Es gab eine Zeit nach dem Kommunismus, es wird eine Zeit nach der Herrschaft der Grünen Khmer geben. Seid frohen Mutes. Kro
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Wenn man Christen und Klimawandel in Verbindung bringt könnte man Ramadan auch mit Tierwohl und Schächten in Verbindung bringen. Man hat das Gefühl das man als Deutscher Christ nichts mehr wert ist und nur noch als das böse und schlechte gesehen wird.
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Zum Zeitpunkt der Kreuzigung Jesus hatte Jesus vielleicht 5-10.000 Anhänger, also etwa so viele wie heute die oberste Führungsetage und die direkt finanziell Abhängigen der Grünen stellen, und die meisten davon, der Anhänger Jesus, werden noch nicht mal gewusst haben, dass er am Karfreitag gekreuzigt wird. Und auch danach waren sie hauptsächlich damit beschäftigt, dafür zu sorgen, dass Abendessen auf dem Tisch steht – im Gegensatz zu den oben erwähnten Privilegierten. Die wären in einer solchen Situation,“ die Grünen werden gekreuzigt“ mit Sicherheit in ein tiefes, tiefes schwarzes Loch gefallen. Doch damals, wie heute hat der Rest der Menschheit andere Sorgen und Nöte um die er sich kümmern muss. Und da bleibt für Verzweiflung einfach keine Zeit. D.H.
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